Yamaha NS-555 die richtige Wahl?

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FlauschigerChillbär
Stammgast
#1 erstellt: 18. Jan 2009, 12:27
Guten Tag zusammen!

Im Zuge der Einrichtung meines neuen Wohnzimmers müssen auch ein Paar anständige Lautsprecher her. Ich komme eigentlich vornehmlich aus dem Kopfhörerbereich, wo ich mich nach Jahren der Beschäftigung mit diesem Hobby bestens auskenne. Im Lautsprecherbereich ist das allerdings anders, deswegen seid gnädig mit mir ob meines Unwissens
Ich möchte jedenfalls für die alternative Beschallung nun ein wenig Geld in die Hand nehmen und habe mich gestern schon ein wenig kundig gemacht. Ich bin beim stöbern auf die Yamaha NS-555 für 220€ pro Stück gestoßen:
http://hififabrik.de...o.shopscript?a=22038
Es war quasi "Liebe auf den ersten Blick", die Dinger sehen einfach mal genial aus. Auf einem folgenden Bild sehen die Membranen allerdings nicht rötlich gefärbt aus, deswegen die Frage vorweg: weiß jemand, was nun der Wirklichkeit entspricht?
http://www.avprime.co.kr/avprime/use/img/kh20071113ns55501.jpg

Die wenigen Reviews, die es zu diesen Lautsprechern gibt, sind eigentlich durchweg recht positiv. Die meisten sind der Meinung, dass die Boxen viel Klang für's Geld bieten und da sie meiner Meinung nach auch noch was her machen, wäre das für mich eine win-win-Situation. Ein totaler Griff ins Klo sollten die Lautsprecher also auf keinen Fall sein.

Nun zu meinen Fragen:
1.) Wie gut sind sie wirklich, gibt es vielleicht doch noch mehr Leute mit Erfahrung hier im Forum, speziell Leute mit Vergleichsmöglichkeiten? Ich habe keine wahnsinnig hohen Ansprüche an die LS, ich möchte einfach nur ein gutes Paar für gelegentliche Raumbeschallung und mal den einen oder anderen Film vor dem Fernseher.
2.) Die Lautsprecher sollen am Technics SA-GX130D betrieben werden:
http://hifigoteborg....X130%20D%20Front.JPG
Kann ich von diesem Receiver brauchbare Ergebnisse erwarten? Er kann laut technischer Spezifikation Lautsprecher von 4-16 Ohm betreiben.
3.) Bi-Wiring ist denke ich auch mit diesem Verstärker kein Problem!? Ich hatte gestern im Forum gelesen, dass man Bi-Wiring-Lautsprecher auch an ganz normale Verstärker anschließen kann. Ich verstehe den ganzen Aufwand mit zwei getrennten Verstärkern/Endstufen/Vorverstärkern ehrlich gesagt nicht, aber das muss ich denke ich auch gar nicht. Würde nur gern wissen, ob einigermaßen brauchbare Ergebnisse mit dem Technics zu erwarten sind.
4.) Die Boxen werden folgendermaßen aufgestellt:

Gibt es eventuell Probleme mit dieser Konstellation?
5.) Die Breitenangabe ist 22 cm, was GERADE SO passen würde. Ich gehe davon aus, dass die Angabe sich auf die breiteste Stelle der Box bezieht? Sie sieht leicht gerundet aus, wenn ich das auf den Bildern richtig erkenne. Die Füße sind ja offenbar abmontierbar (sieht man auf dem zweiten oben verlinkten Bild), die würden sonst auf jeden Fall eine Aufstellung verhindern.
6.) Ich denke mal, Lautsprecherkabel sind nicht im Lieferumfang dabei. Habt ihr einen Tipp für kostengünstige Kabel? (Nein, ich bin kein Kabelklang-Gläubiger) Ich denke, 2 Meter Kabel dürften genügen.

Und damit bedanke ich mich schonmal im Voraus für Eure Hilfe.

Benjamin
weimaraner
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Jan 2009, 13:41
Hallo,

als erstes zu deinem Raum,

2,30 x 3,88m?? richtig?

ca . 9qm

dafür wäre der LS überdimensioniert , hoffe ich irre mich bei deiner Raumgrösse.

Da klingen sehr wahrscheinlich Kompakte viel angenehmer,da auch die Eck- und Wandaufstellung die du vorhast alles andere als(Stand-)Lautsprecher günstig einzustufen ist.

Die Farbunterschiede sind Reflexionen von Wänden oder dergleichen welche sich in den hellen Membranen wiederspiegeln.

Lautsprecherkabel 2x 1,5qmm, wenn es dein Gewissen beruhigt auch 2x2,5qmm, optisch für dich passend, Rest egal.
An den LS und Elektronik dürften selbst Kabelfetischisten ruhigen Gewissens "normale" LS- Kabel anschliessen.

Gruss
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 18. Jan 2009, 14:53
Rein von den Chassis her, würde ich auch sagen, das er etwas groß ist. Du solltest auch unbedingt die Anlage 30..50cm nach Rechts schieben, damit es vernünftig klingen kann. Ein Wandteppich leinks nahe der Box würde auch helfen.
Schau dir doch mal die KEF iQ5 an, die ist gerade im Ausverkauf, da der Nachfolger schon auf dem Markt ist.
FlauschigerChillbär
Stammgast
#4 erstellt: 18. Jan 2009, 15:17
Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten. Zu meinem Raum: sorry, er ist eigentlich größer (3,88m x 5,90m), das hätte ich erwähnen sollen. Ich hatte lediglich den unwichtigen Teil aus dem Bild herausgeschnitten. Sind die LS dann immer noch überdimensioniert für den Raum? Und wenn ja, wieso ist das so?


weimaraner schrieb:
Die Farbunterschiede sind Reflexionen von Wänden oder dergleichen welche sich in den hellen Membranen wiederspiegeln.

Hm, wenn das mit den Reflexionen auf den Membranen stimmt, dann fände ich das etwas irreführend, sowas sollte auf Produktabbildungen nicht sein. Hätte diese leicht rötliche Färbung schön gefunden. Naja, was soll's


weimaraner schrieb:
An den LS und Elektronik dürften selbst Kabelfetischisten ruhigen Gewissens "normale" LS- Kabel anschliessen.

Soll das heißen, die Kombi ist so low-end, dass sich Kabelklang nicht bemerkbar macht? Dann hab ich ja alles richtig gemacht.


weimaraner schrieb:
Da klingen sehr wahrscheinlich Kompakte viel angenehmer,da auch die Eck- und Wandaufstellung die du vorhast alles andere als(Stand-)Lautsprecher günstig einzustufen ist.

Ich möchte allerdings ehrlich gesagt keine Kompakten. Mir gefallen die Yamaha sehr gut und wenn nichts gravierendes dagegen spricht (z.B. die Verstärker-Geschichte und die Verkabelung ohne Bi-Wiring), dann würde ich sie auch nehmen wollen.
Vorher standen in diesem Wohnzimmer auch schon mal in fast identischer Konstellation Standlautsprecher, das klang aus der Erinnerung ziemlich gut.
Die Lautsprecher werden vermutlich auch nicht ganz an der Wand stehen, ich muss mal schauen, wie das mit der Tiefe hinhaut. Viel Platz wird allerdings nach hinten garantiert nicht sein und der eine Lautsprecher wird auf jeden Fall in der Ecke stehen müssen.


KuNiRider schrieb:
Ein Wandteppich leinks nahe der Box würde auch helfen.

Die Wand links ist mit Profilholz verkleidet, hilft das nicht auch schon ein wenig?


[Beitrag von FlauschigerChillbär am 18. Jan 2009, 16:13 bearbeitet]
weimaraner
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Jan 2009, 17:32
Hallo chillbär,

das hast du alles richtig verstanden,ja .

Durch die grösseren Räumlichkeiten habe ich jetzt auch weniger Bedenken, und wenn du Kompakte ausschließt solltest du die LS halt bei dir ausprobieren.

Aber bedenke das die Raumakustik in Verbindung mit den LS das meiste Klangpotenzial ausschöpft, oder eben zunichte macht.
Da dein Hörplatz vom Abstand her auch noch etwas zu gross erscheint würde ich dann doch den LS noch mit anderen ,bei dir zu Hause, vergleichen um zu erfahren welcher LS am bestem mit deinem Raum harmoniert.

Über Bi-Wiring oder nicht würde ich mir erst einmal keine Gedanken machen, noch weniger über den Kabelklang.
Da ist das oben genannte um Lichtjahre wichtiger.

Gruss
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2009, 10:06
Profilholz ist schonmal besser als eine glatte Wand. Es geht hauptsächlich um die frühen Reflektionen, wenn du Boxen hast, kannst du ja mal testweise eine flauschige Decke ab Mitte Box nach vorne an die Holzwand pinnen.

Bi-Wiring ist imho nur ein Marketing-Gag um doppelt soviel Kabel zu verkaufen Wenn dein Verstärker Bi-Amping kann, ist dies einen Versuch Wert.

Bei der Raumgröße hätte ich wegen der Yamaha keine bedenken mehr, wie der LS aber ist, kann ich nicht sagen, da ich ihn nicht gehört habe. Vom P/L fand ich aber Yamaha-LS noch nie besonders gut, daher auch der Link zu der KEF, die auch diese nach hinten gerundete Form hat und anerkanntermaßen gut klingt, solange man keine Brachialpegel von ihr verlangt. Die etwas stärkere Bündelung hilft bei deiner Aufstellung und die exakte Ortbarkeit eines Koaxlautsprechers kommt imho deiner KH-gewöhnten Ohren entgegen. Du solltest sie dir zumindest mal anhören (oder die neuere iQ 50)
FlauschigerChillbär
Stammgast
#7 erstellt: 19. Jan 2009, 16:48
Auf die Gefahr hin, vollkommen beratungsresistent zu wirken... da grundsätzlich aus Eurer Sicht nix dagegen spricht, bestelle ich mir die Dinger jetzt einfach und höre zunächst mal mit eigenen Ohren, ob sie mir gefallen. 14-tägiges Rückgaberecht habe ich ohnehin, von daher kann nicht viel schiefgehen. Ich werde auf jeden Fall berichten.

Ich danke Euch dennoch für Eure Tipps. Mir ist allerdings der Aufwand zu hoch, eine Reihe von LS zum direkten Vergleich zu bestellen. Bei KH wäre das was anderes Probehören in einem Hifi-Laden könnte ich zwar auch, es ist nur fraglich, ob sie gerade die Yamaha dort haben. Und der viel zitierte Raum ist da eben auch noch nicht mit eingerechnet.

Es sagt zwar nicht allzu viel aus, aber bei amazon gibt es einige sehr positive Erfahrungsberichte zu den Yamaha:
http://www.amazon.co...=1&tag=testfreaks-20
Schlecht sollten sie also auf keinen Fall sein und ich bezweifle, dass ich so enttäuscht sein werde, dass ich sie zurückschicken muss. Selbst der einzige Reviewer, der den LS 3/5 Sternen gegeben hat ist der Meinung, dass man für wesentlich besseren Klang das fünffache ausgeben müsse.
Momentan bilde ich mir ein, dass meine Ansprüche an LS geringer sind als die an KH. Ich habe noch nie richtig gute LS gehört, deswegen gilt wahrscheinlich einmal mehr die Formel "ignorance = bliss".


Profilholz ist schonmal besser als eine glatte Wand. Es geht hauptsächlich um die frühen Reflektionen, wenn du Boxen hast, kannst du ja mal testweise eine flauschige Decke ab Mitte Box nach vorne an die Holzwand pinnen.

Danke für den Tipp, ich werd's vielleicht mal ausprobieren, bezweifle aber, dass das eine dauerhafte Lösung ist. Will mein Wohnzimmer optisch ja nicht mit Wandteppichen verunstalten

Könnte mir vielleicht trotzdem jemand kurz erklären, wie genau ich die LS dann verkabeln muss? Von jeder Box kommen nach meinem Verständis dann ja vier Kabelstränge, + und - für Hoch/Mittelton und + und - für den Tiefton. Verdrille ich also bspw. den Pluspol vom Hoch/Mittelton mit dem Pluspol vom Tiefton und pferche die Kombination in den Pluspol des Receivers? (Analog natürlich für den Minuspol)
Mein Receiver hat jedoch auch die Möglichkeit, zwei Lautsprecherpaare zu betreiben (A / B), d.h., theoretisch könnte Bi-Wiring sogar funktionieren. In der Bedienungsanleitung steht, wenn man A ODER B verwendet, könne man Lautsprecher von 4-16 Ohm anschließen. Wenn man jedoch A UND B verwendet, ginge das nur mit Lautsprechern von 8-16 Ohm. Es ist jetzt die Frage, wie das gemeint ist. Die Yamahas sind für 6 Ohm ausgelegt - führt das evtl. zum Problem, wenn ich A UND B (also für 8-16 Ohm) verwende?


[Beitrag von FlauschigerChillbär am 19. Jan 2009, 17:17 bearbeitet]
weimaraner
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Jan 2009, 19:53
Hallo,



Könnte mir vielleicht trotzdem jemand kurz erklären, wie genau ich die LS dann verkabeln muss?


Ausreichend ist die normale Standardverkabelung, einmal plus und einmal minus pro Seite.



Ich habe noch nie richtig gute LS gehört


Daran wird sich auch jetzt nichts ändern

Gruss und viel Spass
FlauschigerChillbär
Stammgast
#9 erstellt: 19. Jan 2009, 20:44

weimaraner schrieb:

Könnte mir vielleicht trotzdem jemand kurz erklären, wie genau ich die LS dann verkabeln muss?


Ausreichend ist die normale Standardverkabelung, einmal plus und einmal minus pro Seite.

Bin daraus nicht ganz schlau geworden, mir fehlte irgendwie noch ein Puzzleteil. Habe mir daher gerade einmal die Bedienungsanleitung heruntergeladen und verstehe das Konstrukt jetzt. Das fehlende Puzzleteil waren die "shorts" (Brücken), die die getrennten Ausgänge quasi wieder verbinden.
http://www2.yamaha.c...sys/NS-777_555_e.pdf


weimaraner schrieb:

Ich habe noch nie richtig gute LS gehört


Daran wird sich auch jetzt nichts ändern

Gruss und viel Spass :prost

Woher willst Du das wissen, Du hast sie doch noch nie gehört
Meine Erfahrung mit Highend-KH wie dem ATH-L3000, dem Stax Omega II und dergleichen ist, dass es ab einer bestimmten Preisklasse zwar noch technisch besser geht, die Unterschiede jedoch bei Weitem nicht mehr so entscheidend sind, wie zwischen 50€ und 200€-Kopfhörern. Bei Lautsprechern ist das bestimmt ganz genauso... *sich in Ignoranz suhl, um nicht wieder der Upgraditis zu verfallen*
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 19. Jan 2009, 23:54
Es sagt doch keiner, dass man mit den Yamseln nicht Musik hören kann
... allerdings kauft man sich normalerweise Kopfhörer, weil man sich gleichwertige Boxen nicht leisten kann/will. Du kaufst nun Boxen für 1/4 des Preises eines deiner KH -> da sehe ich ein Problem Du hast verwöhnte Ohren und wirst über die Lautsprecher sicher etwas vermissen. Für diese Preisklasse hat mir diese Box auch viel zu viel Chasis, denn für brauchbare Chasis zahlst du schon 30...40,-€/Stück und für gute 70...90,-€, auch die Kosten für die vielen Teile der Weiche sind bei einer Dreiwegbox mit min 50,-€ zu veranschlagen und es fehlt immer noch das Gehäuse
Noch grob im Preisrahmen bleibend würde ich einem Stax'ler den Bausat der Pro 17.05 ans Herz legen, denn die ist in Schnelligkeit und Detailauflösung ähnlicher.

Berichte einfachmal, wie dir die Yamahas gefallen!
FlauschigerChillbär
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jan 2009, 16:02
Die Yamahas sind da! *freu*

Ich möchte natürlich an dieser Stelle auch gleich mal ein kleines Mini-Review vom Stapel lassen.

Sie sind tatsächlich so hübsch wie erhofft. Die Membranen sind ganz leicht rötlich gefärbt, deutlich weniger als auf den Produktfotos. Die Oberfläche des Gehäuses ist hochglänzend schwarz lackiert, da man muss sehr mit Fingerabdrücken aufpassen
Sie passen wunderbar an ihren designierten Platz (allerdings ohne Füße), quasi wie für dieses Wohnzimmerlayout gemacht. Sie stehen mit dem Rücken etwa 20 cm von der Wand entfernt, die linke Box hat seitlich etwa 1 cm Luft zur Profilholzwand. Die Verkabelung ging problemlos - bis auf das kleine Problemchen, dass die Löcher für den Kabeleinschub am Receiver zu schmal für das 2,5 mm²-Kabel waren. Da hat man damals bei Technics wohl nicht mit Leuten mit Affinität zu Wichtigtuerkabeln wie mir gerechnet Naja, mit ein bißchen Stopfen ging's dann doch irgendwie rein.

Beim ersten gespannten Reinhören fiel mir sofort der ziemlich präsente Bass auf. Quasi erderschütternder Bass. Für einen KH-Recken ist das etwas ungewohntes und bisher nur von Konzerten gekanntes. Ich hatte ja schon eine leichte Bassschwäche befürchtet, das bestätigte sich in meiner Konstellation allerdings keineswegs. Der Bass ist an meinem Hörplatz je nach Musik sogar ein wenig zu stark, weswegen ich ihn gleich um einige db heruntergeregelt habe. Die Höhen habe ich ebenfalls ein wenig hochgeregelt um den LS noch etwas mehr Brillianz zu geben.
Was ich nach diesen Korrekturen zum Sound sagen kann ist durchweg positiv: Der Bass geht tief runter (30 Hz sind noch gut hörbar) und füllt den Raum komplett aus. Die Mitten leisten sich keine großartigen Ausfälle und die Höhen sind immer da, wenn man sie braucht
Insgesamt klingt das also alles ziemlich neutral, da kann man nicht meckern. Die Qualität des Basses liegt aber tatsächlich eine Ecke unterhalb dessen, was meine KH zu leisten imstande sind. Aber ich denke, das kann man von LS allgemein und speziell an einem nicht gerade idealen Hörplatz nicht erwarten. Was auffällt ist, dass die Trennung zwischen verschiedenen Layern des Basses nicht so sauber ist wie bei KH. Der Kickbass eines Schlagzeugs, der Kontrabass, der E-Bass, alles wird nicht ganz so sauber aufgefächert und hat nicht so viel "Textur", wie ich das von meinen KH gewohnt bin.
Die Bühne empfinde ich mit guten Aufnahmen als durchaus glaubwürdig. Ich weiß nun nicht, wie die Bühne von richtig teuren Lautsprechern klingt und wozu so ein LS fähig sein sollte, jedoch machen die NS-555 ihre Sache da wirklich nicht schlecht. Der Klang eines fremden Raumes kommt gut rüber und man fühlt sich regelrecht an einen anderen Ort versetzt, wenn man die Augen schließt. Überhaupt stelle ich fest, dass der Raumeindruck besser wird, wenn ich die Augen beim Hören schließe. Die Schallquelle scheinen sich dann nicht mehr so sehr von irgendwo links bzw. irgendwo rechts zu kommen, sondern tatsächlich mehr im virtuellen Raum verteilt.

Ich stelle fest: hören mit KH und LS sind zwei verschiedene Dinge. Äpfel und Birnen sozusagen. Zwar sind die NS-555 technisch nicht ganz auf dem Niveau meiner KH (habe ich auch nicht erwartet), sie machen dennoch viel Spaß und bringen allein aufgrund der für mich ungewohnten Art der Präsentation ein ganz neues Hörerlebnis. Für Lautsprecher sind sie angesichts des Preises denke ich schon auf einem recht hohen Niveau, allerdings spricht hier einmal mehr der Laie aus mir. Deswegen gilt diese Äußerung vorbehaltlich möglicher künftiger Meinungsänderungen
Ich hätte wahrscheinlich ähnlich begeistert über jeden anderen Lautsprecher geschrieben, ich habe leider keine wirkliche Erfahrung außer die mit meinen NS-555. Dennoch empfinde ich als erfahrener KH-Nutzer und als Person mit gewissem audiophilen Grundverständnis diese LS als ziemlich gut. Ich werde sie auf jeden Fall behalten und hoffe, dass ich niemals vermeintlich bessere LS zu hören bekomme. Denn ich würde mich ungern von diesen Schmuckstücken wieder trennen
Denn ja, auch die Ästhetik ist mir etwas wert und dass nun auch der Sound damit durchaus mithalten kann, ist für mich eine erfreuliche Entdeckung.

Benjamin

P.S.: Ich beabsichtige in Kürze eine Frequenzgangmessung an meinem Hörplatz vorzunehmen und vielleicht den einen oder anderen Track frei erhältlicher Musik über meine NS-555 abzuspielen, mittels meiner Mikrofon-Ohrstöpsel aufzunehmen und Euch dann diese Aufnahme zur Verfügung zu stellen.
KuNiRider
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2009, 11:48
Hmmm... ich will ja jetzt nicht sagen, ich habs dir gesagt - aber ich habs vorhergesagt: Zu viel Bass und zuwenig Auflösung

Da dir die Boxen aber ja gefallen geht es erstmal um ein vernünftiges Modding
1) Stopfe die Reflexöffnungen der Eckbox mal mit Socken, Gästehandtuch o. Ä. zu.
2) nutze den restlichen cm zu Wand (extrem wenig, könntenst du nicht alles wenigstens 10cm nach rechts rücken?) umd die Box etwas nach innen anzuwinkeln (= weniger Wandreflektionen)
3) jetzt kannst du vermutlich den Bass wieder etwas reindrehen, wenn nicht: rechte Box auch 1..2 Reflexöffnungen zustopfen.
-> Nun sollte der Bass schon etwas weniger dröhnen und knackiger sein.
4) Schmeisse mal hinter die Eckbox einen Stabel Kissen, wenn das dir was bringt, besorge dir eine 5..7cm dicke Dämpfungsmatteund tu sie diagonal hinter die Box (nicht flach an der Wand!)
5) Mit dem Höhenregler nicht übertreiben, es hört sich erstmal nach mehr Auflösung an, ist es aber i.d.R. nicht, leiber mal auch die zweite Box etwas zu dir anwinkeln.
FlauschigerChillbär
Stammgast
#13 erstellt: 08. Feb 2009, 14:41
Ich wusste zu jedem Zeitpunkt, was ich tat und ich bin trotz alledem insgesamt sehr zufrieden Habe lange nicht mehr so viel Spaß an der Musik gehabt. Die Freude hält an.

Im Übrigen bin ich mir des Unterschieds von Auflösung und Höhenquantität bewusst. In dem Fall wollte ich tatsächlich einfach nur mehr Höhenquantität. Die Auflösung ist für meine Begriffe sehr beachtlich. Ich schreibe das aber auch der LS-Bühne zu, wodurch die Instrumente einfach mehr Platz haben und die Grenzen schärfer definiert sind als im vergleichsweise "klaustrophobischen" Raum von KH.
Ein Freund von mir war vor kurzem zu Besuch und empfand die NS-555 ebenfalls als sehr überzeugend für das Geld. Er besitzt seinerseits ein Paar Genelec 8040.
Es kann also nicht allein an meinen Ohren liegen

Ich habe meine LS an meinem Sweet Spot mal mit meinen Ohrstöpseln und einem MD-Player mit weißem Rauschen durchgemessen. Habe wie auch schon bei den KH-Messungen 30 Sekunden davon aufgezeichnet, die Kanäle L/R jeweils zu 50% zusammengemischt und dann mit Rightmark Audio Analyzer eine Kurve erzeugt:

http://flauschigerba...ssungen/NS-555_2.png

Man sieht noch die Überhöhung im Bass trotz bereits heruntergedrehten Bassreglers, aber ehrlich gesagt gefällt mir das so sehr gut. Lautsprecherhören sollte für mich emotional und mit etwas mehr Bass unterlegt sein, das kommt der Konzerterfahrung doch schon recht nahe.
Ansonsten überrascht mich das "Gezacke" in den Mitten etwas. Ich nehme mal an, dass das mit Überlagerungen und Phasenverschiebungen aufgrund des Hörraums zusammenhängt!? Auf keinen Fall klingen die LS derart "zackig", geschweigedenn verfälscht. Es lässt sich aber wohl tendenziell ein kleiner Hügel bei 2-3 KHz und eine kleine Delle bei 6-9 KHz herauslesen. Zu den Mitten lässt sich schwer eine Aussage treffen.
Die Frage ist natürlich, wieviel Aussagekraft so eine Messung mit diesem Verfahren in einem nicht schalltoten Hörraum hat. Was lässt sich Eurer Meinung nach daraus ablesen?

Sobald mein Wohnzimmer endgültig fertig ist, werde ich mich auch mal an das Modding wagen und versuchen, ob sich vielleicht noch mehr rausholen lässt. Danke jedenfalls für die Tipps, werde auf jeden Fall Bericht erstatten.
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