Klipsch Cornwall Bi Amping

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filmseher
Neuling
#1 erstellt: 30. Sep 2012, 10:01
Hallo,

ich mache mir gerade Gedanken darüber ob ein Bi Amping für die Klipsch Cornwall III Sinn macht. Die Mittel-Hochton Hörner an einen Röhrenvollverstärker mit Vorstufenausgang und den Basstreiber an eine Transistorendstufe.

Hat das schonmal jemand gemacht? Empfehlung für Geräte?

Kennt jemand die Leistungswerte der Hörner und des Basstreibers?

Viele Grüße
Marc


[Beitrag von filmseher am 30. Sep 2012, 10:21 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2012, 17:11
Bi-Amping ist (egal bei welchen Lautsprechern) raus geworfenes Geld. Die Vorteile (sofern überhaupt existent) sind so gering, dass es sich nicht lohnt.
Bi-Amping vereint die Nachteile von aktiven und passiven Lautsprechern, aber nicht deren Vorteile.
Für Bi Amping braucht man zwei Verstärker wie bei einem Zwei Wege Aktivlautsprecher. Das geht ins Geld.
Man braucht Strom für beide Verstärker, was auch in Geld geht.
Man hat mehr Verstärker rum stehen, was Platz weg nimmt.
Man muss noch einen Satz Strippen kaufen, die dann auch im Raum liegen oder unter eine Leiste gequetscht werden müssen.

Trotzdem ist das Ganze genau so unflexibel wie ein Passivlautsprecher eben ist.
Es bleibt weiterhin die passive Frequenzweiche, an der man rein gar nichts einstellen kann um den Lautsprecher irgendwie an Raum und Aufstellung anzupassen.

Ich würde mir das Geld sparen und an anderer Stelle investieren, wo es Sinn macht.


[Beitrag von Giustolisi am 30. Sep 2012, 17:12 bearbeitet]
filmseher
Neuling
#3 erstellt: 30. Sep 2012, 18:44
Dazu habe ich eine andere Meinung. Ich denke dass es im Consumerbereich wenige Lautsrpecher gibt die potentiell von einem Bi Amping dermaßen profitieren können wie die Klipsch Cornwall. Der horngeladene MittenHochtonbereich wird von einem Röhrenamp versorgt der die eventuell vorhandenen Spitzen der Hörner abmildert. Dazu wären die Leistungswerte der 1' und 2' Horntreiber interessant. Der Bassreflexbass braucht m.E. keine Röhre und kann einen Transistor besonders gut vertragen. Hier ist Leistung gefragt, Wirkungsgrad (der sich meiner Meinung nach sowieso nur auf die Hörner bezieht) hin oder her.

Das Ziel ist es also die Vorteiler zweier unterschiedlicher Amp-Konzepte (Röhre/Transistor) mit einer Box mit zwei unterschiedlichen Aufbauten (Horn/Bassreflex) miteinander zu kombinieren. Im PA Bereich ist das auch bei passiv getrennten Kombinationen Alltag zur Leistungssteigerung.

Hier nochmal meine Fragestellung:
- Kennt jemand im Einzelnen die Leistungswerte der 1' und 2' Horntreiber sowie des 15' Bass Chassis?
- Welche Amps würdet Ihr nehmen?
Giustolisi
Inventar
#4 erstellt: 30. Sep 2012, 19:00

Der horngeladene MittenHochtonbereich wird von einem Röhrenamp versorgt der die eventuell vorhandenen Spitzen der Hörner abmildert

Ein guter Röhrenverstärker macht so was nicht. Nur ein schlechter Röhrenverstärker nimmt im Hochtonbereich Pegel weg. Das liegt dann in der Regel an schlechten Ausgangsübertragern.

Im PA Bereich ist das auch bei passiv getrennten Kombinationen Alltag zur Leistungssteigerung.

Leistungssteigerung durch Bi-Amping gibt es nicht. Der Maximalpegel wird genau bei der gleichen Leistung erreicht, nur dass noch ein Verstärker sinnlos Leistung verpulvert. Wenn im PA Bereich Zwei Wege mit getrennten Verstärkern angesteuert werden, dann aktiv.

Bi Amping wird am Klang deiner Lautsprecher nichts verbessern. Setzt du einen schlechten Röhrenverstärker für den Hochtöner ein, werden diese zwar leiser, aber nicht besser.

Die bessere Variante wäre für dich wahrscheinlich ein Equalizer oder noch besser ein DSP. Damit könnte man wirklich was reißen.
filmseher
Neuling
#5 erstellt: 30. Sep 2012, 19:55
Ich möchte hier wirklich keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Bi Amping starten und bitte darum dafür freundlicher Weise einen anderen Thread zu nutzen.

Ich freue mich über Wissensaustausch zu den Leistungsdaten der Treiber und über Erfahrungsberichte zur originären Fragestellung dieses Threads!


[Beitrag von filmseher am 30. Sep 2012, 19:58 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#6 erstellt: 30. Sep 2012, 20:05

Erfahrungsberichte zur originären Fragestellung

Etwas Anderes mache ich auch nicht.

filmseher schrieb:

ich mache mir gerade Gedanken darüber ob ein Bi Amping für die Klipsch Cornwall III Sinn macht.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten und die besagt (genau wie mein technisches Wissen) dass es keinen Sinn ergibt einen passiven Lautsprecher mit 2 Verstärkern zu befeuern.
Wenn du dein Geld trotzdem gerne auf diese Art los werden willst mach das ruhig, ich hindere dich nicht daran. Ich rate dir aber es zu lassen, da es für deinen Fall geeignetere Möglichkeiten gibt, dein Problem zu beheben.
Jeremy
Inventar
#7 erstellt: 30. Sep 2012, 21:55
Hallo Marc,

nach meiner Erfahrung, wirst du hier eher keine befriedigende Antwort erhalten. Stelle deine Frage daher doch am besten nochmal im: http://www.analog-fo...57b2b655e085cf374d8c
(als Neuling dort am besten mal kurz vorstellen und dann deine Frage stellen).

Beste Grüße und viel Erfolg
Bernhard
Giustolisi
Inventar
#8 erstellt: 30. Sep 2012, 22:40
Wenn eine befriedigende Antwort bedeutet, einen schlechten Röhrenverstärker zu empfehlen, um mit dessen Unzulänglichkeiten den Frequenzgang der Lautsprecher zu verbiegen, wird so eine Antwort sicher nicht von mir kommen.
Wenn es bedeutet, einen guten Röhrenverstärker zu empfehlen, der am Klang möglichst gar nichts verändert, kommt die Antwort auch nicht von mir.
Bi Amping war und ist nicht sinnvoll. Bei guten Komponenten gibt es keinen Unterschied, etwas Anderes konnte noch keiner mit glaubhaften Argumenten untermauern.
Jeremy
Inventar
#9 erstellt: 30. Sep 2012, 22:55
Tja - schaun wir mal, ob Marc meinen Vorschlag umsetzt und seine Frage nochmal im Analog-Forum formuliert - da gibt's ja nun schon den einen oder anderen Klipsch-Heritage-Besitzer und etliche Horn- und Röhrenverstärker-Experten!
Vielleicht hat man da ja noch andere Meinungen (und persönl. Hör-Erfahrungen) zu seiner Frage.
Du kannst dann ja gerne dort mitdiskutieren und deinen Standpunkt zu vertreten versuchen.
Klipsch Cornwall jedenfalls, sehe ich in deinem Anlagenprofil keine.....

BG
Bernhard
Giustolisi
Inventar
#10 erstellt: 30. Sep 2012, 23:41
Ich habe auch keine Klipsch Cornwall. Ich habe aber technisches Verständnis und weis genug über Bi-Amping um es als Unsinn abzustempeln. Es gibt keine Beweise für die Wirkung und auch keine wissenschaftlich belastbare Grundlage. Es ist eben Wunschdenken wie Kabelklang oder überteuerte Frequenzweichenbauteile mit Edelmetallen.
Ich lasse mich aber gern überzeugen wenn es stichhaltige Argumente für die Wirksamkeit gibt.
Alex58
Stammgast
#11 erstellt: 01. Okt 2012, 11:30
Halllo Marc,

neben anderen Lautsprechern habe ich auch die Cornwall III. Wenn Interesse besteht, sich mit anderen Klipsch-Eignern und Cornwall-Besitzern, natürlich auch mir auszutauschen, schau mal in unser

Klipsch-Forum

hinein.

Die Cornwall haben einen hohen Wirkungsgrad und ein extrem gutmütiges Lastverhalten. Aber sie gehören zu den Lautsprechern, die auf unterschiedliche Verstärker zickig reagieren. An manchen kräftigen und teuren Transistorboliden der 4K€ Klasse und darüber, die an anderen Lautsprechern keine Auffälligkeiten zeigten, klangen die Cornies unerwartet lustlos und bedeckt. Mein subjektiv bisher Bester: der Unison Simply Two in limitierter Ausführung. Das kleine Röhrchen entwickelt ungeachtet seiner bescheidenen Leistungsdaten auf dem Papier in der Praxis an den fetten Cornies eine Kraft, dass einem die Spucke wegbleibt - sofern man nicht gerade 40 m² damit beschallen will. Vielleicht ist es der gradzahlige "harmonische" Klirr des Single-Ended Eintakters, dessen "Schmelz" im Obertonbereich mir subjektiv gefällt; aber auch sonst spielt der Simply für mein Empfinden an den Cornwall besonders fein, transparent und genau "auf den Punkt". Ich möchte es mal so ausdrücken: sauber und geschmeidig. Das mag sich nach Schwurbelei anhören, aber ich stehe dazu: das kleine Ding "passt" einfach.

Die klangliche Abstimmung eines Röhrenverstärkers, soweit man überhaupt davon sprechen kann, rührt nicht nur von den Röhren bzw. dem Röhrentyp, sondern auch vom Schaltungsprinzip und den verwendeten Ausgangsübertragern her. Mit den Röhrenverstärkern verhält es wie mit den Transistorverstärkern: nicht jeder gefiel mir an den Cornwall, bei unveränderter Aufstellung im Raum. Tendenziell haben mir Röhrenverstärker besser gefallen als ihre Halbleiterkollegen, aber auch kleine digitale Tripath-Würfel brachten überraschend viel Transparenz ins Klangbild. Weniger ist bei den Cornies oft mehr. Bei vielen anderen Lautsprechern fielen die Unterschiede deutlich geringer aus; insbesondere Transistorverstärker machen oft nur marginale Unterschiede aus. Aber eben nicht immer.

Ebenfalls "passend" und mit deutlich mehr Power und Kontrolle in den unteren Lagen, aber klanglich nicht ganz am Simply dran: mein Radford SC 26 Röhrenvorverstärker in Verbindung mit einer Micromega Transistorendstufe. Der 20 Jahre alte Radford ist aber eher auf der "analytischen" Seite, wer dem Klischee des "warmen" Röhrenklangs nachsucht, wird bei ihm nicht fündig.

Bi-Amping - lass es, es macht keinen wirklichen Sinn.

Wenn alles passt, ist es erstaunlich, welche audiophilen Gene man in diesem archaischen Lautsprecherkonzept - immerhin gibt es das Modell seit über fünfzig Jahren - entdecken kann. Ein paar kleine Neuerungen haben beim Modell III Einzug gehalten, z.B. in Gestalt des Trakrtix-Hochtonhorns und des Exponential-Mittelhorns. Bei den alten Cornies wies die Hornschallführung noch eine Kante am Übergang zum Hornmund auf, was zu Schallbeugungen und Verfärbungen führte. Die alte klingt charismatischer, die neue ehrlicher und dabei verblüffend neutral - wenn man diesen Begriff nicht inquisitorisch eng fasst. Da sie sich aber die Hornbestückung mit der kleinen Heresy teilen muss, kann der "unpassende" Verstärker ihr Mittelhorn zu bedeckt, manchmal muffig erscheinen lassen.
Am schönsten klingen meine Cornies immer noch über den Simply und mit gutem Vinyl. Ab übernächster Woche über ein neues Analoglaufwerk.

Gruß,
Alex
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