Schallplatten noch zu retten?

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contadinus
Inventar
#1 erstellt: 12. Sep 2024, 12:09
Liebe Fans der Langspielplatte,

kurze Frage an die Allgemeinheit:
bin vor kurzem durch einen glücklichen Umstand zu ca. 40, teilweise ganz feinen, LPs gekommen. Hab dann natürlich gleich ein paar davon ausprobiert. Naja, das Ergebnis ist eher ernüchternd... Die Platten sehen optisch eigentlich sehr gut erhalten aus, aber die Tonqualität ist teilweise miserabelst!

Nun gut, langer Rede kurzer Sinn, hab den edlen Spender dann gefragt, wie er die Platten abspielte. Es stellte sich heraus, daß es sich bei ihm um das genaue Gegenteil eines HiFi-Enthusiasten handelt - er hatte aus Bequemlichkeitsgründen das Gegengewicht am Tonarm nicht angebracht!
D.h. statt mit ca 1,5g wurden die Platten mit ca 14g (grobe Eigenmessung) abgespielt.
Abspielgerät war ein altes Philips Stereo Music Center 901 mit eher mittelmäßiger Philips-Nadel.

Tja - und nun meine Frage:
Ist da noch was zu retten??
dan_oldb
Inventar
#2 erstellt: 12. Sep 2024, 13:06
Was willst da retten? Wenn nicht doch kiloweise Dreck in den Rillen sitzt den du rauswaschen kannst bleibt nur die mechanische Beschädigung als Ursache übrig.
hammermeister55
Stammgast
#3 erstellt: 12. Sep 2024, 17:27
Tja ein Diamant oder ein Saphir ist härter als Vinyl, da ist nichts mehr zu machen, ausser vielleicht als Deko an die Wand hängen.
Das musste ich auch schon bei so mancher alten Platte, die tadellos bei Sonnenlicht aussah, feststellen. Der Sound hat durch falsche Einstellung wirklich verzerrt oder dumpf geklungen.
dacander100
Stammgast
#4 erstellt: 12. Sep 2024, 22:25
Die ersten Platten die ich mir vor mehr als 50 Jahren gekauft habe, waren noch die Singleplatten, die mit 45 U/min abgespielt wurden. Und heute noch höre ich die Auswirkungen falsch abgespielter Schallplatten, weil ich alle Platten, auch die schlechten vor mehr als 20 Jahren digitalisiert habe, und heute vom PC abspiele.

Es sind aber nur wenige Singleplatten die schlecht und verzerrt klingen und meißtens auch nur am Anfang. Da hat mit dem alten Player was nicht gestimmt . Digital läßt sich das natürlich auch nicht beseitigen. Ich höre mir das aber an, weil es danach immer besser wird.

Denn die meißten 45er Singles von damals sind klanglich mit das beste was ich auf dem PC habe. Heute gibt es auch Lpś die mit 45 U/min abgespielt werden. Was heute alles geht . Wäre damals unmöglich gewesen.


[Beitrag von dacander100 am 12. Sep 2024, 22:32 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#5 erstellt: 13. Sep 2024, 16:27
Ja, verzerrt und dumpf bringt es auf den Punkt.

ABER inzwischen schaut alles schon wieder ganz anders aus...
Hab nämlich zu Testzwecken mal eine ältere Platte, die ich gut kenne, laufen lassen und siehe da - klang auch schauerlich. Das fand ich spontan wenig super, das System ist ein OMB 30 um das es mir wirklich leid wäre!
Jedenfalls hab ich mir die Nadel dann mal genauer angesehen:

omb 30 dirty

Offenbar hab ich da beim Aufsetzen auf die erste Platte des neuen Konvoluts ordentlich Dreck mitgenommen. Oder ist gar ein Stück Vinyl ausgebrochen?! Jedenfalls gings mit der Bürste nicht runter, was ich natürlich zuvor schon versuchte. Erst mit dem Schmutzradierer ließ sich die Nadel recht problemlos befreien und sieht jetzt wieder so aus:

omb 30 sauber

Insofern bin ich jetzt eigentlich ganz froh, daß Diamant deutlich härter ist als Vinyl.
Und bin eigentlich recht erstaunt wie stabil dieses filigrane Nädelchen eigentlich ist. War eigentlich schon überzeugt, daß die Nadel hinüber ist.
Jedenfalls eine erstaunliche Sache. Und irgendwie scheint mir, sowas passiert immer ausgerechnet mir...

Vielen Dank jedenfalls für die Anteilnahme!
Und bevor ichs vergess, hab ein paar der neu zugelaufenen Platten jetzt mal mit vernünftiger Hardware ausprobiert - entweder hat der bisherige Besitzer sie nur wenig verwendet oder die ca 14g haben nicht gereicht. Jedenfalls hören sich die Platten so schlecht nicht an. Juhuu!
Also Schallplatten doch gerettet!
analognerd
Stammgast
#6 erstellt: 13. Sep 2024, 16:35
Wasche die Platten mal, einfach warm Wasser, etwas Spüli auf einen Lappen. Dann über dem Wasserhahn den Schmutz herunterspülen.
contadinus
Inventar
#7 erstellt: 13. Sep 2024, 16:51
Danke für den Tip.
Hab mir sogar vor einigen Monaten eine Ultraschallwanne zum Plattenwaschen zugelegt. Jetzt hätte ich dann mal einen vernünftigen Grund das Ding auch auszuprobieren.

In diesem Fall wars aber scheinbar tatsächlich gar nicht der Dreck, sondern ein Fehler im Vinyl selber. Hab mir grad mal die Übeltäter-Platte genauer angesehen. Ist übrigens von Pizzera und Jaus die Scheibe.
Jedenfalls hat sie tatsächlich eine kleine Kerbe in der Einlaufrille. Hab versucht es zu fotografieren:

lp mit lücke von oben

lp mit lücke


Also sicher bin ich mir natürlich nicht, daß das die Ecke ist, die dann an der Nadel feststeckte, aber aussehen tuts schon so. Und ich weiß auch noch, daß die Nadel recht grenzwertig am Rand der Platte runter gekommen ist.
Passiert sowas häufig mal, oder ist das ziemliches Pech? Mir ist sowas jedenfalls noch genau nie untergekommen.


[Beitrag von contadinus am 13. Sep 2024, 16:52 bearbeitet]
analognerd
Stammgast
#8 erstellt: 13. Sep 2024, 18:47
Ich habe unsaubere Kanten und Pressfehler so auch bei nagelneuen Platten schon erlebt.
Die gezeigte Platte könnte evtl. mal runtergefallen sein und der Abrieb fing sich dann an der Nadel.
Den Schmutzradierer würde ich wegen der Porengröße nicht empfehlen, der reisst zu sehr an der Aufhängung.
Lieber so ein Fläschen Alkohol mit Bürstchen nehmen. Gibt es auch Interdental-Bürsten für Zähne, die tun es auch.
Und ja, ab in die Schallwaschmaschine, das holt noch viel heraus(an Schmutz).
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