Central Halle Gaschwitz und Praxis II

Ich war damals auch regelmäßig zugegen.

Buschi ist wohl = Kleines Gestrüpp oder Großes Gestrüpp.

Das Kleine habe ich letztes Jahr in Leipzig, zu den Jazztagen gesehen. Der wohnt schon mindestens 20 Jahre im Westen.

Andere Berühmtheiten nannten sich Satan und Gonzales.

Siehe auch hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-67-874.html

Bist Du noch in der Gegend?

Gruß

Micha

Hallo Micha,

Buschi = Wolfhagen Bush aus Oberholz/Großpösna bei Leipzig.
Also nicht großes oder kleines Gestrüpp. Die Beiden kenn ich
nur vom sehen und nicht näher. Das war auch ne Jahrgangsfrage,
bin Baujahr 55, die meisten waren da 1972 schon paar Jahre auf
Tour. Mit Namen hatt ich es leider noch nie.
Ich bin Leipziger, im Tonellis ist Mama Basuto Hausband und zu den alljährlichen Weihnachtsfeiern trifft sich ein Teil der alten/jüngeren Leipziger Kämpen dort.

Ich war letzten draußen an der Central Halle, sieht nicht gut aus. Dem Betreiber fehlen die Mittel und er hatt so einen
Imbißwagen dort stehen. Einen Verein oder Spendenkonto hatt er nicht. Links Hinten, ehemals Bar, sind noch die Wandbilder
zu sehen. Im rechten Flügel steht noch der alte Kanonenofen
und von der Bühnendecke hängt noch alter Vorhang.
Der Sitzstreik wegen den Eintrittspreisen, dicke Wolfgang und andere Sachen kamen wieder hoch. Keine Nostalgie sondern
gelebte Jugend.

Die Bluesgeneration kam nach uns, auch war ich nur bis 1978
unterwegs.

Erklär mir das bitte mal kurz mit dem Bild hochladen.
Hab von dem jetzigen Zustand der CH Aufnahmen.

bis denn
crazy

Hallo Crazy,

freut mich sehr.
Bei mir kam vor ein paar Jahren mit dem Buch "Bye, Bye Lübben City" alles wieder zum Vorschein. Normalerweise stehe ich längst auf Jazz und war schon in der alten Zeit im Jazzclub. Nach dem Buch bin ich wieder zu Rock-/Blues-Konzerten gegangen, in erster Linie wegen der Athmosphäre und dem Publikum. Da haben sich Altkunden (im entsprechenden Outfit) beäugt, aber sich kaum wiedererkannt. Zu den Berühmtheiten gehörte ich damals nicht.
Ich bin Jg. ´53. 1975 war längst Blues angesagt. Bereits 1972/3 habe ich auf NDR begeistert "Blues nach 5" mit Tony Sheridan als Moderator gehört. Danach gab es den "5-Uhr-Club". Schon 1971 hatte ich mein erstes Live-Konzert im Speisesaal im damaligen Kraftwerk Thälmann (war dort Lehrling). Das war als Blues-Konzert angekündigt. Gespielt hat die Bürkholz-Formation.
Nach der Armee war ich dann "Gaschwitzer". Dort und anderswo hörte ich dann Biebl, Kerth usw.

Auch ich war schon mehrmals an der neuen Centralhalle und hab dasselbe mitbekommen. Auch wenn das Dach fehlt, finde ich das jetzt besser als ein Abriß.

Hoffentlich denke im Dezember mal daran ins Tonellis zu gehen.
Ich bin etwas neidisch auf diejenigen, die immer noch ihre volle Haarpracht haben, bin aber "Langjaariger im Geiste"

Meine Fotos habe ich woanders gespeichert (Photobucket http://photobucket.com/ ). Von dort mußte nur den img-link kopieren und hier einsetzen.

Die alte Centralhalle stand noch bis 2005 unverändert:

http://i204.photobuc...ilim/GASCHWITZ13.jpg

http://i204.photobuc...ilim/GASCHWITZ11.jpg

http://i204.photobuc...ilim/GASCHWITZ07.jpg

Gruß

Micha

Seltsam: Wieder mal das Phänomen, daß beim Reinstellen ins Forum automatisch von img auf url umgestellt wird. Kommt ab und zu vor.
Da mutße die Links anklicken

Guten Morgen Micha,

zu Hause war nichts mit eigen Radio und Fernsehen gabs ohne
Dachatenne. Ich war 71 sozusagen fast taub und blind als ich
durch Wanze, ein Mitlehrling, nach Gaschwitz kam.
Ich bin dann lange Zeit in die Melo im alten Friedrichstadt-
palast zu, Petrowski, Gumpert, Sachse und den vielen Anderen
getramt. Das war schon Montags immer so ein Akt, vor allem
Nachts in Michendorf. Peitz war ich leider nur zwei Mal, da-
für hab ich da eine geniale Gumpert Sassion erlebt. Als ich
1978 zum Fahrdienst bin wurde es bei mir ruhig, der Zeit wegen
Großereignis war dann Zappa Geburtstagsfete zum 40. in der
Lüderstraße. Die Aufnahmen hab ich noch. Von 79 bis 89 war
dann ganz Ruhe bei mir und danach nichts bewegendes. Außer
das ich nun endlich, bis auf Eldorado, alle offizellen
Scheiben von Neil Young zusammengetragen hab.
Seit zwei Jahren photografiere ich Hobbymäßig und natürlich
versuche ich da auch an einige Bands zu kommen. War im Anker
bei Stern Combo Meißen. Der Peter hätt sich lieber vor die Bühne mit stellen sollen. War trotzdem Klasse. Da hab ich von
den Besuchern auch keinen erkannt oder zuordnen können.

ich muß erstmal weg, bis denn
crazy

Interessant. Der Weg zum Jazz war bei mir ein anderer, nämlich über die "Brücke" des Jazzrock.
Als der Rock dann verpopte und z. B. Clapton statt Cream-Improvisationen nur noch Kurztiltel wie "I shot the Sheriff" spielte, habe ich die Brücke hinter mir abgebrochen.
Die Jazzer haben ja mit dem improvisierten Rock weiter gemacht, wo die Rocker selbst aufhörten. Ganz konkret war mir John McLaughlin eine Offenbarung, insbesondere mit "Between Nothingness & Eternity". Danach habe ich mich in Miles Davis reingehört. Das Ganze passierte bei mir nur per Konserve (Platten/Tonband). Erst später hat mich eine Freundin zum Jazzclub gebracht. Da war das Gaschwitz-Feeling wieder da, mit einigen alten Bekannten (z. B. das "Kleine Gestrüpp"). Da habe ich Gumpert & Co. kennengelernt.

Heute sind Jazzveranstaltungen (von der Musik mal abgesehen) wieder bürgerlicher geworden als Blues-Konzerte.

Dabei habe ich in mir einen Widerspruch: Die alten Bands befriedigen mich oft nicht mehr. Aber das Drumherum ist toll. Gleichzeitiger Höhe- und Tiefpunkt war in dieser Hinsicht ein J. und E. Winter-Konzert im Haus Auensee.
Da pilgerten die Alt- und Neukunden von der Endstelle der Straßenbahn und Parkplätzen zu Fuß hin wie damals vom Gaschwitzer Bahnhof zur Centralhalle. Und das Haus Auensee ist der Halle nicht unähnlich.
Die Winters fand ich schlecht (nicht weil der Johnny krank ist).
Wie es besser geht, zeigt unser Kerth, den ich im Tonellis erlebte.

Gruß

Micha

Die Bilder von Gaschwitz habe ich mit großem Interesse gesehen - und mit etwas Wehmut, wie es sic hgehört für uns alte Säcke, wenn wir an die alten Zeiten erinnert werden. Beim Streik war ich ebenfalls dabei, es war schon beeinduckend, wobei meine Erinnerungen im Detail etwas löcherig sind. Ich kann mich noch erinnern, daß wir und alle draußen auf einer großen Wiese gelagert hatten. So viel Widerspruch war nie!
Zu den Bands sind wir gepilgert, weil wir die echten nicht life hören und sehen konnten. Dabei sind mir vor allem Renft, Modern Soul, Kehrt, die "Olympics", Panta Rhei (mit Vroni Fischer, Uschi Brüning (weiß jetzt nicht mehr, mit welcher Band, Uwe Schikora und viele andere im Gedächtnis. Besipielsweise habe ich auch die Puhdys in einem Doppelauftritt mit Renft gehört, das muß 1970 gewesen sein. Renft ist häufiger auch mit Modern Soul aufgetreten,nicht nur in Gaschwitz, auch im "Eisenbahner" in Berlin oder in der "Sonne" in Schkeuditz (?). Nicht zu vergessen übrigens "Kotzes" Mama Basuto Big City Blues Ensemble, bei dem damals der Trommler Rainer Bothe mitspielte, mit dem ich später in Bremen (alles Ausreiser) gemeinsam gekocht habe.

Tolle Erinnerungen. Und wenn ich die Augen schließe, gehe ich am Dicken Wolfgang vorbei, der Saal ist noch fast leer, ich gehe nach rechts an die Durchreiche /Tresen?) und kaufe mir ein großes Bier. Prost!

Es gibt ein interessantes Buch, in welchem auch einige Episoden aus der hier diskutierten Umgebung stehen:

http://www.amazon.de/Die-Reise-s%C3%A4chsischen-Trommlers-R%C3%BCckblicke/dp/3839136016/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1282323302&sr=8-1

Der Autor spielte selbst oft in der Centralhalle, u.a. mit der Gruppe CON FUOCO.

Auch hier möchte ich kurz auf einen benachbarten Eintrag hinweisen