Wega JPS 351 mit 4 Ohm LS benutzen?

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domdom
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 13. Jan 2014, 20:00

Hallo liebes Forum,

nachdem ich meine Infos hier eigentlich sonst immer durch Suchen finde, muß ich heute doch mal direkt fragen. Ich hoffe, daß mir jemand nen Tip geben kann.

Folgende Situation: Ich habe eine nahezu unberührte Wega JPS 351 V-200 "geerbt" und würde sie gerne mit meinen geliebten Nubert NuLine 122 Lautsprechern verwenden.

Problem: Die Wega nimmt nur LS ab 8 Ohm, die Nuberts sind aber echte 4 Ohm. Über die technischen Hintergründe bzgl Impedanzproblematik habe ich mich bereits informiert und verstehe die Schwierigkeit.

Frage: Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Kombination trotzdem gefahrlos und ohne Einbußen bei der Qualität zu betreiben? Umbau im Verstärker o.ä.? Hat jemand sowas schonmal bei einer älteren Anlage gemacht? Alles, was ich bisher hier im Forum darüber gelesen habe (und bei Nubert direkt auf der Homepage), bezieht sich meistens auf moderne Anlagen, die irgendwelche Schutzfunktionen eingebaut haben, so dass man sie im unteren Lautstärkebereich benutzen kann. Ob meine 35 Jahre alte Wega das hat, weiß ich aber nicht.

Direkt probiert habe ich es schon, mit folgendem Ergebnis: Von ca 40 Rasterpunkten am Lautstärkeregler ist bei Punkt 2 Musik hörbar, aber ohne jeglichen Bass oder Dynamik (wie auf dem Handy abgespielt), dann bei Punkt 3 fliegt mir schon fast das Trommelfell raus und die Kiste wird schon relativ heiß...

Was tun? Hat jemand einen Vorschlag oder kann ichs gleich sein lassen?

Danke, schonmal!

Dom

Searge69
Stammgast

#2 erstellt: 14. Jan 2014, 08:49

Hallo,

ein so ähnliches Verhalten hatte ich mal an einem NAD-Receiver.
Da war es auch so, dass der Lautstärkeregler sehr empfindlich reagierte und der Entstufenkühlkörper relativ heiß wurde. Ich habe dann mit Hilfe des Service-Manuals den Offset und den Ruhestrom der Endstufe eingestellt. Danach war alles so wie es sein sollte. Die Lautstärke ließ sich besser einstellen und der Kühlkörper wurde gerade mal handwarm.
Diese Einstellungen gehen recht einfach und man benötigt dafür nur ein Multimeter.

domdom
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 14. Jan 2014, 10:20

Hi,
das klingt ja zu schön um wahr zu sein. Wäre echt genial, wenn das so einfach ist. Und was muß ich da genau machen? Die Service-Manuals hab ich, nen Multimeter könnte ich bestimmt auch irgendwo besorgen.

Danke!

Passat
Inventar

#4 erstellt: 14. Jan 2014, 10:49

Der Wega hat keine Probleme mit 4 Ohm-Lautsprechern.
Wäre auch seltsam, denn dann hätte er sich nicht mit Wega-Lautsprechern kombinieren lassen, die sämtlich 4 Ohm hatten.

Der JPS 351 V-200 ist übrigens nur ein umgelabelter Sony TA-F5A

Grüße
Roman.

domdom
Schaut ab und zu mal vorbei

#5 erstellt: 14. Jan 2014, 12:03

Passat (Beitrag #4) schrieb:

Der Wega hat keine Probleme mit 4 Ohm-Lautsprechern.
Wäre auch seltsam, denn dann hätte er sich nicht mit Wega-Lautsprechern kombinieren lassen, die sämtlich 4 Ohm hatten.

Ich habe gesehen, dass die meisten Wegas zwar 4 Ohm nehmen, dieser hier leider aber nicht (auch nicht der V-130 oder der Sony TA-F5A). Hatte mich auch schon gewundert.

Wie gesagt, der Klang geht nicht klar, die Lautstärkeregelung kann man vergessen und das Teil wird heiß weil zu viel Strom. Klassische Anzeichen für zu geringe LS-Impedanz, eben...

Passat
Inventar

#6 erstellt: 14. Jan 2014, 12:20

Das macht sich aber nicht im kleinen Lautstärkebereich bemerkbar.

Für gehobene Zimmerlautstärke sind gerade einmal 1 Watt nötig.
Und bei 1 Watt an 4 Ohm fließen gerade einmal 0,5 Ampere Strom.
Dieser Strom fließt bei 4 Watt an 8 Ohm.

Da darf das Gerät nicht heiß werden.

Und was die 4 Ohm angeht:
Im Prospekt schreibt Wega: 4x 4-16 Ohm anschließbar:

http://wega.pytalhost.com/1980/wega80-30.jpg

Ich habe den Wega JPS 352 V-150.
Der wird bei normalem Betrieb zwar warm, aber nicht heiß.

Übrigens wird die Temperatur meißt falsch eingeschätzt.
Ab ca. 50-55° C hat man das Gefühl, das man sich verbrennt.
Die Geräte halten aber meist mindestens 80°C aus, oft sogar 90-100°C, bevor die Temperaturschutzschaltung eingreift.

Grüße
Roman

[Beitrag von Passat am 14. Jan 2014, 12:22 bearbeitet]

domdom
Schaut ab und zu mal vorbei

#7 erstellt: 14. Jan 2014, 13:27

Wie gesagt, die JPS 351 nimmt nur ab 8 Ohm, deshalb habe ich zum Beweis auch das Foto der LS-Ausgänge angehängt. Alle anderen aus der JPS-Reihe, auch die 352, nehmen ab 4 Ohm. In deinem Prospekt scheint das ein Druckfehler zu sein (obwohl bei der Sinusleistungsangabe oben ja auch 8 Ohm bei der 351 steht).

Hier die originalen Herstellerdokumente und -daten zum Nachlesen:

http://wega.pytalhost.com/1978-1/

Wie dem auch sei, der Klang paßt nicht und das mit der Temperatur ist mir auch bewußt. Ich betreibe meine Nuberts normalerweise mit nem Universum Hifi 6000, der 4 Ohm nimmt bei 2x60W - da ist alles paletti, sowohl Klang als auch Temp. Nur ist die Kiste seit ein paar Tagen defekt (vermutl. Ein-/Ausschalter), deshalb der dringende Wechselwunsch.

Passat
Inventar

#8 erstellt: 14. Jan 2014, 13:51

Hier übrigens das Servicemanual des TA-F5A:

http://elektrotanya.com/sony_ta-f5a.pdf/download.html

Da ist auch beschrieben, wie man den Ruhestrom einstellt.

Grüße
Roman

domdom
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 14. Jan 2014, 21:19

OK Leute, ich glaube das Thema hat sich erledigt. Konnte das Problem beheben bzw. umgehen. Die Wega war jedenfalls nicht Schuld!

Hab heute dann doch mal die Wega aus dem Keller geholt, die Ärmel hochgekrempelt und einfach alles an Kabeln ausprobiert, was ich in meinem Schrank so rumliegen hatte. ALLES! Und kreuz und quer verkabelt, bis es gepasst hat. Und siehe da, es leeeebt!!

Und wie!

Das hats letztenendes ausgemacht, für die, dies interessiert:

- Die alten 100€-Lautsprecherkabel weg und die dünnsten und dümmsten Lautsprecherkabel, die ich hatte (von ner zehn Jahre alten 30€-Tchibo-Surroundanlage, auf jeden Fall unter 0,75mm².) ran. Hatte so ne Ahnung, daß das gehn würde, da kleinerer Kabelquerschnitt = höherer Widerstand (wenn auch gering). Aber es ist besser. Folge, aber: Hemmungsloses Brummen ab kurz über Leerlauf.
- Das alte 200€ High-End Cinch-Kabel weg und das 35 Jahre alte original Cinch, das bei der Wega dabei war, ran: Brummen sehr viel geringer, und der Bass geht viel besser.
- Erdung: Störquellen ausfindig gemacht. Der Unitymedia-Receiver war das Problem! Also, Erdung von der Wega an die Antennenbuchse in der Wand: Brummen fast weg. Dann noch (auch, wenns nicht so benutzt wird) Wega und Unitymedia per Cinch verbunden: Brummen ganz weg!

Zusammengefaßt: Jetzt habe ich eine klangliche Offenbarung und dafür 300€ an Kabelsalat...