Bandgeräte, teuer und kompliziert ?

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chavi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2009, 14:41
Macht das Musikhören mit solcher Maschine Spaß? Ist der Bandmaschine-Nutzer ein Nostalgiker ?

Warum werden viele Geräte ohne NAB und Spulen verkauft?

Bedeutet „NAB“ etwa wie der Spulenbefestigung-Teil, ohne NAB laufen die Bände nicht ?

Es ist irgendwie selsam, finde ich, wenn der Verkäufer diese 2 Dinge nicht am Gerät hat und nicht mitverkauft. Wenn er die 2 Teile nicht hat, dann konnte er das Gerät auch nicht betreiben oder? Oder es ist eine Verkauf-Strategie, damit er mehr Gewinn machen kann ?

Wenn ein Mensch bisher keine Erfahrung mit dem Tonbandgerät hat, wie kommt er weiter, wenn er nur ein nacktes Gerät kauft und nach dem Kauf keine Hilfe von dem Verkäufer bekommt?

Bitte berichtet mir von Euren Erfahrungen und Wissen. Danke !
Wolfgang_K.
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2009, 18:08
Hallo Chavi!

NAB ist eine internationale Norm für die Entzerrung bei A/W-Modus. Hat nichts mit einem NAB-Adapter für 26cm-Großspulen zu tun. Du kannst eine Bandmaschine auch nur mit 18cm Spulen betreiben, da brauchst Du keine NAB-Adapter.

Um eine Leerspule und um eine passende Tonbandspule mußt Du Dich als Käufer selber kümmern. Die sind neu schwer zu bekommen und außerdem schweineteuer. Du zahlst in der Regel für eine neue 18/760m Spule etwa 30 Euro. Bei 26 cm Spulen liegen die Preise ab 70 Euro aufwärts. Und die NAB-Kerne (die sollen doch etwas hermachen) da bist Du gleich mit 240 Euro (pro Paar) dabei.

Guter Rat von mir. Es gibt Antiquariate mit guter Literatur über Tonbandtechnik, mit diesen Büchern kannst Du Dir wertvolles Wissen aneignen.

Tonbänder sind out - das ist nur noch ein Hobby für Enthusiasten und Liebhaber. Leider ist das Risiko hier für eine schöne aber antiquierte Technik aus Unwissenheit zuviel Geld zu versenken sehr sehr hoch.
springer750
Stammgast
#3 erstellt: 17. Feb 2009, 18:50
in allem hat Wolfgang K. sicher nicht recht...

Eine Bandmaschine macht auch heute noch richtig Spaß! Mal ganz abgesehen von der Optik.

Du kannst 18er und teils auch 26er Spulen nutzen. Letztere gibt es mit NAB-Adapter-Notwendigkeit (meist die Alu-Spulen) und auch ohne. Die Bandqualität ist gleich, nur die Länge unterschiedlich.

NAB-Adapter sind gebraucht ab ca. 30 Euro erhältlich, selbst die edlen Alu-NAB-Adapter liegen nur unwesentlich über 100,-- €. Bandmaterial neu kostet bei bluthard auch nicht sooo viel, teils ist auch älteres Material durchaus noch völlig in Ordnung (Maxell z.B.) und gebraucht günstig zu erhalten.

Die Frage dürfte eher sein, was für eine Maschine. Die viel angebotenen Revox müssen nahezu alle überholt werden, wenn man wirklich Freude daran haben will (Ausnahmen gibt es natürlich auch). Da sind schnell 100-300 Euronen zusätzlich weg, wenn man es ernst meint, dafür ist (fast) alles noch zu bekommen.

Teac, Tandberg, Akai und Co üben meist einen stärkeren Reiz aus, sind aber hinsichtlich Ersatzteilen schwerer zu unterhalten.

Also zunächst mal ehrlich in sich ´reinhorchen, was man/Du wirklich wilst. Im Tonband-Forum wird Dir sicher auch geholfen...

Gruß


[Beitrag von springer750 am 17. Feb 2009, 18:54 bearbeitet]
chavi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Feb 2009, 15:37
Danke Wolfgang und springer750.

Eigentlich faszinieren mich schon seit meiner Kindheit die Bandmaschinen. Vorher hörte ich nur Radios, bis eines Tages der Nachbar von uns eine Akai-Bandmaschine hatte. Eine Bandmaschine war also mein Jugendtraum.

"Tonbänder sind out - das ist nur noch ein Hobby für Enthusiasten und Liebhaber..."


Daher kenne ich niemanden, der eine Bandmaschine hat. Auch die Hifi-Läden in meinem Wohnort haben solche Geräte nicht Ein Laden beschäftigt sich nicht nur mit Hifi, sondern gleichzeitig auch mit Wein, total neu für mich!).

"...Eine Bandmaschine macht auch heute noch richtig Spaß! Mal ganz abgesehen von der Optik..."


glaube ich Dir gern, werde das Tonband-Forum besuchen, vielleicht finde ich jemanden in meiner Umgebung, der mir in die Welt der Bandmaschinen praxisnah vorführen kann.

Leider kenne ich mich nicht aus, wie ich hier 2 Sätze von Euch als Zitat im Kästchen gestalten kann, deswegen als kursive Schrift!


[Beitrag von chavi am 18. Feb 2009, 15:57 bearbeitet]
Wolfgang_K.
Inventar
#5 erstellt: 18. Feb 2009, 16:17
@chavi!

Es ist wirklich nicht einfach, einem Newbie die Tonbandaura irgendwie nahezubringen. Ich habe in meinem ganzen Bekanntenkreis auch niemanden, der so eine Bandmaschine hat, geschweige denn in der Lage ist, diese auch mal vorzuführen.

Ich habe schon mehrere Maschinen gehabt (von Saba über Philips bis zu Uher ), bin dann aber aus mehr pragmatischen Gründen bei ReVox hängen geblieben. Und diese Maschine begleitet mich schon seit 1985.

Wenn heute jemand so eine Maschine rumstehen sieht, der denkt woh - das ist es. Diese Maschinen vermittelten einen Flair in kongenialer Symbiose von Ästhetik und Musikgenuß - davon sind heutige Gerätschaften lichtjahre weit entfernt.

Deshalb ein guter Rat von mir. Kräftig sparen und Dir das Objekt Deiner "Begierde" anschaffen. Ich persönlich würde Dir zu einer Teac x1000 raten - robust und für die Ewigkeit gebaut. Oder wenn Du bescheidener möchtest eine ReVox A77 / B77 - aber dann bitte nur von einem autorisierten Händler der Dir auch Service bieten kann. Bei Ebay kannst Du ohne spezielle Kenntnisse reingelegt werden....und wenn es doch über Ebay geht dann würde ich dort vorbei fahren und mir das Gerät persönlich in Augenschein nehmen.

PS.: Ein gutes Gläschen Rotwein und ein im Hintergrund sich drehender Bandteller oder Plattenspieler - manche Hifi-Läden wissen schon ganz genau wie man eine gewisse Clientel anspricht.
Mister_McIntosh
Inventar
#6 erstellt: 18. Feb 2009, 16:27
Ich selber habe mir jetzt vor kurzem eine Revox A77 geholt. Der Klang ist einmalig, da kommt kein Kassettendeck mit und es sieht auch noch Top aus, wenn man große Spulen hat. Ich würde mir immer wieder ein neues Tonbandgerät holen
springer750
Stammgast
#7 erstellt: 18. Feb 2009, 17:02

karato-returns schrieb:
Ich selber habe mir jetzt vor kurzem eine Revox A77 geholt. Der Klang ist einmalig, da kommt kein Kassettendeck mit und es sieht auch noch Top aus, wenn man große Spulen hat. Ich würde mir immer wieder ein neues Tonbandgerät holen


falsch!!!...da kommen einige Cassettendecks mit, allerdings ist das dann auch eine entsprechende Preisliga!

@ Wolfgang K.

na, da liegen wir doch auf gleicher Welle. Hatte ich Dich etwa oben falsch verstanden? Deine Empfehlung kann ich nur bestätigen, genau so würde ich es tun! Einzig, falls sich doch in der Näe noch jemand auftun sollte, der Bandmaschinen repariert, kann man auch eine technisch nicht einwandfreie Maschine billig erstehen und gleich zur Revision abgeben. Übrigens: Geräte die bei ebay ungeprüft und ohne Anschlußkabel angeboten werden, kannst Du meist direkt auf den Schrott schmeißen... ( Scherz!!! natürlich noch ausschlachten...)

Gruß
Mister_McIntosh
Inventar
#8 erstellt: 18. Feb 2009, 17:16
Natürlich wird es noch bessere Decks geben, wie z.B. das Nakaimichi Dragon.
springer750
Stammgast
#9 erstellt: 18. Feb 2009, 17:33

karato-returns schrieb:
Natürlich wird es noch bessere Decks geben, wie z.B. das Nakaimichi Dragon.


genau!!!
Wolfgang_K.
Inventar
#10 erstellt: 18. Feb 2009, 17:37
So gut die Nakamichi Dragons auch waren - nur schaut die Ersatzteilerschaffung nicht sehr gut aus.. mal vorsichtig formuliert. Andruckrollen werden wahrscheinlich nicht das Problem sein, sondern Nakamichi-spezifische Bauteile wie Tonköpfe, Special-IC's, Riemen usw)

Wenn schon ein Kassettenrecorder dann das ReVox B 710 (setzte 1985 Maßstäbe, alleine die Motoren waren so wuchtig das man die auch zum Plattenspielerantrieb nutzen konnte) oder das B 215 S. Schwer, groß aber von der Verarbeitung und vom Klang her kaum zu toppen...Andere Hersteller sprangen auf diesen Zug auf, und das bescherte den Fans super Kassettenmaschinen, die es so heute nicht mehr gibt.


[Beitrag von Wolfgang_K. am 18. Feb 2009, 17:41 bearbeitet]
Mister_McIntosh
Inventar
#11 erstellt: 18. Feb 2009, 17:44
Genau so ist es. Nakaimichi soll so wie früher gar nicht mehr existieren und es gibt leider keine Tonköpfe mehr für den Dragon. Bekommt man für Revox eigentlich noch jedes Ersatzteil?
karl-eins
Neuling
#12 erstellt: 18. Feb 2009, 17:54
Moin,

hab meine Revox auch schon seit 1975 - und erst letzte Woche das gleiche Modell gebraucht gekauft - wie neu, alle beide (naja, halt gut gepflegt).

Eine Zeit lang schienen CDs eine Alternative - billig und schnell zu kopieren. Mittlerweile macht das hier keiner mehr - die Qualität über Jahre und Jahrzehnte ist auf sehr guten Tonbändern einfach besser. Und ganz nebenbei gesagt: wenn meine Tochter akustische Gitarre spielt, läuft ein Uher Report mit - einfach zu bedienen und klasse Qualität.

wiesodenn
Stammgast
#13 erstellt: 18. Feb 2009, 18:02

karato-returns schrieb:
Genau so ist es. Nakaimichi soll so wie früher gar nicht mehr existieren und es gibt leider keine Tonköpfe mehr für den Dragon. Bekommt man für Revox eigentlich noch jedes Ersatzteil?


...dieser Unsinn hält sich leider auch hier im Forum:

richtig ist, Nakamichi existiert nicht mehr! Die Qualität eines Dragon, eines ZX (L), teils CR ist so gut, daß da gar keine neuen Tonköpfe nötig werden. Die klassischen Verschleißteile sind nach wie vor erhältlich. Mein Dragon benötigte auch ein wenig Pflege, die problemlos von einer Fachwerkstatt erledigt wurde.

falsch ist, daß es für die Revox ALLE Ersatzteile gibt, bzw. gibt es Reparaturen, die zwar möglich, wirtschaftlich aber Unsinn sind. Unkaputtbar sind die Revox nicht, auch so ein Märchen...

richtig ist, daß es viele schwache Naka-Tapes a la BX-125 gibt, aber die klangen auch nicht besser als andere. Das sind keine sammelwürdigen Geräte (ohne da jemandem zu nahe treten zu wollen).

Wer so ein super Revox 215 haben möchte, der kann mich gerne anschreiben...ich gebe eines ab und behalte meinen Dragon!!!
Mister_McIntosh
Inventar
#14 erstellt: 18. Feb 2009, 18:15
Wenn man die Geräte pfleglich behandelt, müsste so ein Tonkopf ja lange halten, man weiß aber auch nie wie der Erstbesitzer damit umgegangen ist.

Wie teuer ist eigentlich so eine Revox Reparatur im Durchschnitt?
wiesodenn
Stammgast
#15 erstellt: 18. Feb 2009, 18:19

karato-returns schrieb:

Wie teuer ist eigentlich so eine Revox Reparatur im Durchschnitt?


wer soll Dir denn das seriös beantworten???

Wenn Du eine Bandmaschine meinst, dann fängt das bei 100,-- € an und kann sicher bis weit jenseits 500,-- € reichen, je nachdem, was gemacht werden muß. Da mußt Du mal beim revoxjoschi oder bei di Benedetto nachfragen...was die für eine Revision haben möchten.

Eine komplett revidierte B77 kostet auch schonmal über 1000,-- €!
Mister_McIntosh
Inventar
#16 erstellt: 18. Feb 2009, 18:26
Mich würde nur mal Interessieren, was ein Austausch der Riemen kosten würde, oder kann man das auch selber machen ohne sich die Finger zu brechen.
karl-eins
Neuling
#17 erstellt: 18. Feb 2009, 18:45

karato-returns schrieb:
Mich würde nur mal Interessieren, was ein Austausch der Riemen kosten würde, oder kann man das auch selber machen ohne sich die Finger zu brechen.


Revox hat 3 Motore - Riemen gibts nicht viele - vielleicht beim Zählwerk

Was die Reparaturen angeht: üblicher Weise gehen mal die Lämpchen kaputt, ansonsten Köpfe und Bandführung regelmäßig reinigen, entmagnetisieren und gut ist.

Einmessen kann man alle 5 Jahre selbst machen mit Tongenerator und Spektrumanalysator - also nix Schlimmes.

lg

Karl
Mister_McIntosh
Inventar
#18 erstellt: 18. Feb 2009, 20:27
Wie entmagnetisiert man und wie misst man ein? Die Tonköpfe kann man doch mit Alkohol reinigen oder? Wie oft muss man denn reinigen?
Wolfgang_K.
Inventar
#19 erstellt: 18. Feb 2009, 23:48
Ich muß zu meiner Schande gestehen daß ich meine Köpfe an der B77 noch nicht einmal entmagnetisiert habe. Solange die Köpfe durch äußere Einflüsse (zum Beispiel durch magnetische Gegenstände wie Schraubendreher oder ähnliches) magnetisiert werden, ist das eigentlich nicht unbedingt notwendig. Magnetisierte Tonköpfe wirken sich durch einen hörbaren Höhenabfall mit gesteigertem Bandrauschen aus.

Aber da gehen die Meinungen sehr oft auseinander.

Du mußt mit der Entmagnetisierdrossel die Köpfe langsam anfahren und langsam die Drossel von den Köpfen wieder wegführen.

Tonköpfe und Bandführungen reinige ich nur einmal im Monat, je nachdem wie oft die Maschine in Gebrauch war. Und am besten eignet sich dazu Isopropyl-Alkohol 70%.
karl-eins
Neuling
#20 erstellt: 19. Feb 2009, 10:17

karato-returns schrieb:
Wie entmagnetisiert man und wie misst man ein? Die Tonköpfe kann man doch mit Alkohol reinigen oder? Wie oft muss man denn reinigen?


Hallo k-r,

Wolfgang hat schon das Meiste geschrieben. Wichtig ist auch, dass du nur wirklich gutes Bandmaterial bentzt und nicht klebrige Billigware, die 30 Jahre in einem Raucherhaushalt benutzt wurde (brrrr, mich schaudert - meine armen Bandführungen und Tonköpfe).

Gruß

Karl
sound56
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 19. Feb 2009, 10:36
bubiboy43
Stammgast
#22 erstellt: 19. Feb 2009, 10:38
[quote="Wolfgang_K."]Hallo Chavi!

Tonbänder sind out - das ist nur noch ein Hobby für Enthusiasten und Liebhaber.

Hallo,

ach ja und warum tauchen diese tollen Geräte dann neuerdings in vielen TV-Werbespots auf ? Zu dem ist mir aufgefallen, das TB`s wieder immer öfter in TV-Krimis als Aufzeichnungsgerät bei Verhören zu sehen sind.In Ebay gibt es eine eigene Rubrik für TB`s, mit weit über 2000 Artikeln. Des weiteren gibt es eine Menge TB-Foren. So Out scheinen diese Geräte ja dann wohl doch nicht zu sein.

Frank
chavi
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 19. Feb 2009, 15:13

Wolfgang_K. schrieb:
@chavi!

Es ist wirklich nicht einfach, einem Newbie die Tonbandaura irgendwie nahezubringen.


Hallo Wolfgang, danke für Deine wertvolle Tips. Mein Verstand sagt mir, daß ich bei CD, MC, LP bleiben sollte. Aber mein Herz schlägt immer für Tonband ! Jetzt weiß ich auch, warum ich gern vor der Waschmaschine sitze und mir den Waschtrommel drehend zuschaue.

Die Geschichte (Hifi mit Wein) war nicht nur neu für mich. Der Inhaber hat einen schwarzen Kleid an, redete von Kultur des Musikhörens usw... ich war total irritiert und dachte, daß er kein Händler, sondern ein Guru oder ein Priester wäre !
showtime25
Inventar
#24 erstellt: 19. Feb 2009, 15:36
Ja. Hifi/High End driftet immer mehr in die Esoterik Ecke ab. Siehe auch Kabel und weiteres Zubehör. Und das umso stärker, je weiger es "normales" Hifi gibt.
Es gibt zwar wieder einige neue Sachen, aber der Umsatz wird halt mit 5.1, PC/Laptop und Online Musik gemacht.

Oder halt teueres High End. Da muß man sich als Händler etwas einfallen lassen, um gegen die Märkte zu bestehen. Das geht halt über Wohlfühlen, Plattenspieler ect.
Ist aber nicht negativ gemeint, nur ein Trend. Von den 4 Händlern die es bei mir im Kreis noch gibt, verkaufen 3 seit mehreren Jahren Wein.
Wolfgang_K.
Inventar
#25 erstellt: 19. Feb 2009, 15:53
Als meine kleine Nichte vor Jahren einmal staunend vor meiner alten B77 stand, schaute sich mich fragend an, was das wohl jetzt sei. Sie sah so etwas wohl das erste mal in ihren jungen Leben....
chavi
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 20. Feb 2009, 14:33
Eines möchte ich sagen, seit mein mp3-Player kaputt geht, seit ich nicht mehr den mp3-Klang mag, denke ich an Tonband-Klang.
Archibald
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 20. Feb 2009, 18:40
Hallo Chavi,

ich kann die Faszination nachvollziehen. Ich hatte in der Vergangenheit eine Tandberg TD 20 A, die unbestritten ein Top-Modell ist. Nach der Anschaffung eines großen Cassettenrecorders aus dem gleichen Haus (TCD 440 A), hatte ich die Situation, dass bei beiden Geräten kein Unterschied zum Original (LP) zu hören war. Die Kosten für ein Band beliefen sich seinerzeit schon auf 60 DM, so dass ich schon aus wirtschaftlichen Gründen auf das Open Reel-Deck verzichtet habe. In der ganzen Zeit habe ich die TD 20 A ein einziges Mal wirklich ausgeschöpft : Bei einer Live-Aufnahme klassischer Musik - und selbst da waren die Unterschiede zu meinem Cassettenrecorder verschwindend. Wie gesagt, ein Open Reel ist faszinierend, sinnvoll ist es nicht. Warum soll man aber nicht gegebenenfalls einmal der Faszination nachgeben ....? Springer hat im übrigen mit seiner Aussage zur Ersatzteillage, zumindest für Tandberg, Unrecht. Jochen Schmidt vom Tandberg-Zentralservice in Remscheid hat seinerzeit alle verfügbaren Teile aufgekauft und wird Dir auch in schwierigen Fällen helfen können.

Gruß Archibald
Jazzy
Inventar
#28 erstellt: 20. Feb 2009, 22:16
Die kleinen Semiprofi-Maschinen lohnen kaum,da sie technisch nicht gut genug sind(A77/B77) .Erst ab PR99,C270 oder A8xx wirds interessant.Oder eine Telefunken M15a,mit Truhe,Fadern und Telcom C4.Sowas ist aber schon teuer.Die Tapes natürlich auch.Und woher soll man in der digitalen Welt Futter für die Analogmonster bekommen?Wie der Herr Sommer Masterbandkopien schicken lassen?Pro Stück ist man da mit 100-200,-Euro dabei,außerdem gibts nur wenige Anbieter.Es ist also reine Liebhaberei für Nostalgiker oder Neureiche.
Old-Papa
Stammgast
#29 erstellt: 21. Feb 2009, 10:00
So jetzt iche auch noch mit einem Komentar

Meinereiner hat sich seine erste Bandmaschine noch selbst gebaut, jawohl! Das Ding war von Qualität und Anmutung eher ein verstärkter Schuhkarton, aber gab Töne vonsich....

Das nächste Ding war ein Smaragd nebst Bändern (gebraucht, Geschenk) und danach ein BG23 (oder 26?) Die Bänder vom Smaragd habe ich noch, dadrauf Onkel und Tanten und quietschende Kinder (iche wohl auch).
Dann habe ich im Wortsinn ein B100 von Tesla erstanden und damit ewig "rumgemacht". Daneben zwar auch Vinyl, aber das Plattenangebot im Arbeiter-und-Bauern-Staat war doch eher übersichtlich.
Später kamen dann Kassettengeräte, auch "Westgeräte". Der Klang, naja.... Irgendwann gings Richtung MP3 und PC-Geraffel, aber Bandmaschinen habe ich noch immer. Inzwischen dazu auch eine gut ausgestattete Werkstatt, so habe ich schon etliche Leichen (Flohmärkte, iBäh usw) wieder komplett restauriert. Leider stehen die seit einigen Jahren unter schwarzen Tüchern auf dem Dachboden, kaum noch Zeit und Platz dafür.

Die Größe ist halt das Hauptproblem. Zum Überspielen braucht man schon 2 Stück, die Bänder haben auch noch Schachteln, alles das braucht Platz. Aber vom Klang her, allerfeinste Sahne! Irgendwann wird das Zeugs auch wieder ausgemottet (als Rentner?) und dann zurück zur Jugend!

Old-Papa


[Beitrag von Old-Papa am 21. Feb 2009, 12:22 bearbeitet]
MikeDo
Inventar
#30 erstellt: 21. Feb 2009, 13:59
Habe seit Jahren eine revidierte B77 (DiBenedetto), die traumhaft klingt und perfekt läuft. Bänder habe ich ausreichend vor Jahren schon bei JMS, einen Anbieter für Tonstudiotechnik in Dortmund, eingekauft. Thomann bietet auch diverse Spuelenbänder an.


Die kleinen Semiprofi-Maschinen lohnen kaum,da sie technisch nicht gut genug sind(A77/B77)


Das sehe ich anders.



Es ist also reine Liebhaberei für Nostalgiker


Das ist richtig.


schlotter
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 21. Feb 2009, 16:26
[quote="bubiboy43"][quote="Wolfgang_K."]Hallo Chavi!

Tonbänder sind out - das ist nur noch ein Hobby für Enthusiasten und Liebhaber.

Hallo,

ach ja und warum tauchen diese tollen Geräte dann neuerdings in vielen TV-Werbespots auf ? Zu dem ist mir aufgefallen, das TB`s wieder immer öfter in TV-Krimis als Aufzeichnungsgerät bei Verhören zu sehen sind.In Ebay gibt es eine eigene Rubrik für TB`s, mit weit über 2000 Artikeln. Des weiteren gibt es eine Menge TB-Foren. So Out scheinen diese Geräte ja dann wohl doch nicht zu sein.

Frank[/quote]

Aus rein dramaturgischen Gründen werden bei TV-Krimi-Verhören Tonbandgeräte aufgestellt und so postiert, damit der Zuschauer sie auch gut sehen kann.

Ein eher übliches Minidiktiergerät macht da dramaturgisch nicht soviel her, könnte sogar der Aufmerksamkeit des Zuschauers entgehen.
Jazzy
Inventar
#32 erstellt: 21. Feb 2009, 16:49
@Michael: ich meinte nicht gut genug,um sich von guter Digitaltechnik abzusetzen.
Old-Papa
Stammgast
#33 erstellt: 22. Feb 2009, 00:03

schlotter schrieb:
... Zu dem ist mir aufgefallen, das TB`s wieder immer öfter in TV-Krimis als Aufzeichnungsgerät bei Verhören zu sehen sind.


Gut beobachtet!
Ist mir auch vielfach aufgefallen. Selbst sauteure Nagras, die real bestimmt nie in einer Kriminalbude gestanden haben.

Old-Papa
chavi
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 23. Feb 2009, 15:20
@Archibald: Ja ich finde die Adresse optimal für mich von der Entfernung her. Auch das Modell TD 20 A gefällt mir (optisch). Von der technischen Seite weiß ich nicht, ob es für einen Anfänger der richtige ist. Ich muß mir intensiv überlegen, ob mein Herz oder mein Kopf die Entscheidung treffen soll. Aber mit hundertprozentig weiß ich, daß man viel Zeit und Geld haben muß, wenn man sich mit dem Tonband-Thema beschäftigen will. Im Moment habe einen Akai Kassendeck. Wenn man es sagen kann, es ist auch eine Art von Tondband und verlangt von mir nicht so viel Anstrengungen...

Eine Frage habe ich noch an Dich: Hat das TD 20 A einen eigenen Verstärker oder muß man es mit einen Verstärker betreiben?
Archibald
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 23. Feb 2009, 19:05
Hallo Chavi,

die TD 20 A hat, wie alle Tapedecks (und Cassettendecks), keinen eigenen Endverstärker ("Decks" nennt man meines Wissens ausschließlich die Geräte ohne eigenen Endverstärker). Das einzige Tape mit eingebautem Endverstärker in einer ansprechenden Klasse, das ich kenne, ist die Revox A 77, die es in einer Sonderserie auch mit integriertem Verstärker gab. Ob man sich klanglich damit allerdings einen Gefallen tut ? Die Endstufen werden sich wahrscheinlich um die 2 X 15 Watt bewegen und somit eher für den gelegentlichen mobilen Einsatz gedacht sein. Große Endstufen benötigen entsprechend potente Netzteile und erhöhen somit möglicherweise das Risiko von Brummeinstrahlungen.

Gruß Archibald
Ingor
Inventar
#36 erstellt: 23. Feb 2009, 21:35
Ich habe einen ganz fiesen Tipp. Da Bandgeräte heutzutage gegen jede 2. klassige Soundkarte abstinken, einfach ein preiswertes aber beeindruckendes Gerät kaufen, die Musik aus dem Computer oder vom CD-Player hören und dabei die Spulen drehen lassen. Damit man auch die Zeiger zittern sieht, das Bandgerät an den Tonbandanschluss des Verstärkers anschließen. Reicht völlig aus für den Effekt und ist gnadenlos preiswert. Wer sich ein Akai kauft wird auch spätestens nach einer Stunde den Geruch von altem Maschinenöl im Zimmer riechen können.
Archibald
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 24. Feb 2009, 10:43
Ingor,

entschuldige bitte, wenn ich jetzt etwas direkt werde : "Du hast keinerlei Ahnung", die nutzbare Dynamik einer TD 20 A SE läßt alles, was tatsächlich auf einer CD ist, hinter sich. Theoretisch hat die CD zwar eine höhere Dynamik, leider aber nicht praktisch. Ich gebe, obwohl ich passionierter Vinyl-Hörer bin, allerdings gerne zu, dass die echte Dynamik einer CD erheblich höher ist als die einer LP.

Gruß Archibald
Old-Papa
Stammgast
#38 erstellt: 24. Feb 2009, 14:05

Ingor schrieb:
Ich habe einen ganz fiesen Tipp. Da Bandgeräte heutzutage gegen jede 2. klassige Soundkarte abstinken...


Hallo,
was hast Du denn geraucht?
Selbst jede erstklassige Soundkarte kann mit guten Bandgeräten nur geradeso mithalten (behaupte ich mal). Natürlich gibbet auch Bandgeräte die nicht nur zweit-, sondern sogar fünftklassig sind, aber das gibbet bei Soundkarten wohl viel mehr! Und von solchen Prömpeln hat hier wohl auch keiner geredet.

Also, wenn vergleichen, dann bitte fair bleiben. Meine Akais, Phillips, Uhers, Brauns und wie die Dinger alle heissen, machen zumindest gegen alle meine bisherigen Soundkarten eine sehr gute Figur (klar, auch und gerade optisch ) Allerdings habe ich noch keine Sounbdkarte im Kilo-Eurobereich getestet, wozu auch...

Old-Papa
Archibald
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 24. Feb 2009, 15:08
Hallo Old-Papa,

diese Möglichkeit
was hast Du denn geraucht?
hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen. Ich gebe Dir Recht, das würde die Angelegenheit schon erklären.

Gruß Archibald
Wolfgang_K.
Inventar
#40 erstellt: 24. Feb 2009, 15:53
@ingor

Aber das ist jetzt nicht Dein Ernst?
Ingor
Inventar
#41 erstellt: 24. Feb 2009, 21:22
Wenn ich mir das schon wieder durchlese, die nutzbare Dynamik von Bandmaschinen, höher als von einer CD. Bitte wer hat hier geraucht? Selbst bei den besten Geräten war doch nur mit Kompandersystemen annähernd eine Dynamik von 80 db herauszuholen. Also eine erstklassige Soundkarte bringt hier deutlich mehr. Einen Dynamikbereich von 96 dB, einen schnurgeraden Frequenzgang von 10 - 20000 Hz und einen Klirrfaktor von 0.01%, Gleichlaufschwankungen gibt es nicht.

Eine einfache Soundkarte für 88 Euro bringt bereits diese Werte. Nun zeig mir doch bitte jemand ein Tonbadgerät, dass nur in die Nähe dieser Werte kommt. Und bitte jetzt nicht schreiben, man stamme von den Fledermäusen ab und da wäre das Spektrum jenseits der 20 kHz total wichtig. Revox gibt für die B77 63 dB (A) als Dynamikumfang an. Der Frequenzgang ist bei - 20 dB gemessen und erreicht gerade mal 20000 Hz mit -3dB. Alle Werte bei 19 cm/s. Klirrfaktor moderate 0,5%, ein Spitzenwert. Tandberg gibt 2% an und einen Fremdsapnnungsabstand von 64 dB bei 38 cm/s. Dafür hatten aber die Fledermäüse auch Spaß, reichte doch der Frequenzgang bis 30000 Hz. Gleichlaufschawankungen waren dezent mit 0,08% bei den hohen Geschwindgkeiten und schon weniger tollen 0,14 % bei 9,5 cm/s. Wer es nachlesen will:
http://www.makarateyp.com/MG/TD20/TD20-1.htm

Ich liebe auch die ollen Tonbandgeräte und habe immer von einem Revox, nein ich will ehrlich sein, von einem TK 745 von Grundig geträumt. Vor 30 Jahren. Ein Akai habe ich noch, allerdings eins von dieser Sorte Schrott schon bei Fertigung, ein GX 215, super stabil, aber Gleichlaufschwankungen zum Fürchten. Läuft auch noch und stinkt auch noch. Aber die Tonqualität unter aller Kanone.
Meine kleine Anleitung war nicht ganz Ernst gemeint, aber wenn ihr es ausprobiert, werdet ihr die Vorteile schnell erkennen. So und jetzt gehe ich und ......
Archibald
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 25. Feb 2009, 07:57
Hallo Ingor,

Du hast Dich hier auf eine "kleinere" Version der 20 A bezogen als ich. Wenn ich mich auf die diversen HiFi-Jahrbücher beziehen darf, dort wurde die Dynamik mit Geräuschspannungsabstand gleichgesetzt und da lese ich in dem von Dir geposteten Link für die "normale" 20 A (2-Spur 38 cm/s) 69 dB (ohne Kompander !) und nicht 64 dB. Zur Information : Die TD 20 A SE bringt ohne Kompander mit Ampex Grand Master Bändern und Spezialentzerrung (deshalb SE !) ca. 80 dB Nutzdynamik, eine CD hat echte 60 dB, eine LP 45 dB. Du hast zurecht darauf verwiesen, dass Frequenzgänge > 20000 Hz nur für Feldermäuse interessant sind, dann darf ich Dich daran erinnern, dass die übrigen genannten Werte (Gleichlauf, Klirr, etc.) auf alle Fälle ebenfalls nicht mehr hörbar sind, auch wenn ich hier die Tiere, die es interessiert, nicht nennen kann. Noch einmal : Es geht mir um die praktisch nutzbare Dynamik. Theoretisch bringt mein CDP auch > 95 dB, leider sind auf dem Medium (wenn es ein gutes ist) nicht mehr als 60 dB.

Gruß Archibald
Ingor
Inventar
#43 erstellt: 25. Feb 2009, 17:01

Für Rauchen gibt es ja kein Zeichen, aber besoffen kann ja auch schön sein.
chavi
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 26. Feb 2009, 20:28
Hallo Archibald, danke für Deine Infos. Als ich noch klein war, hatte mein Bruder ein Tonbandgerät von Panasonic. Das Ding hat einen eigenen Verstärker. Seine Spulen waren auch nicht groß (Durchmesse ungefähr groß wie ein Frühstückteller). Sein Klang war deswegen auch bescheiden. Ich glaube, daß es 2 Arten von Tonbandgeräte gibt, die eine hat große Spulen und die eine hat kleine Spulen. Was mich immmer beeindruckt ist, sind die Machinen mit den großen Spulen. Manchmal sind die Spulen so groß, ragen über das Gehäuse hinaus. Das allein zu gucken ist auch schon sehr fürchtenerregend. Und wenn man einen guten Verstärker und gute Boxen hat, ist die Musikgabe wirklich ein Erlebnis. Ich hatte schon mal im Schlafen von solcher Maschine geträumt.


[Beitrag von chavi am 26. Feb 2009, 20:29 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#45 erstellt: 26. Feb 2009, 22:18
Nein,die tatsächliche Unterscheidung bei Bandmaschinen geht in Home-Semiprofi-und Profimaschinen.Dann noch feiner in Mehrspur-und 2Spurmastermaschinen.Das Gerät für zu Hause hat oft nur 1-2 Motoren,Viertelzoll und Vierspur.Semiprofis haben dann 3Motoren,Viertelzoll-Halbspur und 38cm/s.26er Spulen sollten auch gehen.30er Spulen sind beim Rundfunk vorgeschrieben(gewesen),siehe eine Telefunken M15.Die richtigen Profis sollten also: 30er Spulen können,38/76cm/s können,3 Motoren haben,3Köpfe mit Halbspur.Übrigens ist die nutzbare Dynamik bei CD heutzutage 98dB,zu Hause mit SBM 96dB.Wieso?Nun,im Studio wird durchgängig nur noch 24Bit/96kHz benutzt.Erst am Ende wird auf 16Bit/44,1kHz downgesampelt,dies geschieht mit hochwertigen Ditheralgorithmen.Außerdem haben die CDP heutzutage ein Quantisierungs-S/N von 98dB erreicht.Realisiert werden bei audiophilen Klassikaufnahmen ca.50dB Dynamik,das haut einen schon ganz schön aus den Puschen Die meisten Normaluser verkraften solche Dynamik nicht,weder vom Gerät,noch von den Nerven her
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