KEF Calinda Hochtöner Misere

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DolcePita
Neuling
#1 erstellt: 02. Dez 2023, 15:04
Gut-Stereo in die Runde!

Ich mache gerade Baby-Schritte in die Hifi-Welt.
Habe mir wieder einen Plattenspieler zugelegt (Audio Technica LP140 mit Ortofon Rot) und einen alten Scott 250S von meinem Vater.

Jetzt habe ich bei einem Typen der tierisch viele Boxen in Mülheim über Kleinanzeigen verkauft
2 KEF Calinda gekauft. Innerhalb weniger Stunden fing der eine T27 an zu kratzen, dann der andere.

Der Typ hat gesagt: Pecht gehabt und ignoriert mich seitdem.
Da das ganze gerade viel Geld für mic hwar bin ich extrem frustriert und habe folgende Fragen:

1. Kann es sein, dass die Calindas lange herumstanden und dass die HT dann einfach kaputt gehen?
2. Ich dachte kurz, dass der Verstärker dafür verantwortlich sein könnte, aber ich höre seit Wochen auf meinen bisher geliebten C20 ohne Probleme. Aber ist es möglich, dass der Scott den Calindas etwas angetan hat?
3. Was macht man jetzt? Sind die für immer hinüber und wenn ich Ersatz kaufe, dann NOS oder lieber Replikas?

Abgesehen davon bin ich natürlich sauer auf den Vogel, aber nach langer Zeit ohne Probleme bei Kleinanzeigen musste man ja irgendwann an so einen unfairen Typen geraten.


Freue mich auf Antworten, Dankeschön.

Die Pita
trilos
Inventar
#2 erstellt: 02. Dez 2023, 23:45
Hallo und guten Abend,

meine Empfehlung:

- Mal die Boxen am Verstärker tauschen (li und re), damit Du ausschließen kannst, dass es am Amp liegt.

- Die Boxen sind schon alt, und da kann ein Chassis, egal ob Hochtöner, Mitteltöner oder Tieftöner (bei den beiden letztgenannten Chassis werden die Gummisicken im Laufe der Jahre "härter", da die Weichmacher "verdunstet" sind, oder von UV-Strahlung sich chemisch verändert haben) schon Schaden nehmen.

- Beim Gebrauchtkauf vor Ort probehören. Immer.

- Es könnte auch in der Frequenzweiche ein Kondensator (früher wurden oft der Alterung unterliegende Elkos verbaut) defekt sein, oder massiv vom ursprünglichen Wert "weggedriftet" sein.

- Bei Lautsprechern älter als 10 Jahre ist eingentlich so gut wie IMMER mit irgend einem dieser Effekte zu rechnen. Das kann man beheben, kostet aber. Dabei wäre der evtl. defekte Kondensator noch günstig, ca. 2 EUR - 8 EUR, je nach Bauteilewert, kostet ein langlebiger MKT oder MKP Kondensator für den Hochtonzweig. Teurer ist das Reconen der Sicken für Mitteltöner und Tieftöner (ca. 40 EUR - 60 EUR pro Chassis).
Und sollte der HT defekt sein, muss Ersatz her (knapp 80 EUR, z.B. hier: https://www.hifisoun...EF-Lautsprecher.html ).

Viel Erfolg, und berichte bitte hier, wie es weiter geht...

Viele Grüße,
Alexander

UND: Willkommen im Forum!
Apalone
Inventar
#3 erstellt: 03. Dez 2023, 08:47

trilos (Beitrag #2) schrieb:
......Bei Lautsprechern älter als 10 Jahre ist eingentlich so gut wie IMMER mit irgend einem dieser Effekte zu rechnen.....


Also dieser Panikmache würde ich mich nicht anschließen wollen.

Habe hier bestimmt 25 Paare, die 20 - 40 Jahre alt sind, und einwandfrei funktionieren.
(Ich sammel bestimmte Modelle/-reihen, die ich dann u.a. in den verschiedenen Mehrkanalanlagen einsetze)

Ganz wichtig sind Gummisicken bei den Treibern. Schaumstoffsicken zerbröseln in der Tat alle irgendwann mal.
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 03. Dez 2023, 09:20
Hallo,

gefeit ist man vor solchen "Überraschungen" natürlich nicht wenn man auf dem größten Schrottplatz Deutschlands einkauft,
aber 10 Jahre sind für einen qualitativ guten Lautsprecher kein Alter.
Aber, die Calinda sind da halt weitaus älter, waren für mich noch nie etwas Besonderes, ich kann nicht verstehen das man für so "olle Kamellen" Geld ausgibt das es weh tut...

Bei dem alten Scott sehe ich das ähnlich. Der hat wohl nichts gekostet, aber einen 40 Jahre alten Verstärker der ohne zwischenzeitliche Revision noch einwandfrei funktioniert, ist mir tatsächlich noch nicht über den Weg gelaufen.

Vllt solltest du grundsätzlich mal die Vorgehensweise bei den Komponenten bzw. deren zukünftige Auswahl überdenken.
Ich persönlich würde da auch kein Geld mehr darin versenken....

Was hast du denn für die Calinda noch gezahlt?
S04-Hotspur
Inventar
#5 erstellt: 03. Dez 2023, 09:32
Hallo DolcePita,

HiFi-Wiki gibt als Baujahre 1975 bis 1976 für diese Lautsprecher an. Dass Chassis und Frequenzweichenbauteile ausfallen oder in der Funktion beeinträchtigt sind, ist bei diesem Alter normal. Der BBC-Compact-Monitor hat diesen Hochtöner auch verbaut. Der Hochpass besteht dort aus drei Kondensatoren, zwei Widerständen und einer Spule. Von der Spule abgesehen, musst Du damit rechnen, dass Kondensatoren und Widerstände ausgetauscht werden müssen. Die beiden Nachbau-Hochtöner kosten jeweils 76 Euro bei Hifisound. Wenn Hifisound die Reparatur übernimmt, liegst Du bei 300 Euro oder mehr. Ich kann Dir Hifisound sehr empfehlen.

Es werden weitere Kosten auf Dich zukommen, wenn der Tieftöner oder die Passivmembran Mängel haben oder bekommen. Du müsstest schon in der Lage sein, die Reparatur selbst zu übernehmen, wenn Du die Kosten im Griff behalten willst. Zur damaligen Zeit waren die Calinda gute Lautsprecher. Es hat sich in den letzten 45 Jahren aber auch einiges getan. Rein aus klanglicher Sicht lohnt sich die Reparatur meiner Meinung nach nicht. Vermutlich bist Du besser dran, wenn Du die Boxen wieder verkaufst und den Verlust akzeptierst. Das ist so ähnlich wie bei einem 50 Jahre alten Auto. Kannst Du selbst schrauben, mag sich das rechnen. Gibst Du den Wagen in der Werkstatt ab, wird das viel Geld kosten.

Herzliche Grüße, Andreas
Al1969
Stammgast
#6 erstellt: 03. Dez 2023, 09:36
Kann auch durchaus möglich sein, dass Du die Lautsprecher voll funktionsfähig erworben und die Hochtöner selbst gebraten hast - dass beide Hochtöner erst nach einiger Zeit aufgegeben haben würde darauf hindeuten.
Vielleicht bei hoher Lautstärke mit angehobenen Bässen und Höhen gelauscht?
ManiBo
Stammgast
#7 erstellt: 03. Dez 2023, 11:01
Ich lese hier was von kratzen.
Dreh die Boxen mal rum, also Tieftöner nach oben.
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