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Hörvergleich Magnat Monitor 1000, nuLine 82, Sennheise HD430+A -A |
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Autor |
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Killiburny
Stammgast |
#1 erstellt: 05. Feb 2012, 13:25 | |
Hey Leutz, Nach Jahren des Muskhörens auf den Magnat Monitor 1000 stießen die Sennheise HD430 zu meinem Equipment. Draufhin war ich mit den Magnats einfach nicht mehr zufrieden. Daher musste was neues her. Zunächst wollte ich weniger ausgeben, was ich dann aber im Prozess der Kaufentscheidung verworfen habe. Hier möchte ich innerhalb der mir gegebenen Räumlichkeiten einen kleinen Hörvergleich anstellen Nach dem Probehören der kleinen KEFs I7 war ich im Prinzip fast enttäuscht und wusste nicht mehr so recht mit was ich bei Lautsprechern bis 500€ rechnen kann und darf. Daher bin ich zunächst mit verhaltenen Erwartungen an das Projekt "Vergleichshören" herangegangen. Angekommen ist bei mir bisher folgendes: 2x nuLine 82 und 1 Cambridge Audio Azur 650A. Zunächst das Einhören in die Nubert (2 Tage). Dann die Magnats mit anschließen und vergleichen. Die Kopfhörer nutze ich sowieso täglich wenn ich das Haus verlasse ;-). Was soll ich sagen? WOW. Es fällt mir unheimlich schwer zu beschreiben was ich da im Vergleich zu den Magnat Monitor 1000 und den Technics HD430 höre. nuLine 82 vs. HD430: Die beiden nuLines haben (ohne ATM Modul, kommt noch ;-)) einen deutlich geringeren Tiefgang. Sie klingen detaillreich, dabei aber nicht so klar wie die HD430. Insgesamt lassen sich musikalisch dennoch deutlich mehr Feinheiten erkennen, die Zuordnung der Klänge zu Instrumenten ist hier einfach homogener. Auch dynamisch scheinen mir die nuLines ein wenig kompetenter. Insgesamt hinkt der Vergleich zwischen Kopfhörern und den nuLines aber gewaltig. Hier kann auch noch einiges der Signalkette geschuldet sein: Die nuLines bekommen Ihre Musik vom PC über eine externe Soundkarte (Tascam US-122MKII) am Cambridge Audio , die HD430 meist vom Handy mit einem Tragbaren Vorverstärker (FiiO E6). Außerdem sind die Kopfhörer nur wirklich schön mit den +3dB Equalizer im Bassbereich, den der FiiO als Standardeinstellung mitbringt. Damit kompensiert er gleichzeitig ein wenig die Überbetonheit um 10kHz der Sennheiser und lässt das Klangbild runder wirken. Die nuLines laufen im Gegensatz dazu vollständig linear ohne irgendwelche "Verfeinerungen" und liefern dabei ein unheimlich rundes und sauberes Klangbild (soweit sie eben nach unten kommen). Kommen wir nun zum Vergleich der nuLine 82 mit den Magnat Monitor 1000 (A/B Modus am Cambridge Audio): Hier stellt sich die Situation sehr deutlich dar. In der Tiefe sieht die Magnat weder in Qualität noch Quantität der Wiedergabe Land. Sie weiß das gekonnt mit einem geschätzten Peak um ~100Hz zu kaschieren, was sie zu gleich dröhnanfälliger und weniger fein auflösend darstehen lässt. Ihr Volumen nutzt die Magnat hingegen sehr gut. Frei und luftig stehen die Töne direkt vor der Box. Eine Bühne wissen die beiden Magnats jedoch kaum aufzubauen. Wie gesagt: Die Töne stehen sehr schön direkt vor der Box. Tonal machen die Magnats dabei gar nicht so viel falsch. Sie klingen im Vergleich dennoch sehr eng und begrenzt. Details verschlucken sie, sowohl bei hohen als auch bei geringen Lautstärken sehr gekonnt. Die Magnats erlauben es bespielsweise in Ludovico Einaudis Album "Island: Essential Einaudi" bei Stellen in denen sich zum dem bei den Nuberts sehr fein gezeichneten Klavier, das fast schon den Anschein macht als stünde es im Raum (hier fehlt nur noch ein wenig mehr Volumen), Streicher und Schlagwerk gesellen kaum mehr die Unterscheidung zwischen Klavieranschlägen und Pizzicatoanschlägen oder sehr ruhigem Durchstreichen der Seiten der Streicher. Im Zusammenspiel von Klavier und Chello in einem der Stücke des Albums (Einaudi: Fairytail) werden die qualitativen Unterschiede der Wiedergabeperformanz auf ansehnlichste Art und Weise deutlich: Wo bei den nuLines noch das wunderbare Zusammenspiel von greifender und streichender Hand am Chello hörbar wird (die Bewegungen der Finger auf den Seiten über dem Griffbrett des Chellos, das Streichen des Bogens über die Seiten etc.) bleibt bei den Magnats nur die reine Tonalität des Stückes. Feinheiten der Instrumente finden in der Widergabe kaum Beachtung und wenn ist es schwer zwischen ungewolltem Stöhrgeräusch (teilweise kratzende Hochtöner bei höheren Lautstärken) und natürlichem Verhalten des Instruments während des Bespielens zu differenzieren. Klarheit schafft hier nur der sequenzielle Vergleich mit den nuLines. Wenn man weiß welches Geräusch zu welchem Instrument gehört ist es dann auch möglich diese bei den Magnats ausfindig zu machen. Noch frappierender werden diese Unterschiede beim Gitarrenspiel Pat Methenys zu Ohren geführt. Während die nuLines souverän die Nuancen des Spiels wiedergeben - das Greifen einzelner Töne, das nicht zu vermeidende vergreifen einzelner Töne, die Verschiebung der Hand auf dem Griffbrett, Dynamik und Klangcharakteristika verschiedener Anschlagsweisen, sehr leise Aufschläge etc. etc. - bilden die Magnats hier nur das Essentielle ab. Die Melodie können sie noch gut herausarbeiten, die mangelde Detailtiefe und -zuordnung setzt sich hier fort und auch in punkto Offenheit könnten sie hier einiges besser machen. Weniger überzeugen konnten mich die nuLines hingegen bei Beethovens 9.! Hier distanziert sie sich zwar immer noch deutlich von den beiden Vergleichspartnern (hier liegt der Kopfhörer natürlich auch vor den Magnats), kann das Orchester aber nicht in seiner ganzen Fülle darstellen. Zwar sind einzelne Stimmführungen, die räumliche Wanderungen der Melodie zwischen Sektionen des Orchesters, also das Zusammenspiel der Elemente eines Orchesters klar auszumachen, dennoch fehlt es an Präsenz und Größe. Die Wiedergabe zeiht sich sehr in Richtugn der Lautsprecher zurück und die Bühne, die beim Klavier noch so strahlend abgebildet wurde, geht merklich zurück. Vielleicht hilft genau hier das ATM Modul aus? Um mich nun mal aus den Gefilden der alten und neuen klassischen Musik akustischer Instrumente zu bewegen möchte ich noch kurz auf ein paar andere Eindrücke eingehen. Samy Deluxe: Schwarzweiss (Schwarzweiss Anfang; Intro) Naja wie soll ich das bewerten? Fangen wir bei den Höhen an. Die Magnats wirken hier (wie übrigens über das gesamte Klangbild) seltsdam zurückhaltend. Der Klang ist irgendwie in Lautsprechern gefangen. Es fehlt hier eindeutig an Brillianz. Im Prinzip brauche ich nciht mehr viel schreiben, da sich die Eindrücke hier mit denen des ersten Teils decken. Im Bassbereich wird es da nun schon Interessanter: Die nuLines als 2,5-Wege- Konstrukt sind hier sehr sehr souverän. Zwar gehen den zweien am Ende des Titels "Schwarzweiss Anfang" so langsam die Reserven nach unten aus, wobei dies nicht annähernd so sehr auffällt wie bei den Magnats. Diese können die Luft in diesen gefilden kaum mehr ausreichend anregen, außerdem werden sie sehr sehr unpräzise und neigen zum dröhnen. Wo bei den Nuberts der Ansatz kickender Tiefmitten zu verspüren ist bei den Magnats zwar was, aber das ist, wie auch schon öfter beschrieben, mehr als die tonale Basis ohne große Feinzeichnung. Im Intro fehlt den Magnats bei den Scratches die nötige schärfe, in der Stimme da Volumen, sie klingt topfig. Die Drums klingen dumpf und dröhnen (seltsam, da die nuLines näher an der Ecke stehen als die Magnats, welchen ich fairnesshalber die bessere Wiedergabeposition zugestanden habe), die Höhen treten hinter dem gesamten Klangbild deutlich zurück, sie gehen fast schon verloren. Die nuLines wissen insgesamt einfach viel besser zu differenzieren und zuzuordnen. Das Niveau entspricht dabei in etwa dem der Technics HD430 (Respekt Nubert: ganz so hatte ich das nicht erwartet), wobei ich diese als weniger Dauerhörtauglich bezeichnen würde, da die Höhen schon sehr stark betont und vordergründig sein können. Ich könnte hier noch seitenlang so weitermachen aber das ist glaube ich nicht nötig. Für mich lässt sich sagen, dass es definitiv ein lohnenswerter Kauf war. Der Zugewinn an Wiedergabequalität steht hier glaube ich noch oberhalb des Investierten. Das müssen andere natürlich für sich selbst entscheiden ;-). Die Magnats möchte ich nicht schlechter reden als sie sind: Als Einstieg für 100€ das Stück sind sie mehr als gelungen. Ich denke im Vergleich zu Lautsprechern der gleichen Preisklasse können sie sich dann doch behaupten. Hier möchte ich nochmal auf den Preisunterschied von knapp 400€ aufmerksam machen. Unfair war der Vergleich von Anfang an! Dass es sich hierbei um subjektive Höreindrücke handelt muss ich wohl kaum betonen aber zur Sicherheit tue ichs doch. Ich hoffe das ganze ist lesbar und immerhin ein wenig informativ. Rückfragen sind natürlich herzlich willkommen :-). Viele Grüße und herzlichsten Dank für die Beratung durch die Community hier, im Nubert-Forum und die Beratungshotline von Nubert itself sowie die vorbildliche Kaufabwicklung mit einem der Forenmitglieder punkt |
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cashmania77
Neuling |
#2 erstellt: 23. Apr 2012, 17:29 | |
Hey Killiburny, Danke für Deine ausführlichen Eindrücke. Habe mich für dasselbe Setup entschieden. Bin auch wirklich absolut begeistert. Auch vor allem dei Udo Lindenbergs unplugged! Kurze Frage. Hast Du mittlerweile das ATM Modul? Bin noch am überlegen, ob ich mir das zulegen soll. Hast den Cambridge dazu Modifiziert? (Main-In Umbau) oder über chinch normal angeschlossen? Würde mich mal interessieren, Deine Eindrücke dazu zu hören. Danke & Gruß cashmania77 |
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Killiburny
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Jul 2012, 13:38 | |
Entschuldige, dass ich so spät antworte. War ein wenig inaktiv. Falls es noch akut ist: Ja es lohnt sich auf alle Fälle. Zumindest für mich. Das Klangbild wird einfach noch ein wenig Runder, zumindest wenn die Aufnahme es hergibt oder hergeben will. Schon bei guten neueren Jazz-Aufnahmen werden die Bassläufe transparenter und weiter. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass da unten was fehlt. Es sind teilweise Nuancen aber für mich war es die richtige Entscheidung. Bei Elektronischer Musik (D'n'B, Dubstep) oder auch HipHop ist der Unterschied natürlich mehr als deutlich. Angenehm ist, dass die Nuberts das Programm wirklich sehr entspannt mitmachen. Der Verstärker bietet - trotz der geringen angegebenen Ausgangswerte - genug Potenzial für den gestiegenen Leistungshunger mit ATM-Modul. Viele Grüße Killiburny |
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