Hörbericht Dynaudio Audience SE 72, Focal Profile 918, T+A Criterion TAL X1

Hallo,
ich war heute seit langem mal wieder beim Hifi Händler, um verschiedene Lautsprecher gegeneinander zu hören. Genaugenommen suche ich immernoch nach "meinen" Lautsprecher im Bereich von 2500 Euro und die neue Focal Profile war zumindest optisch
schon ein echter Hingucker (ok, alles Geschmacksache natürlich ). Auch wenn mir Dynaudio optisch nun absolut nicht zusagt, hab ich mich telefonisch mit dem Händler auf die Dynaudio Audience 72 SE geeinigt.
Als ich dann heute Morgen zum Händler kam, standen sogar drei verschiedene Paar LS da. Die schon ältere T+A Criterion TAL X1 kam noch hinzu.

Nun zum eigentlichen Probehören:
Ich hatte überwiegend Ambient, Electronic, Tech - und Deephouse, Dark Wave, Chillout, Dub, und Minimal dabei. Mit "audiophilem" Geklimper kann ich wenig anfangen, bitte nicht falsch verstehen
Ich wusste nur, welche Attribute die Box nicht haben durfte, nämlich: zu hell klingend, knackige Bässe, wenig Volumen, analytisch nervige Höhen.
Der Händler wunderte sich ein wenig, warum ich die Profile bei der Musik überhaupt miteinbezogen habe. Sie passe wohl überhaupt nicht dazu und die genannten Kriterien würden gegen sie sprechen. Es sei wohl eher eine Box für Klassik.
Nun, das bestätigte sich sehr schnell. Sie klang einfach viel zu hell. Damit hat sie sich zumindest für meine Musik disqualifiziert.
Eigentlich sehr schade bei dem Design
So, umgeschaltet auf die T+A. Erster Eindruck: Wow, deutlich besser in Form von mehr Druck und mehr Ausdruck. Sie klang absolut neutral (wird vom sehr linearen Frequenzgang auch bestätigt), füllig und machte einfach Spaß. Sie ist keine Effektbox und gab sich sehr "motiviert" (sehr schwierig, Kläng mit Worten zu beschreiben). Sie ist auch auf den Raum abstimmbar. Meine Frage, ob sich diese Abstimmung auf die Trennfrequenz auswirke, verneinte der Händler. Allerdings war ich hinsichtlich des Transmissionline Prinzips und den Ringstrahlers noch skeptisch. Solche zählen ja immernoch zu den Exoten. Aber gut, zumindest akustisch konnte ich nichts Negatives feststellen. Die Höhen nervten nicht, die Bässe kamen sehr präzise und scharfkantig. Mal sehen, was ihr die Dynaudio entgegensetzen würde.
Nach ein paar Stücken war klar: Die Dynaudio machte im Vergleich weniger Bassdruck, ging dabei aber minimal tiefer runter. Der Hochton hat mir in jeder Hinsicht nochmals besser gefallen als der Ringstrahler der T+A. Einfach super, wie schön und unangestrengt die Details herausgearbeitet wurden. Dabei klang es nie analytisch/klangsezierend.
Alles in allem eine interessante Session, aber noch nicht die Erfüllung
Es wird erst gekauft, wenn es nicht nur "gefällt", sondern wenn man entweder vor Begeisterung vom Sessel fällt oder die Ohren ihren akustischen Orgasmus erleben

Gruß Alex