Lautsprecheraufstellung mit Hilfe der Ohren.

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noge1856
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 02. Okt 2024, 17:29

Hallo zusammen,

in einem anderen Thread war/ ist aktuell das Thema Lautsprecheraufstellung kurz angerissen worden.
Da ich den Thread nicht sprengen wollte, hier kurz ein eigener Erlebnisbericht, der womöglich eine vollkommen
unsinnige Herangehensweise beschreibt.

Ich habe vor etlichen Wochen hier um Hilfe gebeten, weil mir die Tiefenstaffelung meiner Lautsprecher unzureichend erschien.
Obwohl ich mich mit den "Vorschriften" zur richtigen Aufstellung über Wochen und Wochen beschäftigt hatte, war ich mit dem Ergebnis unzufrieden.
Insbesondere, da es auch einen Wechsel von einer Q Acoustics 5040 auf eine 5050 gab. Der Kollege prim (herzlichen Dank noch mal)
schlug dann vor, den Abstand zur Rückwand deutlich zu vergrößern (auf 1,5m). Platz genug hatte ich, und nach der Veränderung und einem Wenig
weiterem Gerücke und Experimenten mit der Eindrehung war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Ich sitze in einem gleichseitigen Dreieck auf einem schweren TV Sessel. Der Sweet Spot ist also unverrückbar festgelegt. Trotzdem hatte ich im Laufe der Zeit immer wieder das Gefühl, dass sich die Positionen von Musikern und Sängern/Sängerinnen, bei wiederholtem Hören über Tage und Wochen, immer wieder etwas verschoben. Nicht so, dass da etwas von Links nach Rechts, oder von Vorne nach Hinten verschoben war, sondern eher mal so um 20-40cm oder von nebeneinander zu hintereinander.

Eher zufällig ist mir dann bei einer deutlichen Drehung des Kopfes nach links aufgefallen, dass sich an einer bestimmten Position des Ohres das Klangbild auf der dazugehörigen Seite veränderte. Es wurde auf dem rechten Ohr "klarer, deutlicher". Das ließ sich mit verschiedenen Musikstücken, und auch auf dem anderen Ohr reproduzieren. Also habe ich angefangen die Lautsprecher etwas weiter einzudrehen. Und zwar so lange, bis sich beim Drehen des Kopfes keine Veränderungen mehr ergaben. Das war mit wenigen Versuchen leider nicht getan - hat sich aber, für mich, gelohnt

Im Ergebnis habe ich jetzt, kein exaktes Dreieck mehr. Die Abstände sind jetzt bezogen auf den Höplatz 240cm rechts, und 235cm links.
Der rechts Lautsprecher ist etwa 5 Grad weiter eingewinkelt. Bei einer moderaten Drehung des Kopfes, die anscheinend vorher zum "Wandern" der Protagonisten führte verändert sich das Klangbild nun nicht mehr. Auch wenn ich den Kopf zu Testzwecken weiter in eine Richtung bewege,
was ich ja beim entspannten Hören nicht tue, bleibt der Klang auf der entsprechenden Seite unverändert.

Sicher eine eher unkonventionelle Art der "Einmessung", im Vergleich zu Messprotokollen und Lasermessungen z.B. aber für mich sehr zufriedenstellend.

PS. Eine vertikale Veränderung der Kopfposition durch das Zurückklappen der Rückenlehne des Sessels, führt zu keiner Veränderung. Zumindest nehme ich keine wahr.

Prim2357
Inventar

#2 erstellt: 02. Okt 2024, 18:14

Moin,

was vor allem zählt, das du zufrieden bist, und das lese ich so heraus, Glückwunsch dazu.

Das dies nicht so ganz nach "Lehrbuch" passiert, ist nicht schlimm.
Räume sind selten symmetrisch, also klingt links und rechts auch nicht identisch, daher kann es hier durchaus zu Auffälligkeiten kommen, welche nicht nach Lehrbuch sind.

Was mich jetzt interessieren würde, der Abstand ist gemessen jeweils zum Hochtöner?
Und, hattest du das Setup vorher eingemessen, oder jetzt neu eingemessen?

VG

dan_oldb
Inventar

#3 erstellt: 02. Okt 2024, 18:29

Was auch immer bei den Messungen ausser Acht gelassen wird ist der Mensch: Gehörgänge sind nie perfekt links und rechts gleich, und auch (urgs!) nie gleich und perfekt sauber... Auch ist ein Trommelfell nie perfekt gleich dem anderen, man kann ja nur allein mal das Hörvermögen testen lassen, da gibt es typischerweise schon signifikante Unterschiede zwischen den Ohren, auch bei verschiedenen Frequenzen unterschiedlich. Auch das Hörempfinden ist nicht gleich bei beiden Ohren, ich habe zum Beispiel ein "Telefonieohr" und ein "Musikohr": Wenn ich nur einseitig In-Ears trage dann zum Telefonieren rechts, für Musik links.

Entsprechend wundern mich deine Erkenntnisse wenig.

noge1856
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 02. Okt 2024, 18:52

Jepp, der Abstand ist gemessen zum Hochtöner, und der bindet sich fast genau auf Ohrhöhe.
Das Setup war vorher mit YPAO eingemessen, und jetzt auch wieder. Aber, es klang vorher im Direct Modus ein wenig besser, als im YPAO Modus.
Jetzt klingen Einmessung und Direct Modus - für mich - gleich, bzw. so marginal unterschiedlich, dass ich es kaum noch unterscheiden kann.

In der finalen Aufstellung klingt jetzt, in beiden Modi, z.B. die, ja eher dunkle, Stimme von Diana Kral deutlicher als vorher. Eine Unterscheidung zwischen den Modi ist aber nicht möglich.

noge1856
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 02. Okt 2024, 18:56

dan_oldb (Beitrag #3) schrieb:

Entsprechend wundern mich deine Erkenntnisse wenig.

Dass es bei den Ohren signifikante Unterschiede gibt, war mir bewusst.
Gewundert habe ich mich darüber, dass eine vergleichsweise primitive Methode eine als wirklich gut empfundene Abstimmung noch einmal deutlich verbessern konnte.