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Welches ist das unter anbetracht der Physik beste Wandlerkonzept?

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LineArray
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 15. Mrz 2011, 01:23
Aus Abschnitt 4, "Conclusion":

"The combined effects of playback level and delay
have strong implications to the perceived perception
of nonlinear distortion. It is not possible to say,
without complicated objective tests, if what is being
perceived is a nonlinearity in the system or a
nonlinearity in the subjective perception as described
in this paper. This has profound implications to the
subjective evaluation of nonlinear distortion in audio
systems most particularly loudspeakers where the
delay factor can be quite strong.
Time delayed resonances, nearby cabinet reflections
and edge diffraction, waves in horns; all have delay
times on the same order as this study. A loudspeaker
that is evaluated at 70–80 dB (SPL) may have a very
different perception at 90-100 dB even if it is
completely linear.
A THD distortion curve will not reveal this effect,
nor will a frequency response graph. A careful look
at the impulse response might yield the best insight,
however this has not been quantified. Methods for
measuring the nonlinear effects of our subjective
perception are currently under investigation.
Another point is that the usefulness of a loudspeaker
for audio playback can have a sound power output
limit that is independent of its electrical power
handling or its nonlinear distortion characteristics.
Loudspeaker evaluations that take place at a fixed
level, are seriously inadequate at revealing the true
quality of these systems."

---
"Audibility of Linear Distortion
with Variations in Sound Pressure Level
and Group Delay"

Lidia W. Lee, Earl R. Geddes

AES Convention, October 2006


[Beitrag von LineArray am 15. Mrz 2011, 01:26 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#102 erstellt: 17. Mrz 2011, 22:00
Wenn ich das Paper richtig verstehe, könnte das erklären, warum wir Kammfiltereffekte (und diese wurden ja letztlich simuliert, siehe Fig. 2) wahrnehmen können - was an sich ein alter Hut ist. Die erwähnten Gruppenlaufzeit-Unregelmäßigkeiten sollten dann im Bereich der schmalen Interferenz-Einbrüche liegen (Minimalphasigkeit). Im Umkehrschluß hieße das, daß geglättete Frequenzgangmessungen ggf. eine zu grobe Vereinfachung darstellen.
LineArray
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 18. Mrz 2011, 14:57
Daß zu viel Glättung auch zu viel Vereinfachung beim
Amplitudenfrequenzgang bedeutet, sehe ich ebenfalls so.

Andererseits sind ungeglättete Frequenzgänge oft
schwer zu interpretieren, da ist sicher je nach Zweck
immer ein gesundes Maß an Glättung gefragt.

Was ich an dem Lee/Geddes Paper interessant finde, ist
die Verschiebung der Wahrnehmungsschwellen für
die Gruppenlaufzeitverzerrungen mit dem Pegel.

---
Der Effekt der GL auf die Wahrnehmung von Klirr lässt
sich aus dem Lee/Geddes Paper übrigens nicht direkt
entnehmen, auch wenn Lee/Geddes zum Schluss nahelegen,
nichtlineare Verzerrungen und GL Verzerrungen gemeinsam
und immer in Abhängigkeit vom Pegel zu betrachten.

In Post #99 hätte es also anstatt:

"Hierzu eine Untersuchung aus dem Jahr 2006, in dem
gezielt mit harmonischen Verzerrungen bei gleichzeitiger
Anwesenheit von Laufzeitverzerrungen experimentiert wurde"

heissen müssen:

"Hierzu eine Untersuchung aus dem Jahr 2006, in dem
gezielt mit linearen Verzerrungen bei gleichzeitiger
Anwesenheit von Laufzeitverzerrungen experimentiert wurde"


Sorry, geschlampt !

---

Der Effekt der niedrigeren Wahrnehmungsschwelle für Klirr
bei ungünstiger Verschiebung von Klirr Komponenten
innerhalb der zeitlichen Hüllkurve ( was durch GL-
Verzerrungen geschieht) wurde wohl erstmals von

Schroeder/Mehgart in
"Auditory masking in the perception of speech" berichtet.

Ich habe leider momentan keine genaueren bibliographischen
Angaben zur Hand.

Prof. Dr. Manfred Schröder

Grüße

Oliver


[Beitrag von LineArray am 18. Mrz 2011, 16:52 bearbeitet]
Chohy
Inventar
#104 erstellt: 18. Mrz 2011, 16:29

Daß zu viel Glättung auch zu viel Vereinfachung beim
Amplitudenfrequenzgang bedeutet, sehe ich ebenfalls so.

Andererseits sind ungeglättete Frequenzgänge oft
schwer zu interpretieren, da ist sicher je nach Zweck
immer ein gesundes Maß an Glättung gefragt.


Wenn man nicht wie einige Fachzeitschriften alles glattbügelt, dürfte man doch einen guten Kompromiss haben und dazu dann der ungeglättete Amplitudenfrequenzgang falls Minimalphasigkeiten von Interesse sind. Muss nicht zwangsläufig nur ein "hübsches" Bildchen geben.

gruß chohy
LineArray
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 18. Mrz 2011, 17:17
Die Darstellung von Messergebnissen ist für mich so etwas
wie eine eigenes Genre innerhalb der Künste ...

Ich bin immer wieder erstaunt, daß allein der Begriff
"Messung" im Zusammenhang mit irgendeinem Bildchen sehr
schnell bei bestimmten Leuten den Anschein von
"Objektivität" erweckt. Dabei gibt es so viele
Freiheitsgrade was und wie man etwas darstellt.

Da bleibt die Frage nach der Relevanz der jeweiligen
Messdaten und deren Vergleichbarkeit oft auf der Strecke,
denn sobald man einem Menschen ein Bild vor die Nase hält,
hält er sich seinerseits an dem Bild fest.

Das Auge ist bei normalsichtigen Menschen das
"Führungsorgan", das macht uns anfällig für Dinge auf
Bildern, deren akustische Relevanz wir gar nicht richtig
einschätzen können.

Ich halte jedenfalls die Gruppenlaufzeit über der Frequenz
für eine sehr interessante und aussagefähige Kurve.

Aber hier stellt sich genauso die Frage nach der Glättung
und den Bedingungen unter denen gemessen wird.
Auch eine geeignete oder wenigstens "übliche"
frequenzabhängige Bewertungsfunktion für
Gruppenlaufzeitverzerrungen im Hörfrequenzbereich existiert
meines Wissens nach nicht.

Genau wie beim Amplitudenfrequenzgang sollte auch hier
m.E. nicht allein eine bestimmte Mikrofonposition
"auf Achse" auschlaggebend sein.

Das ist alles ein bischen so, als ob man im Kino die
Bildqualität auf der Leinwand in einem briefmarkengroßen
Abschnitt in der Mitte messen würde und daraus
"die Bildqualität" ermittelt.

Ob die Ränder (in dem Fall vielleicht 99,999% der Fläche)
wackeln, lila verfärbt oder vielleicht ganz schwarz
aussehen interessiert dann keinen mehr, bzw. ist nicht mehr
Gegenstand der "objektiven Messung".


Grüße

Oliver


[Beitrag von LineArray am 18. Mrz 2011, 17:25 bearbeitet]
Chohy
Inventar
#106 erstellt: 18. Mrz 2011, 17:57


Da bleibt die Frage nach der Relevanz der jeweiligen
Messdaten und deren Vergleichbarkeit oft auf der Strecke,
denn sobald man einem Menschen ein Bild vor die Nase hält,
hält er sich seinerseits an dem Bild fest.


Jap, hab ich letztens auch gemerkt, das man mit sowas wie der Impuls/Sprungantwort per se nicht unbedingt viel anfangen kann (solange Furiertransformation nicht zum Kopfrechnen gehört ), und Phasenschweinereien, da wo sie z.b. leichter auffallen (v.a. Tieftonbereich) durch eine ordentliche Phase in den übrigen Frequenzen kaschiert werden kann und genauso umgekehrt.

So wäre es imho zum. sinvoll die Gruppenlaufzeit über die Frequenz anzugeben. Es wäre mit der on-axis Messung doch wenigstens ein Anfang. Vllt denkt sich in den kommenden Jahren noch jemand was passendes dazu aus .

Z.z. ist z.b. der lineare FQ-Gang auf Achse im Freifeld leider immer noch DAS Kriterium für "neutralen" Klang im (Wohn)Raum , obwohl es nur notwendig nicht aber hinreichend ist. Aber die Hersteller und Presse würden einen Teufel tun, das zu verändern.

gruß chohy


[Beitrag von Chohy am 18. Mrz 2011, 17:58 bearbeitet]
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