Tone-Regler bei älteren Radiorecordern

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Django8
Inventar

#1 erstellt: 11. Jan 2010, 16:23

Sorry, wollte das Thema eigentlich beim HiFi-Wissen platzieren, aber dort habe ich angeblich nicht die erforderlichen Rechte, um einen neuen Beitrag zu platzieren (warum????

) – jedenfalls funktionierte das nicht. Daher hier, aber irgendwie geht's auch um Klassiker, oder ;)?
Habe da folgende kleine technische Frage: Früher (und damit meine ich bis in die 1990er hinein) hatten viele Radio-Recorder zur Tonregelung lediglich so einen (und nur einen) Drehknopf, meistens mit "Tone" gekennzeichnet, regelbar von "low" (klingt i.d.R. ziemlich dumpf) bis "high" (was ich als normal empfinde). Kann mir jemand erklären, wie diese Schaltung funktioniert? Welche Frequenzen werden da wie geregelt?
Ich komme drauf, weil derzeit gerade so ein SAMSUNG-CD/MC-Stereo-Radiorecorder aus den frühen 1990ern auf meinem Schreibtisch steht und mich mit Musik berieselt. Der hat so einen Tone-Regler (eingestellt auf 8/10, wobei 10 "high" ist).

Gruss, Django

Mechwerkandi
Inventar

#2 erstellt: 11. Jan 2010, 17:03

Es hat in der Richtung sicherlich verschiedene Ansätze gegeben, meist jedoch ist wohl mit einem einfachen passiven Filter der Hochtonbereich > 5 kHz abgesenkt worden, wodurch der Klang "dumpfer" wurde.
"high" oder voll aufgedreht war also der quasi-"original" Klang.
Im Unterschied zu einer aktiven Klangregelung, wo einzelne Frequenzen mehr oder weniger breitbandig auch verstärkt werden können, kann die passive Regelung nur absenken.

Ähnliches Thema:
Ich hatte früher mal ein paar 3-weg-HiFi Boxen von Universum, bei denen rückseitig neben dem Kabelanschluss ein Umschalter "Normal/Disco" angebracht war.
In der Schalterstellung "Disco" wurde einfach der Mitteltöner abgeschaltet.
Auch so eine ähnliche Lösung...

hf500
Moderator

#3 erstellt: 11. Jan 2010, 17:26

Moin,
so ist es.
Die "Tone" Steller bei (billigen) Kofferradios etc. sind in aller Regel einfache Dinger, die nur die Hoehen beschneiden koennen.
Voll aufgedreht -> "voller" Klang, sonst weniger Hoehen.

Daneben gibt es noch die aufwendigere "Klangwaage". Sie schwaecht in der einen Endstellung die Hoehen, in der anderen die Tiefen. Sowas hatten z.B. die Koffergeraete von Grundig.

73
Peter

audiophilanthrop
Inventar

#4 erstellt: 11. Jan 2010, 23:11

hf500 schrieb:

Daneben gibt es noch die aufwendigere "Klangwaage". Sie schwaecht in der einen Endstellung die Hoehen, in der anderen die Tiefen. Sowas hatten z.B. die Koffergeraete von Grundig.

C 231 (Kassettengerät, Schaltung ähnlich auch in div. Koffersupern)

sono-clock 670SP (Radiowecker)

Beim letzteren sind offenbar Klangwaage und Loudness kominiert.

[Beitrag von audiophilanthrop am 11. Jan 2010, 23:14 bearbeitet]

Django8
Inventar

#5 erstellt: 12. Jan 2010, 08:08

Ich hatte früher mal ein paar 3-weg-HiFi Boxen von Universum, bei denen rückseitig neben dem Kabelanschluss ein Umschalter "Normal/Disco" angebracht war.
In der Schalterstellung "Disco" wurde einfach der Mitteltöner abgeschaltet.

Das ist ja grässlich! Somit fehlen in der Disco-Stellung ja sämtliche Frequenzen zwischen ca. 500 und 2000 Hz praktisch (je nach Güte der Frequenzweiche) vollständig....

classic70s
Inventar

#6 erstellt: 12. Jan 2010, 09:52

Django8 schrieb:

Das ist ja grässlich! Somit fehlen in der Disco-Stellung ja sämtliche Frequenzen zwischen ca. 500 und 2000 Hz praktisch (je nach Güte der Frequenzweiche) vollständig....

na ja eben "Disco" für solche Musik doch völlig ausreichend

Mechwerkandi
Inventar

#7 erstellt: 12. Jan 2010, 16:17

Django8 schrieb:

Das ist ja grässlich! Somit fehlen in der Disco-Stellung ja sämtliche Frequenzen zwischen ca. 500 und 2000 Hz praktisch (je nach Güte der Frequenzweiche) vollständig....

Nö, eher weniger...
Und wenn die den Mt als filler driver benuzzt haben, noch weniger...

hf500
Moderator

#8 erstellt: 12. Jan 2010, 20:01

@audiophilantrop

moin,
die Schaltung beim Radiowecker ist interessant und sie zeigt, dass man bei Grundig nachgedacht hat.

Die Klangwaage funktioniert am staerksten, wenn der Schleifer des LS-Potis unter dem Loudnessanzapf steht, das Geraet also relativ leise eingestellt ist.
Man kann wohl davon ausgehen, dass Radiowecker selten "bruellen" muessen. Obwohl das den aelteren Grundig mit im schnitt 3W Ausgangsleistung auch nicht schwergefallen waere ;-)

73
Peter

audiophilanthrop
Inventar

#9 erstellt: 12. Jan 2010, 20:40

Sag mal, hast du eigentlich 'ne Ahnung, wo typischerweise so Anzapfungen liegen? Ich bin hier gerade etwas am Simulieren in LTspice (erst einmal die obere Schaltung), und da macht es doch einen ziemlichen Unterschied, ob ich bei 1k, 10k oder 30k anzapfe. Generell scheint mir der Übergang von "Loudness" nach "linear" immer recht schnell zu erfolgen, innerhalb von etwa 10 dB. (Das deckt sich immerhin mit dem Verhalten etwa des Concert-Boy 1100.) Bei 5k ist das so bei 20-30 dB unter Laximallautstärke.

Die Radiowecker-Schaltung knöpfe ich mir gleich noch vor.

[Beitrag von audiophilanthrop am 12. Jan 2010, 20:41 bearbeitet]

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