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Platte mit dickem Wulst am Rand - Designmerkmal oder Pressfehler?+A -A |
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Autor |
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maniac1982
Stammgast |
#1 erstellt: 08. Dez 2017, 09:12 | |
Guten Morgen, meine Doppel-LP "Into the Wide" von Delta Spirit aus weißem Vinyl hat einen relativ dicken Wulst am Rand (betrifft beide Scheiben), der sich auf beiden Seiten bestimmt 1-2mm über das restliche Niveau der Platte hervorhebt und zum Beginn des ersten Songs hin absenkt. Das setzt schon mal ein sehr präzises Aufsetzen der Nadel voraus, da man nicht einfach irgendwo am Rand aufsetzen kann, sondern aufgrund der Wulst möglichst weit weg vom Rand aufsetzen muss, damit die Nadel nicht auf der Wulst landet und von dieser herunterrutscht und die ersten Rillen vom Lied dabei überspringt bzw. nicht das Tonabnehmergehäuse auf der Wulst landet und von dort abspringt mit dem gleichen Effekt. Und selbst dann kann ich aufgrund einer kleinen Unwucht in den Platten noch beobachten (und hören) wie der Rand vom Tonabnehmergehäuse an die Wulst stößt, zumindest auf den ersten 3-4 Umdrehungen. So wirklich wohl ist mir nicht dabei und meine Frage ist nun, ob so eine Wulst am Rand ein "Designmerkmal" sein kann oder ob es sich um eine glatte Fehlpressung handelt. Bei letzterer würde ich es gerne mit einem Umtausch versuchen, da mir die Doppel-LP inhaltlich sehr gut gefällt. Wenn es aber ein "Designmerkmal" sein soll (welches ich überhaupt nicht nachvollziehen kann aufgrund der genannten Problematik), dann käme für mich leider lediglich eine Retoure mit Geld zurück in Frage. Bestellt habe ich aufgrund des deutlich günstigeren Preises bei Amazon.co.uk und da der Rückversand da etwas komplizierter ist (Versand bei DHL selber kaufen, später der Portoerstattung hinterherlaufen) als beim deutschen Pendant, wollte ich vorher mal nach einer Einschätzung fragen, damit ich das ganze Prozedere nicht zwei Mal machen muss - erst für einen Umtausch, später für eine Retoure, wenn die zweite LP genauso ankommt. Grüße Stephan [Beitrag von maniac1982 am 08. Dez 2017, 09:57 bearbeitet] |
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Brigand
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 08. Dez 2017, 10:41 | |
Moin! Um ein Design-Merkmal handelt es sich mMn nicht. Ich habe einige LPs (alles Neupressungen) bei denen dieser Effekt mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Das äußert sich darin, dass die Nadel scheinbar, ohne in die Einlaufrille zu fassen, einfach über den Einlaufbereich hinweg rutscht. An meinen Pressungen aus den 80er Jahren konnte ich diese Eigenschaft allerdings nicht ausmachen... Einen Extremfall, ähnlich dem von Dir beschriebenen, habe ich auch. Es handelt sich um eine US Pressung, die neben anderen Mängeln eine deutlich fühl- und sichtbare Wulst am Rand aufweist. Ich hatte das Exemplar 5x getauscht, bis ich es aufgegeben habe... Daher denke ich das eine Reklamation wenig Aussicht auf ein Exemplar ohne Wulst bringt. Es gibt hier im Forum 3-4 Threads, die das Thema kurz behandeln. Fazit insgesamt ist, das alle Platten mehr oder weniger eine Wulst am Rand haben. |
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maniac1982
Stammgast |
#3 erstellt: 08. Dez 2017, 11:30 | |
Hi, besten Dank für das Feedback! Also dass alle Vinyls eine Wulst am Rand haben, ist für mich jetzt auch eine neue Information. Bei meinen restlichen ca. 30 LPs (habe gerade erst mit Vinyls begonnen) kann ich keine Wulst sehen. Messbar kann sie natürlich sein. Aber im Fall der jetzt problematischen Platten würde ich sogar die Wulst noch mit bloßem Auge erkennen, wenn sie nur ein Drittel so dick wäre. Ich halte sie daher für extrem ausgeprägt. Ich habe die Platten daher aufgrund deiner Antwort reklamiert und ich muss sie nicht mal an Amazon auf die Insel zurückschicken. Das Geld gab es einfach so zurück. Ich frage mich, ob die das aufgrund des vergleichsweise geringen Warenwertes so handhaben, oder ob der Artikel schon so oft reklamiert wurde, dass sie da einen Vermerk zu haben. Da mir die LP wirklich gut gefallen hat, werde ich sie jetzt nochmal bei JPC ordern und hoffe auf bessere Qualität. Wäre wirklich schade, wenn ich davon keine gute Pressung bekommen könnte, denn von meinen bisherigen Scheiben ist das musikalisch einer meiner Favoriten. Grüße Stephan [Beitrag von maniac1982 am 08. Dez 2017, 11:30 bearbeitet] |
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Brigand
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 08. Dez 2017, 11:59 | |
Hi, ergänzend dazu noch die genannten Threads: Thread 1 Thread 2 Das ist interessant, das kannte ich von Amazon bisher nicht. Möglicherweise nutzen sie ein zentrales Rücksendezentrum auch für Lieferungen aus UK. Wäre dann denkbar das das auch auf USA zutrifft. JPC beantwortet Fragen nach Reklamationsquote bzw. Qualitätsproblemen auch vor einem Einkauf dort. Kann nicht schaden... |
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maniac1982
Stammgast |
#5 erstellt: 08. Dez 2017, 14:58 | |
Hi, nochmal Danke für die weiterführenden Informationen. Bin eben nach Hause gekommen und habe zur Dokumentation ein Foto von der "Wulst des Grauens" gemacht. Eigentlich kann das wirklich nur ein Produktionsfehler sein. Als "Designmerkmal" kann sich sowas doch niemand ernsthaft ausdenken. Grüße Stephan Edit: In größerer Auflösung vielleicht besser erkennbar: https://abload.de/img/img_266565s29.jpg [Beitrag von maniac1982 am 08. Dez 2017, 15:01 bearbeitet] |
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Hörbert
Inventar |
#6 erstellt: 09. Dez 2017, 09:34 | |
Hallo! Der "Wulst" war bei alten Pressungen vor der Erdölkrise in den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts sehr weit verbreitet und ist erst später verschwunden. Der sollte bewirken das bei den damaligen allgemein verbreiteten Automatikplattenspielern die Nadel beim Aufsetzen nach innen rutscht, die dabei entstehenden unangenehmen Geräuschen waren seinerzeit nicht hörbar da diese Geräte eine Stummschaltung verbaut hatten die Wiedergabe erst freigaben wenn der Tonarm vollends abgesenkt war. Die fraglichen Exemplare stammen also m.E. aus sehr sehr alten Pressen die wahrscheinlich wegen der durch den Schallplatten-Hype gestiegen Nachfrage wieder reaktiviert wurden respektive aus einem 3. Welt-Land zurückgekauft wurden. MFG Günther |
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Goodman_
Stammgast |
#7 erstellt: 10. Dez 2017, 12:06 | |
Hi und Fi, die Wulst verhinderte auch die Berührung der Rillen mit dem Plattenteller. In disem Zusammenhang wurden nicht nur auch Platten mit Wulst produziert, sondern auch mit entsprechend dickerem "Plattenzentrum". Das machte natürlich nur Sinn, wenn beides kombiniert wurde. Habe deshalb keine Angst vor einem Wulst an der Platte. Wenn jedoch das Tonabnehmersystem, wie ich gelesen habe, beim Aufsetzen des Tonarmes erst mal an der Wulst hörbar streift, hängt dies wohl mit dem Model des TA zusammen. Die Nadel scheint sich mehr in das TA-System zu verstecken als sich zu zeigen. Schon mal das empfohlene Auflagegewicht des TA kontrolliert? Bei zuviel geht die Nadel gerne in die Knie. Grüße Blacky |
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Roadtrip
Stammgast |
#8 erstellt: 19. Dez 2017, 09:00 | |
Und was macht das Verhindern der Berührung der Rillen mit dem Plattenteller für einen Sinn? Zumindest widerspricht das dem Funktionsprinzip der Technics (und sicher auch anderen) Plattentellerauflage. Deren Durchmesser ist ja kleiner als der der LP und haben in der Mitte eine Vertiefung. Somit kann der Wulst und das dickere Plattenzentrum gar nicht aufliegen. |
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ParrotHH
Inventar |
#9 erstellt: 20. Dez 2017, 09:44 | |
Moin! Noch ein Ansatz für den Wulst, der mir geläufig ist: Der soll durchaus verhindern, dass die Rillen etwas berühren, und zwar die Rillen einer anderen Platte, die darauf und/oder darunter liegt. Bei Benutzung eines Wechslers, wie es bis in die 70er-Jahre durchaus üblich war, eine sinnvolle Maßnahme. Bei Erhöhung des Plattenrandes und des Labelbereichs liegen mehrere Schallplatten dann genau auf diesen beiden Bereichen aufeinander auf (und fallen aufeinander), während der empfindliche Rillenbereich unbehelligt bleibt und dadurch geschützt wird. Mit dem Verschwinden der Wechsler in den 70ern verschwinden dann auch mehr und mehr die wulstigen Ränder. Das kann ich in meiner Plattensammlung auch zeitlich ganz gut nachvollziehen. Parrot |
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Goodman_
Stammgast |
#10 erstellt: 20. Dez 2017, 14:29 | |
Hi and Fi ! Sowohl Radtrip als auch Pirrot haben mit ihren Erfahrungen/Gedanken noch etwas Erwähnungswertes beigetragen. Radtrip, die Auflage der Platte auf den Plattentellern hängt wiederum von der Auflage auf den Plattentellern ab. Diese können, je nach Marke des Plattenspieler-Herstellers, verschieden gestaltet sein. Bei menem Spieler z-B. ist in der Mitte der Auflage keine Vertiefung vorhanden. Anstelle Wülste sowohl in der Mitte als auch am äußersten Auflagenrand. Desweiteren weisen die Durchesser der Plattenteller geringfügig auch grüßere Maße auf. Da ist wohl ein Plattenwulst schon berücksichtigt. Pirrot, Du bist aus der Generation (wie ich vielleicht auch), die noch die Plattenwechsler gekannt haben. Da stapelten sich die Platten direkt aufeinander. Nur ein Wulst am Außenrand der Platten - vielleicht verbunden mit einer erhöhung des Labelbereiches - verhinderte wirksam die Berührung von Rillen ziu Rillen der daraufliegenden Platten. Meine Platten weisen alles auf, was die Plattenindustrie auf den Markt brachte. Will nicht in die Einzelheiten gehen. Für die Musikwiedergabe hatten die unterschiedlichen "Modelle" noch noch nie einen Einfluß. Selbst die Funktion eines Plattenwechslers wandte ich nie an. Grüße Blacky |
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WBC
Gesperrt |
#11 erstellt: 20. Dez 2017, 19:23 | |
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Goodman_
Stammgast |
#12 erstellt: 21. Dez 2017, 12:39 | |
[Beitrag von Goodman_ am 21. Dez 2017, 20:35 bearbeitet] |
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WBC
Gesperrt |
#13 erstellt: 21. Dez 2017, 14:09 | |
Ich denke, dass der Grund für Dein Unverständnis meinen Smilies gegenüber ganz simpel ist, aber Du Ihn wirklich nicht verstehen kannst... Derjenige, der sich die von Dir zitierten Nicknames anschaut und ein klein wenig scrollt, wird jedoch verstehen... |
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ad-mh
Inventar |
#14 erstellt: 21. Dez 2017, 22:45 | |
Friede sei mit Euch. Wir haben bald Weihnachten. |
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Goodman_
Stammgast |
#15 erstellt: 22. Dez 2017, 12:32 | |
Hi, .....und danke für die Entsendung der Friedensengel, WOW, und deren gleich drei! Sicher für jeden von uns einen, oder? Meine Antwort fröhliche ( ) Weihnachen auch für euere Lieben!. Und: Keep swinging ! BLACKY |
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