Pioneer A 676 - Reparatur nötig? Wenn ja - lohnt sich's?

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hifiben
Neuling
#1 erstellt: 27. Jul 2008, 12:17
Hallo!

Ich hab hier nen alten Pio A 676, de ein paar Macken hat.
Der Verstärker tut zwar noch, aber nur unter gewissen Bedingungen.
Ansonsten klingt er nur sehr leise und dumpf.
- Zum einen hängt es von den Eingängen ab. Manche sind besser, manche schlechter.
- Wenn man am Lautstärke-Regler rumspielt, rauscht und knackt es, und es wird beim hochdrehen z.B. plötzlich ganz leise und dumpf, dann auf einmal wieder laut und klar.
- am stabilsten ist der Klang bei ca. 3/4 Vollausschlag (10 dB)
- die Bass/Treble-Regler scheinen auch keine Wirkung mehr zu haben

Ich hab ihn mal aufgemacht und es war da drin ziemlich staubig, ist ja nun auch nicht mehr das neueste Gerät... Hab mit dem Staubsauger das Gröbste rausgesaugt und ein bisschen mit einem Staubwedel drin rumgemacht. Ist aber trotzdem noch ziemlich verstaubt.

Nun meine Frage:
Ich weiß, eine Ferndiagnose ist nicht so einfach zu machen, aber vielleicht kann jemand anhand der Symptome Vermutungen anstellen?
Wie groß ist denn die Chance, daß der Verstärker durch eine ordentliche Innenreinigung (Kontaktspray?) wieder normal funktioniert?
Und falls wirklich Bauteile defekt sind: lohnt es sich, den noch zu reparieren?
Ich hab mal bei nem Fachhändler angerufen, alleine der Kostenvoranschlag kostet 20€. In welchem Rahmen lägen denn die Reparaturkosten? (Falls es sich überhaupt lohnen würde. Wenn ich 150€ zahlen muss, kann ich mir auch gleich nen funktionierenden bei eBay bestellen...)

Wäre dankbar für Tips, weil ich nicht genau weiß, was ich mit dem Klotz anfangen soll...

Ben
ThIoCtA
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Jul 2008, 12:41
Bei den Potis würd ich anfangen.
Kontakt 60 für die Reinigung (sparsam anwenden), Kontakt WL zum Spülen, Kontakt 61 für die Versiegelung. Gibt auch noch andere Mittel, aber bitte sprüh kein WD40 ö.ä. hinein.


Viele Grüße

PS: Berichten nicht vergessen
tomkuepper
Stammgast
#3 erstellt: 28. Jul 2008, 18:40
Hallo,

das gleiche Problem hatte ich vor einigen Jahren mit einem PIONEER A 616 MK II.

Hab das Teil in die Werkstatt meines Vertrauens gebracht und konnte ihn einen Tag später wieder abholen und was soll ich sagen, der lief wieder einwandfrei, genau so wie ich das gewohnt war.

Die Rechnung belief sich auf € 30,00.

Die Werkstatt hat den PIO tatsächlich nur einmal grundlegend gereinigt und das Gerät funktioniert heute noch einwandfrei.

Ich denke, dass Du es Deinem PIO auch angedeihen lassen solltest, eine grundlegende Reinigung in einer Fachwerkstatt, die kostet wirklich nicht viel und der PIO ist doch ein Sahneteil, oder ?

Gruß
Thomas


[Beitrag von tomkuepper am 28. Jul 2008, 18:41 bearbeitet]
tomkuepper
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2008, 18:48
Zur Reparatur.

Das ist immer eine Kostenfrage. Der Pio ist ein sehr gutes Gerät und wenn der Reparaturpreis, sollte tatsächlich etwas defekt sein, nicht all zu hoch ist, dann lohnt sich eine Reparatur allemal.

Gut, Du kannst auch bei ebay einen für € 150,00 ersteigern. Nur, weißt Du was Du da für ein Gerät bekommst ? Bei ungefährer Preisgleichheit ( Reparatur gegen Gebrauchtkauf ) würde ich immer die Reparatur bevorzugen aus dem einfachen Grund, kaufst Du Dir einen Gebrauchten und der weist kurze Zeit später ebenfalls einen Defekt auf, dann zahlst Du drauf.

Ein Kollege hat das mal mit der Endstufe KENWOOD BASIC M1a gemacht. Linker Kanal defekt, Reparaturkosten incl. Ersatzteil und Arbeitslohn € 165,00. Hat sich lieber eine gebrauchte M1a bei ebay ersteigert und 4 Wochen später hatte er den Salat. Diese war wohl vollends im Eimer und so hatte er mal eben € 149,00 für den Gebrauchtkauf herausgeworfen um seine eigene dann doch reparieren zu lassen. Gesamtkosten jetzt € 314,00. Dumm gelaufen.


[Beitrag von tomkuepper am 28. Jul 2008, 18:49 bearbeitet]
earl-of-gaarden
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jul 2008, 12:19
kann mich nur anschliessen...

entweder selbst gründlich reinigen, mit den mitteln die der kollege angegeben hat oder reinigen lassen.
wirkt oft echt wunder.
habe einen total verdreckten kenwood kr 6200 vom schrott gerettet , ausgesaugt, alles gereinigt und er läuft wieder..ist ein bissel arbeit, aber für einen 676 lohnt sich der aufwand auf jeden fall..solch gute verstärkertechnik bekommst du heute neu nur für sauteuer geld zu kaufen!

gruss oli
ThIoCtA
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Jul 2008, 16:02
Die o.a. Pflegemittel bekommst Du zum Beispiel bei Reichelt elektronic.
K60 3,45
WL 3,20
K61 3,45
Porto 5,60
(jeweils 100ml)

Macht gesamt 15,70

Sollte der Pio allerdings im "Direct" normal laufen, müßtest Du diesen Schalter im Inneren des Gerätes auslöten, um ihn reinigen zu können. Das sollte dann, wenn Du damit keine Erfahrung hast, doch lieber die Fachwerkstatt übernehmen, denn:

...der PIO ist doch ein Sahneteil...


...lohnt sich eine Reparatur allemal.


...solch gute verstärkertechnik bekommst du heute neu nur für sauteuer geld zu kaufen!


hifiben
Neuling
#7 erstellt: 09. Aug 2008, 10:10
So, ich hab jetzt endlich mal ein bisschen Zeit gehabt, mich um den Verstärker zu kümmern.
Ich hab zuerst mit Druckluft versucht, den Staub so gut wie möglich wegzukriegen und hab dann sehr großzügig mit Kontakt 60 überall rumgesprüht. Wenn man weiß, wo der Fehler liegen könnte, wäre das sicher auch sparsamer gegangen
Den Lautstärke-Poti habe ich extra großzügig behandelt, das war das einzige, wo ich wusste, daß es hilft

Was soll ich sagen... tut wieder! Es knackt und rauscht nicht mehr, wenn ich an der Lautstärke rumregle und auch die Höhen- und Bassregler tun wieder.
Ich hab noch nicht getestet, ob alle Eingänge ordentlich funktionieren, aber zumindest der Line-Eingang tut, was vorher nicht der Fall war.

Also vielen Dank für die Tips! Das war wirklich eine günstige Reparatur!
tomkuepper
Stammgast
#8 erstellt: 09. Aug 2008, 12:12
Hallo,

das freut mich sehr, dass Dein Pio seinen Dienst wieder aufnimmt. Haste sehr gut gemacht.

Ist wirklich eine sehr günstige Reparatur und allemal besser als ein Neukauf auf dem Gebrauchtsektor. Erst wenn alles nichts mehr hilft, die anstehende Reparatur in keinem finanziellen Verhältnis mehr zum Neukauf steht, dann nach einem anderen Gerät umsehen.


Gruß
Thomas
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Aug 2008, 15:26
Moin,

ich hoffe, du hast auch gründlich mit Kontakt WL gespült und mit Kontakt 61 versiegelt?

Wenn nicht, vergammelt dir innen alles, was vom Kontakt 60 etwas abbekommen hat und aus Metall ist.
(säurehaltig)

Das Zeug ist sehr aggressiv!


Gruss, Jens
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 09. Aug 2008, 15:33

hifiben schrieb:
So, ich hab jetzt endlich mal ein bisschen Zeit gehabt, mich um den Verstärker zu kümmern.
Ich hab zuerst mit Druckluft versucht, den Staub so gut wie möglich wegzukriegen und hab dann sehr großzügig mit Kontakt 60 überall rumgesprüht.

Hoffentlich hast du das Zeug auch mit WL in entsprechenden Dosen gründlich ausgespült. Drinbleiben darf es wegen des Säuregehalts keinesfalls, sonst oxidieren die Kontakte gleich wieder, auch kann es langfristig die Potis zerfressen, und dann hast du ein richtiges Problem.

Nächstes Mal gleich nur 61 nehmen, oder halt Oszillin oder Tuner 600. Tut's i.d.R. auch.

EDIT: Parallelpost - ich war mal wieder zu langsam...


[Beitrag von audiophilanthrop am 09. Aug 2008, 15:35 bearbeitet]
ThIoCtA
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Aug 2008, 18:52

hifiben schrieb:
Hallo ... meine Frage:
Ich weiß, eine Ferndiagnose ist nicht so einfach zu machen, aber vielleicht kann jemand anhand der Symptome Vermutungen anstellen?



ThIoCtA schrieb:
Bei den Potis würd ich anfangen...
;)


hifiben schrieb:
...und hab dann sehr großzügig mit Kontakt 60 überall rumgesprüht ... Also vielen Dank für die Tips! Das war wirklich eine günstige Reparatur!
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