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"Unerklärliche" Preisentwicklungen außer bei bereits bekannten "Platzhirschen"+A -A |
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Autor |
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Schwergewicht
Inventar |
#1 erstellt: 28. Jul 2015, 12:48 | |
Hallo, dass gewisse alte Gerätschaften von beispielsweise Marantz, Sansui, Luxman, Pioneer und vielleicht noch 2 oder 3 anderen Herstellern sehr teuer gehandelt werden ist eine Binsenweisheit. Allerdings ist dies praktisch ausnahmslos bereits seit seeeeehr "vielen" bzw. zumindest vielen Jahren der Fall. Die Preise verändern sich kaum noch, stagnieren in etwa, wenn man es ohne aufgesetzte Markenbrille sieht, in etwa schon seit Jahren (von den berühmten wenigen Ausnahmen mal abgesehen). Wenn man den Hersteller Marantz als Beispiel nimmt, kann man dies in Michaels (esprit36) Statistiken seit Jahren wundervoll nachvollziehen. Richtige Preissprünge fanden und finden seit einiger Zeit hingegen bei Boxen und Gerätschaften von anderen Herstellern, die eigentlich weniger im Focus stehen, statt. Nun sind es oft keine viele hundert, oder gar tausend Euro, die ich ansprechen möchte, sondern weniger spektakuläre Preissteigerungen. Obwohl, wenn man die Preissprünge prozentual vergleichen würde, selbst Marantz, Sansui, usw. sofort die Segel streichen müssten. Mein Beispiel ist ein Lautsprecher, der mich seit 1967 mehr oder weniger immer wieder mal "begleitet" hat, deswegen kam ich auch auf die Idee, diesen Thread zu eröffnen. Es war der erste "HiFi-Lautsprecher", mit dem ich über einen längeren Zeitraum konfrontiert wurde und den man dann beispielsweise bei Ebay schon ganz automatisch, wenn er dort auftauchte, so "nebenbei" preislich registriert hat, ohne jetzt konkret danach zu suchen. Es waren die Telefunken WB 61 mit einem Straßenpreis von knapp DM 300,-- pro Paar im Jahre 1967/68. Diese Boxen wurden bis vor etwa 2 - 3 Jahren technisch/optisch "einwandfrei" meistens immer zwischen 5,-- - 20,-- Euro pro Paar bei Ebay gehandelt, wo sie preislich m.M.n. ausgehend von den Klangeigenschaften auch absolut hingehören. Diese Zeiten sind aber vorbei. Meistens über 50,-- Euro für 2 funktionsfähige WB 61 sind der Normalfall und sogar 150,-- Euro wurden vor einigen Tagen im Sofortkauf bezahlt: http://www.ebay.de/i...&hash=item1a02a6f134 Warum entwickeln sich solche Preise? Ich glaube, dass es praktisch ausnahmslos am Internet liegt (gut, woran sonst). Es muss nicht immer ganz konkret ein Guru (Grundig) sein. Oft sind es "Schlagwörter", die eine "Preisexplosion" hervorrufen. Solche Schlagwörter funktionieren bei vielen Hi-Fi Fans immer noch, obwohl man meinen sollte, dass wir im Internet-Zeitalter mit den vielen Informationsmöglichkeiten schon weiter sind. Ein Schlagwort, dass mir ganz spontan einfällt ist der berühmte "BBC-Monitor" und daraus resultierend die davon preislich wohl am meisten profitierende Box, nämlich die Rogers 3/5a, die mittlerweile als "Klassiker" im Durchschnitt oberhalb ihres seinerzeitigen Neupreises gehandelt wird. Auffallend dabei ist, das ein Fan dieser Boxen den Begriff "BBC-Monitor" praktisch in jedem Posting erwähnt und allein schon diesen Begriff (fast) "immer" als Qualitätskriterium heranzieht. Auf jeden Fall hat sich der Preis bei Ebay für die 3/5 seit sicherlich schon 10 Jahren kontinuierlich nach Oben entwickelt. Das ist zwar für mich nach eigenen Erfahrungen selbst im kleinsten/geringsten Preisansatz nicht nachvollziehbar (aber darum geht es hier auch gar nicht), aber eben Fakt. Es ist wohl auch das wohl bekannteste Beispiel neben den schon so oft durchgekauten "Marken-Dauerbrennern" von Marantz, Sansui usw.. Bei den Telefunken WB 61 und vielen anderen alten Boxen speziell der 60er erkläre ich es mir aus der Tatsache, dass man immer mehr von "traumhaften Klängen" im Internet lesen kann, wenn man diese alten Boxen der 60er an Röhren anschließt. Das reicht wohl aus, alte "Holzboxen" und Röhren und man befindet sich in der Glückseligkeit des Hi-Fi Himmels. Diese Kombination mit Röhren und der klanglichen Erfüllung konnte ich an den WB 61 nicht im Ansatz nachvollziehen. Obwohl, durch die gesoundeten Röhren-Gerätschaften ergibt sich bei vielen Kombinationen ein relativ volles und sehr warmes Klangbild. Nicht unangenehm, aber bei Bedarf beispielsweise mit jedem Marantz 2216 und entsprechenden alten Boxen zu realisieren, wenn man die Klangregler entsprechend einstellt bzw. genau genommen verstellt. "BBC-Monitor" und "60er Boxen an Röhrenendstufen" waren jetzt nur 2 Beispiele, die m.M.n. ohne vorhandene "klangliche Substanz" (zumindest für das momentane Preislevel) der gehypten Modelle seit einiger Zeit einen enormen Preishype ausgelöst haben und kontinuierlich weiterhin auslösen. Sicherlich ist das Thema bekannt, aber vielleicht mal, weil hier im Forum schon praktisch alles "durchgekaut" wurde, eine etwas andere Betrachtensweise. Natürlich, speziell die allseits bekannten Rogers 3/5a und abgeschwächt auch die Telefunken WB 61 waren nur 2 beliebige Boxenpaare als Beispiele und brauchen jetzt keine Verteidiger, dass sie sicherlich jeden Euro ihres momentanen Preislevels klanglich wert sind. Jeder soll mit seinen Boxen glücklich werden und jeder macht seine eigenen Erfahrungen. Mir geht es eigentlich mehr um die besagten, bisher weniger besprochenen Schlagwörter. [Beitrag von Schwergewicht am 28. Jul 2015, 12:50 bearbeitet] |
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Greencone
Stammgast |
#2 erstellt: 28. Jul 2015, 15:37 | |
Hallo Schwergewicht, genau das, was du hier zum Ausdruck bringst, ist mir auch schon seit etwa 2-3 Jahren aufgefallen, was auch letztendlich der Grund war wieso ich mich ein wenig von dem Hobby distanziert habe. Bei mir waren speziell Marken wie Marantz, Yamaha und Sony im Fokus, wobei gerade die Firma Sony dabei die interessantes Preisentwicklung in den letzten Jahren hingelegt hat. Die Geräte sind einfach sündhaft teuer geworden. Selbst für schrotte und defekte Geräte wird noch richtig Kohle verlangt. Aber auch Gerätschaften abseits dieser renommierten Marken haben preislich tendenziell stark nach oben angezogen. Da ich mittlerweile an Kleingeräten auch so ziemlich alles hatte, bin ich nur noch an Größeren interessiert a la Marantz SM-8. Preislich befindet man sich da im 1000€ -Bereich, was ich ohne Generalüberholung für ein 35 Jahre altes Gerät einfach zu viel finde. Da kaufe ich mir lieber einen neuen Yamaha A-S1000. Der kostet dasselbe, hat 2 Jahre Garantie und wird die nächsten Jahre wohl keine Probleme machen. Ich gehe bei dem Grund der Preisentwicklung davon aus, dass fast alle Sahnestücke mittlerweile bei Sammlern sind. Die wollen natürlich ungern verkaufen und wenn mal was auf dem Markt landet kennen sie auch den Preis und der wird erfahrungsgemäß eher noch höher angesetzt. Bei dem ganzen "Kleingeraffel", wie die Lautsprecher, die du ansprichst, handelt es sich meiner Meinung nach um Leute die sich im Internet was angelesen haben und nun Wunder meinen was sie da haben. Schlimmer sind allerdings die Käufer, die dasselbe tuhen. |
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onkel_böckes
Inventar |
#3 erstellt: 28. Jul 2015, 20:47 | |
Ja, stimme auch auch zu, die Preise steigen für Brot und Butter Ware. Ich denke auch das liegt an den Foren und den Usern die ihre Geräte mit super tollen und seltnenen Eigenschaften beschreiben. Und unwissende Leser und Interesenten nehmen das für Bare Münze und zahlen hohe Preise für den Kleinkram. Gerade auch bei Lautsprechern, haben viele sehr wenig im vergleich gehört und finden wunder was aus (aus meiner sicht) den alten Tröten raus kommt. Und viele wissen auch umhin, das ein bischen gut plazierte Werbung mit vieleicht noch ein -zwei anderen Forenteilnehmern die in das selbe Horn blasen, gute steigerung im Preis bewirken kann. Wenn ich überlege wie viel resonanz ich auf meine Kenwood LS 1900 in der Auktion bekommen habe, nur aufgrund der Fotos die von mir im Netz rumschwirren. Enorm. Und vorher hatte man wenige Fotos gefunden. Und so passiert es halt auch mit dem Kleinkram nur hier leider völlig ohne Substanz. |
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Moonlightshadow
Inventar |
#4 erstellt: 28. Jul 2015, 21:07 | |
Die teuersten 3/5a für 2560,- Euro, die ich je in der Buch weggehen gesehen habe, waren allerdings keine Rogers. Hier wird IMO auch nur die alte 15 Ohm Version hoch gehandelt (über 1000,- Euro). Da ich selbst auch schon BBC Kleinlautsprecher und andere verkauft habe, weiss ich, dass die Höchstbieter für die kleinen Modelle meist aus Asien oder dem Osten Europas kommen. [Beitrag von Moonlightshadow am 28. Jul 2015, 21:21 bearbeitet] |
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Fenderblender
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 01. Aug 2015, 17:35 | |
Tja, die sog. BBC Kleinmonitore wurden ursprünglich für eine 9 zu 1 Raumsimulation konstruiert. Das kommt möglicherweise den heutigen asiatischen Wohnverhältnissen recht nahe. Aber mal Spaß beiseite: über einen vernünftigen Amp mit ebensolchem Zuspieler klingen die schon recht ordentlich. Was die Auflösung, Raumdarstellung etc. betrifft stellen die locker viele der modernen kleinen Nahfeldmonitore in den Schatten. |
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Schwergewicht
Inventar |
#6 erstellt: 03. Aug 2015, 09:21 | |
Hier noch ein Beispiel von Telefunken, der Opus 2550, das ist der mit der Röhrenendstufe. http://www.ebay.de/s...rksid=p2045573.m1684 Von etwa grob um die 100,-- Euro vor etwa 10 Jahren hat er sich doch jetzt auf einen Durchschnittspreis von etwa 350,-- Euro preislich "hochgearbeitet". Warum? Dieser Receiver mit seiner Röhrenendstufe ist extrem gesoundet. Speziell in Verbindung mit vielen alten Boxen der 60er, seinerzeit oft als Raumklangstrahler angepriesen, ergibt sich ein sehr warmes, weiches und auch trotzdem rundes Klangbild, wie man es mit herkömmlichen Transistorverstärkern kaum/schwer nachvollziehen kann. Es fehlt zwar praktisch jeder Tiefbass (ist aber trotzdem konturiert) und auch die Höhen kommen, wie eigentlich das ganze Klangbild etwas "eingelullt" herüber. Man wird z.B. die Höhenauflösung einer Panflöte, wie es beispielsweise eine gute Kalotte, oder gar ein Elektrostat kann, sofort vermissen. Aber nein, eigentlich vermisst man es nicht, weil das ganze Klanggeschehen so vollkommen unangestrengt und angenehm herüberkommt, dass man sich sofort wohl fühlt und stundenlang zuhören kann, ohne etwas zu vermissen. Ich selbst tendiere, obwohl seit Jahren nicht mehr im Besitz des 2550, auch irgendwie wieder leicht dahin, bin selbst, wenn man so will, von (in der Jugend) mit angehobenen Höhen u. Bässen, über viele Jahre brutal neutral, wieder eher bei einem angepassten wärmeren Klangbild gelandet. Nicht so extrem warm wie über den 2550, aber eben warm. Das diese Klangvorlieben immer mehr Fans/Freunde finden, sieht man dann an der Preisentwicklung beispielsweise des 2550 nachvollziehen. Mit "modernen" Lautsprecherboxen harmoniert der 2550 wenig bis gar nicht, nein, noch weniger als gar nicht. Mein Resümee: Mit HiFi im klassischen Sinne hat der 2550 wenig zu tun, mit stressfreien und unangestrentem Hören allerdings viel, wenn man sich auf ihn einlässt und beispielsweise schon die Wiedergabe alter Röhrenradios aus den 50ern mochte und mag. [Beitrag von Schwergewicht am 03. Aug 2015, 11:55 bearbeitet] |
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Greencone
Stammgast |
#7 erstellt: 03. Aug 2015, 10:46 | |
Sehr lesenswerte Beschreibung Schwergewicht , ich selber hatte mal einen Grundig RTV 500 mit Germanium-Bestückung a la AD156 /57. Der hatte einen so wundervoll harmonisch weichen Klang, da konnte man Stunden mit Musik hören. Vom Übertragungsbereich und seiner Leistung war der natürlich weit weg von HiFi. Aber es war schön! Desweieteren hatte ich mir mal ein Gerät vom Spermüll mitgenommen. Ja, damals (90er Jahre) konnte man auf dem Spermüll noch etwas finden. Da sind nicht tausend Leute mit ihrem Bulli rumgefahren und haben einen den Kram aus der Hand gerissen, bevor er überhaupt an der Straße stand. An den Hersteller und die Modelbezeichnung kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich musste das Gerät damals schlachten, da das Gehäuse total beschädigt war. Doch die Endstufen konnte ich retten. Auch mit Germanium-Bestückung, sowie jeweils ein Modul pro Kanal, mit Kühlrippe. In dem Netzteil von dem Gerät saß ein 2N3055 von Siemens. Ich wollte mir immer mal wieder so ein Gerät zulegen. Ich vermute es kam von Saba. Ich habe aber nie das richtige gefunden. Vielleicht weiß hier ja jemand bescheid? Die Endstufenmodule hatte ich dann jedenfalls mit einem Labornetzteil fremdversorgt. Der Klang war genau wie beim RTV 500 wunderbar. Die Daten allerdings wohl auch jenseits von HIFi. |
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_ES_
Administrator |
#8 erstellt: 03. Aug 2015, 12:16 | |
Hi Dieter,
Sehe ich genauso. In den 90ern "erwachsen" geworden, aber dort schon mit dem Hifi-Bazillus angesteckt, war die Marktlage eine ganz andere. Da waren die Flohmärkte noch randvoll mit Geräten für ein paar Mark, weil halt alt- nahezu jeder sah das so, von daher waren meine ersten Geräte (Hitachi, wundervoll) auch genauso alt wie ich damals. Oder von Verwandten/Bekannten was abgestaubt, lag auf dem Boden, etc.. Manchmal wanderten vermeintlich wertvolle Teile in Annoncen in der Zeitung- das war aber auch schon der Gipfel. Und nun.... Heißt alles was irgendwie alt aussieht "Vintage" und ist meilenweit vom damaligen Appel und Ei bzw. Tauschcharakter entfernt. Auf den hiesigen Flohmärkten findet man entweder nur noch den Müll, den die Leute selbst in Ebay-Kleinanzeigen nicht los geworden sind, kaum noch Hifi-Geräte. Und wenn welche am Start sind, dann zu Preisen wo man sich fragt, was hat das überhaupt mit Flohmarkt zu tun. Dank des Internets gibt es keinen mehr, der sich nicht darüber informieren kann, was er da zuhause stehen hat. Die Freude des Schnäppchen machen können ist mehrheitlich vorbei. Und macht auch in engeren Kreisen wie Verwandtschaft, Bekanntschaft, Kollegen nicht halt. "Oh toll, würde ich gerne haben wollen, was willst Du denn dafür haben ?"-"Kann ich Dir in ein paar Tagen sagen, ich guck mal, für wie viel das Teil für gewöhnlich in Ebay weg geht" Danke, dann kann ich es mir gleich dort kaufen. Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge. Schade. R-Type [Beitrag von _ES_ am 03. Aug 2015, 12:17 bearbeitet] |
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raver3002
Inventar |
#9 erstellt: 03. Aug 2015, 13:16 | |
Ich gucke aber wenn ich etwas im Freundekreis veräußere (was ich in der Regel zu vermeiden versuche) auch immer erst nach den Preisen in der Bucht. Allerdings aus anderen Beweggründen. Sofern ich den Preis nicht ungefähr kenne, möchte ich vermeiden, dass Teil teurer anzubieten als es üblich gehandelt wird. |
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DVDMike
Inventar |
#10 erstellt: 03. Aug 2015, 13:28 | |
Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe eine Sony CDP-X333 ES CD-Player. Für mich noch immer ein Traumgerät. Linearantrieb, superschnell, toll ausgestatt, 11 KG Lebendgewicht. Das Ding hat 1991 mal 1.000 DM gekostet. Heute werden in der Bucht für mittelprächtige Geräte schon 250 Euro und mehr aufgerufen. Selbst Preise von 499 EUR habe ich bereits gesehen! Ich glaube allerdings nicht, daß jemand das zahlt. Das Problem bei den alten Sony CDPs ist halt, daß es nirgendwo mehr Laser gibt. Geht der kaputt, hat man halt 11 KG Altmetall, egal wie toll das Gerät aussieht. Deshalb würde ich nie so viel Geld für so ein altes Gerät ausgeben. Vielleicht steigen die Preise auch, weil die Geräte der 70er, 80er und frühe 90er einfach super Qualität für moderate Preise bieten oder zumindest boten. Heute gibt es superteures High-End oder billigen Kram. Wo ist die gute Mittelklasse der alten Sonys, Denons und Onkyos? Die haben in den letzten Jahren doch viel Mist angeboten. Geräte, die ständig kaputt gehen usw. Es gibt doch für 500 bis 1000 Euro gar keine CD-Player mehr, die an die alten Boliden mit Linearlaufwerk etc ran kommen. Für 1000 Euro bekommt man heute billigste Standardlaufwerke. In meinem Denon DVD 3930 ist jetzt zum dritten Mal nach kürzester Zeit das Laufwerk hin. Billige Centlaufwerke in Geräten, die 1.500 Euro kosten sollen. Man hat leider den Eindruck, daß ein Gerät, das man heute kauft, gar nicht mehr länger als ein paar Jahre halten soll.... Man darf halt auf der anderen Seite auch nicht vergessen, daß die Geräte eben 20, 30 oder mehr Jahre auf dem Buckel haben und da gehen halt auch Teile kaputt, Elkos, etc. Da muß man selber reparieren können oder bereit sein, Geld auszugeben. Aber wenn ich für ein paar Hundert Euro einen ehemaligen Boliden kaufe, kann ich auch nicht erwarten, daß da alles nach 30 Jahren wie neu ist. Denken aber offenbar einige und zahlen Gebrauchtpreise wie neu. Es gibt aber auch noch Schnäppchen ;-) Gerade am Wochenende habe ich eine Dual 1246 für 30 Euro aus der Bucht gefischt. Die Top-Duals sind teuer, 200 Euro und mehr. Der 1246 dafür der meiner Meinung nach meist unterschäftze. Super zuverlässige Vollautomatik, Top-Tonarm. Da muß man mal den Steuerpimpel ersetzen oder den Antriebsriemen. Das wars meistens schon. So eine Qualität bekommt man heute nicht mal für 500 EUR. Und so ist es glaube ich bei einigen Marken: Für die jeweiligen Topmodelle werden utopische Preise gefordert und z.T. auch bezahlt. Für die meist nur wenig schlechteren "zweiten Garden" sind die Preise dann oft viel niedriger, weil sie ebe nicht den Ruf des Topmodels haben. Grüße, Michael |
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Bügelbrett*
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 03. Aug 2015, 13:32 | |
@ R-Type jepp, volle Zustimmung gerade auf Flohmärkten macht sich die ebay Preistreiberei bemerkbar. Jeder zweite Händler zückt mitlerweile sein Handy mit den Worten "ey guck, hier kost das über Hundert". |
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Greencone
Stammgast |
#12 erstellt: 03. Aug 2015, 15:21 | |
Ich kann R-Type und DVDMike auch nur zu 100% zustimmen. |
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Wuhduh
Gesperrt |
#13 erstellt: 03. Aug 2015, 16:26 | |
Salute ! Konsumgeilheit, Styling and Profiling, Habsucht, Neid, Wunsch-nach-(Selbst)bestätigung und materielle Ersatzbefriedigung für irgendwelche anderen Defizite sind typische, menschliche Eigenschaften, die die Anbieter von Waren und Dienstleistungen mit Gewinn befriedigen wollen / müssen / möchten. Konsumverzicht und NEIN-sagen-können ist häufig ein schwierig Ding für die Labilen unter den potentiellen Käufern. Ich bleibe unverändert bei meiner Meinung, daß es völlig togal ist, welcher Preiswunsch auf irgendeiner virtuellen Handelsplattform aufgerufen ( geäußert ) wird. Ob realistisch, nüchtern kalkuliert, abdreht, diskussionswürdig, abmahnbar oder wie auch immer: Für die virtuelle Datenbank ist die Preisangabe ein sogenanntes MUSSfeld, weil ansonsten die Anzeige nicht aktiviert werden kann. Jo, einige Handelsplattformen geben die Möglichkeit der Angabe einer VHB oder VHS. Ich erinnere dabei gerne an die leidenschaftlichen Diskussionen über einen Marantz-Reciever, der lange Zeit von einem Berliner Händler zu einem Spinnerpreis angeboten wurde und über den sich sehr viele Leute " das Maul zerrissen " haben. Was noch schlimmer ist: Es kommen perfide Gedanken auf wie " Ach, soviel soll der noch wert sein ? " bzw. noch schlimmer unter den m. E. Verhaltensgestörten: " Haste geseh'n, bei X gibt es den für Y ! Da bin ich ja noch günstig ! " Oder auch: " Wenn X den in dem Zustand für Y anbietet, dann kann ich auch Z verlangen ! " Weiterhin zur gefälligen Erinnerung: 1. Es ist immer zu differenzieren, ob ein Artikel wirklich versteigert oder die Auktion nur so beendet wurde. 2. Niemand braucht einem außenstehenden Unbeteiligten Rechenschaft über seine Handlungsweise ( Aktivitäten ) abzulegen. Deshalb kann auch nur mit einigem Aufwand nachverfolgt und ermittelt werden, ob ein versteigerter oder normal verkaufter Artikel nicht zurückgegeben und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt wurde. Oder ob diese Aktion in Planung ist, sobald die unliebsamen 90 Tage abgelaufen sind. 3. Mann kann auch mit abgedrehten Preisen, die sowieso niemand zahlen würde, indirekt zu einem sehr günstigen Tarif Werbung betreiben. Dazu gab es in den Berliner U-Bahnen vor langer Zeit einen netten Werbe-Zweizeiler: " Kuno sprach zu Kunigunde: PAECH-Brot ist in aller Munde ! " Es ist im Grunde soooo einfach: Bei ausreichend geistigen Müßiggang mal kurz und gehaltvoll über das Warenangebot nachdenken ... und dann ggfs. NEIN sagen. Einfach ohne weiteres Gelaber den Artikel stehenlassen. Dieser wird dadurch nicht besser. Muß evtl. wieder vom Verkäufer eingepackt und abtransportiert werden. MfG, Erik |
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Smoke_Screen
Inventar |
#14 erstellt: 05. Aug 2015, 19:46 | |
Alles richtig. Allerdings,seit Retro ein Mainstreamtrend wurde ziehen im Schnitt die Preise deutlich an. Auch bei Ex Mittelklasse und darunter. Bei Plattenspielern war das ja abzusehen. Mittlerweile isses ja wieder in,so ein Gerät in der Anlage zu haben. Die Sahneteilchen sind da aber schon vor einigen Jahren umverteilt worden. Wer zu spät kommt muss halt bluten. |
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Haiopai
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 05. Aug 2015, 20:06 | |
Hallo zusammen , ein Punkt der noch nicht angesprochen wurde , ist die Entwicklung der Plattform Ebay , von der Schnäppchenmeile und dem Eldorado der Privatanbieter hin zum Festpreisladen der Händler . Ebay hat dabei vor dieser Entwicklung erstmal für eine Monopolstellung seinerseits gesorgt und frühere Quellen wie die Annoncenzeitung Avis praktisch platt gemacht , womit sich die Alternativen zu Flohmärkten so langsam gen Null bewegen . Bis auf nen zufälligen Aushang am schwarzen Brett im Supermarkt , war mit der Zeit an Ebay nicht mehr vorbei zu kommen und viele haben den Handel dort auch als mehr oder weniger legalen Nebenverdienst für sich entdeckt . Seitdem Ebay den Privaten durch seine Geschäftsmethoden immer mehr den Hahn abdreht , ist der Markt was private Angebote anbetrifft ganz böse geschrumpft . Die Chance hier im Biete Bereich des Forums Geräte für faire Preise in vernünftigem Zustand zu bekommen ist schon fast größer , als noch was bei Ebay zu erwischen. Die privaten Anbieter , die es dort noch gibt , zielen auch zunehmend auf Festpreise ab , weil sie sonst mit Pech fast schon Geld mitbringen müssen , die Auktion ab 1 € ist gegenüber den Verhältnissen von vor 10 Jahren praktisch tot und begraben, auch weil die Suchfunktionen bei Ebay derart idiotisch wurden , das man im Vergleich zu früheren Zeiten nur noch einen Bruchteil von Klicks auf die Auktionen hat . Und weniger Angebot bei eher steigender Nachfrage katapultiert die Preise auch bei Mainstreamgeräten nach oben . |
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Wuhduh
Gesperrt |
#16 erstellt: 05. Aug 2015, 21:50 | |
Nabend ! Weiterhin zeigen sich wiederholt Fehlinterpretationen bei den gewerblichen UND den privaten Händlern , die aus unterschiedlichen Gründen die Besonderheiten einzelner Geräte und die daraus resultierenden Preisunterschiede nicht nachvollziehen können. Einfaches Beispiel anhand der DUAL-Plattenspieler: Die Halbautomatische Funktion gibt es in 2 Variationen: Entweder wird nur der Tonarm angehoben und das Gerät schaltet sich ab oder der Tonarm wird sogar auf die Ablage zurückgeführt. Direktantrieb-Riemenantrieb ? Quarz-Lock ? Stroboskoprand in 2 Versionen ( Pickelteller ! ) ? Wechselfunktion ? Manche Geräte sehen sich sehr ähnlich ... Diese Fehlinterpretationen sind zwar verständlich, können aber auch gleich im Ansatz zu Mißverständnissen und Verstimmungen zwischen den Handelspartnern führen. Insbesonders dann, wenn mit Nachdruck in der Stimme seitens des Anbieters auf befremdliche Verkaufspreise als Referenz verwiesen wird. Ich hatte vorgestern wieder so ein Erlebnis: Bei einem Gebrauchtwarenhändler sichtete ich einen Vollverstärker Marke NAD, dessen flache Proportionen ein Modell der 300er-Serie - evtl. ein 325er - vermuten ließen. Es ergab sich leider die klassische Situation ... " Ist teuer ! Will ich 200 für haben ! " + * röchel * " Klar doch ! Kostet woanders 280 ! Da bin ich noch günstig ! " " Kann gar nicht sein ! Niemand ist so bescheuert und kauft sowas zu dem Tarif ! " " Doch ! Habe ich gesehen ! Ist weggegangen dafür ! " " Den Quatsch bei Ebay kannste vergessen. Das wird reichlich und gerne manipuliert und ..... " Genau an diesem Punkt bekam der osmanische Glücksritter so einen glasigen Blick wie ein Hund beim Kacktuspflanzen und ignorierte meine Erwiderung, die eigentlich nur eine preisregulierende Fortführung eines Verkaufsgespräches und keine Abwertung des Artikels darstellen sollte. Ich war plötzlich einfach Luft für ihn. Da er eindeutig mein Geld nicht haben wollte, verabschiedete ich mich höflich. Ist m. E. genau der richtige Weg in Situationen, in denen man mit unrealistischen Preiswunschträumen konfrontiert wird und mit dem Anbieter nicht weiterkommt. Einfach alle(s) stehenlassen. MfG, Erik |
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_ES_
Administrator |
#17 erstellt: 05. Aug 2015, 22:06 | |
(V.Pispers) Von daher immer schön die abgelaufenen (regulären)Auktionen zu einen Gerät aufrufen, was die also am Ende tatsächlich gekostet hatten- erzählte ich immer wieder, wenn einer sich auf die Fantasie-(Fest/Sofortkaufen-)Preise in der Bucht bezog. |
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onkel_böckes
Inventar |
#18 erstellt: 05. Aug 2015, 22:09 | |
Ach um den Kleinpfus solln sich andere streiten, der interesiert mich nicht. Mal hat man Glück mal hat man Pech und für die Sachen die mich interessieren bin ich auch bereit den enstprechenden Preis zu zahlen. Gerade bei den Brot und Butter Geräten interesiert es mich nicht mehr was manche für Zahlen, selber schuld. Die feinen Sachen waren eh schon immer teuer und rar. |
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8bitRisc
Inventar |
#19 erstellt: 06. Aug 2015, 19:54 | |
Ein interessanter Thread. Ja klar; die Preise für HIFI oder Audiogeräte alter Machart haben generell angezogen. Als ich vor ca. drei Jahren anfing mich für Röhrenradios zu interessieren, brauchte ich erst mal ein solches Gerät. Natürlich habe ich beim großen bekannten Internet Autkionshaus gesucht und mir ein optisch gut erhaltenes Gerät von Loewe zugelegt.Der Preis für das reparaturbedürftige Radio lag bei ca.50€. Der Preis ist überschaubar; man sollte aber bedenken daß die alten Röhrenradios einige Jahre zuvor noch unverkäuflich bzw. praktisch umsonst zu haben waren. Der Reiz bei den alten Geräten ist sicherlich die Technik, welche mit mehr oder weniger Aufwand eingesetzt wurde um einen möglichst guten Klang zu erzeugen. Heute bieten Geräte der Einstiegsklasse schon gute Klangeigenschaften. Mit einem Verstärker einen linearen Frequenzgang im hörbaren Bereich zu realisieren ist heute absolut keine Herausforderung mehr. Wenn man sich für Analogtechnik (Plattenspieler, Tapedeck, etc.) interessiert führt sowieso kein Weg an die alten Geräte und somit an eBay vorbei.Jeder der sich halbwegs mit der Materie auskennt, weiss daß die heutigen Neugeräte der Preisklasse um ca.500-1000€ hier mit früheren Geräten nicht mithalten können. Die Ingenieure und Hersteller, welche noch in der Lage sind z.B. einen hochwertigen Plattenspieler mit zusätzlichen Automatikfunktionen zu bauen gibt es nicht mehr. Auch das Design speilt beim Kauf alter Gerätschaften sicherlich eine wichtige Rolle. Ganz nebenbei erwähnen möchte ich, daß man mit diesen alten Röhrenradios wirklich gut und unangestrengt Musik hören kann. Ich habe mir nun eine kleine Sammlung bestehend aus ca. 10 Geräten aufgebaut. Eines dieser Radios ist bei mir immer im Gebrauch (während ich diese Zeilen schreibe spielt im Hintergrund gerade meine kleine Philips Philetta). Auf dem PC Arbeitsplatz stehen mittlerweile zwei kleine würfelförmige SABA Breitband-Lautsprecher, welche von einem SABA Stereo Röhrenreceiver mit ca. 2x4Watt befeuert werden. Mit passender Musik, zugespielt über einen CD Player ist der Klang überraschend gut (Man sollte jedoch aufgrund der doch begrenzten Ausgangsleistung nicht zu laut hören.). Vorher standen dort meine ELAC Aktivmonitore vom Typ AM-150. Gruß Johannes [Beitrag von 8bitRisc am 06. Aug 2015, 19:58 bearbeitet] |
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burningtiger
Stammgast |
#20 erstellt: 12. Aug 2015, 16:38 | |
Dem kann ich nur zustimmen, selbst wenn ich mir z.B. einen ES-Verstärker der 7er Serie schnappe und den dann überholen lasse, kostet mich das nur ein Bruchteil eines klanglich entsprechenden Neuteils ohne eingebautes Verfallsdatum. Bei Plattenspielern ist es natürlich am Krassesten, da werden ja 4-5stellige Summen aufgerufen für Geräte, die ich nicht im Haus haben wollte, weil alles Riementriebler. (Riemenantrieb ist mein persönliches Hassobjekt :D) Und: die alten Röhrenradios waren schon toll, heutzutage wird mir aber der „warme Klang“ zu sehr gepusht, ich habs lieber analytischer. Eben dieser Klang ist aber sicherlich für viele jüngere Käufer von Altgeräten ein Ausschlag gebendes Argument. Aber die Ressourcen an Geräten sind endlich, somit werden bei steigender Nachfrage auch die Preise steigen. Netter Nebeneffekt: es gibt wieder mehr Werkstätten, die die alten Sachen reparieren. |
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Broesel02
Inventar |
#21 erstellt: 14. Aug 2015, 17:44 | |
Ich sehe auch daß die Preise der alten HiFi Geräte in den üblichen Gebrauchtportalen im Internet seit einigen Jahren steigen. Ursache ist sicher auch der Markt in Ost- Europa. Alle diese schönen Geräte waren dort unerschwinglich und unerreichbar. Mit Öffnung der Grenzen ist also die Nachfrage stark gestiegen und das Angebot geht weiter zurück. Da müssen die Preise steigen! Ich halte es auch so: Wenn ich ein Gerät haben möchte habe ich eine Grenze die es mir wert ist und die ich bereit bin zu zahlen. Mehr bezahle ich eben nicht. Deshalb sind die Verkäufer von Akkuphase Geräten ja nicht gleich böse. Ich bin eben nicht ihr Kunde. Denn das ist alles freiwillig! Meine Preisgrenze entsprocht eben meiner individuellen Wertschätzung des Gerätes. Jemand anders mag ja mehr bezahlen. Und wenn die Preise langsam im Markt steigen freut es mich weil damit meine Sammlung alter Geräte nicht weiter entwertet wird sondern einen Wertzuwachs hat. Damit "Tausche" ich die Geräte ja eigentlich nur noch. Ich profitiere beim Verkaufen und bezahle mehr beim Kaufen Etwas weiteres möchte ich allerdings unbedingt erwähnen: Die Geräte für die ich mich interessiere, japanische Geräte bis etwa 1980, sind, wenn man sie heute kauft, alle durch die Bank weg überholungsbedürftig. Auch wenn sie noch spielen leisten sie sicher nicht mehr das was sie neu konnten. Also muß man die Geräte überholen um auch klanglich mit dem Wunschgerät glücklich werden zu können. Das ist heute ein ganz heikles Thema: für den einen ist der absolute Originalzustand das wichtigste, egal wie weit die Geräte dabei technisch aus der Spezifikation gelaufen sind. Das andere Extrem geht so weit daß moderne Schaltendstufen in die alten Verstärker eingebaut werden. Ich revidiere meine Geräte für mich und verlasse dabei den Originalzustand. Ich verwende Kondensatoren die es früher nicht gab und tausche auch mal Widerstände, Potis und Relais aus. Und wenn Halbleiter defekt sind versuche ich nicht einen NOS- Fake Typ zu bekommen sondern schaue nach modernen Transistoren von Faichild oder anderen die in die Spec hereinpassen und diese oft sogar weit übertreffen. Die Schaltung selber bleibt aber immer die originale. Ich ändere keine Schaltungen Ich werde belohnt mit einem tollen Klang der alten Geräte. Mit der Einschränkung daß das Gerät natürlich die Qualität hergeben muß. Ein Verstärker der schon vor 35 Jahren das Einsteigermodell am unteren Preisende war wird auch heute auch mit neuen und besseren Bauteilen nicht zum Klangprinzen erwachen. Daher kommt man automatisch an die hochwertigeren Geräte heran,- und die kosten eben auch etwas mehr Geld. Damals wie heute Aber zum Glück gibt es immer mal wieder Glücks- Schnäppchen. Auch in der Bucht. Gerade während der Sommerferien der großen Bundesländer findet man immer wieder tolle Geräte für sehr kleine Preise. Ich habe zum Beispiel so 2 Kenwood L-08 M für zusammen 250 Euro bekommen. Funktionierend. Oder gerade neulich einen Kenwood KA 800 für unter 20 Euro mit Versand in gutem Zustand und komplett funktionierend. Das finde alles nicht zu teuer Jammern und Klagen ist denke ich der falsche Weg mit der Preissteigerung umzugehen. Man muß länger suchen, genauer wissen was man haben will und Geduld haben. Dann gibt es immer noch tolle Angebote für sehr faire Preise. Richard [Beitrag von Broesel02 am 14. Aug 2015, 17:45 bearbeitet] |
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_ES_
Administrator |
#22 erstellt: 14. Aug 2015, 22:41 | |
Lass mich kurz überlegen....nehmen wir als Beispiel mal Verstärker. "Damals" waren Platinen ohne Durchkontaktierung und eher mit Hartpapier als Trägermaterial Trumpf. Ferner Blechpotis von ALPS, wo man das Reinrieseln des Staubs quasi beobachten konnte, dazu eine teils wilde Verdrahtungsorgie und als Krönung diese verschleißanfälligen Kipp-/Drehschalter, in ihrer "tödlichsten Form" als Geber ausgeführt, die via "Bowdenzug" die Schaltelemente auf der Platine bewegten. Von wegdriftenden Kohleschicht-Widerständen und offenen Billigst-Trimmern, die später gerne den Ruhestrom sprunghaft bis zum Exitus der Endstufe ansteigen lassen, ganz abgesehen. Dazu Gehäuse mit Balsa-Holz Deckeln, oder dünnem Blech, Hartpapier-Rückwänden oder dünnem Blech, wenns hoch kam Fronten aus immerhin 2...3mm "dickem" Blech. Wie armseelig mutet hingegen ein heutiger Amp von z.B. XTZ an, der für ca. 650 Euro neu den Besitzer wechselt. Dicke Alufront, der Rest aus stabilen Blech, Dicke LS-Polklemmen statt irgendwelche Drehmichtot oder Plastik-Klemmen, verschleißfreie weil elektronische, kanaltreue Lautstärken-Regelung, verschleißfreie Quellen-Wahl mittels Relais-Bänken, driftarmen Metallschicht-Widerständen, gekapselten Präzisions-Trimmern, auf Platinen mit Epoxyd-Harz Basismaterial, nebst Durchkontaktierungen.... Nee, das taugt alles nichts mehr, heutzutage... Kann aber auch daran liegen, das ich mich tatsächlich nicht "halbwegs" mit der Materie ( immer ein schöner Platzhalter) auskenne. Früher war nicht alles besser. Früher war vieles früher... |
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burningtiger
Stammgast |
#23 erstellt: 14. Aug 2015, 23:41 | |
Redest du hier von den 50ern oder den 60ern? Oder LowFI? Oder was? Also ich für mein Teil seh den Vergleich jetzt mit den hochwertigen Geräten der 90er in der Preisklasse 1500,- bis 3500,- DM. Aufbereitet sind die bei relativ günstigem Preis für mich allemal besser als ein Neugerät. |
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Smoke_Screen
Inventar |
#24 erstellt: 15. Aug 2015, 08:08 | |
Broesel02 @: Vernünftiger Standpunkt. Ab und an lassen sich noch echte Schnäppchen machen. Es erfordert nur Gedult und eine gewisse Flexibilität in der Gerätewunschliste. Das mit der Renovierung machen ich übrigens auf sehr ähnliche Weise. Mit durchschlagendem klanglichen Erfolg. Nur meine Zielgerätschaften sind meist rund ein Jahrzehnt jünger wie deine. Allerdings immer noch offensichtlich alt genug um renovierungsbedürftig zu sein. Hier hab ich langsam den Verdacht das sich so etwas wie eingebaute Obsoleszenz oft nicht auf die grundlegende Funktion auswirkt,aber durch Alterungserscheinungen am passiven Bauteilecocktail die Wiedergabegüte einem längerfristigen Degradationprozeß unterworfen wird,der den Besitzer nach Jahren schleichend unzufriedener werden lässt. So hab ich es jedenfalls bei Vollverstärkern mit Baujahr um 1990 erfahren. Ältere Verstärker aus den späten Siebzigern und frühen Achtziger,vor allem der etwas gehobeneren Klasse sind da konstruktiv oft noch genau andersherum ausgelegt. Nämlich das dieser schleichende Verfallsprozeß eben möglichst spät eintritt. Alle Geräte in denen Mechanik eine Rolle spielt,wie etwa Tape-Deck`s oder gar DAT-Recorder sind im Schnitt noch wesentlich anfälliger,denn oft entscheided die Dauerfestigkeit von einem Plastikritzel oder Hebelchen über die Lebensdauer. Und zu Gebrauchtpreisen: Lustig finde auch die Preisentwicklung von Defektgeräten. Oder Leute die versuchen Einzelteile zu horrenden Preisen zu verkaufen. R-Type @: Klar. Scheisse wurde zu jeder Zeit produziert. Damals wie heute. Imho war aber gerade die Brot und Butter Klasse solider ausgeführt. Und du kannst die Teile sogar reparieren ohne SMD Ausrüstung und µPC-Kenntnisse. Ich meine wieviele neuere Amps sind z.B. auf den Müll gewandert weil die Logiksteuerung ewall gegangen ist. Oft vielleicht nur weil die Spannungsversorgung derselben so "ökonomisch" ausgelegt wurde das sie nach ein paar Jahren in die Knie gegangen ist. Und im Laden erzählt man dir dann was von Platinentausch und viel Kost. Und das obwohl vielleicht nur einer von den Winzelkos platt ist. Tja,alles hat seine Vor- und Nachteile. [Beitrag von Smoke_Screen am 15. Aug 2015, 08:30 bearbeitet] |
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_ES_
Administrator |
#25 erstellt: 15. Aug 2015, 14:07 | |
Oder was...ah ja. Ich bin von den üblichen Vintage-Kram ausgegangen, weil wir hier ja im Klassiker sind, es wurde ja keine "Ära" genannt, bei dem etwas substanzarmen Rundumschlag, da wollte ich nicht auffallen. [Beitrag von _ES_ am 15. Aug 2015, 14:08 bearbeitet] |
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burningtiger
Stammgast |
#26 erstellt: 15. Aug 2015, 23:08 | |
Der übliche Vintage-Kram ist mir zu vintagig. Aber wenn 20-25 Jahre zu wenig sind: Na dann [Beitrag von burningtiger am 15. Aug 2015, 23:11 bearbeitet] |
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