Ähnliches Ohm'sches Problem, nur in grün

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x-rossi
Inventar
#1 erstellt: 18. Jul 2004, 16:48
Mannmannmann, ich bin in Ohm'schen Angelegenheiten ja auch ein Schwachmat ...

Kann ich zwei dieser LS an einen Ausgang klemmen?

Kompaktbox
Impendanz 8 Ohm
Dauerbelastung 100 w
Impuls 200 w

Verstärker
Ausgangsleistung an 8 Ohm RMS: 110 Watt

Habe ich das richtig verstanden, dass die LS dann parallel laufen und somit zusammen 4 Ohm (oh helft mir) ergeben? Uns was sagt mir das überhaupt? Eigentlich kann ich ja alles sehen, nur verstehe ich es nicht. Das ist leider (noch) nicht meine Welt.

Gruß
Oliver
stadtbusjack
Inventar
#2 erstellt: 18. Jul 2004, 16:59
Moin,

wenn du sie parallel anschließt (einfach beide gleichzeitig an einen Anschluss), hast du insgesamt 4 Ohm, das müsste bei 99% aller Verstärker funktionieren. Wenn du sie in Reihe schaltest (Verstärker+ --> LS1+ ; LS1- --> LS2+; LS2- --> Verstärker-) hast du insgesamt 16 Ohm, das funkltioniert auf jeden Fall, kostet dich aber Leistung.

Um das zu Berechnen braucht man nur zwei ganz einfache Formeln:

Reihenschaltung: Rges = R1 + R2 + R3 usw

Parallelschaltung: Rges = 1/(1/R1 + 1/R2 + 1/R3 usw)


Auf dein Beispiel angewendet:

Reihenschaltung: Rges = 8Ohm + 8Ohm = 16Ohm

Parallelschaltung: Rges = 1/(1/8Ohm + 1/8Ohm) = 1/(2/8Ohm) = 8/2 Ohm = 4Ohm
x-rossi
Inventar
#3 erstellt: 18. Jul 2004, 17:10
Hallo,

dann wäre ich in der Reihenschaltung bei 16 Ohm und hätte zu wenig Kraft.

Parallel also bei 4 Ohm. Das hört sich im ersten Moment für mich "normal" an.

Wenn nun die zwei LS an einem Ausgang am Stromfluss zuzeln, geht da der Verstärker nicht in die Knie? Wie Du siehst, ich sehe immer noch nichts, ääh ...

Ein LS bekam ja vorher 110 Watt, obwohl er nur 100 bräuchte. Wie sieht das jetzt aber bei zweien aus? Sind das jetzt auf einmal 4 Ohm LS (auf der Rückwand gibt es ja nur die 8 Ohm Angabe)?

Bleiben das 8 Ohm Boxen und der Verstärker ist jetzt 4 Ohm ... ich habe keine Ahnung, wie ich fragen soll!

Gruß
Oliver
stadtbusjack
Inventar
#4 erstellt: 18. Jul 2004, 17:13
Moin,

lies dir mal meinen Beitrag in diesem Thread: http://www.hifi-foru...82&thread=3868&z=1#2 durch, vielleicht hilft dir das etwas weiter.
x-rossi
Inventar
#5 erstellt: 18. Jul 2004, 17:21
Dann switch ich mal dort hin. Danke vorerst!

o.
x-rossi
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2004, 17:31
Höhöhö,

dann kann ich also davon ausgehen, dass es bei mir ohne Probleme klappen sollte, da die Kompakt-LS nicht gerade übermäßig leistungshungrig sind und der Widerstand während des Betriebes in der Regel ausserdem dynamisch ist und wahrscheinlich nicht mal (ich behaupte jetzt mal) 5 Ohm unterschreitet.

Prinzip verstanden?

o.
stadtbusjack
Inventar
#7 erstellt: 18. Jul 2004, 17:35
Moin,

ja, es müsste funktionieren. Wenn du sie Parallel anschließt, erhältst du eine Gesamtnennimpedanz von 4Ohm. Das müsste jeder moderne verstärker schaffen.

Das mit den 5Ohm stimmt jedoch nicht, der tatsächliche Widerstand dürfte nach Industrienorm bis 3,2Ohm fallen.


[Beitrag von stadtbusjack am 18. Jul 2004, 17:40 bearbeitet]
x-rossi
Inventar
#8 erstellt: 18. Jul 2004, 17:43
Alles klar,

hast mir soweit sehr weiterhelfen können.

Schee Abend noch
Oliver
sakly
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 19. Jul 2004, 09:00
Wie viel Leistung ein Lautsprecher bekommt, hängt nur von der Lautstärke und der Impedanz ab.
Zimmerlautstärke sind vielleicht 0,01 Watt.
Nur weil der Amp 110Watt an 8Ohm liefert, heißt das nicht, dass er diese die ganze Zeit an den Lautsprecher abgibt. Das ist natürlich auch über das Ohm'sche Gesetz geregelt
x-rossi
Inventar
#10 erstellt: 19. Jul 2004, 10:35
Und wieviel Watt liegen dann bei doppelter Zimmerlautstärke an?
zucker
Inventar
#11 erstellt: 19. Jul 2004, 10:47
Hallo x-rossi Olli,

was Daniel da geschrieben hat, ist nicht ganz richtig.
Die Verringerung des Lastwiderstandes kann der Endstufe schon schaden.
Du mußt Dir die Endstufe und den LS als einen Stromkreis vorstellen. Dabei ist die Gleichung R = U / I. Wenn wir das mal umdrehen, so ist I = U / R und genau da ist der Haken an der Sache.
Mal angenommen Deine Endstufe liefert 100W an 8R.
100W x 8R = 800, Wurzel aus 800 = ca. 28,3V~eff.
100W / 28,3V = 3,53A~

bei 100W an 4R Last
100W x 4R = 400, Wurzel aus 400 = ca. 20V~eff.
100W / 20V = 5A~

Nun kommt erschwerend noch hinzu, daß die Ausgangsspannung nicht auf 20V absinkt, sondern höher liegt. Im Regelfall wird sie sogar bis auf 2V an die Spannung als für 8R heranreichen. Demzufolge erhöht sich auch der Strom noch weiter. Diese Sache ist durch das Netzteil und die Betriebsspannungszuführung Ub bedingt.
Die Ausgangsspannung muß ja irgendwo herkommen und das ist vom Netz(teil).

Für die 100W am Ende bei 8R benötigt eine Gegentaktendstufestufe folgendes:
Ub= 85V
Ib= ca. 5A

Bei 4R sieht es in etwa so aus
Ub= 85V, die bleiben und können nicht geändert werden (Trafo, usw.)
Ib= fast 10A (wenn es der Trafo liefert)
Die Ausgangsleistung erhöht sich auf über 200W!

Emitterwiderstände und Ruhestrom sind nicht mit einbezogen, bzw auf 0 gesetzt.

Der LS ist zwar Freqenzabhängig in seiner Impedanz, dennoch hat die Spule einen Gleichstromwirderstand. Wenn Du nun 2 8R LS parallel nimmst, verringert sich im ungünstigen Fall (kommt auf den LS an) der Widerstand tatsächlich auf unter 4R.

Der dabei fließende Strom muß sich durch die Endstufentransistoren quälen und, mal ganz banal ausgedrückt, wenn für diese der Strom zu hoch wird, gehen sie kaputt. Das ist, als wenn eine Sicherung flöten geht, weil der oder die Transistore in dem Fall das schwächste Glied sind.

Weiterhin erschwerend kommt noch folgender Umstand hinzu:
Es ist zwar richtig, daß die sogenannte "Zimmerlautstärke" eine geringe Leistung abfordert aber bei sehr dynamischen Musikstücken kann durchaus ein Basschlag auf einen ordentlichen Pegel hochrutschen. Das erhöht in dem Moment natürlich den Stromfluß.
Und dann ist da noch der Faktor Mensch - bleibt die Lautstärke dort wo sie eingestellt ist und vermeintlich den Verstärker nicht zu einem hohen Stromfluß zwingt?

Und noch etwas, die Wärme.
Es entsteht immer eine Verlustleistung (Ptot) in den Endtransistoren, welche abgeführt werden muß. Geschieht dieses nicht im ausreichendem Maße, wird die Sperrschicht des Transistors zerstört.

Bei 100W an 8R und einem Ruhestrom von 40mA entstehen ca. 23W Ptot.
Bei 200W an 4R sind es schon 46W.
Wenn das Kühlsystem auf eben diese 23W pro T ausgelegt ist, wird es schwerlich die doppelte Wärmeleistung an die Luft abgeben können.

Nun sind die Geräte schon mit einem Sicherheitsfaktor belegt und wenn es manchmal auch nur das unterdimensionierte Netzteil ist, dennoch rate ich Dir von einer Unterfahrung des Abschlußwiderstandes einer Endstufe ab.

Übrigens, in Reihe, also 16R, ist nicht unbedingt leiser aber dafür erheblich sicherer und die doppelte Membranfläche gleicht vieles aus.

viele Grüße
audiohobbit
Inventar
#12 erstellt: 19. Jul 2004, 10:51
Doppelte Lautstärke = 10-fache Leistung!

Mit den zwei 8-Ohm Lautsprechern parallel wär ich aber trotzdem vorsichtig, viele neue LS die mit 8 Ohm beschriftet sind, sind in Wirklichkeit doch 4-Ohm LS! Wenn du da dann 2 parallel schaltest, liegst du bei 2 Ohm und das verkraften die meisten Heimverstärker wohl nicht mehr, oder nur bei geringen Lautstärken.

Mit einem Multimeter könnte man das prüfen falls du eins hast, einfach auf Widerstandsmessung schalten und den Lautsprecher messen, ergibt sich irgndwas um die 6 Ohm ist es ein 8-Ohm LS, bei etwas um die 3 Ohm ein 4 Ohm LS.
stadtbusjack
Inventar
#13 erstellt: 19. Jul 2004, 14:52
@Henry: gewonnen!
x-rossi
Inventar
#14 erstellt: 19. Jul 2004, 18:06
Jau ...

So ausführlich wollte ich's ursprünglich haben. Deine Erklärung ist echt zucker, zucker!

Vielen Dank
Oliver

@ stadtbusjack&audiohobbit: passt schon
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