Vollverstärker Neukauf, oder gebraucht?

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Nessix
Neuling
#1 erstellt: 02. Jan 2015, 19:31
Hallo zusammen,

Ich hoffe, dass man mir hier bei meiner Entscheidung helfen kann.
Folgende Situation:

Das (zumindest günstige) AV Receiver im Stereobetrieb nicht das gelbe vom Ei sein sollen, habe ich schon öfter gehört. Deswegen habe ich mir vor kurzem einen günstigen Vollverstärker bestellt, den Pioneer A-30 und nunja.. seitdem steht für mich fest, dass ich mein Heimkino auflöse. Bis jetzt werkelte ein Denon 1912 AV Receiver.

Ansich bin ich mit dem Gerät recht zufrieden, allerdings habe ich keinerlei Erfahrung in diesem Bereich, da es ja mein erster Stereoverstärker ist.
Einen Onkyo 9050 habe ich ebenfalls bestellt, um mal etwas vergleichen zu können, der wird aber erst nächste Woche eintreffen.

Nun habe ich mich auch bei Fein-Hifi.de umgesehen und dort gibt es im Bereich um 200 Euro auch gebrauchte Geräte, wie den Pioneer A-616, A-656 MKII usw.
Lange Rede kurzer Sinn.. lohnt es sich, in so ein gebrauchtes Gerät zu investieren, oder ist Neukauf besser?

Die Musik gelangt fast ausschließlich über einen PC an den Verstärker und als Lautsprecher kommen die Duetta Top ADW zum Einsatz, falls das von belang ist.

Grüße
Nessix
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Jan 2015, 22:24
Hallo Nessix,

ein Einsteiger AVR unterscheidet sich bezüglich seiner Leistungsfähigkeit nicht sonderlich von einem Einsteiger Stereo Verstärker.

Je nach den Anforderungen durch die angeschlossenen Lautsprecher und durch den Betreiber, reicht ein solches Gerät nicht für eine ausreichend lebendige Wiedergabe von Musik.

Die Duetta Top sollte 85dB Wirkungsgrad und eine Impedanz von 8 Ohm haben. Somit darf der Verstärker/AVR/Receiver ruhig ein wenig kräftiger sein. Auch kräftiger als ein Pioneer A-30 um so eine Box ordentlich in Schwung bringen zu können.

Gut und günstig sind schon mal die Pioneer A-443/445/447/449 zu bekommen. Aber auch die stärkeren Pioneer der 6XX, 7XX + 8XX Baureihen sind empfehlenswert. Es gibt aber auch reichlich Geräte anderer Hersteller, die in der Vergangenheit gute Geräte gebaut haben, die jetzt günstig zu haben sind. Z.B. auch von Kenwood, Akai, JVC, Sony, Toshiba, Philips + Grundig.

Lass Dich von einem möglichst hohen Gewicht und einer möglichst hohen Stromaufnahme inspirieren. Und wenn es dann auch Leistungsangaben zu 2Ohm Impedanzen gibt - um so besser.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 05. Jan 2015, 09:33 bearbeitet]
baerchen.aus.hl
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2015, 22:49
Hallo,

bei gebrauchten Verstärkern hat man wie bei allen gebrauchten Geräten ein entsprechendes Ausfallrisiko. Dies lässt sich durch Kauf bei einem gewerblichen Händler etwas entschärfen. Allerdings gibt es Geräte bei denen sich bei einem Ausfall eine Generalüberholung lohnt. Wenn dein PC einen Digitalen Audioausgang hat, könnte dir ein Amp mit Digitaleingang vom Nutzen sein. Bei den Klassikern gibt es da sehr gute von AKAI
z.B. hier zwar etwas über Budget aber dafür überholter AKAI AM65 vom gewerblichen Händler dessen 2x 100 Watt an 8Ohm der Duetta mit Sicherheit genug Power zur Verfügung stellten http://www.ebay.de/i...&hash=item1e972fd95b

Die Duetta ist jedoch eigentlich ein recht gutmütiger Lautsprecher. wenn DU sie nicht dauernd bei Maximalpegel fahren möchtest, würde auch der a30 reichen.

LG
Bärchen
Blakk
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jan 2015, 00:02
Neben der Leistung wären noch die Anschlussmöglichkeiten ein Kriterium (HDMI, USB, Docking, etc.). Da sind AV-Receiver klar im Vorteil, weil die Auswahl an Stereogeräten hier sehr übersichtlich ist. Wenn du wenig Technik benötigst, dir gute Haptik und Verarbeitung wichtig sind, würd ich tendentiell mit Gebrauchtgeräten spekulieren. Tywin und baerchen haben da schon einige sehr gute Vorlagen geliefert. Gebraucht kann dir nur niemand garantieren, dass das Teil nochmal 10 oder mehr Jahre überlebt. (Allerdings garantieren dir das die Hersteller bei Neugeräten auch nicht unbedingt.) Wenn du einen Radio-/Fernsehtechniker an der Hand hast, der noch selbst repariert, bist du aber eigentlich auf der sicheren Seite, wenn du das Gerät nicht gerade komplett durchschießt.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Jan 2015, 17:50

Nessix (Beitrag #1) schrieb:
Lange Rede kurzer Sinn.. lohnt es sich, in so ein gebrauchtes Gerät zu investieren, oder ist Neukauf besser?


Hallo Nessix,

herzlich willkommen im HiFi-Forum!

Wenn Du möglichst sicherstellen willst, dass der gekaufte Verstärker in seinem Sollzustand ist, landest Du bei neuer Ware. Gerne werden Aussagen getätigt, dass die "alten" Verstärker viel langlebiger ausgelegt seien, als die neuen. Nun, das muss sich erst noch beweisen. Bis dahin bleibt es vor allem ein Gefühl.


Pioneer A-30 ... Denon 1912 ... Onkyo 9050 ... Pioneer A-616, A-656 MKII


So massiv die teilweise mehr als 25 Jahre alten Pioneer A-616 (Mk II) und 656 (Mk II) zum damaligen Neupreis von rund 700 DM auch wirken mögen, deren Potis und mechanischen Schalter sind alle stauboffen und sorgen für Pflegearbeiten. Auch klanglich finde ich einen aktuellen Pioneer A-30 deutlich besser. Mir gefielen aus den frühen 90ern von Pioneer selbst die kleineren Modelle klanglich besser als 616/656/676/717/757/777. Einige Typen wurden schon genannt, ich würde aber auch den A-333 und den A-401 erwähnen wollen. Von beiden hatte ich jeweils zwei Exemplare hier.

Von den "dickeren" Mittelklasse-Verstärkern zwischen damals 700 und 1000 DM fand ich die Kenwood-Teile (5010/7010/5020/7020) deutlich besser als die Pioneere. Den von Bärchen genannten Akai AM 65 kenne ich aus unserem Jugendcafé, wo er sich vor allem durch seine Haltbarkeit auszeichnete. Er musste dort vier 15"-Subwoofer versorgen. Klanglich fand ich ihn "geht so", im Bass etwas aufgeweicht.

An Wohlgemuths Duetta würde ich persönlich aber auch andere Verstärker in Betracht ziehen und mich mutigerweise, wenn das Budget unter 300 EUR liegt, bei Gebrauchten umsehen:

Cambridge Audio A 500
NAD C 350
Marantz PM 80
Mission Cyrus One

Viele Grüße,

Carsten
Dadof3
Moderator
#6 erstellt: 03. Jan 2015, 20:10

Nessix (Beitrag #1) schrieb:
Das (zumindest günstige) AV Receiver im Stereobetrieb nicht das gelbe vom Ei sein sollen, habe ich schon öfter gehört.

Das halte ich so pauschal für falsch, auch wenn es immer wieder von Verkäufern und Zeitschriften behauptet wird.


Deswegen habe ich mir vor kurzem einen günstigen Vollverstärker bestellt, den Pioneer A-30 und nunja.. seitdem steht für mich fest, dass ich mein Heimkino auflöse. Bis jetzt werkelte ein Denon 1912 AV Receiver.

Was sind denn die wahrgenommenen Unterschiede und was macht der Pioneer besser? Und wie hast du sie verglichen?

Oftmals sind falsche Einstellungen an den AVR ursächlich für den gehörten Unterschied. So ein AVR ist ziemlich komplex, da verzettelt man sich schon einmal. Ist mir heute erst wieder passiert ...
Nessix
Neuling
#7 erstellt: 04. Jan 2015, 22:36
Danke für die Antworten und Vorschläge!

Ich werde mich mal bei den genannten Modellen umsehen.

Was die Leistung angeht, bin ich mit dem kleinen Pioneer eigentlich zufrieden.
Ich habe den Lautstärkeregler noch nie weiter augedreht als 12 Uhr und das ist dann schon ein Pegel, der hart an der Grenze des Erträglichen ist (kleiner Hörraum, ca 17 qm plus Dachschräge).


Was sind denn die wahrgenommenen Unterschiede und was macht der Pioneer besser? Und wie hast du sie verglichen?


Da machen die "Klangverbesserer" den Unterschied für mich. Im Direktmodus dürften keine riesen Unterschiede zwischen AVR und dem Pioneer vorhanden sein, da habe ich auch nicht verglichen.

Im Speziellen meine ich die loudness Funktion vom Pioneer.
Der AVR hatte sowas ähnliches, nannte sich Dynamic EQ, klang im Vergleich aber wesentlich flacher.
Das heißt, die Musik kommt (auch bei niedrigen Pegeln) mit dem Pioneer mit deutlich mehr "punch" aus den Lautsprechern, wovon insbesondere elektronische Musik enorm profitiert.

Dass die Duettas im Bassbereich auch richtig Druck machen können, wusste ich vorher nicht.
Das Klangbild wirkt auch "voller, voluminöser", weiß nicht, wie ich es besser beschreiben kann.
Die manuelle Klangregelung der Höhen und Bässe am Pioneer funktioniert auch deutlich besser und ich kann auch mit aktivierter loudness noch nachregeln, wenn ich will.
Beim AVR ging nur Dynamic EQ, oder manuelle Regelung.
Audyssey hatte ich für die Frontlautsprecher immer deaktiviert, da mir damit der Klang zu sehr "geknödelt" zwischen den Lautsprechern hing und viel mehr konnte man auch nicht einstellen.
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 04. Jan 2015, 23:20
OK. Ich kenn den 1912 nicht, aber die aktuelle Denons haben da schon noch ein paar Stellschrauben, zum Beispiel einen Offset für den Dynamic EQ oder einen manuellen Equalizer. Der regelt feiner als Bass/Höhen, aber ist natürlich nicht mit direkten Reglern an der Front, sondern man muss ins Menü, um es anzupassen.

Aber ist ok, wenn du das Heimkino nicht brauchst und mit den Klangreglern gut bedient bist, dann passt das schon.

Zum Thema neu versus gebraucht ist ja eigentlich schon alles gesagt worden.
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