Kauf älterer Endstufen?

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boep
Inventar
#1 erstellt: 17. Feb 2010, 23:48
Nabend zusammen!

Bin seit heute auf der Suche nach einer potenten Endstufe.

Jetzt hab ich einige hübsche Endstufen der Ende 80er, Anfang 90er gesehen. Spricht irgendwas dagegen eine solche Endstufe zu kaufen? Man sagt ja immer Elkos leben um die 15 Jahre, dann müssten bei einer solchen Endstufe zumindest einige davon fertig sein oder nicht?

Oder kann man sowas bedenkenlos kaufen? Begründung?

Danke schonmal.
Archibald
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Feb 2010, 08:48
Hallo Boep,

es ist zwar richtig, dass es Probleme mit den Elkos geben kann, allerdings kann man das nicht verallgemeinern. Die Elkos in meiner Endstufe (Tandberg Receiver TR 2075, Kaufjahr 1979) sind z.B. immer nocht voll da. Etliche Forenkollegen betreiben, so wie ich, alte Geräte ohne Komplikationen. Es macht hier Sinn ein paar Details mehr zu nennen, welche Endstufe hast Du im Auge ?

Gruß Archibald
boep
Inventar
#3 erstellt: 18. Feb 2010, 11:07
Guten Morgen, Archibald!

Auf ein spezifisches Modell habe ich mich noch nicht festgelegt. Ich dachte da an eine Rotel, Nad, Onkyo, Denon oder Yamaha Endstufe.

Leistung reichen mir ab 150W an 6 Ohm.

Anlegen möchte ich ca. 400€.

LG
Jeremy
Inventar
#4 erstellt: 18. Feb 2010, 11:53

boep schrieb:
Guten Morgen, Archibald!

Auf ein spezifisches Modell habe ich mich noch nicht festgelegt. Ich dachte da an eine Rotel, Nad, Onkyo, Denon oder Yamaha Endstufe.

Leistung reichen mir ab 150W an 6 Ohm.

Anlegen möchte ich ca. 400€.

LG :)


Das sind dann aber noch keine Klassiker. Da bist du hier eigentl. falsch.

Was v. Luxman wäre vielleicht interessant - etwa die M-03: http://cgi.ebay.de/L...?hash=item27af6a2480
oder die kleinere M-02:
http://cgi.ebay.de/L...?hash=item2eab210850

Es müssen nicht diese beiden sein - nur v. der Richtung her.

BG
Bernhard


[Beitrag von Jeremy am 18. Feb 2010, 12:03 bearbeitet]
boep
Inventar
#5 erstellt: 18. Feb 2010, 12:12
Hi Bernhard!

Wieso sind 20-25 Jahre alte Endstufen keine Klassiker? Ein Auto mit diesem Alter wäre auch ein Oldtimer.

Danke für die Vorschlage! Die M-03 jedoch ist wirklich überdimensioniert. Soviel Power wird garnicht benötigt und entsprechend möchte ich auch keine brachliegende Power jetzt beim Kauf bezahlen. Ich suche was mit 150 bis maximal 200W.

Nochmal zu der Elkoproblematik: Herr Nubert hat im Nubertforum gepostet, dass nur Elkos von Endstufen gefährdet sind, die länger unbenutzt stehen. Also werd ich wohl keine von einem Händler kaufen, sondern eine von privat die am besten bis zum Kauf noch in Gebrauch ist.

Wie äußern sich defekte Elkos in einer Endstufe? Kann ich mir einer solchen Endstufe meine Lautsprecher gefährden?

LG

Chris


[Beitrag von boep am 18. Feb 2010, 12:13 bearbeitet]
detegg
Inventar
#6 erstellt: 18. Feb 2010, 13:40
Moin Chris,

boep schrieb:
... dass nur Elkos von Endstufen gefährdet sind, die länger unbenutzt stehen.

Das ist teilweise richtig. Allerdings "erholen" sich Elkos nach dem erneuten Anlegen einer Spannung auch wieder.

Ein weiterer wichtiger Grund für das Ableben von Elkos ist eine zu hohe Betriebstemperatur. Wenn also eine Endstufe ungünstig konstruiert wurde, kann es sein, dass die zulässige Betriebstemperatur (meistens 85°C) einiger Elkos dauerhaft überschritten würde. Dann sinkt deren Lebensdauer drastisch.

Im schlimmsten Fall kann ein defekter Elko einen Kurzschluss verursachen. Dann knallt es ...
Manchmal ist durch Alterung auch nur die Kapazität gesunken. Bei einer Fertigungstoleranz von ca. -10..+20% aber meistens zu vernachlässigen.

Defekte Elkos zeigen unterschiedliche Fehlerbilder. Das geht von nicht mehr laststabilen Versorgungsspannungen bis hin zum wilden Schwingen der Endstufe - für den Laien nicht abschätzbar.

Wenn Du als Laie sichergehen willst, dass die gerade erstandene neue "alte" Endstufe Deine LS nicht schrottet, kannst Du die Endstufe mit einer normalen Glühbirne (40...60W) in Reihe zur Netzspannung ohne angeschlossene LS einige Stunden warm laufen lassen. Dann mit einem DVM den DC-Anteil an den LS-Ausgängen messen (OK = <<100mV). Dann die strombegrenzende Glühbirne entfernen und nochmals messen. Wenn bis hierher alles in Ordnung ist, die Endstufe mit einer Quelle vorsichtig ansteuern und irgendwelche Billig-LS (>=4Ohm) zum Test anschließen. Wenn nichts verzerrt, dann steht der Inbetriebnahme in Deiner Anlage nichts mehr im Wege.

Aus meiner Erfahrung gibt es bei "alten" Endstufen - meine sind alle >30 Jahre jung - kaum bis keine Probleme mit defekten Elkos. Habe gerade eine PA-Endstufe mit echten 2x400W/4R aus 1978 in Betrieb genommen. Hatte einige Jahre auf dem Speicher gestanden und in ihrem vorherigen Leben so einiges mitmachen müssen - no problems at all

:-) Detlef
Jeremy
Inventar
#7 erstellt: 18. Feb 2010, 13:50

boep schrieb:
Hi Bernhard!

Wieso sind 20-25 Jahre alte Endstufen keine Klassiker? Ein Auto mit diesem Alter wäre auch ein Oldtimer.

LG

Chris


Wirkliche Klassiker sind die Geräte aus den 70ern - schau gerne nach div. Beiträgen hier in diesem Forum.

Geräte aus den 80ern, bei welchen bereits oftmals schon rein v. der Verarbeitung her ein deutlicher Sparzwang ersichtlich und fühlbar (Haptik)war, gelten eigentl. nicht mehr als Hifi-Klassiker.
Ab dieser Zeit begann ja der Trend, hin zu den sog. 'Black-Plastic'-Kisten.

Nimm z. B. mal einen NAD Model-200 Vollverstärker oder den 300er Receiver aus den 70ern und stelle ihn gegen das Plastik-Zeugs, welches NAD dann in den 80ern und später auf den Markt gebracht hat.

Davon abgesehen: Was hast Du denn für eine Vorstufe um die anvisierte Endstufe zu betreiben?
Wär's nicht vielleicht sogar besser, nach einem klassischen 70er Jahre Vollverstärker wie etwa dem gen. NAD-200 oder einem großen Rotel-Vollverstärker zu suchen und ihn dann v. Profi wie Forumsmitglied 'Ruesselschorf' oder Armin Kahn generalüberholen zu lassen - einschließlich 'Recapping'?

Nur mal als Vorschlag

BG
Bernhard
boep
Inventar
#8 erstellt: 18. Feb 2010, 14:03
Hi detegg!

Danke für die Infos!

Ja habe ich auch gelesen, am besten wäre die Endstufe mit 120V zu starten und langsam über Stunden die Spannung auf 240V hochzufahren.

Testen ist auf jeden Fall angesagt. Ich hab aber trotzdem etwas sorge, dass langfristig etwas passieren kann, weil die Endstufe nen Schaden hat, der nicht offensichtlich ist.



@Bernhard: Ok, dann nennen wir sie Youngtimer.

Ich möchte die Endstufe an meinem Onkyo Receiver betreiben. Er hat gemessene 110W pro Kanal im Stereo Modus, was mir allerdings bei den 90db Wirkungsgrad der Jamo LS zu wenig ist. Zudem möchte ich evtl später auf 5 Kanal aufrüsten, was der Onkyo nicht packen wird. Daher soll die Endstufe her und die Front-LS übernehmen.

70er Jahre Hardware wäre mir dann doch etwas zu alt, wenn ich sie nicht grade von einem Bekannten aus 1. Hand bekommen würde. Lieber etwas Ende der 80er/Anfang 90er.

LG
detegg
Inventar
#9 erstellt: 18. Feb 2010, 14:11

boep schrieb:
Ja habe ich auch gelesen, am besten wäre die Endstufe mit 120V zu starten und langsam über Stunden die Spannung auf 240V hochzufahren.

... wenn Du einen Regeltrafo hast, eindeutig die beste Lösung.

Ich hab aber trotzdem etwas sorge, dass langfristig etwas passieren kann, weil die Endstufe nen Schaden hat, der nicht offensichtlich ist.

... die Gefahr steht nach m.E. in reziproken Verhältnis zum Alter des Verstärkers. Kommt aber immer auch auf die Wertigkeit des Gerätes an.

:-) Detlef
andisharp
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 18. Feb 2010, 16:01
Ich hatte schon die verschiedensten Defekte, aber Elkos waren bis jetzt nicht dabei. Das Risiko ist bei weitem geringer, als viele meinen. Und selbst wenn kann man die Endstufe dann immer noch relativ günstig reparieren.
detegg
Inventar
#11 erstellt: 18. Feb 2010, 16:11

andisharp schrieb:
... aber Elkos waren bis jetzt nicht dabei. Das Risiko ist bei weitem geringer, als viele meinen.


detegg schrieb:
... kaum bis keine Probleme mit defekten Elkos

... das deckt sich doch!

:-) Detlef
boep
Inventar
#12 erstellt: 18. Feb 2010, 16:19
Danke ihr beiden!

Habe eben gelesen, dass manche Hifi Werkstätten Überholungen von Endstufen inkl Messung bieten. Weiß jemand was soetwas etwa kostet?

LG


[Beitrag von boep am 18. Feb 2010, 16:19 bearbeitet]
detegg
Inventar
#13 erstellt: 18. Feb 2010, 16:30
Hi Chris,

für die "oberflächliche" Messung eines Amp´s brauche ich als Hobby-DIYer ca. 30...60 min. - Ub´s überprüfen, Offset, Klirr etc. Wenn dann Probleme auftreten, halt etwas länger.

Ich würde für eine fachmännische Überholung beim Pro ca. 50...150€ inkl. Versand veranschlagen.

:-) Detlef
boep
Inventar
#14 erstellt: 18. Feb 2010, 16:59
Hiho Detlev!

Lese ich da aus deinem Post: Du "als Hobby DIYler" könntest eine (meine) Endstufe durchmessen?

Natürlich für ein passendes Trinkgeld.


LG


[Beitrag von boep am 18. Feb 2010, 17:00 bearbeitet]
celsius
Inventar
#15 erstellt: 18. Feb 2010, 17:31
Proton D1200 ist ebenfalls eine sehr empfehlenswerte Endstufe. Sieht sehr schick aus und war laststabiler als meine Onkyo M5570.

HOK
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 18. Feb 2010, 17:42
Cüneyt, du bist mir da gerade zuvor gekommen

kann auch die Proton D1200 empfehlen. Hat zwar nicht ganz die gewünschte Ausgangsleistung, ist aber ein Mitt-Achtziger Gerät, hat eine hohe Dämpfung, klingt gut und kostet i.d.R. so um die 300€.
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