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Kurze Frage an Canton Kenner+A -A |
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Autor |
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_Stephan_
Stammgast |
#1 erstellt: 05. Jan 2006, 21:11 | |
Moin Guckt euch doch bitte mal diese Angabe des Frequenzganges an. http://cgi.ebay.de/C...QQrdZ1QQcmdZViewItem Drittes Foto. Wie ist das gemeint? Eine geschlossene Box mit einem ca. 250mm großen Baß soll 25Hz schaffen? Habe solche irre Tiefen Angaben schon bei vielen Cantons gesehen, wofür gelten die? -12dB? -8dB? |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#2 erstellt: 06. Jan 2006, 01:41 | |
Hallo Stephan, da sind sogar 22 Hz angegeben. Canton macht eigentlich recht seriöse Angaben, nur bei der unteren Grenzfrequenz treiben sie seit Jahrzehnten die Mitbewerber schier zur Verzweifelung . ----------- kleiner historischer Exkurs... Der alte Herr Seikritt hatte seine Boxen (ausschließlich geschlossene) immer unter Wohnraum-ähnlichen Bedingungen gemessen. Da konnte das ja auch durchaus angehen, wenn über die Raumresonanzen gemittelt wird. Per Room-gain können aus -20 dB z.B. -5 dB werden. Das Spitzenmodell erreichte so schon in den 70ern die magischen 20 Hz. Dahinter konnte Canton in den Datenangaben nicht wieder zurück, auch nachdem Ende der 80er via Bassreflex und später -- noch ausgeprägter -- DC-Filter die Daten zu Fu völlig unrealistisch wurden (bis zu Faktor 2 !). (*) Aber die Szene ist heute so, dass sogar Fachzeitschriften, selbst wenn sie deutlich anderes gemessen haben, kein böses Wort dazu loslassen. -------- Damit will ich Dir keinesfalls die Carat 60 vermiesen. Wahrscheinlich ein solides Stück "Made in Germany" (**), rel. hoher Wirkungsgrad und offensichtlich gepflegt. An Bass mangelte es auch früheren Modellen nicht, insbesondere wenn Raum, Boxen- und Hörposition passen. Und z.B. 45 Hz mit ~0 dB sind ja durchaus ein Pfund! Die Canton-typischen oberen Mitten/Höhen verlangen eher die klassische Wohn-Höhle . Gruss, Michael -------------- (*) Branchen-üblich sind heute Frei-, Halbfeld- und ersatzweise auch Nahfeld-Messungen -- beherrscht nicht jeder, z.B. die Zeitschrift "Stereo" . Dabei ist Fu -- nach DIN/IEC/EN = -10 dB (früher -8/+4 dB, also bis zu -12 dB), -- nach angelsächsischen Gepflogenheiten: -6 dB, -- z.T. auch ganz konservativ -3 dB, BTW: auch +/-3 sind 6 dB. Traue keiner Datenangabe zu LS/Fu die du nicht selbst gemessen oder gehört hast! Ich schätze, heutigen Canton-Entwicklern wird bei der Lektüre eigener Prospekt/Webseiten jedesmal unwohl --. Devise: schnell weiterblättern ..., super-stilvolle Bilder... ... und hoffen dass die super-ehrliche Empfindlichkeits-Angabe es bei Fachleuten wieder rausreisst... ------- (**) die Elkos mit "glatter Folie" = besonders verlustarm, fast wie MKTs, aber nicht langzeit-stabil -- würde ich erneuern. [Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Jan 2006, 02:08 bearbeitet] |
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_Stephan_
Stammgast |
#3 erstellt: 06. Jan 2006, 21:46 | |
Hallo Michael Danke für deine Ausführliche Erklährung Hab mir im Grunde schon sowas gedacht. Ich wollte die jetzt nicht kaufen, die sollten nur als Beispiel herhalten. Gefallen mir zwar recht gut, aber wenn man mal drauf achtet was einige Leute für diese Dinger noch ausgeben muß ich passen, das hab ich momentan nicht über. Nein, meine Eltern haben noch ein paar GLEs stehen und da stehen ähnlich tiefe Frequenzabgaben drauf, deswegen fragte ich. Meinst Du da wurden auch glatte Elkos verbaut, die man evtl. wechseln sollte? |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#4 erstellt: 07. Jan 2006, 01:40 | |
Hallo Stephan,
Im Tief- und Mitteltonbereich bis ich sehr sicher. Leider sind die Kap.-Werte bei Canton nicht explizit aufgedruckt (stattdessen Canton Teile-Nr.). Wenn du keinen Schaltplan beschaffen kannst (der Canton-Service soll gut sein), aber auf eine RCL-Messbrücke zugreifen kannst, der Tip: Elko ausbauen, Kapazität nachmessen -- 1 kHz; -- nicht DC, geht wahrscheinlich auch, aber da hab ich wenig Erfahrung -- vom Messwert 1 - 3 % pro Jahr abziehen -- ab Fertigungsdatum (oft 2-stellige Code-Nr. nach DIN-IEC ..., müsste ich nachgucken)--, dann hast du ~den Sollwert . Halt, da gabs doch noch was: Die oben genannten Werte gelten ab Anfang/Mitte der 80er Jahre. Zu dieser Zeit wurden bei Wego (Hauslieferant für Canton-Elkos) umweltverträglichere(*) Elektrolyten eingeführt, die sich als wenig langzeitstabil erwiesen haben . Also die ganz alten Ätz-Elkos (70s) sind im Kapazitätswert oft noch recht gut passend, aber haben -- wie die neueren -- ihre Spannungsfestigkeit (Formierung) weitgehend abgebaut, d.h. sie könnten bei plötzlichem Party-Pegel zu vorzeitigem Mitteltöner- oder Verstärker-K.O. führen. Also raus damit. BTW: Ich nehme wo nötig seid langem nur noch Bipolar "rauh" -Elkos mit 100V-, auch aus Fernost kein Problem. Die sind haltbarer, kleiner, preiswerter. Wenn diese jedoch * zu klein (thermische Belastbarkeit), und * Verlustfaktor und/oder Toleranz wichtig sind und auf das Niveau frischer Glattelkos gebracht werden muss, einfach 30 - 50% der Gesamt-Kap. als MKT-Folien-C nehmen (reicht) und parallel zusammenschalten. Dann passts auch mit dem ggfs. begrenzten Platz auf der Platine. Kompletter Ersatz durch MKT ist ja oft nicht möglich. Neue Glatt-Elkos werden es für ein paar Jahre auch tun. Gruss, Michael (*) der o.g. Wolfgang Seikritt war auch einer der ersten Öko-Freaks, aber das ist eine andere Geschichte...-- [Beitrag von ehemals_Mwf am 07. Jan 2006, 01:47 bearbeitet] |
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