Nennbelastbarkeit MIT Frequenzweiche ?

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Dathy95
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jul 2011, 23:01
Hallo
Meine Heco pronto 55 brauchen bald/irgendwann mal neue Hochtöner. Jetzt hatte ich bei Bluesound 24 nach HT geschaut aber wusste nicht ob die Nenn und Max belastbarkeiten mit oder ohne Frequenzweiche gelten. Sie schrieben mir ohne, aber woher weiß ich (befor ich sie kaufe) wo die Nenn und Max belastbarkeit lieget wenn ich die mit Frequenzweiche schalte
Gibt es da fieleicht eine Faustregel oder so was

Gruß Felix

Bitte keine schlechte kommentare über die LS ich bin mit ihnen mehr als zufrieden und nicht jeder hat genug Geld um neue zu kaufen


[Beitrag von Dathy95 am 30. Jul 2011, 14:00 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2011, 13:10
Hi,
Dathy95 schrieb:
... ich bin mit meinen 16 Jahren mehr als zufrieden und nicht jeder hat genug Geld um neue zu kaufen :(

Dann solltest du zunächst den ganzen Kram mit Watts und Ohms und Frequenzweichen hintenanstellen und dich bei Bedarf schlaumachen.

Wichtige Tatsachen vorab:
Mit praktisch jeder Audioanlage (egal wieviel Watts dranstehen) kannst du, wenn du nur weit genug aufdrehst (evtl. incl. Höhensteller), Hochtöner ins jenseits befördern.
Eine gewisse Sicherheit geben Sicherungen . Im PA-Bereich ist sowas üblich, im Homebereich kenne ich das z.B. von Elac und Nubert, ältere Hecos definitiv nicht.

Die (Dauer-)Belastbarkeit von Hochtönern (ohne Weiche) liegt typ. bei 5 - 10 Watt.
Das reicht (mit Weiche) für üblichen Homegebrauch (auch laut), aber nicht für Partypegel mit Verstärker unter dauerhaft heftigem Clipping.
Für diese Anwendung sind die meisten Home-Audio-LS ungeeignet , ungefähr so wie ein Rallyeeinsatz mit Mamas Familienkutsche im Originalzustand...
....äh, es sei denn, sie fährt so einen Edel-Panzer...

Heutzutage sind nichtmal mehr Leistungs- oder Clippinganzeigen an den Verstärkern zu finden, die dich warnen, wann es in kritische Bereiche geht.

Es liegt daher ganz an dir, ob alte, neue originale oder neue Ersatz-HT länger durchhalten.
Es hilft -- und klingt oft auch besser -- beim sehr laut Hören die Höhen ein wenig abzusenken

Zur Ersatzteilsituation speziell für Heco-Hochtönern aus deinem Geburtsjahr können dir hoffentlich andere Poster Tips geben.

-----------------
Mit 16 schon "gewerblicher Teilnehmer" ?

Gruss,
Michael
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Jul 2011, 14:19
Zur ganzen Leistungsfrage gibt es durchaus Faustformeln und Grundlagen, die gar nicht so kompiziert sind.

Grundsätzlich geht man davon aus, dass der hörbare Bereich zwischen 20Hz und 20kHz liegt. Tiefer bringt nichts und die üblichen Instrumente gehen bis maximal 27Hz runter.
Höher bringt auch nichts und digitale Ausnahmegeräte mit 48 oder 44.1kHz Samplefrequenz (für CD) dürfen nicht höher.

In der Musik kennt man den Begriff "Oktaven". Das ist z.B. vom C zum c. Und es bedeutet eine Frequenzverdoppelung.
Fangen wir bei 20Hz an, so ist die Oktave dazu 40Hz, dann 80Hz, 160Hz usw.
Mit 10 Oktaven hat man den ganzen Bereich drin. Und es ist Tatsache, dass bei Musik von einem grossen Orchester alle Oktaven etwa die gleiche Lautstärke erzielen, dies natürlich nur, wenn laut gespielt wird.

Würde man den Hochtöner direkt ohne Weiche an den Verstärker anschliessen, hätte er die volle Leistung zu übernehmen und wäre mit Sicherheit schnell hinüber. Wenn aber bei einer Zweiwegweiche der Tieftöner bis 2,5kHz arbeitet, so sind dies immerhin 7 Oktaven, der Hochtöner müsste demnach nur 3 Oktaven übernehmen. Und wenn wir davon ausgehen, dass die Verteilung wirklich gleichmässig ist (was nur stimmt, wenn wir nicht mit dem Höhenregler die hohen Töne lauter stellen) dann hat der Hochtöner 30% der Leistung zu tragen, der Tieftöner 70%
In der Praxis ist es sogar so, dass die Hochton-Leistung noch geringer ist. Dies, weil die Instrumente ihren Grundtonbereich nur bis maximal 5kHz haben. Die Obertöne sind aber normalerweise leister als die Grundwelle und damit würde die Weiche in der Praxis weniger als 30% dem Hochtöner zuführen.

Sobald wir elektronische Musik haben ist alles möglich. Und sowieso, wenn da noch Klangregler eingesetzt werden. In so einem Fall ist nix mehr mit berechnen und Überraschungen sind immer möglich. Solange man sich aber an die natürlichen Vorgaben hält kann man diese Faustformel als "gültig" betrachten.
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 30. Jul 2011, 16:59
o.K.

30% ab 2.5 kHz sind IMHO reichlich bemessen.
Eine irgendwie mit "100 Watt Nenn- /RMS-Belastbarkeit" beworbene Kombi müsste im Hochtonzweig echte 30 Watt thermisch überleben.

Das liegt am oberen Ende dessen, was im aktuellen Mainstream-HomeAudio-LS (= 25er Dome-Tweeter) realisiert wird.
Ich würde die Hälfte (15%) schätzen.
Warum?

-- Alles ist bass- /Grundton betont... ,

trotzdem sollen die LS auch noch möglichst klein sein
-- Ergebnis: Wirkungsgrad im Bass ist gering, er limitiert die Kombi
Hochtöner können problemlos mit deutlich höherem Wirkungsgrad gebaut werden, erkennbar an Frequenzweichen mit Pegelabsenkung
oder höherer Treiber- Impedanz (6 oder 8 statt 4)

----------------
Die Diskussion ist s. theoretisch, weil kaum ein Hersteller HT-Belastbarkeiten ohne Weiche angibt.
1-stellige Wattzahlen sind dem Laien zu schwer vermittelbar.
Impulsreserven bis in den kW-Bereich sind ja gegeben (und mit Musi auch argumentierbar),
-- da hat niemand ein schlechtes Gewissen...

Gruss,
Michael
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 31. Jul 2011, 06:43

30% ab 2.5 kHz sind IMHO reichlich bemessen.

Das ist die "einfache" Rechnungsgrundlage, mit der man mal grob abschätzen kann. Will heissen, die 10% pro Oktave sind in den Randbereichen nicht korrekt. Zumindest, solange man mit natürlicher Musik, also grossem Orchester rechnet. Da gibt es im Verhältnis nur wenige Instrumente, die tatsächlich unter 50Hz gehen. Damit ist der echte Tieftonpegel schon deutlich reduziert. Und es gibt wenige Instrumente mit über 5kHz Grundfrequenz. Und weil bei den natürlichen Instrumenten die Obertöne (Formanten) schwächer sind als der Grundton sinkt der Pegel oberhalb 5kHz ab. Das ergäbe eine Belastung nach folgendem Muster:
Leistungsverteilung
Und wenn wir die tatsächliche Leistung am jeweiligen Chassis berechnen wollen, so müssen wir neben dieser Grundlage noch den jeweiligen Kennschalldruck berücksichtigen.

Nun stimmt dies wie gesagt für bass- und höhenreduziertes rosa Rauschen (entspricht dem grossen Orchester). Es stimmt mit Sicherheit nicht, wenn mit Klangreglern die Frequenzgänge verändert werden oder wenn (künstliche) Instrumente verwendet werden, welche eine andere Klangverteilung besitzen. Elektronische Musik kann sehr wohl einen höheren Formanten- als Grundtonpegel besitzen.
Das bedeutet, dass die Rechnung von der Anwendung abhängt und somit immer mal ein Chassis ins Jenseits befördert werden kann.
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