Denon AU-300LC - anspruchsvoll im Abschluss?

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wendy-t
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Jun 2020, 18:48
Guten Abend zusammen!

Wie der Titel schon verrät, geht es bei mir heute um den Abschluss des Denon AU-300LC an dem MM-Eingang des Phono-Vorverstärkers.
Natürlich ist die beigelegte BDA des Übertragers in japanischer Sprache verpasst. Dennoch finde ich den Wert 50KOhm. Die meisten MM-Eingänge haben aber 47 KOhm. Machen die 3 KOhm eurer Meinung den Kohl fett?
Eine Empfehlung für die Eingangskapazität finde ich leider nicht. Schaue ich mir aber die BDA des Denon AU-320 an, finde ich in dem Messschrieb wieder die 50 KOhm und eine Kapazität von 50pF. Gelten die 50pF auch für den Denon AU-300LC?
Im Gegensatz zu meinem Ortofon T-30 in der 48 Ohm-Einstellung klingt der Tonabnehmer (Denon DL 103) mit dem Denon AU-300LC etwas zurückhaltender im Hochton. Die Eingangskapazität des MM-Einganges beträgt 100pF.
Sollte ich auf 50pF runter? Oder die Kapazität gar erhöhen?
Natürlich kann ich auch durch Ausprobieren herausfinden, wie sich der Klang für mich am besten anhört und das werde ich selbstverständlich auch machen. Dennoch würde mich die theoretisch beste Einstellung interessieren. 50 KOhm sind leider nicht so einfach realisierbar.

Ich freue mich auf ein paar informative Antworten.
Viele Grüße
Philip
Albus
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Jun 2020, 19:55
Tag,
und Tag Philip,

die 1:10 an den 50 kOhm bewirken einen Abschluss mit 500 Ohm, bei 47 kOhm sind es 470 Ohm (50000 bzw. 47000 : 100, aus 10x10), die geringe Kapazitätsdifferenz ist nicht entscheidend (für Phasendrehungen). Das DL-103 wird nun unter Laborbedingungen wie bekannt mit 1 kOhm abgeschlossen, am HeadAmp, was man per Übertrager bestens nachbildete - der Hochtonregion des DL-103 wegen. Ein Zugriff wäre dann ein deutlich höherer Abschlusswiderstand für den 300er, und zwar 100 kOhm, das führt dann auf den entsprechenden Laborwert, 1 kOhm (100000 : 100).
Oder - wie im Falle des Welter-Electronic MCT 1:5, gezielt für das DL-103 gemacht, habe ich erfolgreich geprobt, hält man es gleich mit 1880 Ohm (47000:25). Dann hat man mit der Hochtonregion keine Schwäche mehr zu erwarten.
Hilfsweise, statt irgend Übertrager, schliesse man das DL-103 gleich mit 47 kOhm ab, wie das DL-103R im Labor, es bedarf nur eines gehörigen Verstärkungsfaktors des Phono-Vorverstärkers. Auch getan, in Ordnung.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 22. Jun 2020, 20:02 bearbeitet]
wendy-t
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Jun 2020, 20:14
Hallo Albus!

Danke für deine aufschlussreiche Antwort.
Deinen Rechenweg bez. des Abschlusswiderstandes kannte ich sogar. Die 30 Ohm werden wohl nicht so den Riesenunterschied machen. Mehr Bedenken hatte ich bezüglich der Kapazität. Du hast mir mal geschrieben, dass der Ortofon T-30 so mimosenhaft auf eine zu hohe Kapazität reagiert (und das ist ja auch so). Aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.
Dass das Denon (und andere MCs) auch gut an 47 KOhm laufen, hast du hier im Forum schon öfter geschrieben. Ich werde das auf jeden Fall auch ausprobieren. Aber widerspricht das nicht auch deiner Auffassung, dass eine sehr hohe Verstärkung eigentlich kontraproduktiv ist und einen erhöhten Klirr im Hochtonbereich hervorruft? Ein Übertrager klirrt doch eher bei den tiefen Tönen und ist damit nicht soooo gut hörbar. Oder liege ich da falsch?

Das oben angesprochene Hochtonproblem schien wohl der Platte geschuldet sein, die ich als erstes mit dem Übertrager gehört habe. Da habe ich den Post wohl zu früh abgesetzt. Jetzt läuft eine sehr gut aufgenommene Platte und so klingt sie auch. Dennoch hat mich deine Antwort mal wieder sehr viel weiter gebracht und ich hab erneut was dazu gelernt. Dafür ein dickes Dankeschön an dich.

Viele Grüße
Philip
Albus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Jun 2020, 08:28
Tag,
und Tag Philip,

danke für die Ermunterung.
Und zum DL-103 an 47 kOhm, wie das DL-103R bereits im Denon-Labortest/BDA-Messdiagramm. Dafür ist kein sehr hoher Verstärkungsfaktor erforderlich von 60 dB/1000-fach oder gar noch höher.
Vielmehr genügen 130-180-fach/42,5-44,5 dB, wenn an üblichen Hochpegel-Eingängen mit Empfindlichkeit 120-150 mV bei gehörigem Geräuschspannungsabstand von >65 dBA bei 50 mW/8 Ohm, >78 dBA bei 1 Watt Ausgangsleistung an 8 Ohm-Lautsprechern angeschlossen. An 5 Watt/8 Ohm sind das dann >85 dBA Geräuschspannungsabstand. Bei geforderten 200 mV Hochpegel für Nennleistung sind dann 46 dB/200-fache Verstärkung vorteilhaft. Die Hauptprobe einer Einrichtung ist die erreichbare Dynamik, -46 dB Rosa Rauschen sollten problemlos zu hören sein (Testsignal auf der TACET L210, Dynamik -90 dB--30 dB im Hörtest).
Ferner ergibt sich dabei vorteilhaft, DL-103 an 47 kOhm/185 pF, dass der typische Gleichlauffehler des mechanischen Lautstärkepotentiometers überwunden wird durch die vorgerückte Position bis auf 11:00 Uhr hoch, -20 dB.

Zum Vergleich der Geräuschspannungsabstände:
Yamaha AX-596, Hochpegel bei 5 W/8 Ohm 97 dBA, bei Kleinleistung 50 mW/8 Ohm 82 dBA, Messungen STEREO 7/2001, S. 158.

Freundliche Grüße
Albus


[Beitrag von Albus am 23. Jun 2020, 09:19 bearbeitet]
wendy-t
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Jun 2020, 11:28
Hallo Albus!

Danke für deine erneute Antwort.
Ich dachte wirklich, ich sollte bei dem Test die Verstärkung auf 60dB oder höher schrauben. Aber du hast hier im Forum ja schon mehrere Male drauf hingewiesen, dass man mit der Verstärkung des Phono-Vorverstärkers lieber zurückhaltender sein sollte und stattdessen den Volumeregler etwas weiter öffnen soll. Ich beherzige das bei meinen Einstellungen auch ein wenig - aber nicht so konsequent wie du.
Die Testplatte "Tacelt" habe ich sogar. Und da ich momentan ein paar Tage daheim bin, kann ich das sehr gut ausprobieren. Ich bin gespannt, wie der Vergleich zum Klang des Übertragers ausfällt.

Du hattest dich hier im Forum ja schon mal nicht ganz so positiv zum DL 103 geäußert. Und meist höre ich ja auch auf dich. Aber hier hat meine Neugier gesiegt. Ich musste einfach mal eins ausprobieren. Und von dem Klang bin ich recht angetan. Bei dem recht schweren Nadelträger und dem Diamanten mit recht großen Verrundungsradien hatte ich befürchtet, es könnte zum Zischeln neigen oder die sogenannte Impulshärte könnte auf der Strecke bleiben. Auch meine ich mich zu erinnern, dass du mal geschrieben hättest, mit den Klangfarben wäre es bei dem System nicht so weit her.
Bei mir klingt das Denon mit dem Übertrager an einem Yamaha YP-D7 sehr schön. Von meinem Befürchtungen (Impulshärte und Zischeln/Verzerrungen) und den fehlenden Klangfarben konnte ich bis jetzt noch nichts wahrnehmen. Vielmehr spielt es wie aus einem Guss. Einschränkend muss ich aber auch sagen, dass ich bis jetzt nur Pop und Rock Platten gehört habe, die wohl nicht allzu anspruchsvoll abzutasten sind. Das macht das Denon auf jeden Fall für meine Ohren gut. Aber ich werde weiter testen und unterschiedliche Genres hören. Das wird Spaß machen.

Ich bedanke mich für dein Feedback und wünsche dir einen schönen Tag
Philip
Albus
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Jun 2020, 12:31
Tag,
und Tag Philip,

ich hänge nicht mehr an meinen einstigen Ansichten zum Dl-103, ganz und gar nicht, die sind überholt, ich habe das Denon DL-103 längst schätzen gelernt.

Freundlich
Albus
wendy-t
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Jun 2020, 14:16
Hallo Albus!

Sehr schön (und auch ein bisschen beruhigend für mich), dass wir einer Meinung sind.

Viele Grüße
Philip
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