Keith Jarrett - Köln Concert

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elpopelpo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jan 2004, 14:54
Hi Läude,

ich wollte mal fragen: ein Freund von mir hat mir mal die Keith Jarrett - The Köln Concert ans Herz gelegt und er meinte, es sei unter Freunden des Piano Jazz eine DER Platten.

Warum?

Achso: ich bin übrigens begeistert von dieser Scheibe. Was wären denn weitere Empfehlungen der Gemeinde in diese Richtung?
Coltrane
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 03. Jan 2004, 09:00
Tja,

die besondere Bedeutung des "Köln Konzert" hat IMHO verschiedene Ebenen.

1. Jarrett war in Höchstform.
2. Die Aufnahme ist wirklich gut.
3. Das improvisierte Solo-Pianospiel war noch ein eher seltenes "Genre".
4. Der so genannte ECM-Jazz-Stil traf den Nerv jener Zeit.

Was gibt es weiteres in dieser Richtung?

Wenn es derselbe Künstler mit teilweise ebenfalls sehr dichten Konzerten sein soll: die "sun bear concerts" - zehn LPs mit Solo-Konzerten in japan.

Wenn es was anderes sein soll:
Mal Waldron
Herbie Hancock
Chick Corea



Gruß, Christoph
Bloß_kein_Bose
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 03. Jan 2004, 15:28
Ein ausführlicher Bericht über das Köln-Concert findet sich in Fono Forum 01/2000. Heft kann wohl noch unter www.fonoforum.de bestellt werden. Sehr interessant.
Jarrett war übermüdet, der Flügel war so schlecht, daß Jarrett eigentlich gar nicht spielen wollte und erst durch viel Überzeugungsarbeit schließlich um Mitternacht (geplant war 23 Uhr) die Bühne betrat. Und dann kam eben doch etwas einzigartiges heraus.

Jarrett soll selbst, jedenfalls was die Solo-Konzerte angeht, eigentlich nur vom Vienna-Concert richtig überzeugt gewesen sein.....(habe ich aus: "Jazz, The Rough Guide")

Ähnlich und zu empfehlen: Der Pianist Ahmad Jamal.

Grüße
BkB


[Beitrag von Bloß_kein_Bose am 03. Jan 2004, 15:33 bearbeitet]
miluro
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Jan 2004, 00:23
Überhaupt nicht ähnlich - dennoch sehr zu empfehlen: Monk alone (Columbia)
drbobo
Inventar
#5 erstellt: 04. Jan 2004, 21:18

Überhaupt nicht ähnlich - dennoch sehr zu empfehlen: Monk alone (Columbia) :)


...und gabs als LP fast umsonst bei 2001, meine war allerdings total verwellt angekommen
Volkmar
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Jan 2004, 21:23


Achso: ich bin übrigens begeistert von dieser Scheibe. Was wären denn weitere Empfehlungen der Gemeinde in diese Richtung?

Also wenn Dir dieses Konzert gefällt, dann empfehle ich Dir:

nicht lachen!

die 'Goldberg Variationen' von Johann Sebastian Bach, gespielt von Glenn Gould. Nimm die Aufnahme von 1981, nicht die aus dem Jahr 1955


Glenn Gould ist legendär

die Musik sensationell (waren eigentlich Lernstücke die Bach für seine Kinder geschrieben hat)

und wenn es das passende Buch dazu sein darf:
Thomas Bernhard 'Der Untergeher'.
Miles
Inventar
#7 erstellt: 04. Jan 2004, 22:04

Hi Läude,

ich wollte mal fragen: ein Freund von mir hat mir mal die Keith Jarrett - The Köln Concert ans Herz gelegt und er meinte, es sei unter Freunden des Piano Jazz eine DER Platten.

(...)

Achso: ich bin übrigens begeistert von dieser Scheibe. Was wären denn weitere Empfehlungen der Gemeinde in diese Richtung?


Ich würde das Köln Concert nicht als Jazz bezeichnen sondern eher als "freie Instrumentalmusik", wie so vieles auf ECM Bei "Piano-Jazz" gibt es ganz andere Referenzen, z.B. Bill Evans, Art Tatum, Thelonious Monk oder Keith Jarrett selbst, mit seinem Standards-Trio.

Im Klassikbereich findest du eher was Ähnliches, z.B. die Sonaten von Skriabin. Aber auch Chick Corea hat auf ECM zwei Platten mit Klavier-Improvisationen gemacht (Piano Improvisations Vol.1+2). Empfehlenswert auch "Solo Piano" von Wolfgang Dauner.

Niemand kann es allerdings mit der Länge von Jarretts Solo-Impovisationen aufnehmen. Es gibt ganze CD-Boxen mit seinen Aufnahmen aus den 70ern. Wenn die was Ähnliches zu Köln Concert suchst findest du hier genug Material

Keith Jarrett - All Music Guide
Miles
Inventar
#8 erstellt: 04. Jan 2004, 22:11


Überhaupt nicht ähnlich - dennoch sehr zu empfehlen: Monk alone (Columbia) :)


...und gabs als LP fast umsonst bei 2001, meine war allerdings total verwellt angekommen :(


Columbia-LPs bei Zweitausendeins ? Das muss aber länger her sein, denn jetzt gibt es dort nur noch LPs von Fantasy-ZYX, die zwar unverwellt sind (schwere Pressung) aber dennoch nur mies bis akzeptabel klingen, wegen dem Remastering.

Zweitausendeins bietet zur Zeit "MONK ALONE - The complete Columbia solo studio recordings 1962-68" 2CD-Box für 9.99 Euro an (Bestell-Nr 70259). Garantiert unverwellt, und sehr gut remastert.
drbobo
Inventar
#9 erstellt: 07. Jan 2004, 21:00
Hallo

Leider schafft es 2001 auch 180er zu wellen
elpopelpo
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Jan 2004, 15:42
Aha, sehr interessant! möchte mich für die bisherigen beiträge bedanken, ist ja einiges dabei, was man ausprobieren kann.

Es wurde ja oben gesagt, der Flügel sei richtig schlecht - mein Freund meinte, er habe sich gar während des Konzertes verstimmt, stimmt das denn? Meine Ohren hören da nix, aber ich bin da auch nicht qualifiziert dazu... (sorry, aber dies fonoforum ausgabe wede ich mir wohl nicht nachbestellen...)

wenn ich das also richtig verstehe, dann ist Jarrett mit diesem(!) Konzert gar nicht in der Jazz-Ecke anzusiedeln, sondern quasi schon Klassik, oder gar eine Mischung aus beidem?
Dazu fällt mir Jaques Lousier ein... oder ist das jetzt eine falsche Zuordnung???
Miles
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2004, 16:03
Loussier nimmt klassische Kompositionen (Bach) und macht daraus swingende Jazz-Stücke. Eher traditionell.

Jarrett improvisiert frei, mit Bezug auf Jazz, Klassik, etc. Einordnen lässt sich diese Musik nur schlecht. Bei Loussier und Jarrett wirst du nicht viele Gemeinsamkeiten finden.
Prem
Neuling
#12 erstellt: 14. Jan 2004, 18:33
Hi,

ich empfehle, sich umbedingt mal die CD "Raga Piano" von Fabricio Ottaviucci anzuhören. Auch dies eine frei improvisiert eingespielte Solo Piano CD, die im Gegensatz zu Keith Jarrett allerdings etwas mehr in Richtung neue Musik geht.

http://www.aktivraum.de/index.html?cat=WG01&art=AR+E0007

Wer auf das Köln Concert steht, aber ab und zu auch mal etwas anderes hören möchte, sollte sich den GEfallen tun, die CD zu kaufen,.

Liebe Grüße
PRem
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 09. Mrz 2004, 22:43
Hallo, es gibt von Jarrett eine ECM- Kassette "Bremen-Lausanne" . Kam damals als 3er-LP-Kassette raus.
amazon.de

gefallt mir persoenlich ebenfalls, ist jedoch nicht so schwelgerisch wie das Koeln Konzert, aber extrem interessant. Interessant ist, dass man auf einem Stueck hoert, wie offensichtlich ein Mikro immer wieder off-axis geriet und mehrfach korrigiert werden musste.

Eine der wunderschoensten Aufnahmen mit anderen Musikern zusammen ist die LP "Belonging" , das Stueck "Spiral Dance" ist vom allerfeinsten.

das Koeln-Konzert ist uebrigens die meistverkaufte Jazzplatte aller Zeiten.
Dass Jarrett trotz allem zur Hochform auflief, das lag vielleicht am Koelner Publikum, dem bereits viele Musiker euphorisierende Anteilnahme bescheinigten.


Ich finde die spaeteren Glenn Gould- Aufnahmen der Goldberg- Variationen ebenfalls dringend empfehlenswert, muss jedoch sagen, dass die Goldberg Variationen nicht fuer die Bach-Kinder, sondern als Auftragsarbeit fuer eben Herrn Goldberg geschrieben wurden, der unter Schlafstoerungen litt und daher Kurzweil brauchte.


Als kleinen "geheimtip" moechte ich noch den von der Klassik kommenden Friedrich Gulda nennen, der sich mit der prorammatisch betitelten Platte " The Long road to freedom" buchstaeblich auf vier LP-Seiten von der Klassik zum Jazz spielend befreit. Ein Meilenstein. Aber schwerere Kost als Jarrett.
Friedrich Gulda
Munich, February 26, 1971
The Long Road To Freedom MPS 33 20872-9


[Beitrag von geniesser_1 am 09. Mrz 2004, 23:01 bearbeitet]
Das_Krah
Neuling
#14 erstellt: 07. Apr 2004, 11:02
Hi,

ja, das Köln-Concert ist schon ein echter Meilenstein, aber habt Ihr schon mal die Scheiben des Keith Jarrett Trio gehört??? Piano, Schlagzeug, Kontrabass - die perfekte Besetzung, um sein Piano wirken zu lassen!

Tipp in ähnlicher Besetzung: Esbjörn Svenson Trio - mit das Beste, was ich in dieser Hinsicht bisher gehört habe!!! IMHO eigentlich ein MUSS für den audiophilen Jazz-Piano-Liebhaber! (Alle Platten die ich bisher gehört habe sind durchweg gut - bisher kein mal reingefallen mit ihm)

Bisschen konventioneller, aber trotzdem verdammt gut: Brad Mehldau

Ansonsten volle Übereinstimmung mit den Vorschlägen
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 07. Apr 2004, 13:24
Über den Tipp eines Freundes bin ich neulich auf folgenden schatz gestoßen:

Didier Squiban: Port Qwenn

wunder, wirklich wunderschöene CD, die Jarret ähnlich ist, ohne ihn im Geringsten zu kopieren.

Geht etwas mehr in Richtung Klassik, aber hört mal rein, das ist einfach toll!

Das wird nicht die letzte Scheibe von ihm sein, die ich mir zulege!
lantanos
Stammgast
#16 erstellt: 07. Apr 2004, 14:01
Hi Geniesser,

dann hör dir mal Molene und Ballades von Squiban an. Erstere noch mehr der Klassik verhaftet, die Ballades mehr in Richtung Porz Quenn. Einfach hörenswert!

Gruß
Lantanos
lantanos
Stammgast
#17 erstellt: 07. Apr 2004, 14:04
Porz Gwenn ist die richtige Schreibe. Bretonisch müsste man können...
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 07. Apr 2004, 14:19
@ lanatos

danke für den Tip, mache ich!
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 12. Apr 2004, 13:52
Hmmm also, ich habe soeben - allerdings nicht mit voller Konzentration - Molène angehört...

Auf den ersten "Blick" muss ich anmerken, dass sich der Mann für meinen persönlichen geschmack ein wenig zu oft selber zitiert oder ein nicht soooo gigantisches Spektrum hat - so mancher Lauf ist SEHR ähnlich auch auf der "Port Quenn" , die mir zunächst besser gefällt. So Wiederholungstäter liegen mir nicht so - auch, wenn die einzelnen CDs für sich betrachtet dadurch ja nicht schlechter werden.

Aber es gibt auch so manches nicht zitierte Stück, welches mir gut gefällt.


[Beitrag von geniesser_1 am 12. Apr 2004, 14:02 bearbeitet]
Ueli
Inventar
#20 erstellt: 13. Apr 2004, 19:43
Hallo zusammen

Also, weder der Stil von K.Jarrett noch der von Didier Squiban oder anderen ist mit klassischem Solo-Klavier zu vergleichen. Klassische Klaviermusik zeichnet sich spätenstens seit Beethoven durch Anschlagsdynamik aus, also schroffe Wechsel zwischen Laut und Leise. (Beethoven nannte ja auch das Pianoforte "Leise-Laut-Tastenkasten"). Dies fehlt beim Jazz-Piano fast völlig. Da "schwillt" die Lautstärker eher an und ab, bewegt sich aber über weite Strecken auf ähnlichem Niveau. Demgegenüber leben viele Solo-Klavierstücke der Klassik vor allem von ihrer extremen Dynamik: Eben noch zart verklingendes Pianissimo, plötzlich donnerdes Forte.

Gruß
Ueli
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 13. Apr 2004, 20:41
@ Ueli
Danke für die Hinweise.
meierzwo
Stammgast
#22 erstellt: 16. Apr 2004, 12:48

Hallo zusammen
Klassische Klaviermusik zeichnet sich spätenstens seit Beethoven durch Anschlagsdynamik aus, also schroffe Wechsel zwischen Laut und Leise.


Hmmmm...Gerade Keith Jarrett bestätige ich einen sehr differenzierten Anschlag.
Besonders im Köln Concert sehr schön zu hören. Ein krassen Wechsel zwischen pp und fff gibts richtigerweise nicht.
Ich hab übrigens die Noten vom Köln Concert daheim - Original von Keith Jarrett "re-engineered".
Für mich als Klassik-Spieler kann ich nur sagen: Das Ding ist saumässig schwer. Die vielen kurzen Vorschläge treiben einen in den Wahnsinn.

--meierzwo--
winwen
Neuling
#23 erstellt: 15. Mai 2004, 19:35
da ich das forum erst jetzo entdeckt habe, komme ich ein biisi spät zu diesem interessanten thread dazu -ich hoffe, das liest noch jemand.
ad meierzwo: ich hatte vor einigen jahren, als die transkription von jarrett's köln-concert herausgekommen ist zumindest die zugabe konzertreif drauf. es ist das vom concert, was man noch am ehesten als stück bezeichnen könnte (in der tat hat das ding einen titel: "memories of tomorrow") - wirklich sehr interessant zu spielen und eine echte challenge!
allen jarrett-fans empfehle ich ganz ganz besonders die konzerte von:
paris und bregenz.
mit dem vienna-concert habe ich ehrlich so meine probleme, da verschwimmt mir einfach zuviel, zumindest mir fehlen da etwas griffigere strukturen und muster, an denen ich mich anhalten könnte.
ganz besonders die zugabe zu paris ("the wind") ist wirklich zum "weinen" schön, aber leider gibt's davon keine transkription.

auch zu gulda habe ich eine empfehlung, von der ich allerdings nicht weiß, ob es das noch gibt: "gulda plays gulda" ist wirklich grossartig.

ich persönlich bin im moment eher auf der suche nach spielbaren jazz-solo-piano-transkriptionen (nach möglichkeit ein bisserl einfacher als vom großen jarrett)

Winnie
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 16. Mai 2004, 12:12
hallo winwen

Kennst Du Abdullah Ibrahim (alias früher Dollar Brand)?

Ich habe ihn vor 25 Jahren mal gesehen, einige Platten gekauft, aber dann zunächst keinen Zugang zu seiner Musik mehr gefunden.

Vor wenigen Wochen habe ich ihn in Kempten live gesehen - es war einfach zutiefst beeindruckend, geradezu wie eine Droge.

Im Moment ist der "jetzige" Abdullah Ibrahim für mich trotz meiner Begeisterung für Jarrett jemand, der (mein Gott, sind Empfindungen beim Hören von Musik schwer zu beschreiben) dichter spielt, aber auch gelassener, er hat eine mir noch angenehmere Kombination von rhytmischen Elementen mit wunderschönen Melodien, die er unspektakulärer, untheatralischer, meditativ (und gewissermassen demütig, was möglicherweise seiner tiefen Gläubigkeit zuzusprechen ist) sphärisch-leicht entwickelt, aber gleichzeitig für den Zuhörer fast physisch fesselnd.
Es zog einen in wenigen Minuten völlig in den Bann.

Er hat bei diesem Konzert (wie ich später, als ich mir diverse CDs der letzten Jahre kaufte, bemerkte) zusammen mit einem großartigen Bassisten und einem der sensibelsten und subtilsten Schlagzeuger, die ich je hörte, einen Querschnitt durch seine werke der letzten 20 Jahre (?) gegeben, eigentlich waren es 3 Musikblöcke mit wunderbaren Klang- und Themencollagen a 45-50 min.

Das Publikum, zu denen ich mich glücklicherweise rechnen konnte, war vor Freude am Toben beim stehenden Applaudieren.

Für jeden, der einmal reinhören will, unbedingt empfehlenswert:

Preiswerte Doppel-CD: "Good News from Africa" , Portrait of Abdullah Ibrahim.


[Beitrag von geniesser_1 am 16. Mai 2004, 12:13 bearbeitet]
darjeeling
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 02. Jun 2004, 09:08
Hi,
zu Keith Jarett, mich haben seinerzeit sein "Book of ways" für Klavier und seine "Spheres" für Orgel (!) sehr fasziniert.
Tja "The Köln Concert", habs oft gehört,aber irgendwann ist die Zeit dafür vorbei, so auch für Räucherstäbchen und gebatikte Hemden, schade eigentlich...

Gruß

Martin
Jazzy
Inventar
#26 erstellt: 02. Jun 2004, 09:50
Hi!
Da muss ich aber widersprechen: das Köln-Konzert ist ein Klassiker,das kann man immer mal wieder hören.Mit Mode hat das nichts zu tun.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 02. Jun 2004, 13:46
Also, das hat nix mit Birkenstock-Schuhen und Raeucherstaebchen zu tun, das ist gute Musik.

Finde ich auch.

Was nach rund 30 Jahren noch gerne gehoert wird, ist nicht Trendy, sondern Klassiker.

Hingegen habe ich leider neulich eine CD von ihm mit Jazz/gershwin-Standards (gottseidank gebraucht und daher guenstig)gekauft - ich habe sie nur 1 einziges mal gehoert - grausige Supermarkt-Glattheit.
rausgeschmissenes geld. der Verkaueufer muss sich koestlich amuesiert haben, als er sich mein gesicht beim Hoeren vorstellte...

DAS ist ne echte Zitrone...
Miles
Inventar
#28 erstellt: 03. Jun 2004, 18:00
Hmm, das Keith Jarrett Trio gibt es jetzt eigentlich schon zu lange und da stellt sich Routine ein (mir gefallen die ersten Aufnahmen der 80er Jahre am besten), aber "grausige Supermarkt-Glattheit" ist es niemals. Jarrett & Co improvisieren noch immer auf höchstem Niveau.

Jarretts langatmige Solo-Improvisationen dagegen sind eher schlecht gealtert. "Köln Concert" ist ein Dauerbrenner, weil viele Nicht-Jazzfans es hören, aber die anderen Solo-Platten wie etwa die "Sun Bar Concerts" (10LPs, 6CDs) tut sich doch niemand mehr an.
orakel
Neuling
#29 erstellt: 11. Jun 2004, 16:58
Hi,
ich finde das Koeln Concert auch super!!

Ich habe eine Frage zu den Noten: Oben hat ja jemand erwähnt, er habe die Noten.
Ich möchte auch versuchen Teile des Concerts zu spielen, wie komm ich an die Noten ran? und wie schwer genau sind die?(Vergleichbar mit was?)

Vielen Dank
Andi
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 11. Jun 2004, 17:16
Hallo,

Ich erinnere mich, daß ich bei einem Freund "The Köln konzert gehört, und sofort gekauft habe, in einer Zeit in der ich eigentlich fast ausschließlich Klassik hörte. (noch auf LP)
Ich wunderte mich, warum mir das überhaupt gefällt, und bekam darauf die Antwort: Weils eigentlich irgendwie auch viele Elemente klassischer Musik enthält....

So gesehen hat die Empfehlung der Goldberg-Variationen mit Glenn Gould absolut ihre Berechtigung, das Verbindende ist das "hypnotische" Element....

Gruß
aus Wien

Alfred
Sahib7
Stammgast
#31 erstellt: 14. Jun 2004, 05:29

Hi Geniesser,

dann hör dir mal Molene und Ballades von Squiban an. Erstere noch mehr der Klassik verhaftet, die Ballades mehr in Richtung Porz Quenn. Einfach hörenswert!

Gruß
Lantanos


Ich würde mir auf alle Fälle auch noch das Album "Symphonie Bretagne" von Didier Squiban anhören. Ist wirklich empfehlenswert.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 14. Jun 2004, 08:46
also, Porz Quen
ist wunderschoen, Molene ist viel selbst-Zitat und Wiederholung, hat mich in manchen teilen deswegen enttaeuscht, hat mir in den nicht selbst-abgekupferten teilen jedoch gefallen.
werde mir dann mal die symphonie bretanique anhoeren..

mit geniesserischem Gruss


[Beitrag von geniesser_1 am 14. Jun 2004, 08:47 bearbeitet]
Sahib7
Stammgast
#33 erstellt: 15. Jun 2004, 17:21

also, Porz Quen
ist wunderschoen, Molene ist viel selbst-Zitat und Wiederholung, hat mich in manchen teilen deswegen enttaeuscht, hat mir in den nicht selbst-abgekupferten teilen jedoch gefallen.
werde mir dann mal die symphonie bretanique anhoeren..

mit geniesserischem Gruss


Würd mich interessieren, wie Du Symphonie Bretagne findest. Ist leider das Einzige, was ich von Didier Squiban besitze. Ist jetzt gar nicht mehr so einfach zu bekommen. Ich habs bei nem Amazon Händler für 20 Euro gekauft.
Ist zwar nicht ganz billig, aber die CD ist einfach genial. Irgendwie so anders...

P.S.: Wenn Ihr Eure CDs online kauft, wo kauft Ihr sie dann am liebsten? Gibt es eigentlich auch für CDs ne Preissuchmaschine?
SilverSpirit
Neuling
#34 erstellt: 12. Mrz 2007, 05:24
Hallo,

ja, ich weiß, der Thread ist 3 Jahre alt

...dennoch, ich bin auf ihn gestoßen, habe ihn gelesen und jetzt bin ich zu einer Antwort gekommen, die vielleicht auch andere User interessieren wird.

Ich habe mir alle Solo-Alben von Jarrett angehört. Und mir scheint, dass sich sein Solo-Stil sehr deutlich von seinem Jazz-Stil unterscheidet, den er in Jazz-Trios etc. .
Aber auch zwischen den Solo-Alben gibt es erhebliche Unterschiede.

Wenn die Frage gestellt wird, welches Album in Bezug auf den Sound und Stil dem Köln Konzert nahe kommt, dann scheint mir die Antwort:

- das Doppel-CD-Album "Staircase"
- das Paris Konzert

Das Vienna Konzert, Bregenz etc. unterscheiden sich doch deutlicher - scheint es mir. Wohingegen vielleicht noch La Scala und ein paar Stücke der neueren Alben "Radiance" und "The Carnegie Hall Concert" noch ein wenig in diese Richtung gehen.

In diesem Thread wurde gesagt, dass man sich die Sun Bears Konzerte nicht mehr antun sollte. Das stimmt - fast. Die Sun Bears Konzerte sind alle eher experimentell und doch recht weit von den späteren Konzerten entfernt. ABER auf der Encores-CD finden sich zwei kurze Stücke (8.16 und 4.02), die genau auf der Welle des Köln Konzerts liegen: das Tokyo-Encore und das Nagoya-Encore.
Von diesen beiden ähnelt das Nagoya-Encore ein wenig "The Wind" des Paris Konzertes und das Tokyo-Encore ist dann das Lied, das aus meiner Sicht das Köln-Konzert noch übertrifft. Dieses Lied muss jeder Keith Jarrett-Liebhaber, insbesondere Köln Konzert-Liebhaber gehört haben, einfach unendlich


Dann habe ich mich durch all die hier vorgeschlagenen Musiker durchgehört, die angeblich einen ähnlichen Sound wie Keith spielen. Ich muss sagen, dass eigentlich nur einer wirklich Keith nahe kommt, während die anderen - aus meiner Sicht - nicht einmal "ähnlich" klingen.
Die Solo-Alben von Didier Squiban ( Ballades, Concert al Lorient, Maulene haute, Porz Gween,Rozbras ) klingen doch an vielen Stellen wirklich nach Keiths Musik, wie er sie auf der Staircaise und dem Köln Konzert spielte.

Ach, und mir scheint, dass auch manche Stücke Brad Mehldaus, die er jedoch in einem Trio spielte, manchmal ein wenig an Keith erinnern, auch wenn Mehldau einen ganz eigenen Sound spielt.

Liebe Grüße an alle Keith Jarrett-Liebhaber
Wilke
Inventar
#35 erstellt: 23. Jan 2009, 16:20
'Danke Silver spirit,

sehr informativ.
Sal
Inventar
#36 erstellt: 01. Feb 2009, 16:58
... übrigens, die ersten 5 Noten des Köln-Concerts sollen den Pausengong der Kölner Oper imitieren. Da in diesem Augenblick jemand im Publikum lacht, stimmt das wohl, oder?

Es gibt übrigens zwei minimal unterschiedliche CD-Versionen des Köln Concerts;
Bei der Erstveröffentlichung auf CD in den frühen 80ern fehlen sieben Noten, die den dritten Satz einleiten.
Man sieht es sogar an der Gesamtspielzeit:
66:08 (alt) 66:10 (neu)
Strange...

War lange mein absoluter Favourite, neben "Bremen/Lausanne" "Concerts"und Teilen der Sun Bear Concerts.
Danach wurde Jarrett mir zu sperrig, ich mochte die minimalistischen, folkigen Strukturen mehr
Anklang an diese Zeiten:
"Part17" von der "Radiance", soviel ich weiss, die letzte Soloveröffentlichung


[Beitrag von Sal am 01. Feb 2009, 17:23 bearbeitet]
HolgerFfm
Stammgast
#37 erstellt: 02. Feb 2009, 09:42

"Part17" von der "Radiance", soviel ich weiss, die letzte Soloveröffentlichung


Naja, wer schon mal live miterleben musste, wie sehr sich (der auf Konserve auch von mir im übrigen hoch geschätzte) Keith Jarrett selbst im Weg stehen kann beim Solo-Konzert, der wundert sich darüber nicht :|. Ich werde ihn mir live jedenfalls nur noch im Trio anhören...

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 02. Feb 2009, 11:09 bearbeitet]
Sal
Inventar
#38 erstellt: 02. Feb 2009, 11:58
Ich habe das Trio mal in San Francisco 1999 erleben können.
Die Bühne war so weit von der ersten Reihe entfernt,
dass Keith kaum gestört hat.

Gerade entdecke ich die Konzert-DVDs des Trios wieder,
welche ich damals in U.S. A. nur auf VHS bekommen konnte und die inzwischen von ECM für den europäischen Markt (Wieder-) veröffentlicht wurden...

Aus den Anfangszeiten sehr empfehlenswert:
Miles Electric - A different Kind of Blue.
Blöder Titel, aber ein toller Mitschnitt von Davis, Jarrett,Corea auf dem Isle of Wright Festival 1970...
Dualplattenspieler
Inventar
#39 erstellt: 03. Feb 2009, 12:29

Ich werde ihn mir live jedenfalls nur noch im Trio anhören...


tja Holger, geht mir genauso und das hat sich wohl herumgesprochen, deshalb startet ECM jetzt die Restewertung der "fab three"



immerhin auch bereits 2001 aufgenommen und erst jetzt auf dem Markt
der deutsche Preis von immerhin stolzen € 25,99 ist mir zu hoch aber ein Freund hat sie mir gerade mit 'ner Doku FedEx "rübergeschmuggelt und hat umgerechnet etwa mehr als 10 Eur berappt. Dieses Preisbeispiel ist vielleicht auch ein Mosaiksteinchen für den Beitrag "wem gehört der Jazz", wenn die amerikanischen Jazzer in Europa mehr als das doppelte für 'ne CD erlösen: "why stay at home?"


[Beitrag von Dualplattenspieler am 03. Feb 2009, 12:30 bearbeitet]
Sal
Inventar
#40 erstellt: 03. Feb 2009, 15:28

der deutsche Preis von immerhin stolzen € 25,99 ist mir zu hoch

Wieso? Bei JPC gibt es sie für 15,99...
Und dass einige Jahre zwischen (Live)-Aufnahme und Veröffentlichung liegen, ist bei ECM nicht ungewöhnlich.

ECM schneidet alle Konzerte mit. Ende der 80er kam Jarrett auf 180 Konzerttermine im Jahr (Nachzulesen bei Ian Carr:
Keith Jarrett: The Man and his Music)
Da wird noch einiges kommen...


[Beitrag von Sal am 03. Feb 2009, 15:29 bearbeitet]
Wilke
Inventar
#41 erstellt: 03. Feb 2009, 17:17
Hallo Sal,
was meinst Du, dass er Dir zu sperrig wurde?
Dualplattenspieler
Inventar
#42 erstellt: 04. Feb 2009, 10:53

Wieso? Bei JPC gibt es sie für 15,99


oops da hab' ich nur den Japan Import gesehen, hast Recht! Mea culpa, anyway meine war günsti ger


Da wird noch einiges kommen


Klar, schließlich hat Elvis ja auch nach seinem Tod mehr verkauft als vorher

und das Jarrett Trio von 2001 ist mir immer liber als ein Solo Jarrett von heute, morgen oder übermorgen
Dualplattenspieler
Inventar
#43 erstellt: 04. Feb 2009, 16:20
weil ich gerade Marc Copland im Bereich "was hört ihr gerade" abgelegt habe verlinke ich mich mal selbst Marc Copland Trio

weil ich dieses Trio atembraubender finde als das gute alte Jarrett Trio, aber das ist bestimmt nur eine Momentaufnahme

Aber die Allüren hat Copland nicht, ich habe ihn vor etwas mehr als einem Jahr in NY gesehen/gehört/erlebt und er war sehr bescheiden und freundlich
G._Heuer
Schaut ab und zu mal vorbei
#44 erstellt: 28. Nov 2017, 16:35
Moin,

ist zwar schon ein alter Thread aber ich habe keinen besseren Platz für meine Frage gefunden:

Kann vielleicht schon irgendjemand von Erfahrungen mit der Klangqualität der Japan-SACD des Köln Concert berichten?

Meine beiden LPs (eine aus den 80ern damals nass abgespielt und eine aktuelle Pressung) knistern doch ziemlich und das stört mich bei der Musik etwas. Eine ältere CD auch aus den 80ern ist klanglich nicht gerade das Gelbe vom Ei .
arnaoutchot
Moderator
#45 erstellt: 28. Nov 2017, 23:04
Die japanische SACD vom Köln Concert kenne ich zwar nicht (dafür die SACD der Pat Metheny Group - same, die ist etwas besser als die Original-CD), aber ich vermute, dass das Verbesserungspotential nicht besonders hoch ist. Wie Du sicherlich weisst, waren die Bedingungen der Aufnahmen alles andere als ideal (Jarrett hatte enorme Rückenschmerzen, der Flügel war unzureichend besonders im Höhen und Bassbereich, so dass er zumeist in den Mittellagen spielte). Ob man hier sehr viel verbessern kann, wage ich zu bezweifeln. Ich finde, die Original-CD kann man doch ganz gut hören, saubere Original-Vinylpressungen klingen auch nicht schlecht und lassen sich doch immer noch bezahlbar finden.
G._Heuer
Schaut ab und zu mal vorbei
#46 erstellt: 29. Nov 2017, 09:39
Vielen Dank für die Einschätzung. Da werde ich mich wohl noch mal auf die Suche nach einer besseren Vinylpressung begeben. Hast du einen Tip, welche das Lagerfeuer nicht gleich mitliefert?
Mr._Lovegrove
Inventar
#47 erstellt: 29. Nov 2017, 10:20
Ich kenne zwar die Vinyls des Köln Concerts nicht, aber ich hatte einige deutsche ECM Pressungen und die waren alle
hervorragend in Sachen Pressqualität und Laufruhe. Es sollten aber schon deutsche sein; ich hatte nämlich auch mal eine
spanische ECM Pressung ("Rypdal, Vitous, deJohnette") und das war eine Katastrophe. Die war sowohl vom Vinyl selbst, als
auch von der Überspielung wirklich schlecht.
arnaoutchot
Moderator
#48 erstellt: 29. Nov 2017, 11:15
Ja, Faustregel bei ECM-Vinyl für mich ist ausschliesslich deutsche Pressungen und am besten Originalpressungen. Die Reissues sind allerdings auch recht gut, neulich hab ich mal die Metheny 80/81 getestet. Lassen sich auch kaum von den Originalen unterscheiden.

Ich weiss nicht wo Du wohnst, G. Heuer, aber wenn Du die Möglichkeit hast, einen stationären Plattenladen (mit 2nd Hand) aufzusuchen, dann würde ich das für ein Original tun und die Platte selbst inspizieren und probehören. Die Platte sollte im Original bei fast jedem 2nd Hand Laden stehen, der ein wenig Jazz hat.

Meist habe ich auch mit den Händlern in Discogs ganz gute Erfahrungen gemacht. Ein Reissue ist für EUR 14 von einem deutschen Händler in NM drin, das klingt nicht so schlecht. https://www.discogs.com/de/sell/item/379976376

Edit: Für ein paar Euro mehr bekommst Du das Reissue sogar noch neu/OVP. Da gehst Du auf Nummer sicher, vorausgesetzt die Pressung ist in Ordnung (ein Käufer berichtet von einer verwellten Platte ). https://www.jpc.de/j...Q-Vinyl/hnum/2856703


[Beitrag von arnaoutchot am 29. Nov 2017, 11:21 bearbeitet]
G._Heuer
Schaut ab und zu mal vorbei
#49 erstellt: 30. Nov 2017, 11:22
Die von dir verlinkte neue Ausgabe ist tatsächlich die, die ich auch habe. Habe sie vor über einem Jahrt dort gekauft. Die Platte an sich ist eben und läuft auch rund, knistert aber doch des öfteren mal. Ich habe sie gestern Abend nochmals gewaschen und durchgehört. Es hat sich leicht verbessert, aber ich bin der Ansicht, dass es besser gehen müsste. Bei Motörhead würde das nicht stören, aber hier .... . Werde daher mal nach anderen deutschen Pressungen Ausschau halten und hoffen, dass ich ein nahezu knisterfreies Exemplar entdecken kann.

Über Discogs habe ich bisher noch nichts gekauft. Ich werde zunächst auch meinen Plattenladen in Braunschweig mal darauf ansetzen. Habe dort von Jazz bis Motörhead schon einige gute gebrauchte Platten erwerben können.
Sal
Inventar
#50 erstellt: 05. Dez 2017, 20:31
Aufgenommen wurde das Konzert mit zwei Neumann-U-67-Kondensatormikrofonen und einer Telefunken-M-5C-Bandmaschine.
Die Mikros wurden um 1960 entwickelt, die Bandmaschine um 1950.
Die 5C Stereo Version ist von 60 bis 15kHz linear, danach fällt der Frequenzgang ab. Der Geräuschspannungsabstand liegt bei 53dB.
Für solche Werte sind auflösungstechnisch sogar die 16bit der CD zu viel Ich bin mit der CD glücklich, die zweite,
die ich mir in meinem Leben 1984 gekauft hatte.

Übrigens, es gibt noch einen Bootleg, ursprünglich von Radio Bremen eine Woche nach Köln in der "Glocke" aufgenommen
und wiederholt ausgestrahlt - nein, es ist nicht der Bremen/Lausanne Mitschnitt von 1973

Der 2017 veröffentlichte tolle Trio Mitschnitt "Hamburg`72" ist auch von den öffentlich-rechtlichenSender aufgenommen worden, da war es der NDR.
Veröffentlicht hat ECM nur die zweite Hälfte des kompletten (auch gefilmten) Konzerts - satte 45 Jahre später.

Der Solo- Mitschnitt von Radio Bremen ist allererste Sahne und ich kenne alle Jarrett Solos, von Facing You bis heute

https://www.youtube.com/watch?v=F1xO8wq-wwM

Man erkennt auch Motive aus dem Kölner Konzert wieder, ohne dass sie wie ein Abklatsch klingen, im Gegenteil.
Jarrett hatte im Januar / Februar 1975 eine gute Zeit. Die letzten 6 Minuten der Zugabe "Treasure Island" sind der minimalistische Hammer
- ich kriege selbst beim Schreiben darüber eine Gänsehaut. Würde ECM diese Aufnahme veröffentlichen, ich würde die Tage davor vorm Plattenladen campieren - wenn es dann noch einen gibt.
Aber leider glaubt der Meister, sich seitdem objektiv weiter entwickelt zu haben...

Übrigens, er ist nicht der einzige Jarrett, der am Flügel ein Gott ist:
https://www.youtube.com/watch?v=mr-hlwhNWEw


[Beitrag von Sal am 05. Dez 2017, 21:12 bearbeitet]
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