Erstes MC

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New_age_jw
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Mrz 2022, 12:19
Hallo zusammen,

Ich bin vor kurzem nach über 10 Jahren verschiedenster MM Systeme auf mein erstes MC System umgestiegen (AT PTG33 II)

Die Auflösung ist überragend, doch leider wurde das Musik hören irgendwie „anstrengend“. Am meisten sind mir extreme Dynamik Sprünge aufgefallen.
Leisere Passagen gehen im Raum fast unter, lautere Passagen sind dann extremst präsent, sodass ich sehr oft am Volumeregler justiere.

Liegt das tatsächlich an der besseren Dynamik Abbildung eines MC Tonabnehmers? Ich habe auch sehr gute MM Tonabnehmer verwendet (Sumiko Amethyst, AT 760SLc etc). Diese haben ebenfalls eine gute Dynamik abgebildet, aber das Lautsärkeniveau war irgendwie doch ausgeglichener.

LG
Jannik


[Beitrag von New_age_jw am 11. Mrz 2022, 12:22 bearbeitet]
sliceofhogan
Stammgast
#2 erstellt: 11. Mrz 2022, 12:41
Mein At33ptgII ist mein arbeitstier, sehr neutral, aber auch "langweiliger" als ein Benz, SPU oder vdH.

Kann sein, das erstens (durch die NR nadel) weniger nebengerausch hierbar ist, zweitens das die verzerrungen niedriger sind. Das regt an (bei mir) der lautstaerkesteller ein wenig mehr nach rechts zu drehen.... Hoere im moment Miles' Sketches of Spain, ja da gibt es richtige dynamilspruenge, aber freu mich darueber


[Beitrag von sliceofhogan am 11. Mrz 2022, 12:41 bearbeitet]
New_age_jw
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Mrz 2022, 12:56
Meine Drehrichtung tendiert eher nach links 😀
Gerade auch bei Jazz Platten, wie z.B. von Freddie Hubbard tönt die einsetztende Trompete unfassbar laut im Vergleich zum begleitenden Piano.
13mart
Inventar
#4 erstellt: 11. Mrz 2022, 13:25

New_age_jw (Beitrag #1) schrieb:
Ich bin vor kurzem nach über 10 Jahren verschiedenster MM Systeme auf mein erstes MC System umgestiegen (AT PTG33 II)
Die Auflösung ist überragend, doch leider wurde das Musik hören irgendwie „anstrengend“. Am meisten sind mir extreme Dynamik Sprünge aufgefallen.
Leisere Passagen gehen im Raum fast unter, lautere Passagen sind dann extremst präsent, sodass ich sehr oft am Volumeregler justiere.


Die Erfahrung erinnert irgendwie an diejenige in den 80er Jahren, als man zum ersten Mal CD hörte.
Ich selbst habe in jener Zeit mit MCs angefangen, wirklich überzeugt hat mich damals ein AT 33occ.

Gruß Mart
Habbich
Stammgast
#5 erstellt: 11. Mrz 2022, 17:22
[/quote]

Die Erfahrung erinnert irgendwie an diejenige in den 80er Jahren, als man zum ersten Mal CD hörte.
Gruß Mart[/quote]

Ja, seh ich ähnlich. Darüberhinaus:

Das AT33ptg verzeiht weder dem Toningenieur, noch der Pressung. Für mich mehr als ein Arbeitstier, aber Fluch und Segen, wenn die Aufnahme schlecht ist. Und hell und analytisch ist es natürlich auch. Ich mag das. Für schlechte Platten, nehme ich ein wärmeres System wie Yamaha MC9 oder Technics 300MC oder ein BenzExcel Gold auf dem Plattenspieler daneben. Ein DL 103 täts auch volumig und warm in dem Preisrahmen.
Gruß
Frank
hpkreipe
Inventar
#6 erstellt: 11. Mrz 2022, 22:27
Hi,

da sucht man nun jedes 1/10 dB um mehr Dynamik in der LP Wiedergabe zu erhalten und nun so etwas …



Eine Frage an den TE, wie hört sich denn eine digitale Kopie desselben Stücks an. Möglichst keine Version „remastert“ dafür nutzen.

Das würde mich nun interessieren.

Sonst wirst Du Dich daran gewöhnen müssen, was nicht so schwer ist, oder Du musst einen anderen Nagel unter den Tonarm klemmen.

Denn eines und das war direkt der deutlichste Unterschied mit dem Wechsel bei mir zum PTG/II. Das Nadelgeräusch war und ist immer noch sehr gering. Da kann man dann Rillen-Modulationen erlauschen, die vorher im Rauschen verborgen waren. Bei uns war es das Dschungelbuch die Mono-LP im modernen Stereoschnitt von 196x. Beansprucht über Jahrzehnte durch - nicht nur meine - Kinderhände und Billigst-Fräsen in Kinderzimmern und dann ertönt die Früh-Patrouillie auf einem mal so, dass ich die Kinder am Sonntagmorgen (also zum Mittagessen) tatsächlich aus den Betten locken konnte, ohne diesen Rauschteppich - klasse.

Das kann überraschen, auch einem nicht gefallen, aber der Tonabnehmer an sich macht aus meiner Warte heraus ja alles richtig?
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#7 erstellt: 11. Mrz 2022, 23:04
Jannik: Manchmal passt man eben nicht zusammen, das ist nicht nur bei zwischenmenschlichen Beziehungen so. Auch bei HiFi und Tonabnehmern durchaus keine Ausnahme. Deine Hörerfahrungen mit MM-Systemen haben dich geprägt und die meisten MM-Systeme machen grundsätzlich nichts falsch. Sie haben in der Regel einen angenehmen Bassbereich der nicht zu zurückhaltend oder schlapp daher kommt. Im Hochtonbereich geht mit MC-Systemen prinzipbedingt mehr als mit MM.

Es kann aber sein, dass dieser Hochtonbereich zu sehr in den Vordergrund geschoben wird und das Klangbild dann in eine hochtonlastige, analytische Richtung tendiert. Wenn man sich dabei nicht wohl fühlt und plötzlich weniger Lust hat, Platte zu hören, passt was nicht.
So scheint es dir zu gehen. Du hörst nicht falsch (das ist prinzipiell auch gar nicht möglich), und das, was sich auf Grund des Gehörten bei dir einstellt, ist Nicht-Entspannung, sich Nicht-Wohlfühlen. Höre auf diese Gefühlsbotschaften deines Körpers, je länger man mit einer Anlage Musik hören kann, so dass es Spaß macht, um so besser ist die Anlage und zwar preisunabhängig.

Mein erstes MC-System war ein Ortofon MC-10-Super, mit dem ich immer gut Musik hören konnte. Die heutige Alternative dazu bei Ortofon ist die Quintet Baureihe. In die engere Wahl kämen das Quintet Blue und das Quintet Bronze.

Ich habe damals auch die erste Variante eines Audio-Technica OC-9 hören können. Es hatte überragende Tests. Für mich klang es aber kühl und analytisch und kam für mich überhaupt nicht in Betracht. Das MC-10-Super wurde später durch ein Decca abgelöst, nur am Rande erwähnt, denn das ist eine ganz andere Geschichte.

Gerd
S_Urkel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Mrz 2022, 15:14
Hallon Jannik,

ich hätte noch einen anderen Ansatz.
Prüf doch mal, ob irgendwo eine Phase falsch angeschlossen ist.
Ich hatte mal ein ähnliches Phänomen, als ich neue Stromkabel angeschlossen hatte.

Viele Grüße
Michael
frank60
Inventar
#9 erstellt: 12. Mrz 2022, 15:50

New_age_jw (Beitrag #1) schrieb:
Die Auflösung ist überragend, doch leider wurde das Musik hören irgendwie „anstrengend“. Am meisten sind mir extreme Dynamik Sprünge aufgefallen.

Ich höre seit reichlich 2 Jahren ausschließlich mit MCs, aber so etwas ist mir noch nie aufgefallen.

MCs sollten auf Grund ihres elektrischen Konzepts vollkommen neutral und verfärbungsfrei spielen, die Abtastung an sich auf Grund besserer Nadelschliffe, ..., sollte den Klang an sich nicht beeinflussen. Was man oftmals liest, ist z.B. die bewußte Fehlanpassung, weil sich dann der Klang verbessern soll, beispielweise 1K Lastimpedanz bei den Benz'en. Aber ob der Klang dann wirklich besser wird, möchte ich bezweifeln, er wird lediglich eventuell an eigene Vorstellungen und Vorlieben anzupassen versucht.

Habbich (Beitrag #5) schrieb:
Für schlechte Platten, nehme ich ein wärmeres System wie Yamaha MC9

Da ich einen MC-9 im NOS Zustand, mit etwa 30 bis max 50 Stunden Betriebszeit gerade mal eingespielt, besitze, kann ich das absolut nicht bestätigen, der MC-9 spielt, wie alle meine MCs, neutral, nichts mit warm. Allerdings fängt auch er bei Fehlanpassungen an, den Klang zu verfährben, ab 350 Ohm Lastimpedanz wird er immer heller, ab etwa 600 Ohm werden die Höhen schrill. Unter 250 Ohm wird er dagegen nur immer leiser.
Albus
Inventar
#10 erstellt: 12. Mrz 2022, 17:00
Tag,
und Tag Jannik,

neben dem Plattenspieler ist als Integrierter Verstärker in der Ausstattung ein Technics SU-G700 genannt, der über einen Phono-MM-Modus verfügt, nicht aber über einen MC-Modus.
Eine Frage bitte: Hast du noch einen MC-tüchtigen Phono-Verstärker zur Verfügung und in Verwendung mit dem AT-33PTG II - oder lässt du das MC über den Phono-MM des SU-G700 laufen?

Über den Phono-MM-Schaltkreis ist überraschend, aber nicht verkehrt. Die BDA des AT-33PTGII zeigt im Labormessdiagramm den Abschluss des MC an: 47 kOhm mit 100 pF. F+r gewähnlich will niemand einmal die Probe machen (oder es wird einfach nicht zur Kenntnis genommen). Nur, der Verstärkungsfaktor sollte dann gehörig hoch sein, dazu die Lastkapazität 100 pF betragen. - Beides ist im Falle einer MM-Betriebsweise vermutlich selten gegeben.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 12. Mrz 2022, 17:03 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#11 erstellt: 12. Mrz 2022, 17:16
Das wäre eine Erklärung, warum die Trompete so laut ist
New_age_jw
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Mrz 2022, 17:19
Natürlich hängt in der Kette ein entsprechender MC Vorverstärker, der AVM P30.3.
Uwe_1965
Inventar
#13 erstellt: 12. Mrz 2022, 18:10
Waren bei dem auch Adapterstecker dabei ? Wenn, ja, welchen hast Du gerade im Betrieb
New_age_jw
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 12. Mrz 2022, 18:27
Aktuell ist er mit 200OHM abgeschlossen. Eine Veränderung konnte ich beim 100OHM Stecker nicht feststellen, und ich denke die 1kOHM Stecker erübrigen sich bei dem PTG33.

Vllt. liegt ja auch dem Charakter der phono stufe selbst. Im MM Betrieb hatte ich eine Graham SLEE Vorstufe, die richtig dampf machte. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch dass ich mir das Ganze nur einbilde. Ich bin bei neuem Gerät immer sehr kritisch und suche quasi das Haar in der Suppe - das kennen ja sicher auch einige von euch 😃

Beste Grüsse
mkoerner
Inventar
#15 erstellt: 13. Mrz 2022, 14:04
Die ersten 50 Plattenseiten sollte man keinen Tonabnehmer endgültig beurteilen. Die Basswiedergabe, das Transienten- und Dynamik-verhalten und Klirr / Zischeffekte verändern sich bei etlichen Abnehmern in der Zeit nochmals deutlich (meist zum besseren).

solltest du da schon drüber sein, dann ist das wohl nicht "dein" Abnehmer. Meiner wärs auch nicht. Vielleicht eher mal ein Skyanalog ausprobieren oder ein Shure/Elac/Technics mit SAS/B Nadel, das geht dann vermutl. eher in deine Richtung.

Mike
akem
Inventar
#16 erstellt: 13. Mrz 2022, 14:22

New_age_jw (Beitrag #14) schrieb:
Aktuell ist er mit 200OHM abgeschlossen. Eine Veränderung konnte ich beim 100OHM Stecker nicht feststellen, und ich denke die 1kOHM Stecker erübrigen sich bei dem PTG33.

Probiere die 1kOhm ruhig mal aus! Beim PTG mk2 wurde zwar die Spule geändert, so daß sie jetzt einen DC-Widerstand von 10 Ohm hat, aber zu höheren Frequenzen hin steigt die Impedanz natürlich dennoch an. Je nachdem, auf welchem Material sie gewickelt sind, kann der Anstieg beträchtlich sein.
Und gemäß den Regeln des sog. unbelasteten Spannungsteilers sollte der Abschluß immer mindestens um den Faktor 10 höher sein. Von daher kann es nicht schaden, die 1kOhm einfach mal auszuprobieren.

Gruß
Andreas
Albus
Inventar
#17 erstellt: 13. Mrz 2022, 16:04
Tag,

zur AVM 30 PH 30.3, aus STEREOPLAY, 1/2022, Seite 25:
--- Eingangsimpedanz MM 45 kOhm, 170 pF
--- Eingangsimpedanz MC 125/220/1000/50 kOhm
--- Verstärkung MM/MC 40/58 dB [100-fach/800-fach; A.]

Rauschabstand
--- MM 5 mv, 1 kOhm 82 dB
--- MM-Normsystem 78 dB
--- MC 0,5 mV, 20 Ohm 76 dB

Ausgangswiderstand RCA - Ohm

Den Ausgangswiderstand hätte die Redaktion ruhig noch ermitteln können. Schade.

Freundlich
Albus
Nunja32
Inventar
#18 erstellt: 14. Mrz 2022, 10:20

13mart (Beitrag #4) schrieb:

Ich selbst habe in jener Zeit mit MCs angefangen, wirklich überzeugt hat mich damals ein AT 33occ.


Das mit ML-Nadel? Falls ja, war es ja generell der Vorvorgänger des PTG-II mit sehr ähnlichem Klangcharakter (läuft hier immer noch zu meiner äußersten Zufriedenheit).

Davon abgesehen zum Thema:
Mich wundert es etwas, da der TE ja bereits, wie er im ersten Beitrag schrieb, MM-Tonabnehmer benutzt hat, die zwar durchaus etwas anders klingen können, aber bei passender Kapazität nun nicht wirklich "alles verändert darstellen" dürften (erst recht nicht "Dynamik-Sprünge"), wie es nun scheinbar beim PTG-II der Fall ist.


[Beitrag von Nunja32 am 14. Mrz 2022, 10:21 bearbeitet]
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