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Vintage-Geräte ohne Holzverkleidung+A -A |
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Autor |
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chavi
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Mrz 2009, 00:03 | |
Hallo, mir fällt auf, daß in den USA viele Vintage-Geräte eine Holzverkleidung haben, in Deutschland aber meist keine. Was ist eigentlich der Grund? Hatten die Amerikaner früher das Holz lieb und die Deutschen nicht? Oder hier hat man sich auf das Holz bewußt verzichtet, damit die Hitze (beim langen Betrieb, wegen der Wärmeentwicklung) den Geräten nicht schadet und sie länger leben? Wäre dankbar für Eure Antwort, wollte dieses Geheimnis gelüftet haben, bevor das Forum nicht weiter arbeitet. Ein gutes Forum finde ich. chavi [Beitrag von chavi am 25. Mrz 2009, 00:04 bearbeitet] |
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Passat
Inventar |
#2 erstellt: 25. Mrz 2009, 00:17 | |
Auch hier gab es die meisten Geräte mit Holzverkleidung. Allerdings meist nicht serienmäßig. Das Holzhaus war meist ein aufpreispflichtiges Sonderzubehör. Grüsse Roman |
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Rillenohr
Inventar |
#3 erstellt: 25. Mrz 2009, 09:19 | |
Die Beobachtung scheint mir richtig. Die Geräte deutscher Produktion hatten früher zwar auch viel Holz, weil das eben der übliche Werkstoff für Gehäuse war, aber man ist offenbar früher auf Blech umgestiegen als die Japaner. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ab einer gewissen Zeit Blechgehäuse hierzulande billiger gefertigt werden konnten. Es gab automatische Stanzen, Abkantmaschinen... Bei Holz ist mit Sicherheit mehr Handarbeit notwendig, weil viel geleimt werden muss. Das wird dann irgendwann zu teuer. Technische Gründe sind die bereits angesprochene Wärmeabführung und wahrscheinlich die Abschirmwirkung, die ein Blechgehäuse bietet. In meinem letzten Holz-Receiver, den ich hatte, hörte man wirklich jeden Schalter knipsen. Das hat mich am Ende ziemlich genervt. |
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Timo
Inventar |
#4 erstellt: 25. Mrz 2009, 09:25 | |
Eine weitere Frage: warum gibt es in Japan so viele schöne Geräte mit Holzseitenteilen nach denen man sich hier die Finger lecken würde? Fragen über Fragen... |
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armin777
Gesperrt |
#5 erstellt: 25. Mrz 2009, 09:45 | |
Holzgehäuse oder nicht ist eine reine Modefrage! Ich war von 1969 an Hifi-Verkäufer und da gab es noch wirklich große Holzkisten vom Schlage eines Saba Freiburg Stereo Studio, aber auch alle Japaner hatten Holzgehäuse, einige fingen damals aber gerade an, das Holz weg zu lassen (Kenwood TK-Serie, Marantz 2215, 2230, 2245 und 2270) - und das kam beim Publikum sehr gut an, es wurde als moderner betrachtet. Die deutsche Hifi-Industrie stellte dann auf Kunststoffgehäuse um, denen man ein möglichst sachliches Design verpasste, die Japaner blieben bei den Blechdeckeln, denen man die anfänglich verwendeten Holzimitat-Bedruckungen entzog und sie einfach in anthrazit lackierte. Das blieb so bis in die späten 80er, wobei es immer wieder Ausreißer in Richtung Holzgehäuse gab, besonders bei Edelmarken wie DENON (die teuren POA- und PRA- Modelle) oder Accuphase wurden transparent hochglanzlackierte Holzgehäuse angeboten, dies setzte sich auch bei hochwertigen Plattenspielern durch, damals entstand der Begriff "Klavierlack" in der Hifi-Szene. In den Hifi-Zeitschriften konnte man hin und wieder Fotos von US-Geräten sehen, die sich nicht nur äußerlich von den Modellen für Europa unterschieden. In Europa war man ab der mittleren Preislage aufwärts nur noch bereit getrennte Geräte zu kaufen. Also Receiver nur bis zur Mittelklasse, ab der Mittelklasse dann Vollverstärker mit passenden Tunern, in der Spitzenklasse nur noch getrennte Vorverstärker, Endverstärker und Tuner. In den USA war das ganz anders, dort wurden auch Spitzenklassereceiver verkauft (z.B. Marantz 2600, Pioneer SX-1980 oder Kenwood Super Eleven). Solche Monster waren meist im Holzgehäuse zu Hause, welches in Amerika nie seine Popularität einbüßte. Die meisten US-Modelle, die heute hier in Umlauf sind, stammen aus den Military-Shops der alleierten Streitkräfte, weil diese die großen schweren Geräte nicht mit in ihre Heimat nahmen, sondern sie hierzulande noch verkauften. Ähnliches konnte man auch bei Fernsehern beobachten, in Europa wurden fast nur Tischgeräte verkauft, in den USA fast nur Standgeräte. Auch so eine Modesache... Beste Grüße Armin [Beitrag von armin777 am 25. Mrz 2009, 09:47 bearbeitet] |
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