Endstufe zu EverSolo DMP-A8 an Dali Epicon 6

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BlubberLord
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Dez 2024, 13:33
Moin liebes Forum,

Zur Findung der Lautsprecher gab es schon einen Thread, der auch das Thema Verstärker angeschnitten hat.

aktuell:
Yamaha R-N500
+ sehr guter, natürlicher Klang
- etwas zu starker, unkontrollierter Bass
- Bedienung: kein Vorspulen möglich, nur Spotify möglich

getestet:
Hifi Rose RS520
+ super Bedienung und Funktionsumfang
+ 5-Band EQ um den Klang genau anzupassen
+ trockene, kontrollierte Bässe
+ sehr gute Differenzierung und Ortbarkeit
- hohe Mitten und Hochton zu platt, plakativ und ungenau (das Perkussive, die feinen Details fehlen)

gehört:
Canor AI 2.10
+ sehr homogenes Klangbild
+ angenehm und entspannt zu hören
- Kontrolle im Bass "ausreichend"
- Klicken beim Verstellen der Lautstärke

Der Canor konnte sich klanglich gegen die Class A/B-Varianten durchsetzen. Das hat mich überrascht, aber letzten Endes konnte ich hier die Musik trotz etwas wärmerer Klangfarbe und etwas weniger trockener Präsentation am meisten genießen.
Da das aber eine reine Endstufe ist, brauche ich noch einen Streamer mit XLR-Ausgang, die Pendants von Hifi Rose lägen nahe - aber im Preis etwas zu hoch, daher schiele ich auf den EverSolo DMP-A8.
Auf der Suche nach einer passenden Endstufe würde ich neben der von Canor gerne noch weitere Möglichkeiten evaluieren. Gefunden habe ich z.B.:

Vincent SP-332
+ ebenfalls hybrid, vmtl. warm & natürlich
+ dem Klang wird Feinauflösung und natürliche Darstellung akustischer Instrumente nachgesagt
+ Preis-/Leistung
- evtl. zu warm/verfälscht?

Cambridge Audio Edge W (oder M)
- der Klang wird zwar als natürlich bezeichnet, Feinauflösung in den Höhen aber nie erwähnt

Arcam PA240
+ reiner Class A-Betrieb bis zu einer gewissen Leistung
- viel zu viel Leistung für meine Anwendung

Musical Fidelity M6sPRX

ATOLL AM 300

Es kommt mir beim Klang hauptsächlich auf die Darstellung von akustischen Instrumenten an - ich spiele selber eins seit fast zwanzig Jahren und auch im Orchester, weshalb mir hier ein natürlicher Klang am wichtigsten ist.

Kann jemand etwas zu den Kandidaten in Bezug auf klassische Musik sagen?

Mir ist klar, dass Verstärker generell möglichst wenig "Klang" haben sollen - nach den Unterschieden, die ich zwischen verschiedenen Gerätekombinationen aber definitiv gehört habe, bauen die Hersteller auf die ein oder andere Weise doch einen "Klang" ein - ob das nun rein am Verstärkerteil und dessen Aufbau liegt oder nicht.
laut-macht-spass
Inventar
#2 erstellt: 24. Dez 2024, 13:47
mein Tipp zu der Dali, wenn es neutral und kontrolliert sein soll:

https://spl.audio/de/spl-produkt/performer-s900/
BlubberLord
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Dez 2024, 10:51

laut-macht-spass (Beitrag #2) schrieb:
mein Tipp zu der Dali, wenn es neutral und kontrolliert sein soll:

https://spl.audio/de/spl-produkt/performer-s900/


Vielen Dank für den Tipp! Verwandtschaft zu Studioequipment ist eigentlich immer gut – insbesondere auch für das Preis-/Leistungsverhältnis.

Stellvertretend für die große Auswahl an Class A/B würde ich die SPL Performer s800 einmal testen.
Außer weniger Leistung sollte die keinen großen Unterschied zur s900 haben oder? Meine Lautsprecher haben einen Kennschalldruck von 88 dB/W/m und "5" Ohm. Da komme ich tatsächlich mit ein paar Watt schon über meinen üblichen Pegel im Hörabstand von grob 80 dB.

Gegen die SPL müsste ich dann noch einen Röhren-Hybrid-Vertreter antreten lassen um herauszufinden, ob das gnadenlos Neutrale, Ehrliche das ist, was ich will – oder doch eher Easy Listening.
laut-macht-spass
Inventar
#4 erstellt: 26. Dez 2024, 11:06
ich hatte mal von Vincent den Vollverstärker SV-236MK, von der Endstufensektion vergleichbar mit der Vorgängerversion der SP-332, Leistung war reichlich da, klanglich würde ich den Vincent etwas weicher und runder einordnen als z.B. den Technics, den ich heute nutze, der Technics ist einfach ein neutraler Vertreter seiner Zunft. Wenn die Dali bei dir im Hochton eher forsch rüber kommen, kann der Vincent das mildern, wenn der Bass schon recht vordergründig ist, vergiss den Vincent.

Zu den SPL kann dir Team-AC sicherlich mehr erzählen...

http://www.hifi-foru...id=8&thread=8172&z=8
BlubberLord
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Dez 2024, 19:35
Neue Geräte sind da, nochmal um den Verlauf richtig darzustellen:
Der Yamaha R-N500 hatte etwas wenig Kontrolle im Bass und ich hoffte auch auf noch mehr Details, gerade bei lauteren und komplexeren Stellen in der Musik.

Der Hifi Rose RS 520 hat genau das geliefert: sehr gute Durchhörbarkeit, kontrollierte Bässe. Leider klangen lange, hohe Töne von akustischen Instrumenten irgendwie unecht, zu sauber als ob die perkussiven Anteile am Klang fehlen würden. Eine Anhebung von Mitten/Bass half zwar, an der Tonqualität hat sich damit aber nichts verbessert.

Die Kombination eversolo DMP-A8 und SPL Performer s800 ändert das wieder völlig: Es gibt einen warmen, vollen Gesamtklang, Bass ist kontrolliert und nur da wo er auch hingehört. Sind einzelne Instrumente Solo oder laut zu hören, klingen sie extrem realistisch. Egal ob Streichinstrumente, Holz- oder Blechbläser und sogar Klavier – hier werden die Details und Klangfarben von Spielart, Tonlage und Dynamik sehr natürlich transportiert.
Die Balance ergibt in der Kombination mit dem DMP-A8 eine eher warme Abstimmung mit einer leichten "Badewanne", also zu den extremen Enden (~7 KHz und 70 Hz) angehobenen Frequenzen. Bei lauteren und komplexeren Stellen sind einzelne Instrumente wieder etwas schlechter herauszuhören, es kommt eher ein "Gesamtklang" zustande. Die Kanaltrennung ist extrem gut, die Ortung in der Stereobreite ist sehr deutlich, eine Staffelung Richtung Tiefe oder gar Höhe aber weniger ausgeprägt. Es erzeugt ein wenig den Eindruck, dass das, was sowieso am besten hörbar ist, extra ausgefeilt und präsent dargestellt wird und der Rest etwas in den Hintergrund rückt. Ein wenig wie Badewannen EQ + Bandbreitenkompression (bzw. "Kontrast") um das in tontechnischen Welten auszudrücken.
Leise Pegel sind eine große Stärke der Kombi, was hier an Details und Bässen schon vorhanden ist, ist kaum vergleichbar!
Natürlich sind die Eindrücke sehr abhängig von der Aufnahme – insgesamt klingen hier aber mehr Aufnahmen "gut" und aus einem Guss, als mit dem Hifi Rose. Ich kann mir gut vorstellen, dass der SPL s800 eine neutrale Basis ist, aus der man mit Feintuning und Aufnahmequalität genau das rausholen kann, was man erwartet. Ob nun feine Soloinstrumente, lebendige Stimmen oder pumpende Bässe: Das kann die s800 sicher alles schön natürlich wirkend umsetzen. Auch ist der Gesamtklang schön unanstrengend, dass man sich sicher schnell daran gewöhnt.
Ist das jetzt besser als der Yamaha R-N500? Ja, um Welten! Einen relativ natürlichen Klang hat der Yamaha ja schon, aber diese absolute Kontrolle im Bass eben nicht und der natürliche Gesamtklang hängt sehr von der Aufnahme ab.
Im Vergleich zu einem "Referenz" Class A-Verstärker von T+A ist die SPL-Endstufe viel natürlicher und neutraler. Im Vergleich mit einem Class A/B-Verstärker von T+A in der 5000€ Preisklasse ist die s800 ebenfalls besser im Bassbereich.
Beim Rest ist es ein Patt würde ich sagen, mehr Durchhörbarkeit und Details gibt es scheinbar nur als Kompromiss für natürliche Klänge – gerade auch die Hybrid-Verstärker sind hier meiner Meinung nach im Gesamtklang nicht so ehrlich wie die SPL-Endstufe.

Als Zuspieler kann ich die eversolo-Geräte auf Anhieb wärmstens empfehlen. Funktionsumfang und Bedienung sind kaum zu toppen und das Preis-/Leistungsverhältnis schlägt die Konkurrenz bei weitem.

Als nächstes werde ich mir den DMP-A8 mit der SPL s800 einfach noch ein bisschen anhören. Eventuell probiere ich, den Präsenzbereich im EQ etwas anzuheben und die tieferen Bässe etwas rauszunehmen.
ProjektRana
Stammgast
#6 erstellt: 31. Dez 2024, 20:40
Hallo BlubberLord, auch ich denke in deine Richtung mit S800 und Evrrsolo bzw den Director mit Streamer. Daher freue ich mich über weiteres Feedback zu den Geräten.
rudi2407
Inventar
#7 erstellt: 01. Jan 2025, 14:36
Ich habe den Eversolo DMP-A6 Master Edition seit etwas über 2 Monaten und bin bisher auch sehr zufrieden mit dem Teil.
Gestern habe ich einen Musical Fidelity M6si 500 bestellt und bin auf diese Kombi sehr gespannt.

Viel Spaß bei Deinen weiteren Tests.

Gruß rudi
Team-AC
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jan 2025, 08:16
Hey Hey

Ich bin ja hier als "gewerblich" gekennzeichnet weil ich einen Bericht bei SPL geschrieben habe und der veröffentlich wurde.

Ich kann Dir nur soviel sagen:

die s800 macht einen soliden sehr guten Job

ABER

die s900 ist tatsächlich nochmal eine ganz andere Klasse. Das was Dir fehlt wirst Du definitiv mit der s900 finden. Lass Dich von den gleichen "Ausmaßen" nicht täuschen, da steckt komplett andere Technik dahinter.

Auch Dir biete ich jederzeit gerne an bei mir Probe zu Hören (Zweibrücken) wenn es in deiner Nähe ist.

Am besten liest Du mal meine Berichte
SPL 800/900 Erfahrungsbericht

LG Christian
BlubberLord
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Jan 2025, 17:16

Team-AC (Beitrag #8) schrieb:
[...]
die s900 ist tatsächlich nochmal eine ganz andere Klasse. Das was Dir fehlt wirst Du definitiv mit der s900 finden. Lass Dich von den gleichen "Ausmaßen" nicht täuschen, da steckt komplett andere Technik dahinter.
[...]


Deine Berichte zur Findung deines jetzigen Equipments habe ich gelesen. Da stand sinngemäß, dass die s900 besser sei, weil sie auch noch mehr Präzision und Druck im Bass hat. Das fehlt mir ja gar nicht. Auch ist die s800 nach ein paar Stunden hören nicht mal handwarm – da Frage ich mich, ob eine noch größer dimensionierte Verstärkung nicht noch weiter außerhalb des Optimums arbeitet.
Aber wenn du sagst, die s900 sei technisch anders aufgebaut, kann ja auch was anders klingen...

Meine nächste Hörsession zeigte zumindest erstmal viel Optimierungspotenzial auf Seiten des Zuspielers:
Beim eversolo DMP-A8 habe ich:
- Replay Gain abgeschaltet
- das WLAN-Modul abgeschaltet
- im EQ ab ~125 Hz auf -2 dB abgedämpft und von grob 800-3200 Hz mit Zentrum 2000 Hz um 1,2 dB angehoben.

Das hat schon sehr viel gebracht und mehr Differenzierung mit weniger Bass ergeben.

Als nächstes habe ich mir die DAC-Filter vorgenommen, womit ich mich bisher gar nicht auskannte.
- Short Delay, Sharp Rolloff (Standard)
- Short Delay, Slow Rolloff
Die Filter mit Nachhall erzeugen genau das – ein wenig Unsauberkeit durch Nachhall, wodurch der Klang natürlich voller wirkt und Bässe mehr zur Geltung kommen. Für akustische, neutrale Aufnahmen eher unbrauchbar.

- Sharp Rolloff
Fügt minimales Anschwellen und Nachschwingen ein, was ein bisschen wie ein Kontrastverstärker für Impulse wirkt und damit sehr klar und "gut" klingt.
- Slow Rolloff
Angeblich die korrekteste und natürlichste Reproduktion – und tatsächlich, hier klingt alles noch viel natürlicher und gleichzeitig durchsichtiger als vorher. Den EQ musste ich wieder ausmachen, dieser DAC-Filter ergibt schon einen sehr neutralen Frequenzverlauf.

Der Einfluss der DAC-Filter ist nicht riesig, aber wenn man es schon verstellen kann, kann man es sich ja auch mal anhören.

Ich weiß nicht, ob ich mir die Kombi einfach nur schön gehört habe – mit der Kombination an Einstellungen (Replay Gain aus, WLAN aus, Slow Rolloff Filter) klingt jetzt für mich alles "richtig" und ich kann kaum was finden, das mich stört. Ich höre jetzt leise Details viel besser durch, die Bässe sind leiser und die Höhen etwas betonter.
Hier schien der s800 nur einen geringen Einfluss zu haben, der macht auch das Feinere, Schnellere anstandslos mit.

Als nächstes höre ich nochmal den Hifi Rose RS520 und den Yamaha R-N500 dagegen um sicher zu sein, dass ich mich nicht nur gewöhnt habe.
Der s900 wären im Übrigen 2000€ mehr als das Exemplar, dass ich gerade da habe. Das fällt bei der jetzigen Kette schon ganz schön ins Gewicht.


[Beitrag von BlubberLord am 02. Jan 2025, 17:19 bearbeitet]
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