Wie mache ich Schallplatten antistatisch?

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Balubine
Neuling
#1 erstellt: 06. Okt 2010, 16:23
Hallo Vinyl-Liebhaber!

Ich bin hier zwar neu, aber ich habe mich bisher monatelang im Netz informiert (nicht nur bei euch hier oder bei Google, sondern praktisch überall), wie ich Schallplatten antistatisch machen kann.

Die gekauften Sachen versprechen das ja (fast) alle: Disco Antistat, Tetenal Mirasol 2000, usw.

Aber... was ist es nun, das tatsächlich antistatisch macht? Reichen da auch schon ein paar Tropfen Spüli (oder so)?

Mein Anliegen ist: Ich will meine Vinyl-Schätzchen dauerhaft antistatisch machen, und weiß nicht, was das beste Mittel dafür ist.

Hiiiiilfäääää!

Balubine (aka Angela)
Rillenohr
Inventar
#2 erstellt: 06. Okt 2010, 17:37
Hallo im Forum,

dass man Schallplatten dauerhaft antistatisch machen kann, kann ich mir kaum vorstellen. Irgendwann ziehen sie wieder Staub an.
Ich wasche meine Platten nach dem Kauf. Die Nassreinigung macht das Vinyl antistatisch, und eigenlich hält die Wirkung recht lange an, zumindest mit den guten alten Gummimatten auf dem Teller.
Mirasol, Spüli usw. sind nur Netzmittel, welche die Oberflächenspannung des Wassers zerstören. Beim Waschen nimmt das Wasser die auf der Platte befindliche elektrische Ladung auf. Das geschieht m.E. mit oder ohne Spüli. Möglich, dass aufgrund der fehlenden Oberflächenspannung des Wassers die Wirkung unterstützt wird.
Papa_San
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2010, 17:53
Moin Angela
das mit dem Dauerhaft wird nix! Allein durch die Reibung des Diamanten in der Rille entsteht immer wieder eine Aufladung.

Ich schliesse mich meinem Vorschreiber an: Am besten nass reinigen.

Gruß
Siggi
Balubine
Neuling
#4 erstellt: 06. Okt 2010, 18:50
Danke Rillenohr und Papa San!

Andererseits behaupten doch die Hersteller/Verkäufer von z.B. Disco Antistat Mixtur, dass ihr Zeugs "dauerhaft antistatisch" macht.

Lügen die?

Und Tetenal Mirasol 2000 Antistat, das man nach dem Entwickeln von S/W-Filmen und Fotopapier anwendet, soll ja auch (dauerhaft) antistatisch machen.

Mein Problem ist ja irgendwie, dass ich gar nicht weiß, was das ist, das "antistatisch" macht oder machen soll. Gibt es da irgendeine bestimmte Chemikalie, oder was ganz banales und alltägliches? Macht Spüli "antistatisch"? Oder was braucht es da?

Danke im voraus für euere Antwort.

Balubine
Rillenohr
Inventar
#5 erstellt: 06. Okt 2010, 20:00
Das Problem ist ja, dass es durch die Reibung der Nadel in der Rille immer wieder zu einer Aufladung kommt. Das ist bei Filmmaterial nicht der Fall.
Statische Aufladung kommt immer durch Reibung zustande. Reib mal einen Kamm am Pullover und halte ihn dann an über den Kopf: er zieht die Haare an. Oder halte ihn nahe an einen ganz dünnen Wasserstrahl aus dem Wasserhahn. Der Strahl weicht aus und wird krumm. Sobald der Kamm den Strahl berührt, fließt die elektrische Ladung ab und der Strahl fällt wieder senkrecht ins Becken.
Wuhduh
Gesperrt
#6 erstellt: 06. Okt 2010, 21:08
Wie die diversen KNOSTI-Threads und Postings in den Foren zeigen, benötigt man nicht zwingend die Original-Reinigungstinktur. Siehe Tipps zur optimalen Anmischung.

Wichtiger ist das endgültige Entfernen evtl. Reste der Reinigungslösung nach dem Trocknen und eine neue antistatische Innenhülle.

MfG,
Erik
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Okt 2010, 22:33
Moin

falls es jemanden gelänge, Isolatoren (bzw nicht-leitende Stoffe) gg elekrostatische Aufladung zu 'imprägnieren', ohne die Oberflächenbeschaffenheit des Stoffes komplett zu ändern, droht schlimmstenfalls der Nobelpreis...
Balubine
Neuling
#8 erstellt: 07. Okt 2010, 12:08
Ich danke euch allen für euere Antworten und für euere Geduld!

Grüßle
Balubine
chris65187
Stammgast
#9 erstellt: 08. Okt 2010, 11:15
Preiswerte Alternative:

Schlecker AS Fensterreiniger (ehrlich)
Funktioniert prima.
LG
BobZombie
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Dez 2010, 11:06
Ist es eigentlich besser, die Platten ohne Slipmat abzuspielen (in Bezug auf die stat. Aufladung)? (technics SL 1210 mk2)
Gelscht
Gelöscht
#11 erstellt: 05. Dez 2010, 11:48
Hi (and Fi)!

Erst mal ein "Grüß Gott", dann wißt ihr gleich woher der Wind weht
Freue mich sehr jetzt Mitglied im Forum zu sein.

Bin Newcomer - aber nur im Forum. Ansonsten ein "Oldie" und seit Jahrzehnten dem Big-Band-Swing verfallen. Kleinere Guppen begeistern mich natürlich auch, wenn der Funken überspringt!

Ja, leider laden sich die Platten immer wieder auf. Weniger auf dem Pattenteller, sondern durch die Reibung beim Herausnehmen und Zurückstecken in die Schutzhülle der LP-Tasche, die früher noch mit einer Klarsichtfolie versehen war und noch größere Aufladung (= Staubmagnet)verursachte.

Ich entmagnetisiere meine Platten vor jedem Abspielen bei drehendem Plattenteller mit einem Piezzo-Stab und anschließender Staubaufnehmen mit einer doppelten Plattenbürste. Das hilft.

Vor einigen Jahren machte ich mir auch mal die Mühe sämtliche Platten (auch EPs und Singels) mit einem Plattenreinigungsgerät von Conrad Electronic zu behandeln.
Die Platten tauchen dabei bis zu den Endrillen in eine Antistatik-Flüssigkeit ein, die auch den tiefsten und ältesten Schmutz aus den Rillen entfernt.

Naßabspielen z.B. hat mich nicht überzeugt. Habs auch nur bei einigen Platten probiert. Erschien mir auch etwas umständlich und effektlos und eine einmal naß abgespielte Platte muß man immer naß abspielen, habe ich mir sagen lassen.

Das zu meiner Methode.

Gruß Blacky
Zaianagl
Inventar
#12 erstellt: 05. Dez 2010, 12:04
Meine Tipps:

1) Mitlaufbesen mit Massekabel (leitet die Aufladung schon während des Abspielens ab, die Platte wird erst gar nicht so stark aufgeladen).
2) Vor jedem Abspielen in den Dreher "hauchen" (die evtl trockene Luft wird durch die feuchte Atemluft ausgetauscht. Hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet weniger statische Aufladung) und beim Abspielen den Deckel schließen.

Inwieweit das ganze physikalisch belegbar (oder auch nicht) ist, weiß ich nicht.
Jedenfalls hab ich wenig Probleme mit statischer Aufladung und das gute (Bauch)Gefühl...


[Beitrag von Zaianagl am 05. Dez 2010, 12:05 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#13 erstellt: 07. Dez 2010, 04:20
Moin !

@ Blacky:

Ich bin sicher, Du " entmagnetisierst " Deine Scheiben nicht vorher, sondern Du produzierst eine statische Ableitung. Hoffentlich hält Dein Piezo-Zapper noch einige Zeit, denn sowas wird nicht mehr hergestellt.

Dein erwähnte Reinigungswanne ist die KNOSTI.

@ Zaianagl:

Tipp Nr.2 geht leider nicht, wenn man mit offener Haube oder sogar ohne abspielt.

MfG,
Erik
Zaianagl
Inventar
#14 erstellt: 07. Dez 2010, 05:59

Tipp Nr.2 geht leider nicht, wenn man mit offener Haube


Drum schrieb ich zumachen


oder sogar ohne abspielt.


Dann nimmst halt nen alten Suppentopf!

Nein, die Hintergründe des nicht Schließen könnens der Haube bei nicht Vorhandensein einer solchen erschließen sich mir durchaus,
und schlußendlich bezog sich mein Tip vorzugsweise, um nicht zu sagen ausschließlich, auf Gerätschaften die eine solche Haube ihr Eigen nennen.
Sorry daß ich vergas dies explizit zu erwähnen...

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