Wirkungsgrad und Maximalpegel passt nicht zusamen

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Simon.S
Inventar
#1 erstellt: 03. Nov 2022, 11:30
Hallo,

ich habe gerade auf der Teufel Seite gestöbert und da sind sehr widersprüchliche Angaben:

Satelliten-Lautsprecher CS 25 FCR Mk3:
Empfindlichkeit (2,83V/1m): 85 dB
Dauerbelastbarkeit: 60 W
Maximaler Schalldruck 103dB/1m

Satelliten-Lautsprecher CUB 2 FR 15 (Stk):
Empfindlichkeit (2,83V/1m): 90 dB
Dauerbelastbarkeit: 100 W
Maximaler Schalldruck 100dB/1m

Unabhängig davon, dass ich nach der üblichen Rechnung auf 103 dB (passt) bzw. 111 dB kommen würde kann ja bei höherer Empfindlichkeit und möglicher Belastung nicht weniger rauskommen.
Habt ihr eine Erklärung?

Zum Hintergrund: Ich habe gerade eine Dali Kubik Free zum Test die angeblich 103 dB/1m Maximalpegel hat. Das ist mir aber zu leise, daher vergleiche ich gerade genau, das ist aber schwer, weil die Angaben selten zu finden sind.



Links:
https://teufel.de/co...IzKzEwJTNBMDAlM0E0NQ

https://teufel.de/cubycon-b-ware-105835000
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2022, 11:38
Die Angabe von Wirkungsgrad als auch Maximalpegel kann nicht als ein (1) Wert, und schon gar nicht ohne Angabe zur Methodik der Ermittlung, erfolgen. Wenn doch, ist dies schlicht nicht seriös.

Wirkungsgrad, als auch Maximalpegel, variiert nach Frequenz. Kein Lautsprecher hat über seinen gesamten Übertragungsbereich einen identen Wirkungsgrad oder Maximalpegel.

Üblicherweise wird der Wirkungsgrad bei 1 Watt, entsprechend 2,83V bei 8 Ohm, oder 2V Verstärkerspannung bei 4 Ohm Nennimpedanz ermittelt.

Je nach Messumgebung / Raumwinkel (Halbraum = 2pi, Vollraum = 4pi, GPM = Vollraum +6 dB) ergeben sich je nach Frequenz unterschiedliche Werte.

Bei Großsignal, d.h. bei der Maximalpegelmessung, kommen Faktoren wie Powercompression (elektrisch-thermisch), Klirr / IMD, Portkompression beim Bassreflex, etc. u.ä., dazu - man kann also nie einfach vom Kleinsignal-Wirkungsgrad ausgehend aussagekräftig den Maximalpegel errechnen.
dackelodi
Inventar
#3 erstellt: 03. Nov 2022, 13:02
Moin, ich weiss auch nicht, ob es sinnvoll ist, ausgehend von einem portablen Bluetooth LS auf ein 5.1 System zu schliessen
JULOR
Inventar
#4 erstellt: 03. Nov 2022, 14:07

Simon.S (Beitrag #1) schrieb:
Das ist mir aber zu leise.

99dB im Mittel sind Konzertlautstärke, kurze Peaks sind bis max. 130dB erlaubt.

Was hast du denn genau vor? Suchst du ein Surroundsystem, einen portablen BT-Lautsprecher oder eine Anlage für laute Partys? Wenn du wirklich 100+dB haben willst, kommst du weder mit den Teufel-Brüllwürfeln noch mit BT-Speakern weiter.


[Beitrag von JULOR am 03. Nov 2022, 14:07 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#5 erstellt: 03. Nov 2022, 14:19
Ganz ehrlich, die Hersteller machen da z.T. unseriöse Angaben.

Als Empfindlichkeit wird ein Wert angeben für einen 1 kHz Sinuston und als wenn der Lautsprecher konstant 8 Ohm Impedanz hätte, für die Belastbarkeit werden dann irgendwelche RMS-Musikbelastbarkeitswerte angegeben und für den Maximalpegel dann wieder der Wert bei 1 kHz oder gar der höchste Peaks egal bei Welcher Frequenz.
Wenn man Pech hat, werden auch noch mit fadenscheinigen Argumentationen irgendwelche Faktoren hinzu gerechnet (in room Empfindlichkeit, Impuls-Gesamt-Belastbarkeit, Nennbelastbarkeit 4-8 Ohm bei einem realen Minimum unter 3 Ohm, usw.).

Da die Dali Kubik free DSP-gesteuerte Aktivlautsprecher sind, könnte es auch sein, dass sie intern die untere Grenzfrequenz mit höherer Lautstärke hoch setzen; dann kommen vielleicht sogar in 1m 103 dB bei 1 kHz raus, aber eben keine 100 dB bei 48 Hz.


[Beitrag von imLaserBann am 03. Nov 2022, 14:31 bearbeitet]
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Nov 2022, 14:40

imLaserBann (Beitrag #5) schrieb:
Ganz ehrlich, die Hersteller machen da z.T. unseriöse Angaben.

diesem (gesamten) posting ist eigentlich nichts hinzu zu fügen.
und seien wir mal ehrlich - nichts, aber auch gar nichts von all den angaben an lautsprechern ist wirklich streng genormt.
siehe wie geschwindelt wird bei den impedanzangaben (wann schreibt einmal jemand drauf 2 - 50 Ohm?)
Simon.S
Inventar
#7 erstellt: 03. Nov 2022, 19:21
Wow, das waren ja schnell sehr viele Antworten. Aber wenn nicht Mal ein Hersteller vergleichbar ist, wie soll man dann vergleichen? Probehören bis Maximalpegel ist ja auch keine Option und kaum vergleichbar.

Ich will im Arbeitszimmer kleine Lautsprecher, ein 2.1 System am Liebsten aktiv und wenn ich in Stimmung bin möchte ich auch Mal laut hören. Und auch bei Tests oder Erfahrungsberichten ist Lautstärke ja noch subjektiver als Klang.
JULOR
Inventar
#8 erstellt: 03. Nov 2022, 21:34
Vielleicht sowas:
https://www.thomann.de/de/ld_systems_dave_8_xs.htm

Das hat wirklich Druck und klingt ganz ordentlich. Passt auch so gerade noch auf einen Schreibtisch.


[Beitrag von JULOR am 03. Nov 2022, 21:35 bearbeitet]
Simon.S
Inventar
#9 erstellt: 07. Nov 2022, 14:35
um nicht abzudriften habe ich mal einen "Kaufberatungsthread" erstellt:

http://www.hifi-foru...m_id=32&thread=79618
Passat
Inventar
#10 erstellt: 08. Nov 2022, 14:04
Die Teufel-Angaben sind definitiv falsch.
Schon die Angabe des Kennschalldrucks ist falsch:
Die Lautsprecher haben 4 Ohm Nennimpedanz (auch die Angabe 4-8 Ohm ist falsch! Es sind 4 Ohm! Die Norm kennt keine von-bis Angaben!).
2,83 Volt an 4 Ohm sind aber 2 Watt, 1 Watt an 4 Ohm wären 2 Volt.
Also darf man von den Teufel-Angaben 3 dB abziehen, damit man auf den Wert für 1 Watt kommt.
Also anstatt 85 und 90 dB sind es in Wahrheit 82 und 87 dB.

82 dB bei 1 Watt, 60 Watt bringen 17,8 dB oben drauf, also 82+17,8 = 99,8 dB Maximalpegel!
87 dB bei 1 Watt, 100 Watt bringen 20 dB oben drauf, also 87+20 = 107 dB Maximalpegel!

Diese falschen 2,83 Volt bei 4 Ohm-Lautsprechern haben sich leider wie eine Seuche unter den Lautsprecherherstellern verbreitet.
2,83 Volt an 8 Ohm sind 1 Watt
1 Watt an 4 Ohm sind 2 Volt.

Ebenso eine Seuche ist die normwidrige von-bis Angabe der Nennimpedanz.
Ausnahmslos alle Lautsprecher, bei denen der Hersteller 4-8 Ohm angibt, haben nach internationaler Norm 4 Ohm.

Und was den Maximalpegel angeht:
Das ist nur ein rechnerischer Wert, der mit der Wahrheit nichts zu tun hat.
Was ist, wenn der Lautsprecher komprimiert, d.h. die zugeführte Leistung nicht 1:1 in Lautstärke umsetzt?
Beispielsweise 5 dB mehr zugeführte Leistung werden in nur 3 dB mehr Lautstärke umgesetzt?

Beispielsweise die Zeitschrift Stereoplay ermittelt den Maximalschalldruck auch unter Berücksichtung der Kompression und des Klirrfaktors (übersteigt die Kompression und/oder der Klirrfaktor einen gewissen Wert, wird die Messung abgebrochen und der ermittelte Schalldruckwert als Maximalpegel genommen).

Und was die Belastbarkeit angeht:
Auch die sagt nur aus, wieviel elektrische Leistung ich (mit einem Rauschsignal mit einer spektralen Frequenzverteilung, die Durchschnittsmusik entspricht, also NICHT z.B. Sinustöne!) rein pumpen kann, ohne das die Schwingspule durchbrennt.
Ob das Chassis da schon anschlägt oder nicht oder z.B. die Sicke schon kurz vorm Abreissen ist, spielt bei der Ermittlung keine Rolle.
Es ist die rein elektrische Belastbarkeit und nicht die mechanische Belastbarkeit!

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 08. Nov 2022, 14:15 bearbeitet]
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