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Welche Richtung des Bassreflexrohrs für Nachbarn am schonensten?+A -A |
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Autor |
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DorianH
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 06. Sep 2020, 11:39 | |
Hallo, ich hätte noch eine Frage an die Experten. Wahrscheinlich werde ich mir die nächsten Wochen einige Standboxen anhören.. Mich bewegt die Frage -da ich in einem Mietshaus wohne und die Nachbarn schonen möchte- was ist am mildesten für die Nachbarn: Wenn das Bassreflexrohr nach vorne, nach unten oder nach hinten rausgeht? In der Wohnung unter mir wohnen Nachbarn und die Wand, vor der die Boxen stehen, grenzt eine Wohnung eines anderen Nachbarn.... Könnte das heißen, dass dann ein Bassreflexrohr nach unten oder nach hinten meine Nachbarn eher stören könnte als ein Bassreflexrohr nach vorne? Vielen Dank und viele Grüße Dorian |
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_Sinuswelle_
Stammgast |
#2 erstellt: 06. Sep 2020, 11:52 | |
Ich würde mal sagen, es ist relativ egal wohin das Bassreflex Rohr zeigt. Durch die kugelförmige Ausbreitung der Basswellen, dürfte das alles keine Rolle spielen. Optimierte Raumakustik und Raummoden Elimination mittels eines Einmesssystems, schonen die Nachbarn wahrscheinlich hier mehr. Da bestimmte Überhöhungen dann einfach nicht auftreten und daher lauter gehört werden kann, in einem bestimmten Rahmen natürlich. |
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ton-feile
Inventar |
#3 erstellt: 06. Sep 2020, 20:14 | |
Hallo Dorian, für Deine eigenen Ohren sollte das BR-Rohr besser nach hinten rausgehen, denn dann wirst Du weitgehend von Mitteltonmüll und der Lambda/2 Rohrresonanz verschont, die sich ihren Weg über das BR-Rohr nach draußen suchen. Was den eigentlichen Bass angeht, hat Sinuswelle völlig Recht. Gruß Rainer |
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GAREA
Inventar |
#4 erstellt: 06. Sep 2020, 21:20 | |
Hi Rainer, kannst du kurz darauf eingehen, wie Mittelton aus dem BR-Rohr kommen kann? Passiert das nur, wenn das BR-Rohr mit Frequenzen bei oder unterhalb der Tuning-Frequenz angeregt wird? Aber auch dann wäre es hinten eigentlich genauso schlecht, weil der Mitteltonmüll dann halt an der Wand hinter den LS reflektiert und von dort sowieso wieder den Hörplatz erreichen würde. Nach vorne wäre halt praktisch bei sehr wandnaher Aufstellung (weil man die Boxen dann so nah wie möglich an die Wand stellen könnte, ohne dass das BR-Rohr verdeckt und unfreiwillig „verschlossen“ würde). [Beitrag von GAREA am 06. Sep 2020, 21:40 bearbeitet] |
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ton-feile
Inventar |
#5 erstellt: 06. Sep 2020, 23:21 | |
Hallo GAREA, Mitteltonmüll kommt besonders bei Zweiwegerichen aus dem BR-Rohr, weil eine Menge davon nach hinten ins Gehäuse geht. Beim BR-Rohr nach vorne besteht dann die Gefahr, dass der Mitteltonmüll zur ersten Wellenfront addiert wird. Beim BR-Rohr nach hinten und der Reflexion an der Wand hinter dem Lautsprecher ist der Zeitversatz idR groß genug, um den Präzedenzeffekt (Gesetz der ersten Wellenfront) greifen zu lassen. Wenn die Lautsprecher ganz nah (BR-Rohrdurchmesser) an der Wand stehen, besteht beim Bass höchstens die Gefahr, dass sich die Tuningfrequenz verringert, weil sich die Länge des BR-Rohres virtuell erhöht. Dann ist die Abstimmung einen Ticken tiefer und dafür etwas leiser. Das wird gerne bei Subwoofern gemacht. Ab 10cm Abstand zur Rückwand sollte für den Bass mindestens alles im grünen Bereich sein. Viele Grüße Rainer [Beitrag von ton-feile am 06. Sep 2020, 23:24 bearbeitet] |
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GAREA
Inventar |
#6 erstellt: 07. Sep 2020, 01:03 | |
Ich denke bei 3-Wege- und 2,5-Wege-Boxen verhält es sich dann genauso? Ist es denn so, dass LS-Hersteller bei LS mit BR-Rohr vorne den Mittelton-Output aus dem BR-Rohr mit einkalkulieren? [Beitrag von GAREA am 07. Sep 2020, 01:57 bearbeitet] |
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Reference_100_Mk_II
Inventar |
#7 erstellt: 07. Sep 2020, 05:48 | |
Da würde ich nicht drauf wetten. Ein nach hinten gerichtetes Rohr ist aber schonmal ein gutes Zeichen |
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Verstärker123
Stammgast |
#8 erstellt: 07. Sep 2020, 07:18 | |
Bei der Wharfedale Linton beispielsweise, mit eigenem Mitteltöner in eigner Kammer, dürfte kaum Mitteltonmüll durch die Bassreflexrohre dringen. Dürfte bei allen Dreiwegern so sein, wenn der Mitteltöner eine eigene, geschlossene Kammer spendiert bekommt. Ich halte von Bassreflex eh nichts. Verstopfe schon seit Jahren sämtliche Rohre, unabhängig der Aufstellung und des Raumes und werde immer mit einem schönen präzisen und auf den Punkt spielenden Bass belohnt und wenn die Aufnahme echten Tiefgang hat, kommt dieser ebenso noch schön zur Geltung. Schade, dass es mehr Bassreflex anstelle geschlossener Systeme gibt. [Beitrag von Verstärker123 am 07. Sep 2020, 07:21 bearbeitet] |
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GAREA
Inventar |
#9 erstellt: 07. Sep 2020, 16:14 | |
Hat es denn grds. Nachteile, das BR-Rohr zu verstopfen? Ich meine in Bezug auf Phase, Group Delay, Mitteltonbereich...? |
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ton-feile
Inventar |
#10 erstellt: 07. Sep 2020, 18:49 | |
Hallo GAREA,
Bei Dreiwegerichen eher nicht, weil die tiefer getrennt sind, bei 2,5 Wegerichen schon, weil ja zumindest ein Bassmitteltöner an den Hochtöner anschließt, Mittelton übertragen muss und den auch hinter sich ins Gehäuse bläst... Den Mittelton-Output kann man nicht einkalkulieren, weil er sich in erster Linie als Welligkeit im Frequenzgang zeigt. Da interferiert der Schall von der Vorderseite des Bassmitteltöners mit dem Random-Anteil + Lambda/2 Rohrresonanz aus dem BR-Rohr. Hier ist mal als Beispiel die KEF IQ1 mit unbedämpftem Gehäuse, damit man den Effekt gut sieht: Rot=BR-Rohr, Blau=Bassmitteltöner, Schwarz=die Summe, also das was der Lautsprecher insgesamt abstrahlt. Wenn man das BR-Rohr verstopft, tut man gewöhnlich der Phase/Gruppenlaufzeit (12dB/8 statt 24db/8) und dem Mitteltonbereich (bei 2 und 2,5 Wegerichen) einen Gefallen, aber die Bassausbeute wird dafür auch geringer. Aus meiner Sicht ist da eine Passivmembrane die optimale Lösung. Praktisch kein Mitteltonmüll und über die Zusatzmasse stufenlos auf den Raum abstimmbar. Viele Grüße Rainer |
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GAREA
Inventar |
#11 erstellt: 07. Sep 2020, 20:23 | |
Hi Rainer, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ich habe selbst 3-Weger mit BR-Rohr vorne. Da bin ich ja froh, dass ich bisher nicht ständig Mitteltonmüll ausgesetzt war. Ich überlege trotzdem, meine BR-Rohre zu verstopfen. Zum einen, weil unterhalb von 80Hz eh der Subwoofer übernimmt und ich somit auf den Tiefton-Output der LS nicht angewiesen bin, zum anderen weil ich noch eine recht starke Oberbass-Überhöhung habe. Hab vorhin testweise mal ein T-Shirt reingestopft und kurz gemessen und siehe da, der Output sinkt bei beiden LS um etwa 1-2dB von ~80Hz bis etwa ~150Hz. Besser als nichts. Unterhalb von 60Hz sinkt der Pegel natürlich noch stärker, aber da spielt ja eh schon der Sub. Dieser stärkere Abfall der LS durch’s BR-Rohr-Verschließen ist dann vielleicht sogar noch zusätzlich von Vorteil, weil sich Sub und Satelliten nicht mehr so weit überlagern? Gibt es denn irgendwas, was dagegen sprechen würde? Irgendwas, worauf man achten sollte? * * Ich hab nämlich mal gelesen, dass BR-Chassis im Gegensatz zu CB-Chassis einen niedrigeren Widerstand (qts) haben, und dann durch die Luftfederung hinter der Membran (wenn man das BR-Rohr verschließt) zu lange nachschwingen würden. [Beitrag von GAREA am 08. Sep 2020, 11:55 bearbeitet] |
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ton-feile
Inventar |
#12 erstellt: 08. Sep 2020, 20:17 | |
Hallo Garea, mach das einfach, wie Du magst. Erlaubt ist was gefällt. Viele Grüße Rainer |
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GAREA
Inventar |
#13 erstellt: 08. Sep 2020, 20:32 | |
Klar, trotzdem bin ich immer auch ein wenig an den theoretischen Hintergründen interessiert. Ist denn da was dran bzgl. QTS? Oder betrifft das eh nur den Bereich unterhalb der Tuning-Frequenz, der in meinem Falle egal wäre? [Beitrag von GAREA am 08. Sep 2020, 20:33 bearbeitet] |
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ton-feile
Inventar |
#14 erstellt: 08. Sep 2020, 20:42 | |
Guten Abend GAREA, Du findest dazu jede Menge Infos im WWW. Viel Erfolg und ich würde mich sehr freuen, von Deinen Erkenntnissen hier zu lesen. Gruß Rainer |
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