Tonarm Frage

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hamlert00910
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 23. Nov 2020, 21:47
Hallo,

ich habe mal eine Frage. Und zwar braucht ein Tonarm eigentlich Strom ? Oder funktioniert der Tonarm inklusive Tonabnehmer ohne Strom und man braucht deswegen einen Phonovorverstärker für dass leise Signal ?



Vielen Dank schon einmal für die Beantwortung meiner Frage. Hoffe ich bin im richtigen Unterforum , für diese Frage.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2020, 01:39
Du sprichst 2 verschiedene Komponenten an:

1) der Tonarm: Er führt dasTonabnehmersystem über die Platte. Er wird in der Regel ohne Strom betrieben (von einigen exotischen Ausnahmen abgesehen),
weshalb er präzise sehr leicht laufende Lager braucht, da er im Grunde von dem montierten Tonabnehmer über die Platte geleitet wird.
Die Qualität der Lager sind ein Grund für die teilweise sehr hohen Preise einiger Tonarme.

2) Der Tonabnehmer: Er funktioniert nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion, indem entweder Magnete bewegt werden und in den montierten Spulen eine Spannung induzieren (sog. MM = Moving-Magnet-System), die dann an den Anschlusskontakten abgenommen wird. Umgekehrt funktioniert es genau so: Die kleinen Spulen werden bewegt und die Magnete sind fest montiert (sog. MC = Moving Coil System)

Es liegt in der Natur der Sache, dass die entstehenden Spannungen sehr klein sind und mittels Phono-Vorverstärker noch einmal verstärkt werden müssen, weil das Signal sonst zu leise wäre. Soweit zum Grundverständnis. Außerdem erfolgt im Phono-Vorverstärker noch einmal eine spezielle Entzerrung der Phonokennlinie gemäß RIAA Vorgaben.

Gerd
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 24. Nov 2020, 09:07
Hallo,

ein klassischer Tonarm braucht keinen Strom da kein Verbraucher vorhanden.

Es gibt zwar Tonarme mit Fokkussiervorrichtungen aber die sind die absolute Ausnahme.

Das Signal vom Tonabnehmer ist nicht nur sehr klein sondern auch noch verzerrt, darum muss es nicht nur verstärkt sondern auch noch entzerrt werden.


Peter
Tywin
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Nov 2020, 20:47
Hallo,


Oder funktioniert der Tonarm inklusive Tonabnehmer ohne Strom und man braucht deswegen einen Phonovorverstärker für dass leise Signal ?


das Tonabnehmersystem wandelt als Generator die Bewegungen des Abtasters in der Plattenrille in Strom und damit in die Audiosignale links/rechts die im Phono-Entzerrer-Vorverstärker entzerrt und so weit vorverstärkt werden bis sie sich nur noch wenig von den Audiosignalen eines digitalen Quellgeräts unterscheiden.

Zumeist führen die Audiosignale vom Phono-Entzerrer-Vorverstärker im Vergleich mit aktuellen Quellgeräten zu einer mehr oder weniger geringeren Lautstärke.

Hier Infos zu RIAA und damit zur Phono-Technik:

https://de.wikipedia...sociation_of_America

LG Michael
hamlert00910
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 26. Nov 2020, 15:27
Okay, vielen Dank für eure Antworten. Bin noch " Neuling " in Sachen Plattenspieler. Aber durch eure Antworten verstehe ich schon einiges mehr.

Aber teilweise frage ich mich bei einigen Plattenspieler Preisen ab unter/über 4000 Euro hinaus, was die nun besser können ?

Klar verstehe ich, dass die Produktion, Material, Herstellung einiges kostet aber rechtfertigt ab einem gewissen Preissegment doch gar nicht mehr den Preis oder sehe ich dass falsch ? ^^

Desweiteren suche ich noch einen passenden Tonabnehmer für den Ariston Rd 40. Gibt es einen Allrounder bis maximal 250 eventuell 290 Euro. Aber dass wäre mein Maximal Budget.
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Nov 2020, 15:57
Hallo,


Aber teilweise frage ich mich bei einigen Plattenspieler Preisen ab unter/über 4000 Euro hinaus, was die nun besser können ?


eine Gegenfrage beantwortet Deine Frage wahrscheinlich:

Was kann eine Luxus Uhr z.B. von Rolex besser als die Uhr Deiner Wahl auf dem Display eines billigen Smartphones für etwa 60 Euro?


Klar verstehe ich, dass die Produktion, Material, Herstellung einiges kostet aber rechtfertigt ab einem gewissen Preissegment doch gar nicht mehr den Preis oder sehe ich dass falsch ? ^^


Preise sind Geldbeträge die ein Verkäufer für seine Ware haben will. Irgend ein weiterer Zusammenhang mit der Ware muss nicht bestehen und oft hat ein verlangter Preis mit Materialkosten und/oder dem Nutzen eines Produkts für den Käufer nur sehr wenig zu tun.


Desweiteren suche ich noch einen passenden Tonabnehmer für den Ariston Rd 40. Gibt es einen Allrounder bis maximal 250 eventuell 290 Euro. Aber dass wäre mein Maximal Budget.


In der Preislage würde ich einen SAS Nadeleinschub für ein vorhandenes Tonabnehmersystem einsetzen oder irgend ein verwendbaren Generator + passenden SAS-Abtaster anschaffen.

Mehr geht in diesem Preissegment technisch nach meiner Meinung nicht.

Bei mehr Budget würde ich versuchen ein AT-33PTGII anzuschaffen, was ähnliche Abtasttechnik wie ein SAS-Abtaster bietet und als MC-System elektrisch hinsichtlich möglicher Störungen weniger zickig als ein MM-System ist.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 26. Nov 2020, 15:58 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2020, 17:35
Vorab sollte erstmal geklärt werden, welcher Tonarm auf dem RD-40 montiert ist.

Welches TA-System ist z. Zt. vorhanden?

Gerd
13mart
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2020, 17:39

Tywin (Beitrag #6) schrieb:


Aber teilweise frage ich mich bei einigen Plattenspieler Preisen ab unter/über 4000 Euro hinaus, was die nun besser können ?


eine Gegenfrage beantwortet Deine Frage wahrscheinlich:

Was kann eine Luxus Uhr z.B. von Rolex besser als die Uhr Deiner Wahl auf dem Display eines billigen Smartphones für etwa 60 Euro?


Der Vergleich hinkt, denn wir reden bei Plattenspielern immer über analog.
So wäre eher ein Vergleich Rolex versus Kienzle ein passendes Beispiel.

Gruß Mart
Black_Cat_85
Inventar
#9 erstellt: 26. Nov 2020, 19:16
Eine Rolex kann schon diekt nach dem Kauf das doppelte wert sein und das wid auch gezahlt.
Ein Smartphone ist ein Wegwerfartikel.

VG
BC
hamlert00910
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 26. Nov 2020, 20:20

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #7) schrieb:
Vorab sollte erstmal geklärt werden, welcher Tonarm auf dem RD-40 montiert ist.

Welches TA-System ist z. Zt. vorhanden?

Gerd



Hallo,
es ist ein Enigma Tonarm montiert, welche Bezeichnung er genau hat kann ich leider nicht sagen.
Steht auf dem Tonarm irgendwo die genaue Bezeichnung drauf ?
Tywin
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Nov 2020, 20:26
Hallo,

ein Gerät kann einen technischen Zweck zu unendlich hohen Kosten bzw. dafür verlangten Preisen erfüllen.

Ein hörbar einwandfreies Ergebnis wird aber hörbar nicht besser als es auch mit sehr viel geringerem Aufwand möglich ist.

Diese Erkenntnis würde die Branche um viel Umsatz bringen. Deswegen behauptet die Branche, dass es immer besser geht und hat damit bei einigen genügend gläubigen Menschen Erfolg.

Man kann sich mit einem billigsten Smartphone bestens die Zeit anzeigen lassen und damit sehr viel mehr machen, trotzdem kaufen sich Menschen teuerste Luxus Uhren .... als Schmuck.

Gleiches gilt für Plattenspieler die für den primären technischen Zweck sehr viel zu teuer sind.

Luxusgüter als Spekulationsobjekt haben nichts mit "besser können" in zweckmäßiger Hinsicht zu tun, worum sich die von mir beantworte Frage drehte.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 26. Nov 2020, 20:31 bearbeitet]
Holger
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2020, 20:27
Enigma... Made by Jelco meines Wissens und dem Aussehen nach zu urteilen... guter Arm.


[Beitrag von Holger am 26. Nov 2020, 20:28 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#13 erstellt: 27. Nov 2020, 00:52
Es ist letztendlich den Briten zu verdanken, dass das Audio-Technica AT95e so berühmt wurde, da es bei vielen britischen Plattenspielerherstellern zur Erstausstattung gehörte. Wenn es dann was Besseres sein durfte, kam vielfach ein Goldring-System zum Einsatz.

Auch bei Ariston ist man oft diesen Weg gegangen:
Ich würde es mit einem Goldring der 1000er Baureihe versuchen, das G1022 mit einer Gyger 1 Nadel sollte kaum Wünsche offen lassen.
Eine Steigerung wäre das G1042 mit Gyger-Super Nadel.
Du kannst aber auch mit dem G1022 beginnen und später mit einer G 1042-Nadel ganz einfach aufrüsten.

PS: Der RD40 ist ein richtig guter Plattenspieler, behandele ihn gut, etwas Gleichwertiges ist heute sehr teuer.

Gerd
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 27. Nov 2020, 10:47
Hallo,

AT95E und "verdanken" und "berühmt"... irgendwie krieg ich das nicht in einen Satz unter ohne doch Lachen zu müssen.

Schon Ende der 70er Jahre hatte das System den Ruf "grüne Pest" gehabt.

Also: "gerne" hatte das keiner den ich kannte.
Briten mögen ja auch Minzsauce und Bier ohne Schaum...

Peter
Tywin
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 27. Nov 2020, 11:22
Fettigen Fisch aus der Tageszeitung und Essig auf die Pommes/Chips

An dem AT-95 war nix gut außer dem günstigen Preis. Mit was für Abtastern teure Derivate wie z.B. das Linn K5 ausgestattet war ist für mich fraglich.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#16 erstellt: 27. Nov 2020, 18:14
@ 8erberg: "Schon Ende der 70er Jahre hatte das System den Ruf "grüne Pest" gehabt."

Ende der 70er: Woher nimmst du eine so allgemeingültige Aussage für diesen Zeitraum??
So wie du es hier einfach behauptest, hat das schon trumpsche Qualität, erstmal behaupten, Belege?? egal.

Ich kann ja verstehen, wenn jemand etwas nicht besonders mag. Niemand hat das AT95 zum Überflieger erklärt, auch die Fachpresse nicht.
Aber man konnte damit leben und es hat die Ohren nicht beleidigt.

Das AT95 ist wahrscheinlich das meistverkaufte TA-System der Welt: Audio-Technica hat Millionen davon verkauft.
Dann müsstest du schon eine relevante Minderheit für die Behauptung "grüne Pest" benennen können.
Sagen wir bescheidene 100.000.

Ja, es gab bei den Nadeln teil erhebliche Qualitätsschwankungen, die gab es bei Shure auch.
Und mit der schwarzen Nadel des AT95Pro war ein AT95 richtig gut.

Gerd
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 27. Nov 2020, 19:25
Hallo,

ähmmm.... im Bekanntenkreis, der schon damals vom Niederrhein bis weit "hinter" Münster und bis ins Ruhrgebiet ging.

Auch im Vor-Internetzeitalter kam man rum bei Plattenbörsen, Städtetrips (die einen auch bis Köln ins echte "Saturn" führten) und das AT95 hatte einen lausigen Ruf - egal wo man hinkam.

Ausserdem könnte ich meine nur noch wenig vorhandene Haar"pracht" nicht mehr blondieren...

Ich glaub eher das von AT das AT91 das meistverkaufte System ist, das war ab ca. 1982-1983 an fast allen Einsteigerplattenspieler dran, heute das Nadel (und Technik) kompatible AT3600.

Beim AT95 kam viel zusammen: Nadelprobleme, falsche Abstimmung - und schnell war der Ruf ruiniert.

Mit Nadeln gab es bei Shure und auch bei Ortofon verschiedene Serien die suboptimal waren, mir ist damals mal ein Stein aus der Bondierung gefallen. Weg war er.

Das AT Systeme bauen kann weiß jeder der die Produkte kennt (und schätzt), es wundert einen immer wieder wie die zu dem Preis so hochwertige Produkte hinbekommen.

Aber so wie Daimlers A-Klasse beim Elchtest patzte war die grüne Pest halt grüne Pest.

Peter
Burkie
Inventar
#18 erstellt: 27. Nov 2020, 20:05

hamlert00910 (Beitrag #10) schrieb:

es ist ein Enigma Tonarm montiert, welche Bezeichnung er genau hat kann ich leider nicht sagen.


Ist denn schon ein Tonabnehmer montiert?

Grüße
hamlert00910
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 28. Nov 2020, 14:25

Burkie (Beitrag #18) schrieb:

hamlert00910 (Beitrag #10) schrieb:

es ist ein Enigma Tonarm montiert, welche Bezeichnung er genau hat kann ich leider nicht sagen.


Ist denn schon ein Tonabnehmer montiert?

Grüße :prost



Nein, es ist noch kein Tonabnehmer montiert. Wollte erst einmal fragen, was zu dem System passt/harmoniert, bevor man unzufrieden mit dem Ton ist der aus den Lautsprechern kommt.
Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde. Aber habe mich mit den verschiedenen Tipps auseinander gesetzt und werde dann noch einen Monat mehr sparen, damit ich mir dann eventuell den Goldring 1022 holen kann.

Denke mir ist ein guter Kompromiss.
.JC.
Inventar
#20 erstellt: 28. Nov 2020, 14:31
Hi,

meinst Du das G1022GX ?

Das ist mit um 300 € auch schon recht teuer.
Günstiger (und auch sehr gut) ist das allseits beliebte AT VM 95 ML
Burkie
Inventar
#21 erstellt: 28. Nov 2020, 14:34
Hallo,

dann würde ich mich dem Tipp von Michael Tywin anschließen.

In der Preislage [bis 290 max.] würde ich einen SAS Nadeleinschub für ein vorhandenes Tonabnehmersystem einsetzen oder irgend ein verwendbaren Generator + passenden SAS-Abtaster anschaffen.

Mehr geht in diesem Preissegment technisch nach meiner Meinung nicht.



Grüße
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