Alter qualitativ hochwertiger Plattenspieler SONY - Kaufberatung

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badcompany730
Neuling
#1 erstellt: 25. Apr 2023, 09:42
Hallo zusammen, ich habe mich gerade eben hier angemeldet weil ich in das Vinyl Thema einsteigen möchte und auf der Suche nach einem qualitativ guten Klassiker von Sony bin. Ich habe bereits einen Sony TA-F 690 ES Vollverstärker und bin damit sehr zufrieden. Ausgegeben wird mit Canton GLE 476. Wie die vorhandenen Komponenten soll auch der Spieler qualitativ hochwertig, muss aber nicht absolutes High-End sein, Technisch wie Preislich. Meine Preisvorstellung für den Dreher liegt gebraucht bei bis ca. 200€. Er sollte Vollautomatisch sein, und ja ich bin mir der Nachteile bereits bewusst
Das alter spielt keine Rolle, da der Verstärker ja auch aus Anfang der 90er ist.

Falls jemand Geräte weiß die in diesen Rahmen passen würden, ich freue mich über jede Info.

Viele Grüße
Yahoohu
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2023, 10:04
Moin,
schau Dich lieber bei Technics um. Sony war nie der Plattenspielerhersteller, hatte aber bis Anfang der 80er Jahre einige sehr gute Geräte im Portfolio.
Danach waren es fast nur noch Plastikschrubber.
Für die guten Plattenspieler werden Sammlerpreise bezahlt.
Schau Dich bei Ebay-Kleinanzeigen um, suche in Deiner Preisrange nach Direktantrieb und Vollautomat. Geld für eine ev. neue Nadel/Tonabnehmersystem einkalkulieren. Am besten in Deiner Nähe zum Selbstabholen (auf Funktion testen).
Wenn Du was gefunden hast einfach hier noch mal nachfragen ob die Kiste ok ist.

Gruß Yahoohu
badcompany730
Neuling
#3 erstellt: 25. Apr 2023, 10:23
Hallo Yahoohu,
vielen dank für die schnelle Antwort. so etwas in der Art hatte ich schon vermutet. Ich war bisher mit meinem Halbwissen auf der Suche nach Geräten mit der Bezeichnung PS-000 oder PS-X 000 wobei die 000 für die Nummer Steht. Bei Sony finde ich leider die Bezeichnungen der Plattenspieler ziemlich undruchsichtig. Bei den anderen Geräten ist es mit dem ES etwas besser zu unterscheiden. Z.b. Preislich recht interessant wäre der PS-X 45 nur konnte ich leider über die Qualität bisher nicht wirklich etwas finden...

Viele Grüße
Yahoohu
Inventar
#4 erstellt: 25. Apr 2023, 13:24
Hier kannst Du Dich etwas weiter informieren, vor allem auch was es von Sony gab:
www.hifi-archiv.info
Die meisten Angebote mit bezahlbaren, vernünftigen Geräten gibt es von Technics und Dual. Man kann ja auch mal nach rechts und links schauen.
Der PS-X45 war der kleinste Plattenspieler in der Serie. Da ging noch was.
shabbel
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2023, 16:35
Es gab eine Phase Anfang der 80-er, da hat Sony einen hochwertigen Verbundskunststoff für die Plattenspieler verwendet. Die Tonarme waren auch hervorragend, sind aber meist nur für leichte und mittelschwere Systeme geeignet. Mit einem typischen Shure oder Elacsystem kommt man da schon an die Grenzen. Die Direkttriebler sind von den technischen Daten oft identisch, es variert lediglich die technische Ausstattung. Ausnahme wären die Spitzenmodelle. Der PS-X 45 ist genau so einer, also kein Spitzenmodell. Er ist von der Start-Stopp-Automatik schneller als alles andere, was ich jemals gesehen habe. Der Antrieb ist enorm stark und schlägt die meisten Technics. Nur kommen diese Geräte langsam in die Jahre. Die Einstellpotis für die Automatik müssen gereinigt werden und die Elkos schwächeln. Das ist alles ohne grossen Aufwand machbar, aber sollte berücksichtigt werden. Und es gibt Sony-Spieler, die ein Sony-System fest im Headshell verbaut haben. Aber es gibt Wechsel-Headshells für alle Modelle.


[Beitrag von shabbel am 25. Apr 2023, 16:45 bearbeitet]
badcompany730
Neuling
#6 erstellt: 26. Apr 2023, 07:52
Vielen dank für den Link, bisher habe ich im Hifi-Wiki nachgesehen aber das Bezeichnungs Wirrwar bei Sony muss man erstmal verstehen.
Danke shabbel für die vielen Infos zu den Modellen.
Ich konnte gestern einen laut Aussage des Besitzers voll funktionsfähigen PS-X 45 für 40€ ergattern. Was muss vor der Inbetriebnahme eines so alten Spielers gemacht bzw. überprüft werden? Sollte ich vorab gleich eine neue Nadel verbauen und welche würde hier benötigt? Fragen über Fragen
Yahoohu
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2023, 09:01
Einem Probelauf steht ja nix im Wege. Schau, das Du an eine Bedienungsanleitung kommst damit Du siehst wie man u.a. den Tonarm ausbalanciert.
Mach einfach Fotos vom Tonabnehmersystem und Nadel (auch von vorn).
holger63
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Apr 2023, 10:30
Geh mit dem Lift erstmal vorsichtig um, wahrscheinlich geht der nicht so smooth runter wie er sollte. Wenn das nicht der Vorbesitzer schon gemacht hat.
Ansonsten ein gutes Gerät, Teller etc ist genau gleich wie bei den teureren Modellen dieser Serie. Der Arm ist recht leicht, aber übliche MMs sollten schon passen.
killnoizer
Inventar
#9 erstellt: 02. Mai 2023, 21:44

shabbel (Beitrag #5) schrieb:
Es gab eine Phase Anfang der 80-er, da hat Sony einen hochwertigen Verbundskunststoff für die Plattenspieler verwendet. Die Tonarme waren auch hervorragend, sind aber meist nur für leichte und mittelschwere Systeme geeignet. Mit einem typischen Shure oder Elacsystem kommt man da schon an die Grenzen. Die Direkttriebler sind von den technischen Daten oft identisch, es variert lediglich die technische Ausstattung. Ausnahme wären die Spitzenmodelle. Der PS-X 45 ist genau so einer, also kein Spitzenmodell. Er ist von der Start-Stopp-Automatik schneller als alles andere, was ich jemals gesehen habe. Der Antrieb ist enorm stark und schlägt die meisten Technics. Nur kommen diese Geräte langsam in die Jahre. Die Einstellpotis für die Automatik müssen gereinigt werden und die Elkos schwächeln. Das ist alles ohne grossen Aufwand machbar, aber sollte berücksichtigt werden. Und es gibt Sony-Spieler, die ein Sony-System fest im Headshell verbaut haben. Aber es gibt Wechsel-Headshells für alle Modelle.


Der sehr solide Kunststoff, vergleichbar mit dem Technics 1200/1210 , wurde allerdings schon in den 70er Jahren eingeführt, beim PS X 50 + 60 + 70 ab 1978 .


Gerät darunter sind praktisch der gleiche Plastikkram wie alle anderen Anbieter aus der Zeit .

Und das der Teller identisch mit dem 45er sein soll bezweifle ich massiv ( das ich den 45 in Besitz hatte ist allerdings 20 Jahre her, und laut memoryfunktion war daran ALLES leichter ) , eine 60er habe ich aber seit 35 Jahren .


[Beitrag von killnoizer am 02. Mai 2023, 21:47 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 03. Mai 2023, 06:11
Nix gegen deine massiven Zweifel, aber... 😁
mkoerner
Inventar
#11 erstellt: 03. Mai 2023, 09:15
Also: imho gehörte Sony in den 80ern zu den Herstellern mit den besten Drehern überhaupt. (Bin aber Fanboy!). Sony konnte einen Entwicklungsaufwand betreiben wie damals kaum ein anderer. Das merkt man den Drehern auch an. Ab der damaligen Mittelklasse sind die Arme selbst mit aktuellen High-End Modellen der 2K€ Klasse Konkurrenzfähig. Mehr dazu hier: http://korfaudio.com/blog84

Auch die BSL-Motoren die Sony damals schon einsetzte hat Technics (natürlich in Zeitgemäßerer Form) erst in den aktuellesten Drehergenerationen eingebaut und preist sie jetzt als wesentlichen Fortschritt gegenüber ihren Motoren aus den 80ern.

Auch die Zargen aus schweren Kunstharz-Verbundmassen (SBMC) waren ihrer Zeit eindeutig voraus und wurden bei den anderen Herstellern so nicht eingesetzt. In den 80ern gab es in Japan sogar Hersteller (Resinamic) die dieses Material in Zargen für andere High-End Laufwerke wie die großen Denons und Technicse anboten.

Einen gut laufenden PS-X70 oder gar PS-X9 mit modernen Drehern zu schlagen wird jedenfalls sehr schwer (und teuer!). Und die kleineren sind gerne massiv unterschätzt.

In Deutschland gibt es mit Wega ja eine Marke die sich in den 80ern sehr gut verkauft hat, dort finden sich die Laufwerke in baugleicher Ausführung und diese sind aufgrund der großen Masse auch heute noch gebraucht bezahlbar zu erhalten.

Von SONY selbst gibt es einen Geheimtip Dreher der klanglich (wenn ok!) imho mit allem was neu bis 2500€ auf dem Markt ist mitkommt. Das ist der Vollautomat PS-X55. Sieht nicht großartig aus, hat aber einen sehr guten Motor, eine überdurchschnittlich schwere und hochwertige Zarge, eine sehr guten Arm der fäschlicherweise als oft als Low-Mass Arm deklariert wird aber ein Medium Mass Arm ist, weshalb auch Sonys beste MM-Tonabnehmer wie XL-45 oder XL-70 oder aktuelle gute MCs wie zb. das DV20X2L sehr gut drin laufen. (Wenn man ihn ausbalanciert bekommt, Meist fehlt das Zusatzgewicht für die schweren Abnehmer). ISt auch einer der weinger Dreher aus den 80ern die heute noch recht problemlos laufen, da Sony gerne verharzende Fette in ihre Dreher eingebaut hat, der PS-X55 hat aber einen sehr starken 2. Motor nur für die Automatik (damals übrigens superseltener Luxus!), die deshalb selbst verharzt noch tut, wenn auch etwas laut :-).

Wenn man Zeit hat sollte man ishc auf die Lauer legen, der wurde in Deutschland gerne mit dem edelsystem XL-45 verkauft. Wenn man dafür heute eine Jico SAS Nadel nachkauft , dann ist man auf dem Niveau eines 1000€ Tonabnhehmers ala 2MBlack LVB.

So der Fanboy hat gesprochen :-)...

Mike
holger63
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Mai 2023, 09:33
Hi Mike, ja der x55 macht dann auch schon was her. Der x45 weniger, bzw der P700 als Wega, aber er hat wie schon geschrieben, den gleichen Teller - auch die Öffnungen für die optische Plattengrößenerkennung sind hier vorhanden, es war wohl günstiger einfach alles in großer Stückzahl zu verwenden - und den gleichen Motor. Der Arm scheint bei 45 und 55 auch gleich zu sein, ich fand ihn etwas leicht, s. Gegengewicht, aber du hälst ihn ja eher für Mittel.
Wenn es also wirklich erstmal günstig sein soll, hat der TE alles richtig gemacht. Den x55 habe ich zumindest noch nicht für einen 2stelligen Betrag gesehen.
mkoerner
Inventar
#13 erstellt: 03. Mai 2023, 11:30
Ja, mist , die entscheidende Info, das schon gekauft ist hab ich dann doch überlesen. Mit dem kleinen Bruder PS-X45 kommt man definitv auch schon recht weit. Nach allem was ich im Netz gelesen habe hat nur der 55er eine etwas bessere Version des Armes und definitiv einen besseren Motor+steuerung. Zumindest habe ich einen 55er und der Arm spielt auch mit einem XL-MC3 sehr gut (das ist klanglich Benz Wood SL "Land"). Ist also ganz definitv nicht von schlechten Eltern. Falls also doch identisch kann man wenn Motor und Arm in Ordnung sind durchaus auch 1000€ Neudrreher in ernste Bedrängniss bringen.

Vielleicht lässt uns der TE noch wissen was für ein Abnehmer verbaut ist? Dann kann man evtl da noch tipps geben. Die meisten Sony Generatoren z.b. sind definitiv nicht schlechter als die Ortofon 2M Serie (XL-25,XL-35, XL-20, XL-200. XL-30,XL-MM2, XL-MM3), es gibt auch einiges was drüber liegt (XL-45, XL-50, XL-70)

Mike
Habbich
Stammgast
#14 erstellt: 05. Mai 2023, 16:33
Der TE scheint ja grad mit seinem 45er beschäftigt, oder unserer Ausführungen müde, aber,

Danke Mike, Danke Shabbel! Diesem "nimm lieber einen Technics" kann ich nur hinsichtlich der Servicefreundlichkeit zustimmen. Und ab Mitte der 80er haben doch beide, äh, eigentlich alle nur noch Plastikschrott und ein paar Ausnahmedreher produziert.
Ansonsten war Sony nun wirklich auf Augenhöhe mit dem Platzhirsch, Discodreher ausgenommen.

Hier tummeln sich von Sony
PS 4300, PS 4750 (Wega 4410), PS X 4, 6 und 7, PS X50, PS X 555, 600, 800. Und die Mittelklassen 35, 40, 45 waren auch schon mal da. 55 ebenso.

und von Technics
SL1310, SL1310 MKII, SL1410 MKII, SL1411, SL7, SL10, SL QL5, SL QL X300. Und die Mittelklassen SL Qx und SL 33xx, 53xx waren auch schon mal da.

Bei den Tonabnehmern siehts genauso aus. Technics EPCs MM und MC, Sony XLs MM und MC.

Augenhöhe halt! Mit dem PS X45 und gutem, passendem Tonabnehmer kann man sehr zufrieden werden. Oder weiter die Blütezeit der Plattenspieler erkunden und gaga werden. So wie ich und andere hier. Vielleich gibts ja noch ein Feedback vom TE, nachdem er hier so nett beraten wurde.


[Beitrag von Habbich am 05. Mai 2023, 17:04 bearbeitet]
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