Tape-Umschaltboxen - Wie wurde das üblicherweise verkabelt?

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gyps_ruepelli
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 13. Jan 2021, 18:32

Hallo in die Runde,

Ich hätte mal eine Frage zu den Tape-Umschaltboxen wie man sie früher hatte und wie man sie manchmal noch auf dem Gebrauchtmarkt bekommt. Ich habe hier eine Sony SB-900, die ich nutze, um meine recht große Sammlung an Geräten an die vier Anschlüsse meines Yamaha RX-496RDS anschließen zu können. Nun ist mir natürlich klar, dass man beim Verkabeln ziemliche Narrenfreiheit hat, aber ich frage mich trotzdem, wie man das "früher" üblicherweise machte.

Das SB-900 hat vier Line-Eingänge und drei Anschlüsse mit Input und Output für Tapedecks, Bandmaschinen oder Minidiscrecorder. Dazu kommt noch ein Line-Out, mit dem man das Gerät an den Verstärker anschließen kann.

Ich nehme an, dass eine typische Stereoanlage "früher" aus einem Plattenspieler, einem CD-Player, Cassettendecks und/oder Bandmaschinen bestand und vermute, dass man gerne zwei oder mehr Bandgeräte hatte, um Cassetten oder Tonbänder auch zu kopieren (ich vermute deswegen, weil ich volljährig wurde, als die Cassette schon im Verschwinden begriffen war).

Was genau tat man dann wenn man so einen Umschalter hatte? Schloss man alle Aufnahmegeräte an den Umschalter an und legte den Umschalter dann auf einen Hochpegeleingang des Verstärkers an? Oder legte man einen Tape-Ein/Ausgang des Verstärkers an einen Ein/Ausgang der Umschaltbox, um das Signal des Verstärkers auch in die Box einschalten zu können?

Ich hoffe, ich habe mich nicht zu verschwurbelt ausgedrückt und es ist einigermaßen verständlich, was ich meine...

Stereoist
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 14. Jan 2021, 04:58

Hallo G_R

Unter Hifi-Wiki ist das Sony-Gerät zu finden.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_SB-900
Sogar mit einem Schaltungsschema. (der Große Bruder)

Mit dem Input Schalter wird angewählt welches Eingangssignal an den Verstärker gehen soll.

Mit den Rec-Out Schaltern wird angewählt welches Eingangssignal an das jeweilige Tape gehen soll.

Da das Gerät passiv ist verstärkt es nicht. 3 Tapes und dazu noch den Verstärker auf den selben Eingang zu stellen wäre wohl nicht so gut da der Ausgang des Wiedergabegerätes dann mit den gesamten Eingangswiederständen der Tape und des Verstärkers belastet würde. Da Parallel wäre der niedriger als die Einzelwiederstände der Geräte. Die Musik wird wohl leiser wiedergegeben und der Frequenzgang vermutlich verbogen.

Aber Aufnahmekontrolle wäre möglich da ich das Signal des aufnehmende Tapes an den Verstärker weiterleiten kann.

Gruß Günther

[Beitrag von Stereoist am 14. Jan 2021, 05:04 bearbeitet]

gyps_ruepelli
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 16. Jan 2021, 12:03

Ich muss gestehen, dass ich das Prinzip des Gerätes offenbar missverstanden bzw. mit dem anderer Geräte durcheinander gebracht hatte.

Der SB-900 und sein älterer Bruder, der SB-700 dienen ganz offensichtlich dazu, eine komplette Batterie von Quellen - drei Aufnahmegeräte und bis zu vier reine Abspielgeräte - an einen Verstärker anzuschließen, der möglicherweise nur einen Hochpegeleingang hatte (aus Schallplattenzeiten). Das erklärt, warum man innerhalb des Gerätes für jedes Aufnahmegerät die Quelle frei wählen kann und es nur einen Line-Ausgang gibt.

Der Sony SB-500 und der AKAI SD-5 sind reine Tapeumschalter, die einen Line Out- und einen Line-In haben und deren Signal zwischen drei bzw. vier Aufnahmegeräten hin und her schalten bzw. Kopie zwischen Aufnahmegeräten ermöglichen.