Rudy Van Gelder

Autor

Beitrag

Mimi001
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 01. Jul 2007, 07:14

Hallo Leute !

Gestern tauschte ich eine Maus ( natürlich die am Computer ) um und nahm mir schnell noch eine CD mit, in die ich nur kurz reingehört hatte.
Es ist die WE THREE mit Newborn, Chambers und Haynes in der RVG Remasters Edition

So, also zum Punkt: zu Hause sah ich das Datum 2007 und dachte ja eigentlich bisher, das der gute Rudy schon tot ist, dem ist wohl noch nicht so.
Nun ist ja die Nachricht von der Wiederauferstehung eines tot Geglaubtem eigentlich eine Frohe Botschaft, beim Anhören der CD stellte ich mir allerdings die Frage, ob der Mann mittlerweile sein Gehör verloren hat, denn eine derart übersteuerte CD ist mir schon lange nicht unter bzw.in den Player gekommen !
Dachte ja bisher das Rudy für Qualität steht, ich höre und kaufe aber eher Vinyl und bin deswegen , was die RVG Remasters angeht, ein, sagen wir mal Nicht-Eingeweihter !

Wird da Zeugs mit einem bekanntem Namen verkauft und sollten Menschen ab einem gewissen Alter in ihrer Berufswahl diskriminiert werden und von bestimmten Jobs, wie etwa dem Fahren von Giftmüll oder dem Remastern älterer Jazz-Aufnahmen ausgeschlossen werden, da sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen !????

Was sagt Ihr dazu ?

[Beitrag von Mimi001 am 22. Aug 2014, 20:25 bearbeitet]

bepeess
Stammgast

#2 erstellt: 01. Jul 2007, 17:52

Hallo Shuan,

die gute Nachricht zuerst: Rudy van Gelder lebt

Seine vielgerühmte 'Rudy-Van-Gelder-Edition' wurde und wird auch weiterhin beim Label Blue Note herrausgeben und ich hoffe, dass es seine Gesundheit (vorallem seine Ohren

) noch lange Zeit mitmachen.

Ich glaube die 'We Three' ist im November 1958 bei Prestige Records erschienen. Rudy van Gelder hat zu dieser Zeit auch für dieses Label gearbeitet, es könnte also sein, dass er die 'We Three' auch aufgenommen hat. Ich habe die Scheibe noch nicht gehört. Prestige wurde 1971 von Fantasy übernommen. Irgenwann anfang der 80er Jahre wurde dort OJC (Original Jazz Classics) gegründet, die bis heute restaurierte Jazz-Aufnahmen von Prestige, Riverside, Fantasy, Pablo und einigen andern auf den Markt werfen. Ein paar von denen stehen auch in meinem Schrank, z.B. mehrere Count Basie's, John Coltrane's und Cannonball Adderley's, ich konnte aber noch keine besonders negativen Aufnahmequalitäten feststellen. Rudy van Gelder war bei denen allerdings nicht beteiligt.

Von seinen remasterten Blue Note Klassikern bin ich nach wie vor begeistert, habe davon aus mehreren Serien so ca. 100 Stück und alle sind absolute Spitze (zumindest was die Aufnahmequalität betrifft).

Gruß
Bernd

Mimi001
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 02. Jul 2007, 09:57

Hallo Bernd !

Das Rudy Van Gelder lebt sagte ich ja !

Ich war doch nur etwas erschrocken, ob des recht hohen Pegels der CD, welcher ein entspanntes Hören ab einer gewissen Lautstärke eigentlich nicht mehr erlaubt; das Schlagzeug, und hier vor allem die Becken, fangen dann stark an meine Ohren zu quälen !
Da ich, wie auch gesagt, mehr Platten konsumiere, habe ich wenig Erfahrung mit diesen neu abgemixten Ausgaben auf CD, jedoch die "Red Garland´s Piano" nicht solche negativen Eigenschaften hat.

Rudy Van Gelder hat recht viel für Prestige gearbeitet und dort auch einige von mir sehr geschätzte Künstler wie Monk oder Elmo Hope im Studio unterstützt und deswegen auch genau die Fragen an euch : Hattet ihr auch schon schlecht abgemixte CD´s aus diesen Editionen in der Hand ?
Wird hier eventuell versucht, mit einem guten Namen Mist zu verkaufen ?
Oder bin ich einfach viel zu streng mit einem Herren, der die 80 schon lange gesehen hat, und dessen Ohren eben auch nicht mehr die Besten sind ?

Dir, Bernd, scheint es jedenfalls nicht so gegangen zu sein und das freut mich für Dich !

[Beitrag von Mimi001 am 22. Aug 2014, 20:26 bearbeitet]

Miles
Inventar

#4 erstellt: 02. Jul 2007, 12:33

Dasselbe kann ich auch von der RVG-Version von Yusef Lateef "Eastern sounds" berichten.

Ich habe die alte OJC-Ausgabe und habe beide mit Level-Ausgleich gegeneinander gehört. Die RVG-CD ist so maximiert dass die Basstöne übersteuert klingen (dröhnend und verzerrt). Ansonsten ist die Klangbalance sehr ähnlich, Rudy Van Gelder hat also nicht wie bei vielen Blue Note RVG CDs auch noch die obersten Höhen verstärkt.

Leider gibt es die üblichen Jubelperser in Foren und Blogs die die neuen CDs viel besser finden. Ich kann mir das nur damit erklären dass sie die Kompression und Maximierung nicht bemerken. Unerfahrenen Hörern fällt das nicht auf. Die sollten aber keine Klangkritik schreiben.

http://www.audaud.com/article.php?ArticleID=2802

(Ich habe mal mit dem Rezensenten in einem US-Forum diskutiert, dort hat er zugegeben dass er nur eine recht bescheidene Anlage hat und die vorherige CD-Ausgaben nicht kennt. ausserdem schreibt er die Kritiken nur um an die Rezensions-CDs ranzukommen und will sich nicht mit dem Label verscherzen ... . Die Kritik ist aber schon vorsichtiger als seine ersten, wahrscheilich hat er sich die Diskussionen zu Herze genommen.)

Andere Prestige/Riverside RVG CDs die ich gehört haben klangen ok (lauter doch nicht hörbar übersteuert), aber nicht besser als die vorherige OJC-Ausgabe.

[Beitrag von Miles am 02. Jul 2007, 12:45 bearbeitet]

snark
Inventar

#5 erstellt: 02. Jul 2007, 13:37

ausserdem schreibt er die Kritiken nur um an die Rezensions-CDs ranzukommen

Traurig, erklärt aber einiges bzgl. euphorischer CD-Kritiken, die man immer mal wieder lesen muss

snark

Mimi001
Hat sich gelöscht

#6 erstellt: 02. Jul 2007, 14:35

@Miles

Du meinst also, das der Typ sich prostituiert um in den fragwürdigen Genuß von lausig abgemixten CD´s zu kommen ?

Da bin ich aber froh, dass ich dafür nur Geld gezahlt habe !

[Beitrag von Mimi001 am 22. Aug 2014, 20:26 bearbeitet]

Miles
Inventar

#7 erstellt: 02. Jul 2007, 15:09

Mimi001 schrieb:

@Miles

Du meinst also, das der Typ sich prostituiert, um in den fragwürdigen Genuß von lausig abgemixten CD´s zu kommen ?

Tja, die RVG-Remaster sind die Freier, und die anderen CDs die Bezahlung