Richtwirkung von LS

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hallo
Stammgast
#1 erstellt: 24. Feb 2003, 23:13
Hallo,

es ist sicher sehr richtig, wenn hier die vertreten Vorteile von LS mit gerichteteter Ausstrahlung vertreten werden. Ich hoere aber auch so, beim Rumlaufen, oder wenn viele Gaeste da sind gerne gut und denke, dass da gerichtete LS von Nachteil sind, weil deren Klang nur in der Hoerposition besser ist. Haben also Rundstrahler in dem genannten Fall Vorteile?

Gruss Hallo
Tantris
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Feb 2003, 09:54
Hallo,

Du vergißt eines: Ein Lautsprecher mit gutem Abstrahlverhalten bündelt GLEICHMÄSSIG! D.h. selbst außerhalb des Sweet-Spots fällt zwar der Pegel ab, je nach Winkel, aber der Frequenzgang bzw. die Klangfarbenwahrnehmung ändert sich NICHT (theoretisch, in der Praxis gilt das nur für den Mittelhochtonbereich). Mal abgesehen von extremen Winkeln kannst Du so einen Lautsprecher praktisch aus einer weiten Bereich vernünftig hören.

Das Problem herkömmlicher Hifi-LS ist ja nicht, daß sie gar nicht richten, sondern daß sie UNGLEICHMÄSSIG richten! Einzelne Frequenzen werden gebündelt abgestrahlt, andere wiederum fast in den Vollraum. Die Folge ist ein sehr stark verbogener Frequenzgang außerhalb der Achse.

Bei Rundstrahlern, die in der Theorie auch ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten haben (nämlich gar nicht richten), holst Du Dir neue Probleme ins Haus - z.B. die sehr starken Raumreflexionen, die wiederum zu Interferenzen/Verfärbungen führen - ganz davon abgesehen, daß die Abbildungsqualität leidet.

Ich habe gleichmäßig richtende LS und kann bestätigen, daß diese auch unter Winkel gut abgehört werden können. Für Cocktailparties liegt wohl das einzige "Problem" darin, daß die Lautstärkedifferenz recht hoch ist, in der Hörzone ist es sehr laut, darüberhinaus fällt der Pegel sehr schnell und stark ab.

Gruß, M.
hallo
Stammgast
#3 erstellt: 25. Feb 2003, 11:22
Gut, dass man das ganze nicht so schlimm wahrnimmt, oder besser, dass ich das nicht so schlimm wahrnehme, vielleicht auch nur, weil ichs nicht besser kenne.

Vielleicht liegts auch daran, dass das Schall immer mit Hall, Buendelungen, etc. verbunden ist, man zwar zu Hause nicht den Originalklang kriegt, aber doch was annehmbares.
wn
Inventar
#4 erstellt: 25. Feb 2003, 14:41
Hallo Tantris,

>>...Bei Rundstrahlern, die in der Theorie auch ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten haben (nämlich gar nicht richten), holst Du Dir neue Probleme ins Haus z.B. die sehr starken Raumreflexionen, die wiederum zu Interferenzen/Verfärbungen führen ganz davon abgesehen, daß die Abbildungsqualität leidet.<<

Kann ich bestätigen. Ich hatte vor vielen Jahren mal ein Paar Ohm F und sie waren solange wirklich katastophal bis ich unser Wohnzimmer umdekorierte um der eindeutigen und begründeten Aufstellungsanweisung des Herstellers zu entsprechen. Dann allerdings war die Wiedergabe äusserst beeindruckend. Allerdings lief unter 200 Watt wirklich stabiler Dauerleistung pro Kanal garnichts.
-Gruss, Wilfried
hallo
Stammgast
#5 erstellt: 25. Feb 2003, 14:52
Ich denke, wenn die Wellenlaenge groesser als der Umfang des Chassis ist strahlt jedes Chassis rund, damit duerften bei normalen LS grosse Frequenzbereiche rundstrahlen.

Warum eigentlich Umfang, koennte mir eher ne Beziehung zum Radius vorstellen?
Patrick
Stammgast
#6 erstellt: 25. Feb 2003, 20:32
Warum-Fragen sind in der Physik nicht besonders passend, die sollte man den Philosophen überlassen

Die genaue Formel ist: ka=omega/c*radius, omega=2*Pi*F (Kreisfrequenz), F=Frequenz, c=Schallgeschwindigkeit. Wenn man die 2*Pi und den Radius zusammennimmt hat man den Umfang, so einfach ist das

Zur ersten Frage: Nimm mal eine Tabellenkalkulation und berechne das Bündelungsmaß einer übliche 17cm+2,5cm Konstruktion. Dann weißt du wo das Problem liegt...
Ein Rundstrahler hat theoretisch immer 0 dB Bündelungsmaß.
Icarus
Stammgast
#7 erstellt: 25. Feb 2003, 21:12
Hallo Patrick,

diese Formel berücksichtigt nicht den Schallwandeinfluss. Das Ergebnis wird also sehr viel dramatischer aussehen, als es ohnehin schon ist.

Gruß,
Icarus
Tantris
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 25. Feb 2003, 23:16
Hallo Patrick/Icarus,

die Formel ist ohnehin nur eine Idealisierung, es wird von einer kolbenförmig schwingenden, ideal starren und absolut planen Membran ausgegangen - die Praxis sieht etwas anders, gerade Konus-LS und Kalotten weichen ja hier etwas ab. Als Abschätzung reicht diese Formel aber völlig!

Gruß,

M.
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