Neuer Plattenspieler oder Reparatur?

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sumpfhenry
Neuling
#1 erstellt: 11. Aug 2005, 13:23
Hallo Allerseits,

vor rund 25 Jahren habe ich mir nach intensiven Recherchen einen Plattenspieler (Technics SL-5310) für den damals stolzen Preis von 448 DM zugelegt. Ich meine sogar, dass ich den Fachhändler damals noch runtergehandelt habe.

Vor kurzem hat er zum ersten Mal Probleme gemacht. Laut Kostenvoranschlag soll die Reparatur rund 120 € kosten.

Leider sind fast alle meine alten LP-Schätzchen niemals als CD erschienen, geschweige denn in den Internet-Shops zu erwerben. Ich habe jetzt also die Wahl zwischen reparieren lassen und vielleicht einen neuen Plattenspieler zu kaufen.

Ich würde erwarten, dass ein qualitativ vergleichbares Gerät heute vermutlich den alten DM-Preis in Euro kosten würde. Vielleicht sogar mehr, da Plattenspieler ja ziemlich aus der Mode gekommen sind.

Da ich einen Plattenspieler hatte, fehlt mir natürlich jetzt der Marktüberblick. Was ich mittlerweile allerdings mitbekommen habe, ist, dass die Orientierung an den Markennamen, die zu meiner Studienzeit noch möglich war, jetzt nicht mehr weiterhilft. Die klassischen Plattenspielermarken existiern nicht mal mehr als Name. Die Produktion dürfte in in weiten Bereichen durch Billigheimer erfolgen, von denen ich noch nie etwas gehört habe.

Vielleicht kann mir ja jemand aus diesem Forum den einen oder anderen Tip geben. Was mich interessiert ist:
- Was muss man normalerweise für einen guten Plattenspieler ausgeben, der mindestens die gleiche Hörqualität wie mein alter SL-5310 bietet (kein High-End!)
- Worauf sollte man achten, wenn man einen Plattenspieler kauft
- Welches Modell von welchem Hersteller kann man empfehlen
- Oder soll ich meinen alten reparieren lassen!

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Hubert Kreutzmann


[Beitrag von sumpfhenry am 11. Aug 2005, 15:09 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Aug 2005, 18:50
Ist der technics ein direktgetriebener?
Was soll denn daran kaputt sein?
Wolfgang_K.
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2005, 22:56
Also ich würde den Technics-Plattenspieler reparieren lassen,
120 Euro in dieses Gerät zu stecken, würde sich doch lohnen. Kommt natürlich drauf an was defekt ist. Für 120 Euro bekommst Du zwar schon neue Plattenspieler, aber die kommen an diese Qualität nicht heran. Für einen neuen Dreher in guter Qualität (die Übergänge zu High-End sind bei Plattenspielern fließend) mußt Du schon mindestens 400 Euro (ohne Abtaster) investieren. Ob Riementriebler oder Direktdrive, eigentlich nur eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Pioneer baut zum Beispiel schöne Plattenspieler um die 400 Euro.

Was ich Dir echt abraten würde, Plattenspieler aus dem Weltbildverlag und vom Conrad (Roadstar), da sind die Verarbeitung und die Tonabnehmer nicht so der Hit.

Noch eine Bemerkung zum Schluß. Irgendwie hängt man doch auch an seinen alten Gerätschaften, da spielt auch eine psychologische Komponente mit.
sumpfhenry
Neuling
#4 erstellt: 13. Aug 2005, 23:23

geniesser_1 schrieb:
Ist der technics ein direktgetriebener?
Was soll denn daran kaputt sein?


Ja, natürlich direktgetrieben ;).

Kaputt ist irgendein Elektronikteil der Drehzahlkontrolle: Nach ein paar Minuten dreht sich der Plattenteller mit mindestens doppelter Geschwindigkeit.
sumpfhenry
Neuling
#5 erstellt: 13. Aug 2005, 23:26

Wolfgang_K. schrieb:

Noch eine Bemerkung zum Schluß. Irgendwie hängt man doch auch an seinen alten Gerätschaften, da spielt auch eine psychologische Komponente mit.


Ja, das kommt hinzu. Heute Nachmittag wurde mir in einem renommierten Fachgeschäft in Wiesbaden ein 200 € Plattenspieler von Marantz empfohlen. Das Gerät wirkte auf mich nicht überzeugend. Die Verarbeitung wirkte einfach billig und das Gerät sah nicht so, als ob es sich um ein Präzisionsgerät handeln könnte. Technische Daten sollte ich mir im Internet besorgen, weil die nicht im Prospekt angegeben wurden.

Allerdings meinten die Leute im Laden auch, dass ich wohl ein paar hundert Euro mehr investieren müsste, um ein Gerät mit meinem alten Technics vergleichbaren Eigenschaften zu bekommen.


[Beitrag von sumpfhenry am 13. Aug 2005, 23:38 bearbeitet]
Wolfgang_K.
Inventar
#6 erstellt: 14. Aug 2005, 11:39
Also bevor Du Dir so etwas antust, würde ich den Technics reparieren lassen. Es sei denn Du hast nach 25 Jahren Lust auf einen neuen Plattenspieler.....ist ja dann auch irgendwo legitim.
Hifi-Tom
Inventar
#7 erstellt: 14. Aug 2005, 15:25
Hallo, sumpfhenry,


Ich würde erwarten, dass ein qualitativ vergleichbares Gerät heute vermutlich den alten DM-Preis in Euro kosten würde.


Nicht unbedingt, denn Hifi ist durch den großen Wettbewerb billiger, nicht teurer geworden.


Vielleicht sogar mehr, da Plattenspieler ja ziemlich aus der Mode gekommen sind.


Ich würde sogar sagen, daß dadurch, daß die Plattenspieler aus der Mode gekommen sind, ein regelrechter Schub eingesetzt hat, heute gibt es ein viel größeres Angebot an Plattenspielern als früher, unter anderem auch deshalb weil durch den geringeren Absatz der Konkurrezkampf viel härter geworden ist. Im übrigen erlebt die gute alte Schallplatte, völlig zu Recht, eine Wiedergeburt.
Von Projekt kriegst Du den riemengetriebenen Debut III mit integriertem MM-Modul u. zusätzlich integrierter elektronicher Geschwindigkeitwahl für unter 300 Euro u. der ist garantiert nicht schlechter als Dein Techniks, also, ich würde Dir zu dieser Lösung raten.


Die Produktion dürfte in in weiten Bereichen durch Billigheimer erfolgen, von denen ich noch nie etwas gehört habe.


Im Gegenteil, es gibt heute eine Reihe hochwertiger Hersteller u. Produktionen an die Techniks, Dual & Co nicht heranreichen.


[Beitrag von Hifi-Tom am 14. Aug 2005, 15:26 bearbeitet]
sumpfhenry
Neuling
#8 erstellt: 16. Aug 2005, 23:15

Wolfgang_K. schrieb:
Also bevor Du Dir so etwas antust, würde ich den Technics reparieren lassen. Es sei denn Du hast nach 25 Jahren Lust auf einen neuen Plattenspieler.....ist ja dann auch irgendwo legitim.


Vielen Dank für die Tipps!

Ich habe eben die Reparatur beauftragt. Ich glaube, das ist die beste Lösung. Und bevor in vielleicht 25 Jahren die nächste Reparatur fällig wird, werde ich mir halt diesmal rechtzeitig digitale Kopien meiner alten Schätzchen machen.
Druide16
Inventar
#9 erstellt: 16. Aug 2005, 23:26

sumpfhenry schrieb:


Und bevor in vielleicht 25 Jahren die nächste Reparatur fällig wird, werde ich mir halt diesmal rechtzeitig digitale Kopien meiner alten Schätzchen machen. ;)


Ist die Frage,was länger hält. Die LP oder die gebrannte CD .

Solange es noch so ein paar nichtverbesserliche Analogies wie uns gibt, wird die gute, alte Schallplatte samt Zubehör wohl nicht so schnell aussterben :).

Gruß,

V.


[Beitrag von Druide16 am 16. Aug 2005, 23:30 bearbeitet]
Wolfgang_K.
Inventar
#10 erstellt: 17. Aug 2005, 11:16
Die LP ist mit Abstand das langlebigste auf diesem Sektor. Ich habe Platten in meiner Sammlung die stammen noch aus dem Jahre 1966 (!). Klingen noch wie neu. Ob an diese Zeiträume eine selbst gebrannte CD hinkommt, da kommen leichte Zweifel auf.
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