Heimkino mit Baubericht

Hallo zusammen

Auf vielseitigen Wunsch stelle ich einen Bericht mit einer kleinen Photodokumentation über die Entstehung meines Heimkinos rein.

Ausgangslage:
Durch den Umzug aus einer Wohnung in unser eigenes Haus ergab sich die einmalige Gelegenheit, einen "offenen" Kellerraum in der Grösse 5m x 8m umzubauen. Die grosse Herausforderung dabei war sicherzustellen, dass bautechnisch keine Fehler gemacht wurden, da es sich um 3 von 4 Wänden um Beton-Aussenwände und nur einer Innenwand mit Kalksandstein handelte (Stichwort Dampfsperre, Schimmel, etc.)

Ausbauschritt 1
So wurde in einem ersten Schritt ein Unterboden mit integrierter Bodenheizung in den Raum gegossen und die Aussenwände mit einer sehr teuren Jakodur Innenisolation versehen. Diese Isolation hat gleichzeitig die Eigenschaft, dass die Dampfsperre gewährleistet ist.

Die grosse Herausforderung bestand nun in der Frage der Akustik. Wie konnte ein Kellerraum akustisch aber auch optisch so gestaltet werden, dass er alle Anforderungen an ein tolles Heimkino erfüllt. V.a. hatte ich noch das Problem, dass die Raumhöhe nur bei ca. 2.2m liegt, also konnte ich die Decke in den Ueberlegungen nur bedingt miteinbeziehen.

Für die Aufgabe holte ich mir einen Akustiker ins Haus und basierend auf einem aufwendigen Akustik-Wandsystem konnten wir eine Nachhallzeit von unter 0.5 Sekunden über den gesamten Freqeunzgang berechnen. Weitere Massnahmen mit Absorbern, Deckeninstallationen, etc. wurde somit überflüssig.

Bei diesen Akustikwänden handelt es sich um poröse, auf Fieberglass basierende, schalldurchlässige Wandplatten im Modulbau (siehe auch Photos Entstehung), welche mit einem feinen Flies bezogen sind. Dank einer entsprechenden Montage mit 20cm Abstand zur Aussenmauer kann der Raum akustisch getrimmt werden. Heute wird der Sound ohne irgend welche Audyseey oder sonstige Equalizer Eingriffe linear ausgegeben und es tönt phantastisch.

Ausbauschritt 2:
Nachdem in der Theorie die Berechnungen gemacht waren und das Material ausgewählt, ging es an die Montage. Die KS-Innenwand wurde mit einer Lattung versehen und mit Steinwolle ausgekleidet. Via einer Konterlattung (10cm Abstand) wurden die Wandelemente befestigt.

Für die Aussenwände wurde gemäss Berechnung ein Abstand von 20cm zur Innenisolation gewählt, da die Jakodur Isolation nicht akustisch transparent ist. Hier musste ebenfalls aufwendig eine Lattung und Konterlattung aufgezogen werden.

Haustechnik:
Da mir die räumlichen Voraussetzungen sehr wichtig sind/waren (Im Gegensatz zur Technik kann man ja kaum mehr Aenderungen machen, wenn fertig) legte ich grössten Wert auf die Raumverkabelung und die Stromversorgung. Auf jeden einzelnen Boxenstandort wurde z.B. ein UP-Leerrohr mit 25mm Querschnitt eingelegt. Für den Receiver und den Subwoofer wurde eine separate Stromzufuhr mit 10Amp Absicherung eingezogen.

Farbthema:
Ich wollte kein komplett schwarzes Heimkino realisieren, sondern trotz des Einsatzgebietes ein noch "wohnliches" Ambiente erzeugen. Daher entschloss ich mich, das Grundthema Blau zu wählen. Blau deshalb, da durch entsprechender Kalibrierung kaum störende Einflüsse auf das Bild vorhanden ist.

Ausstattung:
Wie auf den Bildern zu sehen, habe ich mich entschlossen 4 äusserst bequeme Komfortsessel zu nutzen. Diese kommen nicht direkt aus dem Kino-Bereich, dafür sind sie sehr bequem und können mit Beinstützen ausgefahren werden. So kann bequem auch über Stunden Heimkino genossen werden.

Technik:
Meine aktuell genutzten Geräte sind ja in meiner Signatur ablesbar. Alle Geräte (inkl. anamorphotische Linse) und Licht werden durch eine Harmony 885 gesteuert.

Fazit:
Aus einem 40m2 grossen Kellerraum ist ein (für mich) perfektes Heimkino entstanden, welche all meine Erwartungen an Akustik und Bildwiedergabe voll erfüllt.

Ich hoffe, die anschliessenden Bilder geben noch ein paar Eindrücke über die Installation und die räumlichen Gegebenheiten.

Gruss Zydi

Dein Heimkino sieht echt super aus respekt