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Welche Jazz-Bücher sind empfehlenswert?

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*papamann*
Stammgast
#51 erstellt: 22. Aug 2017, 10:44
Ganz neu auf dem Markt; ich finde das Buch sehr gut! Besonders das Spätwerk wird hier herrlichst zelebriert. Sehr gut! Natürlich gibt es andere brauchbare Coltrane-Bücher. Sehen wir dieses als schöne Ergänzung.



Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 22. Aug 2017, 21:33 bearbeitet]
eBill
Inventar
#52 erstellt: 27. Aug 2017, 14:44
Ich bin kein großer Auskenner in Sachen Jazz, habe mich aber schon immer für Jazz interessiert - genauer gesagt, für bestimmte Richtungen/Stile; einige Stile (nach meiner Definition Free Jazz/Fusion, bestimmte Arten von Jazz Rock) mag ich dagegen überhaupt nicht.

Speziell in der Vor-Internetzeit war ich daher immer auch an Büchern über Jazz interessiert, um die für mich interessanten Stile einzuordnen und Weiteres zu finden. Ein Buch über Jazz (Autor/Titel habe ich nicht zur Hand) - eine Art Enzyklopädie des Jazz - erwähnt in keinem einzigen Kapitel und auch nicht im umfangreichen Namensindex den Musiker und Bandleader Dave Brubeck ... fand ich sehr seltsam!

Ich will ein Buch erwähnen, das nicht vorrangig Jazz behandelt, Jazz nimmt aber einen erheblichen Umfang in diesem Buch ein. Der Autor John Evers ist selbst Jazz-Musiker, das Buch heißt Glück in Scheiben, es ist nur gebraucht erhältlich. Es ist locker und sehr unterhaltsam geschrieben und behandelt auch Pop/Klassik und genreübergreifend das Hobby Schallplattensammeln. Auf Erwähnungen bei John Evers habe ich mir etliche Scheiben aus Jazz und Klassik besorgt. Mehrere Jazzmusiker (und deren LPs) und zahlreiche Werke der Klassik habe ich durch Evers erst kennen- und schätzen gelernt.


eBill
arnaoutchot
Moderator
#53 erstellt: 03. Sep 2017, 17:12
Ich weiss, der Thread hier heisst empfehlenswerte Jazz-Bücher, aber weil es neu erschienen ist und aktuell für teures Geld in den Buchhandlungen herumliegt, will ich eine Warnung eines aus meiner Sicht nicht empfehlenswerten Jazz-Buchs aussprechen. 100 Jahre Jazz - Von der Klassik bis zur Moderne: Die grössten Stars von Philippe Margotin ist eines der schlechtesten und am schlampigsten gemachten Bücher über diese Musik, die ich kenne.

Die Auswahl der "grössten Stars" ist in der Frühzeit noch einigermassen nachvollziehbar, endet dann aber mehr oder weniger in den 1950ern. Musiker wie Bill Evans, Gil Evans, Herbie Hancock, Keith Jarrett, Steve Coleman oder Esbjörn Svensson (und ein paar sehr wenige andere) sind laut dem Autor zusammengenommen schon diejenigen, die Neue Klangwelten erschliessen. Von wegen 100 Jahre ...

Die einzelnen Beiträge zu den Musikern beginnen mit einer Zeittafel, die meist einiges an Belanglosigkeiten enthält und vor allem Redundanz, da diese Informationen dann im Text nochmals wiedergekaut werden. Die Übersetzung (?) strotzt vor Fehlern, zB wird James Lincoln Collier mal als Collier, aber auch gerne auch als Collins zitiert (dessen Buch The Making of Jazz hatte ich weiter vorne schon als sehr gutes Buch zum frühen Jazz empfohlen). Ben Webster wird als Meister des Middle Jazz bezeichnet, keine Ahnung, was denn nun Middle Jazz sein soll. Jedem Musiker werden drei Text- und zwei Bildseiten gegönnt, das ist bei den meisten viel zu wenig Text, bei anderen wird es mit Belanglosigkeiten gefüllt.

Für den satten Preis von EUR 50 halte ich diese Schwarte für völlig überflüssig. Siehe weiter oben, da wurden einige wesentlich bessere Einführungen in den Jazz vorgestellt.

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*papamann*
Stammgast
#54 erstellt: 03. Sep 2017, 17:54
Yo. Coffee Table Book. Nerviger Trend. Im Jazz besonders.

Auch in anderer Leidenschaft, dem Comic greifen die um sich. Frei nach James Brown: dick aufgetragen, nichts dahinter. Talkin' loud and say nothin'....und sündhaft teuer. Selbst Onkel Donald ist Opfer. Satisfaktion für plötzlich mitredende. Propaganda in wichtigem Feuilleton. Gut gemeint aber furchtbar.

Das monatliche Heft für kleines Geld reicht völlig hin für den Nachschub.

Is doch wahr. Dieser Anschein edles zu bieten und doch nur aufzuwärmen nervt. Zweitklassige Zeichner (ja, Geschmackssache) aus den doofen Donald Duck Taschenbüchern in voll teuren Hardcovern. Nur peinlich.

Schulligung für offtopic. Aber so manches Kaffee-Werk über den Jazz haut genau da hin. Was da manchmal historisch schlicht falsches zu lesen ist...oh oh oh....

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 03. Sep 2017, 18:11 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#55 erstellt: 06. Sep 2017, 08:32
Das Buch habe ich im "Was hört ihr gerade..." Thread schon empfohlen:
jpc.de
Kevin Whitehead
Warum Jazz - 111 gute Gründe
Das Buch richtet sich prinzipiell an Jazzeinsteiger. Auch ich als erfahrener Hörer lerne bei Whitehead noch viel, denn er schreibt direkt, einfach zu verstehen und begeisternd über den Jazz. Wo viele Bücher über den Jazz entweder kompliziert und erschöpfend oder aber lehrbuchhaft wirken, bleibt es hier so lebendig, kompakt und flüssig wie eine gute Blue Note Platte aus den sechzigern.
arnaoutchot
Moderator
#56 erstellt: 29. Mrz 2020, 22:27
Hier mal wieder ein Jazz-Buch, das mich aktuell in seinen Bann gezogen hat: Wolfram Knauer - Play - Yourself, Man - Die Geschichte des Jazz in Deutschland - Reclam gebunden 2019. Knauer ist der Jazz-Papst Deutschlands, u.a. Organisator des Darmstädter Jazzforums und Sprecher der Bundeskonferenz Jazz. Er zeichnet ein Bild des Jazz von den frühesten Anfängen, die mit dem 1. Weltkrieg damals auch schon nach Deutschland überschwappten, bis zu den zeitgenössischen Entwicklungen. Ich finde es sehr interessant. Wer es tatsächlich bestellen will, dem rate ich den Link unten zu nutzen, der eine deutsche Buchhandelskette unterstützt statt einen amerikanischen Fast-Monopolisten ...

daz4ed
https://www.pustet.d...y_yourself_man_.html
dietmar_
Inventar
#57 erstellt: 29. Mrz 2020, 23:45

arnaoutchot (Beitrag #56) schrieb:
Hier mal wieder ein Jazz-Buch, das mich aktuell in seinen Bann gezogen hat: Wolfram Knauer - Play - Yourself, Man - Die Geschichte des Jazz in Deutschland - Reclam gebunden 2019. Knauer ist der Jazz-Papst Deutschlands, u.a. Organisator des Darmstädter Jazzforums und Sprecher der Bundeskonferenz Jazz. Er zeichnet ein Bild des Jazz von den frühesten Anfängen, die mit dem 1. Weltkrieg damals auch schon nach Deutschland überschwappten, bis zu den zeitgenössischen Entwicklungen. Ich finde es sehr interessant. Wer es tatsächlich bestellen will, dem rate ich den Link unten zu nutzen, der eine deutsche Buchhandelskette unterstützt statt einen amerikanischen Fast-Monopolisten ...

https://www.pustet.d...y_yourself_man_.html

Habe das Buch von meiner Frau geschenkt bekommen.
Ich finde es sehr interessant und erhellend, wäre sonst nie auf die Idee gekommen von Weintraubs Syncopators oder von Freddie Brocksieper - oder von Paul Whiteman, der 1924 (?) durchs Deutsche Reich tourte - CDs zu kaufen.
Empfehlenswert.
Mr._Lovegrove
Inventar
#58 erstellt: 13. Aug 2020, 08:45
Ich krame diesen Thread mal wieder hervor, weil ich gestern in einem mit bisher unbekannten Buchladen in Kassel (eine Mischung aus Neuwarengeschäft und Antiquariat) einen gar famosen Kauf getätigt habe:
IMG_20200812_173023[1]
Francis Davis
In The Moment - Jazz der 80er Jahre Hannibal 1989
Wie man auf dem Foto sieht, war das Buch bei Kauf sogar noch in der Originalfolie eingeschweißt! Und der Laden hatte sogar noch zwei weitere Exemplare im Regal stehen!
Erschienen in österreichischen Hannibal Verlag ist dies ein weiteres schönes Jazzbuch dieses Herausgebers, der gerade in den 80ern einen starken Folus auf Jazz hatte und viele Bücher über die improvisierte Musik herausbrachte.
Francis Davis reflektiert gemäß des Buchtitels die damalige Sichtweise vieler bekannter (US-) Jazzmusiker wie Henry Threadgill, den Marsalis Brüdern, David Murray, Bobby McFerrin, aber auch Legenden wie Sonny Rollins, Warne Marsh und auch Miles Davis.
Ich habe bisher nur kurz duchgeblättert, aber das ist schon sehr spannend und gut geschrieben.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Aug 2020, 08:47 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#59 erstellt: 05. Mai 2023, 10:25
Richard Cook - Blue Note Records - Die Biographie - Argon 2001.

Auch dieses Buch hat seine Licht- und Schattenseiten, ist unter dem Strich aber empfehlenswert. Ich schätze Cook sehr (zB als Mitherausgeber des Penguin Guide to Jazz) und finde eine Geschichte des wahrscheinlich wichtigsten Label des Jazz sehr willkommen, aber chronologisch abgearbeitet kommt das über weite Strecken einfach ein wenig trocken herüber. Viel liegt leider wohl auch an der hölzernen Übersetzung, ich hätte das Buch viel lieber in englisch gelesen. Auf der positiven Seite erfährt man natürlich viele Details und Cook geht auch in die Tiefe bei Musikern, die inzwischen völlig vergessen sind.

IMG_5060D


[Beitrag von arnaoutchot am 05. Mai 2023, 10:26 bearbeitet]
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