HiFi Lautsprecher vs. Midfield Monitore

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Kruemelix
Stammgast
#1 erstellt: 08. Aug 2006, 07:52
Hallo,

mich interessiert schon seit langem, was sich denn für eine Musikwiedergabe im Wohnzimmer besser verwenden lässt. Auf der einen Seite gibt die Monitorfraktion mit ihren K+H Q300, auf der anderen Seite die "normalen" Passivhörer. Zwar höre ich von den K+H Besitzern hier im Forum immer wieder dass ihre Box wesentlich besser sei als alles andere in diesem Preissegment, auf der anderen Seite sind 3500€ für eine Kompaktbox ziemlich viel Geld. Und ich bezeifle, dass es auf dem DIY-Markt (weiten wir das Thema mal aus) für 3500€ nicht eine Box gibt, die man mittels EQ und einem Messmikro (was die Monitore sowieso benutzen) gleich oder besser an den Raum anpassen kann. Selbst wenn 1000€ für EQ, Amp und Messmikro draufgehen - es bleiben immer noch 2500€ für DIY Boxen.

Irgendwelche Meinungen/Erfahrungen dazu?

MfG

Thomas
Poison_Nuke
Inventar
#2 erstellt: 08. Aug 2006, 08:09
also mit DIY KANN man eine noch bessere Box bauen, nur das erfordert (wenn man die Box komplett selbst erstellt) extrem viel Erfahrung und vorallem auch Geduld, viel Messequipment usw.
Wenn, dann sollte man im DIY Bereich fast schon lieber eine fertig entwickeltes Konzept nachbauen, weil eh man selbst die richtigen Chassis gefunden, dafür das richtige Gehäuse und dann vorallem eine passenden Frequenzweiche entwickelt hat, vergeht viel Zeit und es kostet im Endeffekt auch nicht weniger Geld wie eine fertige Box, da man halt viel Zusatzequipment braucht.


Ansonsten sind HiFi Boxen der gehobenden Preisklasse eigentlich genausogut geeignet, wie Monitore, obwohl ein Studiomonitor wie die Q300 den großen Vorteil hat, dass die Endstufen genau auf die Chassis angepasst sind. Man braucht sich keine Sorgen machen, dass die Chassis übersteuert werden könnten, da die Amps rechtzeitig limitieren. Desweiteren ist halt der Klang schon ein wenig im Vorteil, denn jedes Chassis hat seine eigene Endstufe. Echtes MultiAmping halt. Dadurch ist auch der Dämpfungsfaktor vom Tieftöner ideal usw


Vorteil einer HiFi Box: sie schaut teilweise schon besser aus.

Ich persönlich bevorzuge mittlerweile aktive Monitore, weil vorallem im Preisbereich unter 1000€ sind viele HiFI LS noch auf Klang getrimmt, zum Teil. D.h. man kann einen LS erwischen, der keine lineare Wiedergabekurve hat. Bei Monitoren kann dies nicht passieren.
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 08. Aug 2006, 08:10
Hi!

Sicher kann man im DIY-Bereich sehr viel machen.
Die Preise für taugliche Chassis und (PA-)Endtsufen halten sich in Grenzen. Schwierig wird es, wenn die für eine Anpassung des Abstrahlverhaltens oft verwandten Schallführungen (Waveguides) nachgebildet werden sollen. Auch Aktivweichen sowie die professionelle Gehäusegestaltung stellen eine Hürde dar.

Aber ganz grundsätzlich kann man sich bspw. dem "Ideal" O300D im Selbstbau sehr gut - und dabei preisgünstiger - annähern.
Schwierig dürfte sich die Beschaffung einer Mitteltonkalotte der O300D-Kategorie gestalten. Da gibt es kaum was am Markt. Dies dürfte gleichzeitig das teuerste Chassis sein.

Die reinen Chassispreise sollten sich auf maximal 450,- Euro / Box belaufen. Die Endstufen für ein 3-Wege-Projekt kosten Minimum 600,- Euro/Paar, macht bisher 750,- Euro / Stück (näherungsweise). Es fehlen noch die Weiche und das Gehäuse sowie die gewünschte Einmessmöglichkeit. Für mich persönlich ist damit die Preisdifferenz zu einem Fertigmonitor (bedenkt man den Aufwand und das - in meinem Fall zwangsläufig - weniger professionelle Aussehen des DIY-Speakers) nicht mehr sooo hoch.

Grüße

Hüb'


[Beitrag von Hüb' am 08. Aug 2006, 08:12 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#4 erstellt: 08. Aug 2006, 11:15
Hallo Kruemelix,
man muss m.E. verscheidene Dinge auseinanderhalten, die in Deiner Frage zusammengefaßt sind.

1) DIY vs. Fertigprodukt
2) Hifi-LS vs. (Studio)Monitor
3) aktiv vs. passiv

Zu jeder dieser drei Fragen gibt es prinzipbedingt für jede Seite mehr oder weniger Vor- und Nachteile (die jeweils recht ausführlich im einen oder anderen Thread hier schon diskutiert sind).

Wenn Du unbedingt alles zusammen betrachten willst (weil jeder konkrete LS ja nun einmal immer nur je eines pro Frage ist), wirst Du kaum darum herumkommen, konkrete LS miteinander zu vergleichen, also z.B. die DIY-Passivbox XYZ im Vergleich zur K+H O300.

Gruß
Haltepunkt
Inventar
#5 erstellt: 08. Aug 2006, 12:03
4) Nearfield vs. Midfield
_axel_
Inventar
#6 erstellt: 08. Aug 2006, 12:14

Haltepunkt schrieb:
4) Nearfield vs. Midfield

Korrekt, wobei die Betrachtung des Hörabstandes nicht (direkt; indirekt?) in der Frage vorkam.
Gruß
Hörzone
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Aug 2006, 15:17

Haltepunkt schrieb:
4)"Bei Australien denkt man zuerst an niedliche Pandabären,..." [Stereoplay]


ja.. ich auch...dann lange an nichts..und dann träume ich von der nächsten Ausgabe

Den Hörabstand sollte man aber keinesfalls ausser acht lassen, auch wenn dieser in der Hifi Welt gerne verschwiegen wird, bzw. dafür nie eine Empfehlung ausgesprochen wird.

Ich denke man kann mit Wissen und eigener Manpower ganz bestimmt sehr gute Lautsprecher bauen..nur ich nicht

Ein Urteil muss man sich einfach selbst bilden, sonst helfen die Beschreibungen kaum weiter
Gruss
Reinhard


P.S: da hatte ich doch glatt das falsche zitiert


[Beitrag von Hörzone am 09. Aug 2006, 08:02 bearbeitet]
usmu
Stammgast
#8 erstellt: 09. Aug 2006, 15:27
Z.Zt. habe ich eine PA Anlage für einen Kunden aufgebaut im Büro stehen.
4 x 15" Bassreflex
4 x MHT mit 200er Konus Mittelton, Ringradiatoren im HT
+ Endstufen, Equalizer u. Exciter, Bassprozessor.
Frequenzgang 40 - 20.000 Hz. Soweit wenig aufregendes.

Da der Bass, bedingt durch die nicht vorhandene Weiche zu Interferenzen neigte, habe ich ihn mit -6dB ab 350 Hz abgekoppelt. Zudem habe ich den Bass wg. einer stehenden Welle bei 120 Hz geringfügig dämpfen müssen.

Habe das Teil mit rosa Rauschen und dem Equalizer dem Raum angepasst (ca. 50qm). Da ich nur noch bis 16 kHz höre, habe ich mit dem Exciter ein wenig die Höhen angehoben und den -8dB bei 42 Hz mit dem Bassprozessor nachgeholfen.

Verschiedene Tests (auch mit Klassik und alten analogen Aufnahmen)haben auch in leisen Passagen sehr gute u. zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Das Impuls- u. Dynamikverhalten ist selbstverständlich gigantisch. (Unser Sohn spielt Schlagzeug - das ist in dieser Hinsicht noch die Steigerung )

Die Höhen sind durch den Ringradiator (Stage Line MHD 350) fein aufgelöst und luftig. Flöten aber auch Geigen kommen sehr hübsch. Der Mittenbereich ist transparent. Chöre (Verdi) strahlen und die Bläser "blasen".
Da kommt nichts gepresst oder gequält heraus.

Das Ganze hat allerdings den Nachteil der Größe und den optischen Charme eines Sarges. Zudem braucht man tolerante Nachbarn. Noch besser sind keine Nachbarn.

Privat höre ich auf ARES L50, der ich einen besser aufgelösten Mittenbereich zugestehen muß.


[Beitrag von usmu am 09. Aug 2006, 15:29 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#9 erstellt: 09. Aug 2006, 15:34
Ähem, was hat das bitte mit dem Thema zu tun?
Hörzone
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Aug 2006, 15:45

Hüb' schrieb:
Ähem, was hat das bitte mit dem Thema zu tun? :)



sind auch Lautsprecher
vismars
Stammgast
#11 erstellt: 09. Aug 2006, 22:44
Hi!

Vor ein paar Stunden hab ich mir mal ein paar billige Nahfeld-Monitore zur Ansicht bestellt.
Bisher habe ich Dynaudio 82 mit denen ich auch ganz zufrieden bin.

Was für mich schwierig zu beurteilen ist sind die praktischen belange:

- Kann ich mit einem Mid-Field Monitor wie mit großen Hifi Lautsprechern auch mal eine Party beschallen? ( Wie hoch sind ist die Lautstärke ab der es übel zerrt / die Kisten auseinanderfliegen) Kann man auch mit einem NearField LAUT spielen ?

- Wie schliess ich meinen Computer und mein Mischpult nebeneinander an ohne Umstecken und viel Aufwand? Den Verstärker mit den lustigen Quellen-Knöpfchen würde ich ja gerne loswerden .. Und nein, ich möchte meinen Computer nicht über das billig-Mischpult routen. (Mit x Fadern und EQ dazwischen)

Letztlich muss mir ein Lautsprecher vom Klang her gefallen, danach kommen dann eben solche banal erscheinenden praktischen Fragestellungen.. Ich habe beim Musiker Aldi in Treppendorf mal einen Nachmittag Monitore gehört und was ich da gehört habe hat mir durchaus gefallen, bin also mal gespannt auf das Ergebnis meines Vergleichs. (Auch wenn Audience 82 gegen Samson Rubicon sicher nicht fair ist)

Wenn ihr Monitor-Kenner mir da ein wenig Info geben könntet wäre ich sehr froh.
Gibt es Fälle in denen ihr auch mal HiFi empfehlt? Etwa aus praktischen Gründen?

mfg Tom
Zweck0r
Inventar
#12 erstellt: 10. Aug 2006, 03:22

vismars schrieb:
- Kann ich mit einem Mid-Field Monitor wie mit großen Hifi Lautsprechern auch mal eine Party beschallen? ( Wie hoch sind ist die Lautstärke ab der es übel zerrt / die Kisten auseinanderfliegen) Kann man auch mit einem NearField LAUT spielen ?


Mit Aktivmonitoren würde ich eher eine Party beschallen als mit gleich großen Hifi-Lautsprechern. Aktivtechnik bietet nämlich zusätzliche Möglichkeiten, die sogar schon die preiswerte Behringer Truth nutzt:

- Limiter schützen jedes Chassis für sich. Damit kann z.B. ein übersteuerter Verstärker nicht mit Oberwellen (Klirr) den Hochtöner grillen, weil der Hochtöner einen eigenen Verstärker hat, dessen Ausgangsleistung der Limiter begrenzt.
- Subsonicfilter halten Frequenzen vom Bass fern, die er nicht wiedergeben kann, weil sie deutlich unterhalb der BR-Tuningfrequenz liegen. Das erhöht die Belastbarkeit.

Waveguides entlasten die Hochtöner übrigens auch, weil sie wie alle Hörner einen Pegelgewinn bewirken.

Grüße,

Zweck
_axel_
Inventar
#13 erstellt: 10. Aug 2006, 06:31

vismars schrieb:
- Kann ich mit einem Mid-Field Monitor wie mit großen Hifi Lautsprechern auch mal eine Party beschallen?

Hallo,
was ist "ein(!) Monitor", was ist "ein(!) großer Hifi Lautsprecher"?
Da dürfte es natürlich selbst innerhalb dieser Gruppen nicht unwesentliche Unterschiede geben.
Vermutlich gibt es auch Monitore, die Party-untauglich sind.

Aber wie man die max. Lautstärke (Pegel) eines konkreten Modells (egal welcher Gruppe) herausbekommt, dürfte doch bekannt sein, oder? (Stichwort: Datenblatt).

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 10. Aug 2006, 08:08 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#14 erstellt: 10. Aug 2006, 08:00
eine Party mit einem Nahfeld beschallen würde ich nicht machen. Zumindest meine beiden Nahfeldmonitoren sind dafür nicht geeigent, da die erreichbare Endlautstärke bei denen nicht so hoch ist...im Nahfeld reicht es ja aus für sehr hohe Pegel, aber wenn man eine Party beschallen will, dann sollte das ne kleine Party in nem Raum von nicht mehr als 20m² sein.

Obwohl halt aktive Monitore am besten geeignet sind für diese Aufgabe, aus o.g. Gründen (können nicht überlastet werden).
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 10. Aug 2006, 08:09
Hi!

Mit meinen LS geht's eigentlich ganz gut, wenn der Raum nicht zu groß ist.
LS in die Raumecken, den Bass und den Hochton im Rahmen des Möglichen absenken. Sollte Pegelmäßig eigentlich für Party-Hintergrundbeschallung reichen. Zum dauerhaften Abrocken der verbliebenen Suffköppe um 3 Uhr morgens aber sicher nicht geeignet...

Grüße

Hüb'
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