Klassik-Kauf-MP3s (CDROM)

Zweitausendeins hatte vor längerer Zeit auch MP3 CDs im Programm, später sind sie zugunsten von DVDs aus dem Programm entfernt worden (Mozart, Dvorak Meisterwerke, Hörbuch Musil).
Ich habe aber noch nie eine davon in der Hand gehabt.

JPC führt eine ganze Reihe von MP3-CDs der Reihe "Historische Tondokumente". Als Label ist "Line" angegeben.

Verfügbar sind etwa viele historische Gesamtaufnahmen von Wagners Ring für jeweils 19 EUR: Knappertsbusch 1956 und 1957, Keilberth 1952, 1953 und 1955, Furtwängler 1950 und 1953, Stiedry 1951, Moralt 1948/49, Bodanzky 1935-37, Krauss 1953. Meines Erachtens ein sehr attraktives Angebot.

Nebenbei: Weiß jemand, ob es sich bei der angebotenen 1955er Keilberth-Aufnahme um die Stereofassung handelt, die bei Testament als Vollpreis-Box erschienen ist?

Interessant erscheinen mir auch die Pakete mit 3 oder 4 Gesamtaufnahmen eines Werkes, ebenfalls jeweils für 19 EUR zu haben. Hier sind erhältlich: Rosenkavalier, Meistersinger, Matthäus-Passion, Lohengrin, Don Giovanni, Tannhäuser, Tosca, Don Giovanni, Rigoletto, Walküre, Cosi fan tutte, Hochzeit des Figaro.

Einige der Aufnahmen gibt es wohl auch bei Zweitausendeins.

Hallo zusammen,

johnmaynard schrieb:

Nebenbei: Weiß jemand, ob es sich bei der angebotenen 1955er Keilberth-Aufnahme um die Stereofassung handelt, die bei Testament als Vollpreis-Box erschienen ist?

ich meine in der Kategorie Vokalmusik hat sich mal jemand dazu geäußert. Demnach sollte es die Mono-Rundfunkaufnahme, die bereits seit Jahren auf Hunt u.a. Labels im Umlauf war, sein.

Danke, ich dachte es mir schon. Das wäre ja sonst auch zu schön gewesen...

Klassik als MP3? Wer will sich das antun? Gerade heute war ein schöner Artikel in der SZ http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/555/153165/ zu dem Thema. Sollte man sich zu Gemüte führen und dann überlegen, ob man das wirklich will oder ggf. ob man wirklich eine Stereoanlage für viel Geld braucht um dann MP3 abzuspielen. Das ist wie mit dem Trabbi auf dem Nürburgring...

Versteht mich nicht falsch, ich hab auch nen ipod. Aber die Klassikmusik hab ich da runter genommen, ein Genuß ist das einfach nicht. Musik auf einen Bruchteil komprimieren ohne Klangverlust geht halt einfach nicht.

Gruß,
Dieter

Bei den Aufnahmen, um die es hier geht, wäre aber die Klangqualität eher egal, es sind alles historische Aufnahmen aus den 40/50ern.
Die Frage ist vielmehr, ob man sich so einen Extrawurst-Datenträger antun soll, weil er ja am CDP nicht läuft (außer auf den paar mp3-fähigen). Wenn man natürlich den DVD-Player oder PC an der Stereoanlage angeschlossen hat, wär das wiederum kein Nachteil.

Zur Klangqualität hat cr ja schon was gesagt.

Ich wollte noch darauf hinweisen, dass es in dem SZ-Artikel eben nicht um MP3-Kompression (also Kompression im Sinne von "Verringerung der Datenmenge") sondern um Kompression im tontechnischen Sinne von "Verringerung des Dynamikumfangs einer Aufnahme" geht.

Von übermäßiger Kompression in letzterem Sinne sind heute leider fast alle Rock/Pop-Aufnahmen betroffen, im Klassikbereich ist das aber meines Erachtens kein Thema, ganz unabhängig davon, ob man seine Musik als CD oder MP3 hört.

Das heißt eine Klassikaufnahme hört sich gleich an, egal ob Original von CD oder in MP3 Format? Also doch Kompression ohne Verluste?

Gruß
Öcsi

öcsi schrieb:

Das heißt eine Klassikaufnahme hört sich gleich an, egal ob Original von CD oder in MP3 Format? Also doch Kompression ohne Verluste?

Du willst Dich mal über verlustbehaftete und verlustfreie Formate schlau machen. Ich kann Dir audiohq.de empfehlen. Bei verlustbehafteten Formaten ist das Kriterium: Kann Dein Ohr einen Unterschied feststellen? Wissenschaftlich und statistisch haltbar prüft man das mit ABX-Tests.
Bei Audio-Datenkompression krähen sehr viele Leute mit, die keine Ahnung haben. Vergleiche nur mal den Unterschied "Original <-> Kopie" zwischen Magnetcasseten, Schallplatten, mp3 und dem Original. Bei einer vernünftig gemachten mp3, vermutlich schon ab vbr mit im Schnitt 170 kbps, werden beste Ohren nur noch raten können. Setze mal ein Magnetband oder Schallplatten dagegen. Jede Oma erkennt den Unterschied.
Man muß einfach mal die Entwicklung und Verhältnismäßigkeit sehen.

öcsi schrieb:

Das heißt eine Klassikaufnahme hört sich gleich an, egal ob Original von CD oder in MP3 Format? Also doch Kompression ohne Verluste?

Es kommt auf das „wie“ an ...

Am heikelsten dürften Solistendarbietungen (zB Klavierkonzerte, ev. auch Flöten) sein, d.h. am ehesten erkennt man dabei Artefakte. Bei Orchesteraufnahmen ist das viel schwieriger. Mir ist es zB im Blindtest nicht gelungen, bei Wagners Ring ohne Worte (Solti/Decca) MP3 (256 b/s konstante Bitrate, Frauenhofer) und Original zu unterscheiden (die Tracks waren abwechselnd im Original und rückgewandeltem MP3 auf einer CDR. Wenn ich es wußte, meinte ich immer bei den MP3s Details (Rauminformation wie Nachhall usw.) zu vermissen, im Blindtest konnte ich dann nie den Unterschied verifizieren. Inzwischen sind die Codices (Lame statt Frauenhofer) weit bessser als damals (war um 2000). Dennoch möchte ich meine Klassiksammlung nicht in MP3 haben (außer alte Aufnahmen, das wäre mir egal) und werde mir daher auch nichts von der DG herunterladen (hat ja ihr Archiv als mp3 geöffnet), ganz abgesehen, daß Mondpreise verlangt werden.

Wobei ich persönlich eindeutig zu lossless tendiere. Den Plattenplatz kann man sich leisten, Klassik bekommt man auf 30-50% runterkomprimiert und man ist am Ende flexibel damit zu machen, was man will. Schade, dass DG nicht lossless gegangen ist.