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Discogs als Datenbank und als Marktplatz+A -A |
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Autor |
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Rascas
Inventar |
#1 erstellt: 26. Apr 2016, 15:29 | |
Hallo @ all! Ich habe über die Suchfunktion etwas über discogs gesucht und bin nicht wirklich fündig geworden. Das erstaunt mich einigermaßen, weil discogs inzwischen ein mächtiges tool geworden ist. Mir (und einigen anderen) ist das in der Vergangenheit öfters über den Weg gelaufen, wenn man ein Plattencover sucht und eben discogs als Quelle ausgeworfen wird. Ich habe das als Datenbank verstanden. Wirklich hängen geblieben bin ich da nie bis... Ja, bis ich einen kleinen Artikel gelesen habe in dem es darum ging, dass man seine Plattensammlung mittels discogs verwalten kann und das discogs mit einer neuen Smartphone-app den Handel mit Schallplatten revolutionären würde. Ersteres hat mich erst mal nur bedingt interessiert, weil ich eigentlich ALLES an Musik in iTunes verwalte (dachte ich..). Zweiteres ist immer interessant. Also habe ich die App mal geladen und seitdem lässt mich das nicht mehr los... Die App kann jede Art Tonträger identifizieren. Sei es über den EAN-Code (mittel Phone-Kamera) oder sei es über die Plattennummer oder einfach den Interpreten/Plattennamen. Es wird so ziemlich jede Variante der Platte erkannt. Für CD's nett, aber warum soll ich mir das neben iTunes noch mal antun? Wirklich interessant wird es für Schallplatten! Endlich kann man bequem seine alte Schätzchen "katalogisieren" und erfährt direkt, ob das eine seltene Pressung ist und was das ungefähr für einen Wert haben kann (von... bis ...). Da ich mir gerade im Büro einen Plattenspieler installiert habe hole ich zur Zeit immer mal wieder Schätzchen aus dem "Archiv" (= Keller ;)) und trage diese dann in discogs ein. Bin selbst erstaunt, was für Schätze ich da berge... Sobald man das in der App "eingefangen" hat kann man seine Daten an jedem Computer, tablet o.ä. abrufen. Dabei lässt sich die Datenbank nach Geschmack gestalten. Und jedes Album lässt sich einzeln anklicken. Man erfährt etwas über Titel, Aufnahme, Artwork und, und... Natürlich weiß "der große Bruder" damit, was in meinem Plattenschrank schlummert... Das ist nur die eine Seite von discogs... Die andere ist der Handel. Man kann so einfach seine Schätzchen anderen zum Kauf anbieten oder man sucht Repertoire-Lücken zum Kauf. Man kann auch eine Wunschliste anlegen und immer, wenn ein Anbieter so etwas anbietet wird man benachrichtigt. Das könnte den Plattenhandel in der Tat eine ganz neue Richtung geben. Der Spezialitätenhandel scheint das auch im großen Stil für sich erkannt zu haben und es gibt nichts, was es nicht gibt. Sensible Gemüter können hier arm werden. Alles in allem (zumindest für mich) ein tolles neues "Ding", was das Hobby Musik erweitert und meine alten Schallplatten doppelt interessant macht: als Musikträger und als zumindest fiktive Wertanlage. Fiktiv, weil ich meine Sammlung im Leben nicht hergebe. Habe ich jetzt über 30 Jahre nicht; warum soll ich jetzt damit anfangen, wo ich wieder verstärkt Platte höre?! Aber - wie geschildert - es gibt ja durchaus andere Ansätze und Möglichkeiten damit umzugehen... Für diejenigen, für die das schon ein alter Hut ist: bin gespannt, was Ihr für Erfahrungen damit habt. Für alle, für die das neu ist: ausprobieren! (Oder kopfschüttelnd sein lassen... ;)) |
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Campari_O
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 02. Sep 2017, 08:56 | |
Von Discogs bin ich begeistert. Meine Situation im Juni: Mehr oder weniger pleite, dazu quillt in unserer großzügigen Wohnung leider das angehäufte Material (Platten, Bücher, Kameras) über. Discogs war für mich die Lösung. Vor fünf bis zehn Jahren hatte ich recht oft Platten gekauft, häufig hatte ich einen Verdacht, sie könnten mir gefallen, aber häufig blieb es beim einmaligen Anhören. Im Juni gab dann eine Anzeige den Impuls, als jemand kundtat, Vinyl ankaufen zu wollen. Ich rief den dann an und dabei wurde klar: Das wird sehr schnell ernüchternd. Auch bei Second-Hand-Läden kennt man das Phänomen, das ich mir ersparen wollte: Verkäufer nimmt den Stapel, rümpft die Nase und schlägt dann einen lächerlichen Preis vor, und man darf auch noch dankbar sein. Also streng ausgemistet (seitdem fühlt sich die Sammlung wieder viel eher an wie meine) und seit Juni rund fünfzig Platten verkauft. Das Beste ist die Preistransparenz: Man sieht den Durchschnittspreis, den Preis für "Mint"-, "Near Mint"- und "Very Good"-Condition. Was soll ich sagen: Mein Paypalkonto hat gebrummt! Rund 1100 Euro bei 50 Platten und dann kam noch ein Extra von 990 Euro dazu, weil ich ein unerwartetes Schätzchen in der Sammlung entdecken konnte. Es wurde von fünf Anbietern für 1500 Euro angeboten, ich bot das Album für 990 Euro an, weil ich schnell Bares brauchte. Am nächsten Tag wurde es gekauft. Ich kann nur von wenigen kritischen Situationen berichten. - Man benötigt doch gewisse Kenntnisse, die man nicht spontan hat, wenn man nicht seit langem in der Szene ist. Ich hatte bei einzelnen Platten wirklich Mühe festzustellen, welche Ausgabe einer bestimmten Veröffentlichung meiner Ausgabe entsprach. Ein Interessent aus Moskau für „Never Mind The Bollocks“ von den Sex Pistols bat mich um Fotos meines Angebots, um mir dann meine Einträge (berechtigerweise) um die Ohren zu hauen. Es handelte sich nicht um die deutsche Erstpressung, aber das zu erkennen war für mich zu schwierig gewesen. Das Positive daran: Selbst meine Ausgabe – zu erkennen an der Labelfarbe und daran, dass ein Name falsch geschrieben wurde – war unter den rund siebzig Einträgen bereits verzeichnet. - Manchmal braucht man einfach Vertrauen. Der Käufer einer Platte von Eliott Smith aus Italien beschwerte sich, es handele sich nicht um die angegebene Ausgabe, auch wenn ich Stein und Bein schwören konnte, es sei die richtige gewesen. Ich habe sofort das Geld via Paypal zurückgeschickt und er wollte die Platte schicken. Gut, im schlimmsten Fall könnte er sie behalten und sagen, er habe sie zurückgeschickt, aber als ich nach zwei Monaten nachfragte, bat er um Entschuldigung und sagte, er habe das Zurückschicken vergessen. Wir einigten uns auf einen Kaufpreis und die Sache war erledigt. Der ursprüngliche Verkaufspreis war 48 Euro, der tatsächliche Verkaufspreis dann 25 Euro, ich konnte damit leben. Beim Händler hätte ich vielleicht fünf bis acht Euro bekommen, wenn überhaupt. Ein Brasilianer kaufte bei mir vier Platten, und das verlangte Porto der Post war sehr hoch. Wir einigten uns auf Versand ohne Trackingnummer und dazu bat er mich, den Wert der Platten auf weniger als 10 Euro bei der Verzollung anzugeben. Konnte ich ruhigen Gewissens machen, wenn ich die Ankaufspreise bei Second-Hand-Läden als Maßstab gelten ließ ;-) Jedenfalls meldete er sich später – beinahe erwartungsgemäß -, ob ich die Platten weggeschickt habe und eine Trackingnummer angeben könne. So etwas kann man mit geschickterer Kommunikation im Vorfeld sicher vermeiden. Oder die Leute sollen anständig für den Versand zahlen. Aber dann wäre ich die Platten nicht losgeworden. Fazit: Ich habe zwei Dinge erreicht – es kam Geld in die Kasse und die Plattensammlung wurde entschlackt. Manchmal bekam ich unerwartet viel Geld für die Alben (Banksy, Massive Attack, Junior Parker, People under the Stairs), und manchmal konnte ich einfach Platten an Leute weitergeben, die eher etwas damit anfangen können als ich. In diesem Fall habe ich manchmal noch genreähnliche gratis draufgepackt. Wenn also jemand bei Laurent Garnier bestellte und ich noch drei oder vier Alben hatte (DJ-Zustand, also nicht so dolle), so legte ich sie einfach oben drauf. Übrigens ist Discogs ist für mich auch die erste Adresse, wenn ich etwas gebraucht suche, und jede Alternative zu Amazon ist mir willkommen. Und: Für gebrauchte CDs bekommt man nicht annähernd den Preis, den ich für gebrauchte Platten bekommen habe. Manche habe ich für 1-5 Euro weggeben, nur um sie los zu sein, aber 120 Euro für Heligoland von Massive Attack oder 60 Euro für eine Junior Parker oder 50 Euro für ein Rap-Doppelalbum von People under the Stairs, das läpperte sich. Welche CDs bringen noch so viel? [Beitrag von Campari_O am 02. Sep 2017, 08:58 bearbeitet] |
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oremilac
Stammgast |
#3 erstellt: 06. Sep 2017, 05:35 | |
Moin! Nein, in der Regel, sind CD's weniger als ihre Materialkosten wert. Hier eine Ausnahme, aber die musste mit der Lupe Suchen. Ansonsten kann ich deinem "Artikel" voll zustimmen, man muss sich bei discogs und der ganzen Sammelmaterie schon einarbeiten. Gerade die richtige Einordnung seiner Platte ist schon mal very difficult. Such mal die richtige Version bei 200 Varianten heraus. Viel Spass noch beim Sammeln und verkaufen. Gruß Thomas =8) |
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