Thorens TD160 /TD165 Special Tonarmumbau?

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rorenoren
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Apr 2007, 22:56
Hallo,

ich habe gestern abend meinen Telefunken S500 vom Dachboden geholt und angeschlossen.

Das originale V15III mit Nachbaunadel montiert und gut.

Nachdem ich die fiese Relaisschaltung für das Signal ausgebaut habe, sind auch sämtliche Störgeräusche verschwunden. (bis auf das Rauschen des VV)

Der Klang ist gut.

Nun frage ich mich, wegen der nicht gerade genialen Federung und des Plastikgehäuses, ob es sich lohnen würde, den Tonarm (scheint ganz gut zu sein) in einen der beiden Thorens einzubauen.
(TD160, TD165 Special)

Deren Arme gefallen mir nicht recht.
Der TD165 hatte ein verbogenes Armrohr, so dass ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (damals) den Arm ca 2cm vor dem Lager abgesägt (!) habe und ein altes S Tonarmrohr darngebastelt.

Das Bajonett hält das Headshell besser fest, als das originale. (fehlte damals sowieso)

Der Spieler lässt sich problemlos nach Schablone justieren. (sogar das System sitzt gerade im Headshell)

Es klingt prima.

So, ist der Ortofon Arm nun so gut, dass man den originalen Thorens (mit wackligem Headshell) oder den Selbsverbastelten damit verbessern kann, oder besser nicht und am Telefunken lassen?

Ich mache nachher sowieso das, was ich will , aber eure Meinungen zu diesem (eventuellen) Vorhaben wären mir sehr lieb.

Danke schon mal im Voraus.

Gruss, Jens
raphael.t
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2007, 07:34
Hallo Jens!

Meinst du den Thorens -Arm mit dem hinten abschraubbaren Endrohr? Die wackelige Headshell, die auf dem von unten halbierten Rohr sitzt? Die mit den 2 mm Schrauben, die einem immer in der richtigen Länge fehlen?
Wenn ja, dann könntest du dir das Endrohr vom Nachfolgerarm besorgen, das ist schon deutlich besser.
Oder, wenn du ein großer Bastler vor dem Herrn bist, so scheint es mir zumindest, wäre es auch überlegenswert, die missglückte Headshell durch einen stabilen Selbstbau zu ersetzen, bei dem es nicht drauf ankommt, ob die Tonabnehmerschrauben auf den Millimeter genau die richtige Länge haben. Wäre eine Herausforderung!
Damit wäre ein Thorens versorgt und der andere würde sich sicher über den Ortofon 212 Arm des Telefunken freuen.
Ich nehme mal an, der originale Thorens -Lift würde bleiben können.
Viel Spaß beim Werken!

PS: Ich habe vor kurzem für meinen TD 150 einen Eigenbauarm fabriziert, der hervorragend funktioniert.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
wastelqastel
Inventar
#3 erstellt: 25. Apr 2007, 18:20
Hi
wenn du schrauben und Plättchen Brauchst kannste dich mal melden habe welche
Grüsse Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Apr 2007, 18:52
Hallo, vielen Dank für die Informationen und auch für das Angebot.

Ich hätte ein Foto einstellen sollen.

Hatte keins zur Hand, jetzt eins aus dem Netz geklaut:




Das ist der TD160, den ich habe, mit genau dem Arm.

Der TD165 hatte ursprünglich einen änlichen Arm, aber mit anderem Gegengewicht (rund mit Gramm- Einteilung) und "Bindfaden"- Antiskating.

Der funktioniert mit dem hingebastelten Arm zu meiner Zufriedenheit. (abgesehen von der Optik)

Die Frage ist jetzt hauptsächlich, ob sich der Umbau des Ortofon Armes lohnt, oder ob ein anderer Arm oder Plattenspieler sinnvoller ist.

Dazu würden mir Ideen oder Tips nützlich sein.


@raphael.t:

Den Selbstbauarm würde ich ger mal sehen!
Gibt´s da Bilder?

Habe selbst schon mal (völlig dilletantisch) aus Holz Arme gebaut.
Klingen gut, lassen sich aber schlecht bedienen. (sehen aus wie umgedrehte Holzlöffel)

Also nicht so der Bastler vor dem Herrn. (der läuft eher weg, wenn ich anfange )


Viele Grüsse, Jens
wastelqastel
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2007, 19:09
Hallo Jens
Lass den Arm drauf !!!!!!!!!!!
Tauschen nur gegen SME oder Höherwertig !!!!
Habe selbigen auf meinem 126er und bin sehr zufrieden
Wechsle lieber das TA (Welches ist den montiert ? )

Ich mache nachher sowieso das, was ich will , aber eure Meinungen zu diesem (eventuellen) Vorhaben wären mir sehr lieb.

Grüsse Peter


[Beitrag von wastelqastel am 25. Apr 2007, 19:15 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Apr 2007, 20:06
Hallo Peter,

zur Zeit ist kein System montiert.

Der Arm selbst mag nicht schlecht sein, leider scheint das (die) Headshell und die Befestigung am Arm ausgeleiert zu sein.
Ausserdem gefällt mir die Auflagegewichtseinstellung nicht.

Ich hatte ein Shure V15III montiert, das auch gut klang.
Bei lauten Passagen hat es besonders innen auf der Platte bei hohen Tönen (S- Lauten) verzerrt.(bei jedem Gewicht zw. 1 und 3g, System nach Schablone justiert)
(war mit div. anderen Systemen gleich schlecht)
Ich habe einige Zeit gedacht, das läge an den Platten. (ist ja prinzipbedingt, dass es innen schlechter wird)

Dann habe ich einen Micro (Seiki)MR-222 Billigspieler gekauft
(7 Euro!) und das System probehalber eingebaut.

Resultat: Thorens- Dachboden.

Leider lief der Micro zu langsam (Motor ist für 50Hz, provisorisch Tesafilm um Pulley gewickelt, geht)
Nun ist der Micro auch nicht gerade hübsch, und ich experimentiere gerne mal mit anderen Systemen.

Da wäre die Standardbefestigung des Telefunken /Ortofon gerade recht.

Aber vielleicht sollte ich tatsächlich nicht auch noch den zweiten Thorens verhunzen....und den Telefunken noch dazu.

Beide Thorens mussten übrigens schon einen anderen Motor ertragen.
Ich habe aus alten Billigplattenspielern die kleinen DC- Motoren eingebaut.

Die lassen eine Drehzahlregulierung zu und brummen oder klacken (einer) nicht.

Mit dem schweren Teller dürfte der Gleichlauf sowieso gesichert sein.

Ich bilde mir ein, der Klang hat sich zum ruhigeren verbessert. (kann auch Quatsch sein)

Jedenfalls konnte die mechanische Umschaltung entfallen. (macht jetzt ein Microschalter)

Nur der Arm....

Ein (alter)SME wäre mein Traum, selbst, wenn er schlechter klingen würde. Allein die Optik ist ein Hammer!

Bin aber sowohl geizig als auch arm.
(aber nicht Blöd- Markt geizig, mehr Flohmarkt geizig)

Daher die ganzen Basteleien.

Man lernt ja auch draus.

Viele Grüsse, Jens
wastelqastel
Inventar
#7 erstellt: 25. Apr 2007, 21:00

Beide Thorens mussten übrigens schon einen anderen Motor ertragen.
Ich habe aus alten Billigplattenspielern die kleinen DC- Motoren eingebaut.

Dann kannst du dir das mit einem neuem Arm Sparen
Ein Thorens ist ein Thorens wenn der Antrieb auch von Thorens ist
Alles andere ist Makulatur
Frage lieber mal hier oder im AAA Forum ob einer einen Motor übrig hat und bau dir einen ECHTEN Thorens auf
Grüsse Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 25. Apr 2007, 22:59
Hallo Peter,

die Motoren sind nicht das Problem, es ist der Arm.
(resp. die Befestigung des Headshells)

Die starr mit dem Chassis verschraubten Wechselstrommotoren übertragen Vibrationen auf das Chassis.

Ich habe nicht nachgezählt, wieviele "Pole" der Motor hat, aber es scheint sich um eine Art Schrittmotor zu handeln, der ausser seiner Frequenzbestimmten Drehzahl nur Nachteile hat. Das ruckweise Drehen ohne Last lässt auf einen nicht gerade vibrationsarmen Lauf schliessen.(oder sehe ich das wieder falsch?)

Das Subchassis und der Riemen schlucken zwar einen Grossteil, aber mich hat in leisen Passagen das Brummen gestört. (eigentlich mehr aus Prinzip)**

Mit den jetzigen Motoren ist keine Störung vom Motor wahrnehmbar.

Natürlich entspricht dies nicht der "reinen Lehre" oder der Intention von Thorens.
Spätere Thorens Spieler hatten aber durchaus auch DC- Motoren mit elektronischer Regelung.

Diese waren sicher qualitativ besser, hatten aber grundsätzlich eine ähnliche Technik.

Die "Billigmotoren" haben viele Riementriebler der 80er und 90er Jahre angetrieben. (auch heute noch)

Das Problem war selten der Motor, sondern das Plastikgehäuse und der Plastiktonarm.

Gleichlaufschwankungen in nennenswertem Umfang hatten diese, selbst mit den Plattentellern aus Keksdosenblech, nicht.
Leise liefen diese Motoren ebenfalls.

Der Einfluss der anderen Parameter eines Antriebsmotors dürfte doch verhältnismässig klein bis nichtig sein, oder irre ich da.

Mit dem Antrieb bin ich sehr zufrieden.

Eine Möglichkeit, zumindest den "Rest" des Thorens zu retten, wäre, nachzusehen, warum das /die Headshell wackelt.

Vielleicht ist damit das Problem zu beheben.

Auf jeden Fall werde ich wohl die Arme Arme sein lassen.

Vielen Dank für die Geduld und die Tips!

Viele Grüsse, Jens


** Das Brummen des einen Motors könnte auch damit zusammenhängen, dass jetzt 230V Netzspannung anstelle von 220V anliegen.
Das könnte stärkere Störungen verursacht haben.
Der zweite Motor hat ztw- rhytmisch geschlagen.(Lagerung defekt)
Das störte doch sehr.

Ich habe beide Motoren sogar noch.(spätere reumütige Rückkehr ist also jederzeit möglich.
raphael.t
Inventar
#9 erstellt: 26. Apr 2007, 08:10
Hallo Jens!


Ah, diese Headshell hast du gemeint! Ich habe an eine andere, noch viel mistigere gedacht. Wer Thorens kennt, weiß, welche ich gemeint habe.
Deine Headshell sollte nicht wackeln, zumindest tut das meine nicht. Notfalls könnte man sie ankleben, was gegen mögliche Resonanzen gut tut, jedoch beim Abnehmerwechsel von Nachteil ist und auch der Originalität schadet.
Eine Möglichkeit: Shell festhalten, die Überwurfmutter mit einem Lederstreifen schützen und ohne gröbere Gewaltanwendung etwas mit einer Zange nachziehen. Vielleicht hilft das?!

Den Ortofonarm würde ich schon mit einem der Thorense verheiraten, was soll daran falsch sein? Da freuen sich beide.

Ich kann leider keine Bilder machen, doch wenn es dich interessiert, bin ich gerne bereit eine ausführlichen Erfahrungsbericht über meinen Selbstbauarm abzuliefern.
Würde ich sogar gerne machen und nach meiner Beschreibung kann man sich mit einiger Phantasie auch etwas vorstellen.

Mit einfachsten Mitteln kann man sich nach meiner Methode einen Einpunktarm herstellen, der sehr gut funktioniert, äußerst leichtgängig ist und dabei trotzdem stabil im Betrieb ist.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 26. Apr 2007, 10:35
Hallo Raphael,

ich kenne den Arm, den du meintest.

Ich habe so einen neulich bei Ebay verscherbelt. (nur das Armrohr)
Den Rest, Lager mit Befestigung habe ich noch.
Bei meinem "Problemarm" ist der Einsatz für die Überwurfmutter im Armrohr wohl lose.

Die Kontakte haben auch ztw. Aussetzer.

Eine Möglichkeit wäre, die Befestigung von dem kurzen Schrottarm anzubauen.

Ich werde das vielleicht mal versuchen. (sicher dauert das noch etwas)

Die Sache mit dem Selbstbauarm würde mich schon interessieren, da finden sich sicher noch mehr Wissbegierige!

Ich habe mal ein Bild von meinen beiden Bastelarmen gemacht.





Wie gesagt, stabil sind sie, und der Klang ist zumindest nicht schlecht.

Der vordere Arm ist aber zu schwer geraten.

Beim hinteren ist sogar die Lagerung aus Holz!

Wenn es dir nicht zuviel Mühe macht, wäre es toll, wenn du deinen Bericht schreiben könntest.

Das würde vielleicht sogar einen eigenen Thread wert sein.

(ich weiss, es gibt schon einen, aber irgendwann wird es unübersichtlich)


Viele Grüsse, Jens
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 26. Apr 2007, 15:57
Hallo Jens!

Leider funktionieren jetzt deine Bilder bei mir nicht, doch beim ersten Öffnen habe ich sie gesehen.

Grundsätzliches:
Du scheinst mit dem nötigen Wagemut ausgestattet zu sein um Neuland zu betreten, doch können zuviel Mut und jugendlicher Überschwang leicht zu Kollateralschäden führen.
Ich schließe mich da einem Vorschreiber an, die Synchronmotoren von Thorens zu tauschen, und zwar gegen billige Gleichstromläufer, scheint mir nicht der Weg zu größerem Klanggenuss zu sein. Es klingt anders, mit größter Wahrscheinlichkeit nicht besser.
Den Vorteil der Regelung gibt es zwar, doch wozu?
Der schwere Teller sorgt schon für Gleichlauf genug.

Grundsätzlich halte ich die Thorens-Arme auch für beser als ihren Ruf, Ausnahme der Kugelarm des TD 150 und der TP irgendwas mit der missglückten Headshell. Bei letzterem gibt es aber die Möglichkeit auf das Nachfolgeendrohr auszuweichen.
Ich habe bei all meinen Thorensen nur den ausgeleierten Kugelarm des TD 150 ersetzt.

Zu meinen Einpunktern:
Schnell irgendwas zusammenstecken geht schon, liegt auch in der Natur des Mannes, entscheidend ist jedoch, wie leichtgängig und stabil das Ergebnis ist.
Beim geringsten Anpusten muss der Einpunkter in der Null-Balance davondriften.
Ich habe Erfahrung mit Arm-Lagern aus Teflon, Metall und Kugellagern. Bewährt haben sich die Kugellagerchen aus Schrottdrehern vom Bauhof, und zwar meine ich die kleinen Lager für die Horizontalbewegung herkömmlicher Kardanarme und die dazugehörigen Einstelldorne.
Man holt sich diese Lagerchen, die meisten Standard-Japaner hatten solche und mit dem Dorn dazu hat man schon ein perfektes, nach allen Seiten leichtgängiges Einpunktlager.
Kann man sich zwar aus einer geeigneten Pfanne und drei bis fünf kleinen Kugeln auch selbst machen, indem man durch eine aufgeklebte Lochscheibe verhindert, dass die Kugelchen rausfallen, aber fertig ist besser.
Der Dorn hat ein Gewinde, man kann ihn so in ein Röhrchen schrauben, das wiederum einen Fuß braucht, am besten mit Höhenverstellung. Die Spitze zeigt bei dieser Lösung nach oben, das hat sich bei mir bewährt.
Bei einem Einpunkter kommt es sehr auf die Masseverteilung an. Größte Masse unter dem Drehpunkt, Drehpunkt in Plattenhöhe ist günstig. Ich arbeite auch mit seitlichen Auslegern zur Stabilisierung in Querachse, auch das kann ich empfehlen. Das Gegengewicht, bei mir fast ausschließlich Lenco-Teile, sollte auch tiefer gelagert sein.
Das L 75 -Gewicht hat den Vorteil, dass die Bohrung nicht im Zentrum liegt, so kann man die Lateralbalance (Azimuth)leicht einstellen. Bei anderen Gewichten richtet man die links-rechts-Balance mit den seitlichen Auslegern ein.

Zu meinem Arm:
Das Armrohr ist aus Glas, das ist starr wie nur was.
Sehen tut man es nicht, denn es ist bedämpft durch einen Schrumpfschlauch und mehrere Schichten schwarzen Acryllacks.
Die Headshell habe ich aus einem Block Palisander gesägt, geschnitzt, gefräst, gebohrt. Es sieht sehr gut aus, hat jedoch keine Langlöcher, sondern nur zwei 3 mm Löcher, eingerichtet nach der Schön-Schablone und der Geometrie emeines Akito.
Das Glasrohr mündet in einem schlanken Aluzylinder, der außer der Armbohrung noch unten ein Loch hat für die Lagerpfanne und hinten für das Gegengewicht.
Zuerst klebte ich die Lagerpfanne in die entsprechende Bohrung. Dann klebte ich um die Pfanne ein zylindrisches Gegengewicht irgendeines Japaners. Das umschließt die Pfanne, hat schon herstellermäßig eine Innenbohrung (für den Lagerdorn) und sorgt mit seinem Gewicht für Stabilität. Es zieht einfach den Tonarm am Drehpunkt nach unten.
Um diesen Zylinder habe ich ein ringförmiges Palisanderholz
geklebt, an dem sich die beiden Ausleger befinden.
Das Gegengewicht habe ich tiefer gelegt, doch vorher wurde der Arm verkabelt, und zwar mit verdrilltem Kupferlackdraht.
Damit der dünnere, waagrechte Aluzylinder mit dem senkrechten dickeren Zylinder harmonisch verwachsen, war viel Arbeit nötig, und zwar mit Zweikompo-Knet-Kleber.
Der wurde verschliffen und ebenfalls schwarz lackiert.

Antiskating gibt es keines, das heißt doch, und zwar mit der Verkabelung, die links seitlich rauskommt. Ich habe sie mehrfach lackiert und zu einem großen Bogen geformt, welcher der Innenbewegung des Arms einen kleinen Widerstand entgegensetzt, seinen Lauf aber nicht behindert.
Die Ortofon-Messchallplatte beweist das, bei normaler Auflagekraft alles im grünen Bereich.

Ich muss jetzt aufhören, bevor die Begeisterung endgültig mit mir durchgeht und ich vollends ausufere.
Momentan gehe ich schwanger mit der Planung für den Bau eines Armes in Schröder-Art.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 26. Apr 2007, 16:43
Hallo Raphael,

vielen Dank für deine Beschreibung.

Die von mir gebastelten Arme waren nie dazu gedacht, ernsthaft benutzt zu werden.

Es begann damit, dass ich ein Bild eines alten Grado Armes sah.

Der war aus Holz.

Warum nicht, dachte ich.

Die Lagerung ist erstaunlich leichtgängig, selbst bei dem hinteren Arm mit Holzlagerung.

Natürlich ist alles andere besser, als ein Lager aus Holz.

Die Idee, Teile von alten Armen zu verwenden hatte ich auch schon mal.

Aber so ausführlich, wie du es beschrieben hast, habe ich nie darüber nachgedacht.

Mit diesen Ideen werde ich vieleicht mal etwas zusammenstellen.

Wobei das Armrohr aus Glas sich für mich recht schwer anhört.

Ich würde da wohl Holz oder Alu verwenden, auch weil es leichter zu bearbeiten ist.

Oder ist es ein hohles Glasröhrchen?

Mal schauen, ich werde mir geeignete Teile heraussuchen und überlegen, wie sich sinnvoll etwas bauen lässt.

Ich habe noch einen alten Braun- Dreher ohne Arm, an dem ich herumspielen kann, ohne etwas zu zerstören.

Jugendlicher Leichtsinn ist oft der Antrieb für grossartige Erfindungen.

So ganz jugendlich bin ich mit meinen bald 41 Jahren nicht mehr.

Die Experimentierfreude ist aber mit den Jahren eher grösser geworden.

Der Umbau der beiden Thorens auf die kleinen Motörchen hatte nur praktische Gründe.

Hauptsächlich war es eben das Brummen und bei einem das Rappeln.

Bei dem 165er kann ich mittels Einstellpoti auch 78er Platten auf die richtige Drehzahl bringen.
(wobei ich kaum solche besitze)

Klangliche Nachteile durchj laufruhige Motoren kann ich mir kaum vorstellen.
(ich behaupte aber nicht, dass es nicht doch möglich wäre)

Den möglichen aber für mich kaum nachvollziebaren Klangunterschied (ob besser oder schlechter) ignoriere ich einfach mal so.

Ich werde bei Gelegenheit mal berichten, was aus der Arm- Selbstbaugeschichte geworden ist.

Bis hierhin vielen Dank für die vielen konstruktiven Vorschläge und Tips.

Viele Grüsse, Jens
raphael.t
Inventar
#13 erstellt: 27. Apr 2007, 08:06
Hallo Jens!

Das Glasröhrchen ist sehr dünn und leicht, ein Bekannter ist Glaskünstler, der hat jede Menge mit verschiedenen Querschnitten zur Auswahl.
Bewährt haben sich ebenfalls Karbonrohre aus dem Modellbau, auch Alurohre habe ich schon verwendet.
Ich besitze über 30 Plattenspieler, von denen die meisten unverbastelt bleiben (bis auf die nötigen Wartungsarbeiten).
Doch alte Lenco L 75 oder andere Reibrad - Typen laden direkt ein dazu, mit ihnen herumzuexperimentieren.
Den Thorensen wiederum tut am besten eine Versteifung und Dämmung der Zarge von innen (Originallook bleibt erhalten) oder der Bau einer massiven Zarge aus Multiplex.
Eine Tellerlagerpolitur kann klangmäßig Wunder bewirken, wer das nicht glauben mag, dem sei gesagt, dass ein leichtdrehender Teller ohne Schabgeräusche sich immens auf den Wohlkang auswirkt.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 27. Apr 2007, 09:03
Hallo Raphael,

ah, ein Glasröhrchen, das ist natürlich nicht so schwer.

Wenn ich das Projekt angehe, werde ich es wohl modular aufbauen.

Das heisst, ich versuche, Einzelteile des Armes austauschbar zu gestalten.

So kann ich unterschiedliche Rohre oder Headshells ausprobieren.

Das mit den leise laufenden Lagern kann ich mir gut vorstellen.

Ich habe 2 Plattenspieler, deren Lager Geräusche machen.

Das stört mich sehr.

Leider sind das solche mit Kugellagerung und Feststehender Lagerachse, um die sich der Teller dreht

Da lässt´s sich nur schwer polieren.

Ausserdem ist nach dem Aufsetzen des Tellers wieder ein Kratzer drin.

Es sind einmal der Elac Miracord 50 und zum Zweiten ein grösserer BSR, (Typ steht nicht drauf, nur HiFi DIN 45500)

Diese Lagergeräusche übertragen sich natürlich direkt auf Teller und Platte.

Beide Thorens (und auch z.B. der Dual 1009) laufen fast völlig lautlos.
Die Achsen sind aber auch spiegelblank.

Lenco L75 habe ich auch schon gehabt.

Der Teller und das Lager sind schon gut.

Leider haben meine (hatte 3x L75 und 1X L78) vom Motor her gebrummt.

Der Motor selbst war recht leise, aber das Reibrad hat das Brummen auf den Teller übertragen.

Ich hatte klanglich am originalen Arm nichts zu meckern.

Leider lassen sich aber viele Systeme und schon nur leicht wellige Platten nicht verwenden. (Arm sehr schwer)

Mit gutem Arm und neuem Reibrad (dämpft das Brummen sicher besser) kann ich mir vorstellen dass es ein netter Dreher wird. (habe z.Zt. aber keinen)

Ich habe noch einen Braun PS 500, da brummt der Motor aber sehr laut, sobald das Reibrad anliegt.
(warum bei mir immer alles brummen muss!)

Im Moment läuft der Telefunken S500.

Der gefällt mir klanglich schon sehr gut.

Mal sehen, was aus der Thorens Armreparatur wird und dem Selbstbau-Arm.

Ich werde auf jeden Fall Bericht erstatten.

Viele Grüsse, Jens


[Beitrag von rorenoren am 27. Apr 2007, 09:07 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#15 erstellt: 27. Apr 2007, 11:31
Hallo Jens!

Auch du bist also einer, der fasziniert ist von der analogen Technik!
Elac Miracord 50 H hatte ich zwei, und der Papst-Außenläufer-Synchronmotor ist wirklich vom Feinsten.
Einen 760er besitze ich noch mit dem gleichen Motor.
Am besten soll der 22H sein, der ist nämlich kein Wechsler und hat dadurch eine andere Lagerkonstruktion.
All diese alten Reib-und Treibradler können, wenn das Reibrad intakt ist und das von dir beschriebene Kugellager gewartet und die Laufflächen für die Kugeln poliert sind, großes Vergnügen bereiten durch ihre Dynamik und ihre Spielfreude.
Dem Telefunken S 500 oder 600 würde ich nicht seinen Arm rausreißen und einem Thorens spendieren.
Never change a winning team!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 27. Apr 2007, 21:52
Hallo,

ich habe mich erbarmt und den Thorens TD160 wiederbelebt.

Ich habe zwei Fehler gefunden, die beide für die Verzerrungen verantwortlich gewesen sein könnten.

Das Vertikallager hatte etwas Spiel.

Das habe ich eingestellt, Spiel ist weg, leichtgängig ist er auch noch.

Die Befestigung für das/die Headshell am Armrohr besteht aus einem auf das Rohr gesteckten Alukörper, der mit einem Stift durch das Rohr gesichert ist und die Bajonettbefestigung trägt.

Dieser Alukörper sass nicht spielfrei auf dem Armrohr, so dass das /die Headshell nicht richtig fest war.

Den Fehler konnte ich nur mit Hilfe von Superkleber beseitigen.

Das Armrohr habe ich dazu mit Tesafilm etwa 0,5mm vor dem Alukörper abgeklebt, damit das Klebzeug nicht überallhin läuft und gast.

Dann in den Zwischenraum unter leichten Bewegungen "einmassiert". (Kapillarwirkung, hoffentlich)

Von vorne über den Steckkontakten habe ich im oberen Bereich auch noch etwas Superkleber in den Spalt gegeben. (Mit einem Tropfen am Zahnarzthaken, Stecknadel geht auch)

Frei nach Wilhelm Busch:

Sehr lange war der Thorens krank, jetzt läuft er wieder, Gottseidank. (und Superkleber)

Was ich noch entdeckt habe, aber nicht ganz verstanden:

Das Auflagegewicht wird mittels Feder eingestellt, nachdem der Tonarm mit dem grossen Gewicht in Waage gestellt wurde.

Diese Feder müsste doch schon bei 0,0g, besser immer leicht gespannt sein, oder?

Das war nicht der Fall.

Der Faden hing bis kurz vor 1g durch, unabhängig von der Stellung des Tonarms.

Ich habe das mit der Kunststoffschraube im hinteren Ende des Federrohres so eingestellt,
dass die Feder (der Nylonfaden) bei in Waage befindlichem Tonarm und 0g gerade gespannt ist.

Ich hoffe, das kommt der Grundeinstellung in etwa nahe.

Wer mir da genaueres sagen kann ist willkommen!

Nach ersten Tests mit dem V15III bin ich ganz zufrieden, es scheint mir, als sei es erheblich besser geworden.

Muss aber noch ein wenig hören!

Hier Bilder:

1)
Mein Billig- DC- Motorantrieb nebst Einstellpoti. (vom Plattenteller später verdeckt)



2)
Gesamtansicht, noch ohne Headshellabdeckung.
Links hinten mein Phonovorverstärker.
(Selbstbau mit Röhren, 2xECC83, passive Entzerrung)




@ Raphael:

Den Elac fand ich bis auf die Lagergeräusche und das Schaukelchassis auch ziemlich gut.

Übrigens, warum ich den Thorens so schnell wieder hervorgeholt habe:

Der Telefunken machte plötzlich fiese Brummgeräusche über die Lautsprecher.
Ausgeschaltet aber da ohne Relais mit Tonabnehmer, war das Brummen weg. (verdammtes Brummen immer!)

Wenn man an den Potis, also an der Elektronik wackelt, geht es kurz weg.
Ich hatte aber einfach keine Lust das zu beheben, später mal......

Der Technics SL151 (glaube ich) war irgendwie kein Erstz, also Thorens!

Wenn der Billigmotor mal den Geist aufgibt, vielleicht....

Vielen Dank nochmal für die Unterstützung an euch beide,

Jens


[Beitrag von rorenoren am 28. Apr 2007, 16:27 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#17 erstellt: 28. Apr 2007, 09:34
Hallo Jens!

Dein Motorumbau ist eh dezent, ich habe schon befürchtet, du hättest in deinem jugendlichen Überschwang (ich bin 56)irgendwo brutal das Deckblech durchbohrt, doch habe ich mich --- zurückhaltend, wie ich bin --- bislang nicht dazu geäußert.
Mit deiner Lösung (Poti durch Teller verdeckt) bin ich völlig einverstanden.
Schade, dass ich keine Bilder liefern kann, denn ich würde auch gerne meine Schätzchen herzeigen.
Reichen wirklich nur zwei Röhren für einen ernsthaften Phonopre?!
Ich gehe von mindestens drei aus, wenn nicht von vier ooder fünf.
In meinem Röhren VV stecken acht Glaskolben drin plus zwei Stabilisatorenröhren.
Vom Bauhof habe ich dann noch einen Röhrenentzerrer mit zwei Röhren, allerdings fehlt das Netzteil, deswegen habe ich damit noch nichts angefangen.
Wenn du sagst, es geht mit bloß zwei Röhren, und zwar in ernsthaftem HIFI, dann werde ich mich um ein Netzteil kümmern.

Zur Gewichtseinstellung: Ohne Tonarmwaage ist´s eh ungenau.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 28. Apr 2007, 16:03
Halloo Raphael,

der Phonopre läuft nur an hochohmigen Lasten gut.

220kOhm sollten es schon sein.

Bei mir läuft er derzeit über eine "passive Vorstufe" (470kOhm Poti und Wahlschalter). (plus div. Röhrenendstufen, ca 1Mohm )
Das geht sehr gut.

Bei niedrigerem Abschluss sollte noch ein Impedanzwandler (Katodenfolger) nachgeschaltet werden.
(eine ECC82, 3 Widerstände und zwei Kondensatoren je Kanal.
(evtl direkte Kopplung mit der zweiten Stufe, dann entfällt ein C, habe ich aber nicht getestet)

Mit SRPP Schaltung braucht man 4 Röhren, hat aber einen relativ niedrigen Ausgangswiderstand.

Leider gibt es bei meinen beiden Aufbauten Probleme mit mechanisch schwingenden Heizfäden. (leises Pfeifen, ca 15kHz)

Das ist im LS aber nicht zu hören.

Trotzdem mag ich ich die einfache Variante am liebsten.

Schaltplan kann ich dir mailen, wenn du Interesse hast.
(ist von Audio Innovations)

Inwieweit "ersthaftes HiFi" mit deinem Gerät vom Bauhof zu erreichen ist, weiss ich nicht, meiner , finde ich, klingt sehr nett.

Die industriell aufgebauten Geräte hatten meist eine aktive Entzerrung über die Gegenkopplung.
Da könnte der Ausgangswiderstand etwas niedriger sein.
Ausprobieren lohnt auf jeden Fall.

Ein einfaches Netzteil ist schnell gezaubert.
Zum Testen reichtC-R-C Siebung. (r=10kOhm, C 2x 50µF)
Heizung vom Labornetzteil, Akku oder mit Wechselstom symmetriert. (Alter Radiotrafo)

Wenn´s gefällt, kann immer noch etwas schönes gebaut werden.

Mein Netzteil ist mit Z- Dioden und Transistor etwa auf 300V stabilisiert.
Es geht aber sehr gut auch ohne Stabilisierung.
(ich mag´s einfach)

Plattenspieler:

Bei "Schrottgeräten" mache ich so Sachen wie Löcher in die Gehäuse bohren schon mal, bei dem schönen Thorens wär´s Sünde.
Der sieht auch nicht mehr perfekt aus, aber noch recht ordentlich.

Der abgesägte Arm bei dem anderen dürfte unter "jugenlicher Überschwang" fallen. (Arm war aber krumm, und es ist gut 10 Jahre her)

Die Tonarmwaage werde ich als nächstes Zubehör kaufen. (oder sie meinem Kumpel abluchsen...)

Noch habe ich Freude an dem neu erstarkten Thorens.

Ist schon etwas anderes als das Plastikgehäuse des Telefunken. (und die blöden Sensortasten)

So, muss erstmal meine Flohmarktfunde sichten...
(CD- Player Dual mit Philips Schwenkarm LW, schick, Fisher Senkrecht CD- Player, grauenhaft 5 und 6 Euro)

Viele Grüsse, Jens
raphael.t
Inventar
#19 erstellt: 29. Apr 2007, 10:18
Hallo Jens!

Viel Erfolg bei deinen Basteleien wünscht dir
Raphael
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