SONY PS-5550, Endabschaltung ohne Funktion, Fotodiode defekt?

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#linn-fan#
Inventar
#1 erstellt: 26. Jul 2024, 21:14
Hallo Gemeinde,

lange her, dass ich hier intensiv unterwegs war. Gruß an @das_t, @parrothh, @cassiopia, @wbc, @#13, @holger @marsilio und all die anderen Haudegen.


Da ich im Forum immer fachlich kompetente Hilfe erhalten habe, wende ich mich heut mit einem Problem an euch, bei dem mir eventuell auch geholfen werden kann.

Plattenspieler: SONY PS-5550
Fehlfunktion #1: die automatische Abhebung/Rückführung des,Tonarms funktioniert nicht
Fehlfunktion #2: der PS startet direkt, obwohl dies erst geschehen sollte, wenn Start/Stop gedrückt wird

Fehlersuche bisher
1. Gemäß Service Manual die Messroutinen durchgespielt.
Hier ist es,so, dass der Tonarm über eine Scheibe eine Diode verdeckt und diese zum Ende der Platte freigibt, was an definierten Messpunkten eine Halbierung der Spannung verursachen soll. DAS passiert nicht. Es bleibt bei 9V, die auf 4,5V abfallen sollten

Das seltsame: die Start/Stop Funktion in ihrer eigentlichen Bedeutung funktioniert.
1) nur mit Drücken von Start wird der Tonarmluft freigegeben
2) STOP drücken beim Abspielen löst das Anheben/Rückführen desTonarms zu 100% sauber aus

Ich vermute einen Defekt der Diode (die Scheibe gibt die Diode mechanisch frei)


Fehlersuche zum Direktstart: Bisher nichts unternommen.

Ich bin gespannt, ob sich hier jemand findet, der den SONY PS-5550 kennt und,weiterhelfen kann (und möchte)

Vielen Dank im voraus.

Robert


[Beitrag von #linn-fan# am 27. Jul 2024, 16:54 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#2 erstellt: 27. Jul 2024, 04:34
Üblicherweise wird die Photozelle von einer LED angeleuchtet. Ich habe einen Denon, bei dem die Endabschaltung einst defekt war: Die Blende zwischen LED und Fotozelle wurde am Plattenende vom Tonarm zur Seite bewegt und die direkte Sichtverbindung zwischen LED und Fotozelle freigegeben... Aber nichts passierte. Der Grund dafür war ein Defekt an der LED. Sie war durch Alterung kaputt und leuchtete einfach nicht mehr. Deshalb gab es auch keine Spannungsveränderung an der Fotozelle - und damit keine Reaktion der Endabschaltung. Mit einer neuen LED lief alles wieder normal. Allerdings war es gar nicht so einfach, heute noch eine so lichtschwache LED aufzutreiben, wie sie in den 80ern für derartige Einsatzzwecke verbaut wurden.
einstein-2
Inventar
#3 erstellt: 27. Jul 2024, 05:34
Hallo
Eventuell könnte eine LED wie sie für die Einschaltkontrollleuchte diverser Elektrogeräte verwendet wird, funktionieren. Diese sind jedoch meistens rot, aber nicht leuchtstark.
Dan_Seweri
Inventar
#4 erstellt: 27. Jul 2024, 06:54
Ich landete tatsächlich bei einer roten LED mit 20 mcd: https://www.reichelt...mm-5v-rt-p54090.html

Mit der noch etwas lichtschwächeren gelben Version wäre es sicherlich auch gegangen: https://www.reichelt...mm-5v-ge-p54102.html
y0r
Stammgast
#5 erstellt: 27. Jul 2024, 06:59
Reagieren die Fotozellen auch auf Infrarot? Dann wäre diese so ziemlich unsichtbar.
#linn-fan#
Inventar
#6 erstellt: 27. Jul 2024, 08:04
Moin allerseits,

Im PS-5550 ist eine Glühlampe verbaut. Bauform einer Glassicherung.
Und macht auch Licht. Und der Messpunkt gemäß Service-Manual zur Helligkeitseinstellung zeigt mir den Sollwert 1,5V.

Wobei, mmmmmmmh, vielleicht ist es messtechnisch i.O. und doch zu schwach?

Ist einen Versuch wert die einfach mal zu tauschen.


[Beitrag von #linn-fan# am 27. Jul 2024, 08:55 bearbeitet]
doc_sisiphus
Stammgast
#7 erstellt: 27. Jul 2024, 08:05
yür fragt:
Reagieren die Fotozellen auch auf Infrarot
nun, manche schon...
um herauszufinden, wo die maximale Empfindlichkeit liegt, könnte man das Datenblatt lesen.
@ Dan_Seweri
Was sollte ein Fototransistor gegen eine lichtstärkere Lichtquelle haben?
Dan_Seweri
Inventar
#8 erstellt: 27. Jul 2024, 16:18
So, wie die Blende bei meinem Denon gebaut ist, könnte eine zu helle LED in dem Gehäuse insgesamt zu viel Licht machen, so dass die Fotozelle quasi immer auslöst. Das wollte ich vermeiden.
Gurkenhals
Inventar
#9 erstellt: 27. Jul 2024, 23:22
Tach,

richtig @Dan_Seweri 👍,
auch ich habe an einem elektronisch gesteuertem Tonarm (JVC, 40 Jahre alt!) verschieden hell leuchtende LEDs getestet, bis ich die richtige Leuchtstärke gefunden habe.
Zu hell (größer 200mcd) war nix, diese beleuchteten dann die Fotodiode durch den schmalen Schlitz der am Tonarm mitlaufenden Schlitzscheibe schon viel zu früh.
Darauf sollte geachtet werden.

Z.B habe ich mal den Tonarm und das Board eines in Japan - und nur dort verkauften - Y5 auf den Y5F umgebaut, von daher bezog ich meine "Erfahrungen".
Das Board war das gleiche wie das vom Y5F, dem fehlten lediglich 8 Bauteile, die zu bestücken kein Problem darstellte.

Die deutlich größere Hürde war der Umbau des Tonarmes. Eine neue Schlitzscheibe mußte angefertigt werden und die schon "vorbereitete" LED-Sektion von mir entsprechend "erweitert" resp bestückt werden.

Und genau da bin ich über die "Helligkeit" der LEDs gestolpert. Erst nach mehreren Tests mit verschieden hellen LEDs bin ich drauf gekommen, daß die damals keine solch' "hellen" LEDs - wie heutzutage gern eingesetzt - zur Verfügung hatten. Ich hatte 10 verschiedene Typen gekauft, selbst die "dunkelste" (240mcd) war noch zu "hell".
Aber irgendwann kommt man nach diversen Versuchen auf den Trichter und bemerkt den Unterschied zur Technologie von vor 40 Jahren.

IMG_0584 Genau um diese "Schlitze geht es! Y5_Umbau_Schlitzscheibe

LED-Sektion

LED_Y5_1 LED_Y5_2

Und ja, der Tonarm funktioniert mit dieser handgemachten Modifikation hervorragend.



Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 28. Jul 2024, 01:28 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#10 erstellt: 29. Jul 2024, 15:44
Hallo Allerseits,

irgendwie, ich weiss auch nicht wie....
...

Tolle Beiträge, viel Sachverstand........nur am Thema vorbei.

Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass die Sofitte (der PS 5550 hat keine LED) nicht leuchtet. Das tut sie sehr wohl.

Das Problem, welches ich bisher evaluieren konnte ist das die Freigabe der Fotozelle durch die Shutterscheibe keine Reaktion bewirkt. Der Arm somit nicht angehoben und zurückgeführt wird.

Grundsätzlich tut die Elektronik/Mechanik jedoch, da bei drücken von STOP (egal wo der Arm sich befindet) das Anheben/Rückführen einwandfrei ausgelöst wird. Nur halt nicht am Plattenende automatisch.

Ich hoffe ich konnte die Herausforderung nun etwas genauer beschreiben.

Gruß Robert
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 29. Jul 2024, 16:07
Die Helligkeit der Glühlampe lässt sich über das Poti R31 regeln.
Über das Poti R32 wird der Trigger-Level (Schaltspannungshöhe) der Tonarm-Rückführung eingestellt.
Beide Parameter müssen dazu natürlich korrekt eingestellt werden, denn es funktioniert nur mit einem Zusammenspiel beider Parameter.

Zudem könnte der Kondensator C15 trocken sein und dann läuft gar nichts mehr in Tonarm-Rückführung korrekt.
Daher würde ich es zuerst mit einer Erneuerung des C15 versuchen und falls es dann nicht geht, danach erst die Potis justieren.
#linn-fan#
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2024, 14:46
@Rabia_sorda,

sooooo kann ich arbeiten. GROSSEN Dank dafür.

Am Messpunkt R15/R19 (Trigger Level) kann ich 1,55V mittels R32 einstellen
Am Messpunkt R16/R16 erhalte ich bei freigegebener Fotozelle 9V und kann diesen Wert mittels R31 auch variieren.
Den Auslösepunkt (54mm) treffe ich mit 4,6V
Glühlampe (6V,01A) leuchtet.

Also PS öffnen, Platine lösen und an den Lötpunkten des C15 Kapazität messen

Messbereich <200uF, Ergebnis 0uF
Messbereich <20uF, Ergebnis 0,03 uF

Ich bin geneigt dir zuzustimmen. Der Kondensater C15 ist durch.
Frage: Kann es,sein, dass auch der Effekt mit direkt startendem Antrieb (Start/Stopp) hat keinen Einfluss auf den Motorstart auf einen defekten C15 zurückzuführen ist?
Erinnert mich irgendwie an Diskussionen hier im Forum in denen der berühmte "Knallfrosch" auch für direkte Motorstarts verantwortlich gemacht werden konnte. Vor allem auch, da ich im Schaltplan keinen ernstzunehmenden Kondensator im 220V Kreis finde.

Gruß Robert
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 30. Jul 2024, 15:00

Platine lösen und an den Lötpunkten des C15 Kapazität messen

Messbereich <200uF, Ergebnis 0uF
Messbereich <20uF, Ergebnis 0,03 uF

Ich bin geneigt dir zuzustimmen. Der Kondensater C15 ist durch.


Wenn du ein Kapazitäts-/ESR-Messgerät besitzt, welches auch bei eingebauten Kondensatoren korrekte Messwerte liefern kann, dann ist er definitiv platt.
Ansonsten muss der Kondensator vor der Messung ausgelötet (und entladen(!) ) werden, weil es nur so zu korrekten Messwerte führen kann.


Frage: Kann es,sein, dass auch der Effekt mit direkt startendem Antrieb (Start/Stopp) hat keinen Einfluss auf den Motorstart auf einen defekten C15 zurückzuführen ist?


Ja, kann möglich sein.
#linn-fan#
Inventar
#14 erstellt: 30. Jul 2024, 15:11
Ich habe zu Vergewisserung die Elkos auf der Platine ebenfalls gemessen und bekomme saubere Ergebnisse.

Sollte also korrekt sein.
Es ist ein Liumy LM2001

Nun an, Kondensator C15 tauschen und dann weiter sehen.

Danke nochmal.

Gruß Robert
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