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Plattenspieler-Upgrade - Würde es sich lohnen?+A -A |
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Autor |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
14:22
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#1
erstellt: 30. Mrz 2025, |||||||||
Hallo zusammen, vor ca 1 1/2 Jahren habe ich hier im Board nach einer Kaufberatung für einen neuen Plattenspieler gesucht, nachdem mein alter Sony PS-LX300USB, mit dem ich aber sowieso nie richtig glücklich war, nicht mehr so recht wollte. Die Wahl fiel damals auf den Audio-Technica AT-LP120XUSB. Ein paar Monate später habe ich das AT-VM95E dann durch ein AT-VM540ML ersetzt, seitdem bin ich vollends der Vinyl-Leidenschaft verfallen und die Sammlung hat sich inzwischen deutlich vergrößert. In der Zwischenzeit gesellte sich auch ein Dual 1228 dazu. Das war ursprünglich gar nicht geplant und es ging mir eigentlich auch nur um die Haube, aber letzten Endes habe ich dann doch den kompletten Dreher revidiert und mag ihn wirklich sehr. An ihm spielt ein AT-VM95, wahlweise mit ML-Nadel für Einzelspiel oder C-Nadel im Wechselbetrieb. Der AT-LP120XUSB ist seitdem ein wenig in den Hintergrund gerückt. Zum einen, weil die Automatik am Dual bequemer ist, wenn er nebenher läuft und man nicht direkt zum Gerät laufen muss, wenn eine Seite zu Ende gespielt ist, zum anderen habe ich auch einige 7" Singles und das manuelle Auflegen am Audio-Technica bei Singles fällt mir etwas schwer. Aus dem Grund spiele ich 7" Singles inzwischen nur noch auf dem Dual ab, bei LPs wechsle ich immer mal wieder zwischen dem Dual und dem AT. An sich hat der AT mit dem 540ML ja das bessere System verbaut und klanglich höre ich auch leichte Unterschiede zwischen dem 540ML und dem 95ML. Aber wegen des oben beschriebenen Automatik-Komforts ist der Dual je nach Situation schon bequemer. Auch ist mir eine andere Sache aufgefallen: Der AT scheint sehr empfindlich zu sein, was Resonanzen von außen betrifft. Deckel schließen, während der Wiedergabe leicht gegen das Gehäuse tippen usw. - all das hört man aus den Lautsprechern. Der Dual hingegen ist da völlig schmerzfrei, tippt man da gegen das Gehäuse hört man davon aus den Lautsprechern gar nichts. Ebenso schneidet der AT beim Vergleich der technischen Daten sogar schlechter als der Dual ab was Gleichlauf und Rumpeln betrifft, obwohl der AT ein quartzgesteuerter Direkttriebler ist und der 1228 "nur" ein Reibradler. Gleichlaufschwankungen beim 1228 sind mit < +- 0,09% angegeben, beim AT-LP120XUSB mit < +- 0,2%. Rumpelgeräuschabstand beim 1228 >59 dB, beim AT-LP120XUSB >50 dB. Wobei ich aber natürlich nicht weiß, ob die Messverfahren in den 70ern, als das Datenblatt für den 1228 geschrieben wurde, noch andere Maßstäbe hatten als heutzutage bei modernen Drehern. Von daher sind solche Werte ja auch immer etwas mit Vorsicht zu genießen (wie Datenblätter generell). Nun schwirren mir immer wieder verschiedene Szenarios durch den Kopf, bei denen ich mir unsicher bin, ob sich eins davon auszahlen würde, oder ob es eher rausgeworfenes Geld wäre: Szenario 1 Einfach alles lassen wie es ist und das Geld lieber in Platten investieren. Szenario 2 Den 1228 zum Hauptdreher machen und evtl. ebenfalls ein AT-VM540ML spendieren, um die kleinen Nachteile des VM95ML gegenüber dem 540er auch noch auszumerzen. Hätte aber wiederrum den Nachteil, dass man beim Umstellen auf gelegentlichen Wechselbetrieb das Gewicht immer wieder justieren müsste, was beim Wechsel zwischen ML- und C-Nadel beim 95er-System nicht nötig ist und somit sehr einfach und schnell geht. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob das 540er-System am 1228 noch Verbesserungen bringen könnte, oder ob der aufgrund seiner Gegebenheiten mit dem 95ML schon weitestgehend ausgereizt ist. Szenario 3 Ein Gerät, auf das ich ebenfalls ein Auge geworfen habe ist der Dual 721. Wäre bei dem mit dem gleichen System noch eine Verbesserung im Vergleich zu dem AT-LP120XUSB zu erwarten, oder wäre das eher zu vernachlässigen? Von den technischen Werten her ist der ja nochmal eine Liga über dem 1228, ist ebenso wie der AT ein Direkttriebler und wird ja auch heute noch als mitunter einer der besten Plattenspieler gehandelt. Würde es Sinn machen, den AT-LP120XUSB gegen einen Dual 721 zu ersetzen? Szenario 4 Abwarten und sparen für einen echten Technics 1210 (evtl. sogar GR oder GR2), der technisch ja absolute Referenz sein soll. Damit ginge es qualitativ wahrscheinlich kaum noch besser, aber die Nachteile des manuellen Betriebes wie bei dem Audio-Technica würden natürlich bleiben. Aktuell betrieben werden die Plattenspieler an einem Denon AVR-X3100W mit einem Harman/Kardon HKTS7. Zumindest letzteres soll perspektivisch auch mal gegen bessere Lautsprecher ersetzt werden, aber da ich nicht alle Investitionen gleichzeitig tätigen kann und zumindest die aktuelle räumliche Situation auch keinen Platz für größere Boxen bietet, nähere ich mich da schrittweise an. Da der Denon keinen Phono-Input hat, läuft der AT-LP120XUSB über seinen internen Vorverstärker, der Dual 1228 hängt an einem Music-Fidelity V90LPS. Es sind auch aktuell alles eher Spinnereien, aber dennoch stelle ich mir immer mal wieder die Frage, was da in puncto Plattenspieler-Upgrade noch Sinn machen könnte. Was meint ihr dazu? |
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Gratwanderer_
Stammgast |
16:53
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#2
erstellt: 30. Mrz 2025, |||||||||
Plattenspieler und Tonabnehmer würde ich erstmal lassen. Bei dem AT würde ich immer den internen Vorverstärker nutzen. Ansetzen würde ich an den Lautsprechern. Man könnte sich auch mal einen Vorverstärker ausleihen, wo man mehrere Einstellungen hat. So zum rumspielen. 😉 Das wären so meine Gedanken. Cheers Ronny |
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13mart
Inventar |
18:58
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#3
erstellt: 30. Mrz 2025, |||||||||
Hallo Thaddäus, der Sinn des Ansammelns mehrerer Plattenspieler mit mehreren Systemen erschließt sich mir nicht. Warum nicht einen guten, wie den Dual, mit dem besten System ausstatten, welches du da hast? Oder, wenn es wirklich weiter nach oben gehen soll, nach einem Plattenspieler schauen, der auch mit MC Systemen gut zurecht kommt? Ansonsten ist die Idee, das Geld in Schallplatten zu stecken, eine wirklich brauchbare. ![]() Gruß Mart |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
19:54
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#4
erstellt: 30. Mrz 2025, |||||||||
Danke schon mal für eure Antworten! Die Lautsprecher werden bei den perspektivisch geplanten Upgrades neben dem Fernseher wohl der mit Abstand größte Posten. Mit beiden kann ich nur leider aktuell noch nicht ansetzen, weil mir da noch der Platz fehlt - zumindest wenn die Front-Lautsprecher Standlautsprecher werden sollen, wie es mir in meinen Wunschträumen so vorschwebt. Aktuell wohne ich im Dachgeschoss und dank der Dachschrägen bin ich da leider relativ eingeschränkt. Einzige Möglichkeit da aktuell was zu machen wäre evtl. kleine Rear-Lautsprecher als Front-Speaker zu benutzen und die großen Front-Speaker nach hinten zu stellen, aber das ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders. Nur sollten Lautsprecher ja wenn dann auch komplett getauscht werden und aus einer Reihe stammen, die zueinander passt. Ist halt leider alles eine etwas doofe Situation, eigentlich wäre ich nicht böse, wenn ich zumindest einen dieser beiden Großposten auch schon mal angehen könnte, aber die Dachschräge macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Aber zurück zum Thema Plattenspieler: So wie ich das rauslese haltet ihr da ein Upgrade für wenig sinnvoll? Wieso ich gleich zwei Dreher im Einsatz habe - tja, das war eigentlich auch so nicht geplant, hat sich aber dann ergeben. Der Dual erfüllt dabei wie gesagt hin und wieder auch noch seine Funktion als Plattenwechsler und hat deshalb das AT-VM95 montiert, wo man die Nadeln schnell und einfach tauschen kann, weil Wechselbetrieb nur mit Rundnadeln gemacht werden soll. Und ich war mir eben auch nicht sicher, ob der 1228 mit seinen Gegebenheiten überhaupt noch von dem AT-VM540ML profitieren könnte, oder ob das doch eine Nummer zu "fein" dafür ist. |
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Black_Cat_85
Inventar |
18:04
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#5
erstellt: 01. Apr 2025, |||||||||
Die Stand LS als Rear und die kompakten als Front macht u.U. mehr Sinn als zunächst angenommen. Du nutzt ja einen AVR, da macht es Sinn einen Sub. mittig einzubinden. Das sollte mit dem AVR ja gut gehen und entschärft die Raumakustik ein wenig. Wenn Du den richtig großen Sprung klanglich im Allgemeinen und mit Phono im Besonderen machen willst, muß das gesamte Konzept in Frage gestellt werden. Da kommt man dann auch schnell an den Punkt, den Raum akustisch herzurichten, was man im übrigen eigentlich zu allererst machen sollte. BG BC |
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Marsilio
Inventar |
18:11
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#6
erstellt: 01. Apr 2025, |||||||||
Was ich machen würde: - Dual 1228 behalten, ihn zum Hauptdreher machen und entweder das AT-VM540ML montieren oder ihm ein schönes MC-System spendieren (also ein System, das sogar noch über dem AT-VM540ML einzuordnen ist), gerade die Goldring-MC-Systeme haben eine vergleichsweise hohe Nadelnachgiebigkeit und passen gut, auch Ortofon kannst Du da bis auf die SPU-Systeme gut nehmen. Bereits das AT-VM540ML ist aber ein bereits wirklich sehr gutes System. Für Wechslerbetrieb allerdings unbedingt ein dafür gut geeignetes Zweitsystem (das AT-VM95C ist das zweifelsohne) auf einem zweiten TK bereitstellen - das Einstellen mit dem Gegengewicht sowie das Einstellen von Auflagekraft und Antiskating ist eine Sache von einer Minute, wenn man das regelmässig macht. - Die Vorverstärker-Frage stellen. Was hast Du aktuell? Ich wollte es ja lange nicht glauben, aber eine gute Phonovorstufe holt in den allermeisten Fällen klanglich doch noch recht viel heraus. Das AT-VM540ML mag keine hohen Anschlusskapazitäten, die Kapazität der Phonostufe sollte nicht über 150pF liegen. Bei Goldring- und Ortofon-MC-Systemen sind Eingangsimpedanzen von 100 Ohm passend. - Auch immer eine gute Investition sind gute Lautsprecherboxen. Da lohnt es sich, in einem guten Fachgeschäft mal verschiedene Boxen mit Deiner eigenen Musik zu vergleichen. LG Manuel PS: Im Wohnzimmer werkelt bei mir ein Dual 1219, im Musikzimmer ein Dual 704 (im Prinzip die halbautomatische Variante des 721). Der Reibradler 1219, der recht eng mit Deinem 1228 verwandt ist, ist logischerweise nicht ganz so superstill wie der Direkttriebler 704. Auf der anderen Seite entwickelt der Reibradler eben so seinen ganz speziellen, schwer in Worte zu fassenden Dampf. Und technisch sind die Dinger eh für die Ewigkeit gebaut. Beide Geräte finde ich absolut empfehlenswert. Die Systemträger sind ja die gleichen, ich tausche da ab und zu die Tonabnehmer spontan aus. [Beitrag von Marsilio am 01. Apr 2025, 18:24 bearbeitet] |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
19:51
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#7
erstellt: 01. Apr 2025, |||||||||
Danke auch an euch! Also was mir so perspektivisch als Lautsprecher-Upgrade vorschwebt ist sowas wie das ![]() ![]() Für die aktuelle Raumsituation wäre das völlig drüber - wie gesagt: Das ist ein 15 m² Dachgeschosszimmer mit Dachschräge und an den Möbeln kann auch nicht viel getauscht werden, weil die geraden Wände für Schrankfläche usw. genutzt werden müssen. Aus dem Grund liegt z. B. der Center auch vor dem Fernseher, was bei dem kleinen HKTS7 kein Problem ist, aber so ein Trümmer wie aus den oben genannten Nubert-Systemen würde dann schon ein Stück vom TV-Bild verdecken. Fernseher aufhängen geht auch nicht, weil da eben die Dachschräge im Weg ist. Die Raumsituation ist echt verzwickt. Ich müsste auch mal nachmessen, ob und wie ich größere Lautsprecher überhaput in dem Raum unterbekomme, ohne mir alles komplett zuzustellen. Wäre wie gesagt schon schön, wenn ich so eine dieser größeren Investitionen bereits jetzt (oder im Laufe des Jahres) tätigen könnte, denn ein Fernseher (da würde ich eine der oberen Panasonic-Serien ins Auge fassen) würde auch nochmal im ähnlichen Rahmen zu Buche schlagen. Über kurz oder lang wird das alles aber in einen etwas größeren Raum im Erdgeschoss umziehen. Da soll dann auch was hin, was mir über viele Jahre Freude bereiten soll. Das HKTS7 hat auch schon ziemlich genau 15 Jahre auf dem Buckel, das hab ich mir damals mit meinem Azubi-Gehalt zusammengespart. Ebenso wie mein Fernseher, der in diesen Wochen auch schon 13 Jahre bei mir ist - so lange wie noch keiner zuvor. Also wenn ich so eine Investition tätige, dann soll die auch langfristig sein. ![]() Nochmal zum Plattenspieler: Also da bin ich wie gesagt mit dem AT-VM540ML an dem Audio-Technica wirklich sehr zufrieden und habe auch schon darüber nachgedacht, dem 1228 das gleiche System zu spendieren. Das 95ML ist zwar auch sehr gut und eben bequem, um einfach schnell mit der Rundnadel für den Wechselbetrieb zu tauschen, aber das 540ML ist in der Detailwiedergabe nochmal besser. Ich war mir da aber wie bereits erwähnt auch nicht sicher, ob der 1228 mit dem 540ML noch profitieren kann, oder ob das System eine Nummer "zu groß" für den kleinen Reibradler ist. Daher die Überlegung, das 540ML bei einem Direkttriebler zu belassen und die Frage, ob da ein Upgrade evtl. Sinn macht. VV für den Dual ist wie bereits erwähnt ein Musical Fidelity V90-LPS. Das könnte im Zweifel auch MC, aber für das Preis-/Leistungsverhältnis würde ich immer wieder zu einem der MM-Systeme mit ML-Schliff greifen, ich finde die wirklich Spitze und ich glaube das 540ML ist für meinen Musikgeschmack (sehr Rock/Pop-lastig, keine klassische Musik) schon hervorragend geeignet - und auch das 95ML tut ja einen sehr guten Dienst an dem 1228. Bin halt echt sehr zwiegespalten, ob und was ich da machen könnte / sollte. |
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Marsilio
Inventar |
22:19
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#8
erstellt: 01. Apr 2025, |||||||||
Das AT-VM540ML ist definitiv nicht zu gross für einen Dual 1228. Der wäre auch in der Lage, noch viel "grössere" Tonabnehmer korrekt über die Plattenrille zu führen (beim AT-LP120XUSB hingegen wäre ich da nicht so sicher...). Der 1228 und der 1229 (der Unterschied ist der grössere Plattenteller beim 1229) waren bis zum Erscheinen des ersten Direktttrieblers 701 in den frühen 1970er-Jahren die absoluten Dual-Topmodelle und für die damalige Zeit auch teuer. Hinsichtlich Material wurde da noch aus dem Vollen geschöpft. Also von wegen "kleiner Reibradler", das kann man beim 1228 höchstens auf die kleine Platine beziehen, beim Rest ist das Gerät eines der Grossen seiner Zunft... ![]() Gibt übrigens eine rührige Fan-Szene: ![]() Der Musical Fidelity V90 ist wirklich sehr gut für den Preis, zumal da auch die Eingangskapazitäten für ein Audio Technica-MM passen (der V90 hat so um die 125pF Kapazität). Und in der Tat kann der auch MC (Eingangsimpedanz 100 Ohm). Trotzdem kann ich nach zehn Jahren V-LPS II (das Vorgängermodell) nun aus eigener Erfahrung sagen, dass mit einem höherwertigen Vorverstärker noch mehr geht. Kostet dann aber auch deutlich mehr. Aber wie geschrieben: Zehn Jahre lang war ich damit zufrieden. ![]() Was die Raumsituation betrifft: Mein "Musikzimmer" ist sehr ähnlich, auch nicht grösser und ebenfalls mit Dachschrägen. Vor etwa zwölf Jahren kaufte ich mir damals als Boxen gebrauchte ASW Cantius 404. Für diesen kleinen Raum ideal; Center brauche ich nicht (die Nachbarn sind dankbar). Und trotzdem werkelt da mein teuerstes Tonabnehmersystem. Denn gerade wenn man (eben wegen den Nachbarn) auch leise Musik hören möchte und trotzdem eine fein hörbare Detailwiedergabe anstrebt zahlt sich das aus. Und man muss nicht immer neu kaufen... Ein heisser Tipp als Gebrauchtboxen sind auch die Schweizer Piega - erstens gibt es von denen auch enorm platzsparende Modelle (Regal und ultraschmale Standlautsprecher) und zweites kann man später nicht selten ohne Verlust auch wieder weiterverkaufen wenn die Räumlichkeit ändert. LG Manuel [Beitrag von Marsilio am 01. Apr 2025, 23:08 bearbeitet] |
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Platten-Spieler
Stammgast |
09:53
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#9
erstellt: 02. Apr 2025, |||||||||
Hallo "Thaddäus", ...was willst Du denn? Willst Du Plattenspieler-Sound oder Digital/CD-Sound? Ich vermute mal, daß Du noch sehr jung bist - also eher mit CD aufgewachsen bist, als mit Platte... Das legt nahe, daß Du so geprägt bist, daß Du den digitalen Klang als den "richtigeren" empfindest. Du schreibst von "hoher Auflösung", was auch eher auf den Digitalsound zutrifft und was Du dann auch tatsächlich durch Deine Liebe für scharfe Schliffe (ML) nachverfolgst. Wie bist Du denn darauf gekommen, ML-Schliffe zu kaufen? Tips aus Foren?... Ich würde Dir jetzt mal einen ganz anderen Weg empfehlen (wenn Du Schallplattenklang haben willst). Den s.g. Audio-Technica Plattenspieler verkaufe, wenn Du dafür jemanden findest. Das ist unterm Strich ein billiger China-Plattenspieler, der nie eine AT-Werkhalle gesehen hat (und dessen "Qualität" Deine ermittelten Daten auch bestätigen). Allein schon der spitzengelagerte Tonarm des Dual kann heute noch mit Top-Plattenspielern mithalten (abgesehen davon, daß Plattenspieler schon Ende der 70er-Jahre völlig ausentwickelt gewesen sind). Der kann also auch die besten Tonabnehmer sauber führen. - Also mein Plädoir klar für den Dual! Bei dem würde ich aber mal diese "flauen" AT-Tonabnehmer runterschmeissen und das draufbauen, was da ursprünglich drunter gehört - also einen schönen alten Shure-Tonabnehmer möglichst mit Originalnadel (was heute leider schon etwas schwierig wird). Da wäre das M91 (das Werksbestückung war) erste Wahl - am besten mit der "roten" N91DG (nackt, sphärisch). So wird da stimmige Musik draus, die "richtig" klingt! Was mich zum Thema "musikalischer Fluß" bringt. Um so mehr ein Diamant (um den geht es schlußendlich ja, denn der "macht" die Musik) auflöst, um so mehr wird die Musik "zerhackt" und das Augenmerk (besser "Ohrenmerk") wird dann immer mehr auf Feinheiten gelenkt - und lenkt so von der Gesamtdarbietung (dem "Werk") ab. Das mag zuerst eindrucksvoll sein - geht aber dann doch auch bald auf die Nerven. Die "einfachere" Darbietung hingegen nimmt einen mehr mit ("Fußwippfaktor") und lässt längere und entspanntere Musikhör-Seccions zu! Zu Deiner Anlage allgemein. Wieder das gleiche Problem. Auch ein "Super"-Vorverstärker begünstigt den "hochauflösenden" Sound und selbst einfache Modelle bieten nicht den erhofften Unterschied, da man auch hier für Nouancen richtig Geld hinlegen muß! - und führt dann doch eher vom Schallplattensound weg... Du hast eine Surround-Anlage? Auch das sind keine optimalen Bedingungen zum Musik hören! Eine klassisch aufgebaute Stereoanlage mit 2 guten! Boxen ist da viel besser (ich habe noch nie eine Surround-Anlage gehört, die auch nur ansatzweise audiophil klingt)! Dual 721? Hab ich auch als Hauptspieler. Ist ein wirklich guter Spieler und unterm Strich mit dem SL1210MKII durchaus gleichwertig. Der 1228 hingegen als Reibrollenspieler macht die Musik allerdings "spannender" (worüber ich mich hier jetzt nicht weiter auslassen möchte und keine Diskussion lostreten) und kommt auch so Deinem Musikstil (Rock und Pop) näher (ebenso, wie die einfachen Schliffe). Nun - "just my two pence"... Schöne Grüße, Andreas |
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13mart
Inventar |
11:59
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#10
erstellt: 02. Apr 2025, |||||||||
Hallo Andreas, ich verstehe den behaupteten Unterschied nicht. Die vergleichenden Versuche, die ich angestellt habe, gingen mal pro CD, mal pro LP aus. Es hing wohl eher am individuellen Mastering, in welche Richtung der Daumen jeweils ging. Im ganzen ein Homberger Schießen. Und ich verstehe die Frage nach dem Sound nicht. Sowohl mit CD als auch mit LP ist eine hochwertige, dem Hifi-Ideal ent- sprechende Wiedergabe möglich. Da gibt es so gut wie keinen 'Sound'. Voraussetzung sind natürlich ein Plattenspieler, Tonarm und Nadel, die eine Wiedergabe ohne hörbare Verfärbungen ermöglichen. Am Ende habe ich mich für die LP entschieden. Einmal, weil es gut klingt, und dann, weil ich keine zwei Medien im Regal haben will. Gruß Mart |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
17:56
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#11
erstellt: 02. Apr 2025, |||||||||
Das war damals auch ein Grund, weshalb ich dem 1228 eine Frischzellenkur gegönnt habe. Eigentlich hatte ich den nur günstig geschossen, weil ich die Haube für eine alte HS132 haben wollte, die ich spaßhalber reaktiviert hatte. Nachdem ich mich dann aber etwas genauer mit dem Gerät auseinandergesetzt habe bin ich dann schnell darauf gestoßen, dass das Perlen vor die Säue wären und das Teil auf jeden Fall eine Revision wert ist. "Kleiner Reibradler" bezog sich in der Tat auf das kleine Chassis und den kleinen Plattenteller, aber ansonsten soll der dem 1229 ja in nichts nachstehen. Ein Feature des 1229, das ich beim 1228 etwas vermisse ist die manuelle Auswahl der Plattengröße. Gerade für Maxi-Singles oder 45 RPM-Pressungen wäre es schon nett, wenn man den Aufsetzpunkt dann auf 12" einstellen könnte, aber in den Fällen manuell aufzulegen ist letzten Endes auch kein Drama. Ich war mir halt nur nie sicher, ob der "kurze Tonarm" da noch eine Einschränkung wäre, bzw. ob der Reibrad-Antrieb da der Flaschenhals sein könnte, als dass sich noch höherwertigere Systeme auch lohnen würden, oder ob das eher was für Direktantriebe wie den 721 ist, der auch einen großen Plattenteller mit längerem Tonarm hat.
Beim VV werde ich auch definitiv bei dem Musical Fidelity V90-LPS bleiben. Mehr geht sicher immer noch irgendwie, aber für meine Verhältnisse bin ich da denke ich schon gut ausgestattet und bevor ich da nochmal ansetze würde ich eher die anderen Komponenten einem Upgrade unterziehen. Aber vielleicht spendiere ich dem 1228 dann doch noch ein VM540ML auf einem weiteren TK. ![]()
Das stimmt, ich bin ein Kind der 90er, bin also eigentlich in der "Vinyl-armen Zeit" aufgewachsen. Aber was ich will ist ganz einfach erklärt: Ich will keinen Digital-, CD- oder Plattenspieler-Sound, ich will was, das für meinen Geschmack gut klingt und da machen die beiden ML-Nadeln so ziemlich alles was sie sollen. ![]() Auf die bin ich damals gestoßen, weil mich die Verzerrungen am Ende jeder Platte etwas gestört haben und ich mir sicher war, dass das auch irgendwie anders gehen muss und nicht so gewollt sein kann. So bin ich dann zu den ML-Schliffen gekommen und nachdem ich das AT-VM95E an dem Audio-Technica gegen das 540ML getauscht habe ging im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne auf. Das Ding kratzt Sachen aus der Rille, die vorher gefühlt gar nicht da waren. Wie Mart schon schreibt finde ich auch nicht, dass man da zwischen CD- und LP-Sound differenzieren sollte - warum sollte die Platte im Innenbereich krächzen müssen und Lieder am äußeren Rand klingen immer ok? Klar, mit einer Rundnadel klingt das Ganze nochmal anders, aber ich persönlich bin von den beiden ML-Nadeln schon sehr angetan und würde immer wieder zu einem ML-Schliff greifen.
Korrekt, die Plattenspieler hängen auch mit an der Surround-Anlage, was aber auch schon alleine deshalb notwendig ist, weil mir schlicht und ergreifend der Platz fehlt, um da noch verschiedene Setups aufzubauen. Mit dem, wie es für die Zukunft mal angedacht ist, könnte man ja auch besser zwischen Stereo und Surround hin und her schalten (mit den jetzigen HKTS7-Boxen klingt Stereo einfach nur dünn), aber zwei verschiedene Setups werden auch da nicht möglich sein. Klar, ich hätte auch gerne ein Musikzimmer und ein gut ausgestattetes Heimkino, aber das geben die Räumlichkeiten leider nicht her, weshalb alles gebündelt ins Wohnzimmer muss. ![]()
Den Reibradlern wird ja auch so ein gewisses Rumpeln nachgesagt und dass sie nicht so flüsterleise laufen - wobei ich ehrlich gesagt keine Unterschiede zwischen dem 1228 und dem Audio-Technica feststellen kann, was Laufwerksgeräusche betrifft. Das einzige was ich da höre ist die Automatik, wenn sie arbeitet, aber im normalen Betrieb ist der 1228 auch sehr leise und erzeugt selbst in der Einlaufrille keine Rumpelgeräusche etc. Aber so wie ich das rauslese wäre bei der Suche nach einem Direktantriebler-Update für den Audio-Technica aus technischer Sicht mehr oder weniger egal, ob man einen Dual 721 oder einen Technics 1210 nimmt und da kann dann der Wunsch nach Komfort oder die Optik entscheiden? Ob es tatsächlich zu sowas kommt ist ja wie gesagt aktuell auch nur Hirngespinst. Es gibt halt ein paar Sachen, die ich bei dem AT nicht so ganz glücklich finde (wie das Problem mit den Resonanzen), aber trotzdem macht das Teil für meine Begriffe schon einen ziemlich guten Job, vor allem für den gezahlten Preis (das VM540ML war ja quasi genauso teuer wie der Dreher selbst :D). |
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Marsilio
Inventar |
18:19
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#12
erstellt: 02. Apr 2025, |||||||||
Ein zweites AT-VM540ML würde ich NICHT kaufen sondern ganz gezielt ein System, das tonal anders abgestimmt ist. So kannst Du nach Lust und Laune tauschen. Ich wollte bereits früher hier so wie Andreas ein altes Shure für den Wechslerbetrieb empfehlen, habe dann aber gesehen, dass du dafür ja bereits das AT-VM95C hast. In der Tat bieten die alten Shure ein ziemlich anderes Klangbild als die Audio Technicas. Ein Shure M75 inklusive Dual-TK findet man immer mal wieder für kleines Geld, und mit einer anständigen Nadel klingt das auch nett. Tonal halt deutlich wärmer, mit etwas zurückgenommenen Höhen. Ich selber ziehe scharfe Schliffe à la Microline vor weil die einfach die Details besser auflösen, habe im "Geheimfach" in der 1219-Zarge (da gibt es tatsächlich zwei Klemmen für Zweit- und Dritt-TKs mit fertig justierten Tonabnehmern!) auch immer ein Shure M75 griffbereit. ![]() LG Manuel |
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Skaladesign
Inventar |
18:50
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#13
erstellt: 02. Apr 2025, |||||||||
Da bin ich dabei ![]() ![]() |
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Nunja32
Inventar |
13:34
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#14
erstellt: 03. Apr 2025, |||||||||
Genau das. Es kommt stets aufs Mastering an. Dass manche Tonabnehmer dann wiederum mehr "sounden" als andere, ist ja nicht überraschend. Liegt aber im Endeffekt an den Tonabnehmern und hat nichts mit "digital vs. analog" zu tun. |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
17:05
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#15
erstellt: 04. Apr 2025, |||||||||
Ein Shure M75 mit kaputter Nadel liegt auch noch in der Schublade. Der 1228 wurde leider nicht mit dem original verbauten TK15 mit Shure M91, sondern mit einem TK14 und dem M75 geliefert und die Nadel war eben leider kaputt. Das TK14 habe ich dann für das AT-VM95 verwendet, daher liegt das M75 ungenutzt in der Schublade. Ich mag aber wie gesagt den Klang der AT-Systeme und vor allem die ML-Schliffe klingen für meinen Geschmack super. Glaube kaum, dass mich das M75 mit einer Rundnadel da glücklicher machen könnte. ![]() Ich habe spaßhalber mal mit einer App den Gleichlauf der beiden Dreher verglichen. Das hier kam dabei raus: Dual 1228: ![]() ![]() ![]() ![]() Audio-Technica AT-LP120XUSB: ![]() ![]() ![]() ![]() Der Dual kommt da also von den Werten her etwas besser weg - ob man das hört? Keine Ahnung! Überrascht hat mich allerdings, dass der AT-Dreher scheinbar einen Tick zu langsam läuft wohingegen der Dual im Schnitt nahezu perfekt justiert scheint. |
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Skaladesign
Inventar |
17:12
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#16
erstellt: 04. Apr 2025, |||||||||
Ach du jeh. ![]() |
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Marsilio
Inventar |
23:18
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#17
erstellt: 04. Apr 2025, |||||||||
Öhm, nein, natürlich keine Rundnadel - ich betreibe meins mit einer scharfen Original-Ellipse aus US-Produktion: ![]() Nicht jeder mag NOS-Ware. Als Nachbaute dürfte diese Nadel hier der originalen N75ED am nächsten kommen: ![]() Und die Microline, die im Prinzip ja eine Microridge ist, gibts fürs M75 bei Jico auch - als sogenannte SAS-Nadel und mit Bor- statt Alunadelträger: ![]() (Ich vermute übrigens, dass die SAS von Jico genauso aus dem Regal des Diamantschleifers Namiki/Orbray stammt wie die Microline von Audio Technica). LG Manuel [Beitrag von Marsilio am 04. Apr 2025, 23:19 bearbeitet] |
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Nunja32
Inventar |
11:37
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#18
erstellt: 05. Apr 2025, |||||||||
Ich wundere mich auch immer über Kommentare von Leuten, die ATs generell gerne als "flau" bezeichnen. Die Shures beeindrucken mich tatsächlich auch nur mit schärferen Schliffen. |
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Skaladesign
Inventar |
13:21
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#19
erstellt: 05. Apr 2025, |||||||||
Naja so hat ja Jeder seine Vorlieben und darf es auch kundtun. ![]() Ich denke aber das Andreas eine Menge Tonabnehmer schon gehört hat ![]() ![]() |
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Nunja32
Inventar |
14:05
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#20
erstellt: 05. Apr 2025, |||||||||
Vorlieben sind ja auch schön und gut - und natürlich dürfen die auch unterschiedlich sein. Daher ja auch mein Kommentar ![]() ![]() [Beitrag von Nunja32 am 05. Apr 2025, 14:06 bearbeitet] |
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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier |
18:57
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#21
erstellt: 05. Apr 2025, |||||||||
Dass es für das M75 auch Nadeln mit scharfem Schliff gibt wusste ich gar nicht, danke für den Hinweis! Prinzipiell bin ich aber ja mit dem AT-VM540ML äußerst zufrieden und der Klang gefällt mir sehr gut. Ich habe auch schon Kommentare gelesen, dass manche Leute es "nervig" finden, mir persönlich gefällt es aber sehr gut. Ebenso können ja auch andere mit dem "Shure-Sound" nichts anfangen, ist halt Geschmackssache. ![]() |
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