Neuer Plattenspieler mit Mängeln?

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masibubu
Neuling
#1 erstellt: 06. Jun 2020, 03:05
Hallo und guten Tag! Ich bin neu hier und grüße alle Leser an dieser Stelle. Ich habe mir kürzlich einen Audio Technica AT LPW50 PB-Plattenspieler zugelegt um mich wieder diesem schönen Hobby zu widmen. Nun sind mir beim Betrieb zwei Probleme aufgefallen, von denen ich nicht sicher bin, ob es sich um Mängel handelt. Zum einen scheint der Plattenteller nicht plan bzw. eben zu sein - die Platten eiern allesamt sichtlich, was (mir) klanglich aber bislang nicht auffällt. Dazu folgendes kurzes Video:

https://youtu.be/qJRjsctCg0E

Zudem schwenkt der Tonarm beim "hochfahren" per Hebel immer etwas nach außen weg, was auch als unschöner Ton ("Scratch") zu vernehmen ist. Der Arm hebt sich also nicht senkrecht nach oben, sondern etwas zur Seite (nach außen) weg. Auch dazu ein kurzes Video:

https://youtu.be/_7tBR2e7y4Q

Mich interessiert, ob beide Phänomene "normal" sind, vielleicht sogar einem Zweck dienen, oder ob es sich um Fehler im tolerierbaren Bereich bzw. nicht tolerierbaren Bereich (Mängel) handelt. Zudem würde mich natürlich interessieren, ob und wie ich ggf. die Einstellungen optimieren kann um vielleicht zumindest das zweite Problem zu lösen.

Besten Dank soweit und viele Grüße! Monti B.
Vogone
Inventar
#2 erstellt: 06. Jun 2020, 07:49
Hallo!

Das sind übliche Fertigungstoleranzen. In dem Fall würde ich den Dreher umtauschen, vielleicht ist es ja beim nächsten besser.

VG
Gurkenhals
Inventar
#3 erstellt: 06. Jun 2020, 09:03
Tach,


masibubu (Beitrag #1) schrieb:
scheint der Plattenteller nicht plan bzw. eben zu sein - die Platten eiern allesamt sichtlich, was (mir) klanglich aber bislang nicht auffällt. Dazu folgendes kurzes Video:https://youtu.be/qJRjsctCg0E


Im Video sehe ich nur den Rand des Plattentellers vertikal oszillieren, nicht aber den Plattenteller. Wenn die Platten aber über den Rand hinausragen, dann bekommen sie logischerweise einen sogenannten Höhenschlag.
Macht sich, je nach Extrem, nicht unbedingt akustisch bemerkbar, ist optisch gesehen aber kein Augenschmaus.
Sowat gabet früher nich...


masibubu (Beitrag #1) schrieb:
Zudem schwenkt der Tonarm beim "hochfahren" per Hebel immer etwas nach außen weg, was auch als unschöner Ton ("Scratch") zu vernehmen ist. Der Arm hebt sich also nicht senkrecht nach oben, sondern etwas zur Seite (nach außen) weg. Auch dazu ein kurzes Video:https://youtu.be/_7tBR2e7y4Q


Antiskating dem Tonabnehmer (AT-VM95E: 1,8 - 2) entsprechend eingestellt?
Möglicherweise hat die Auflage des Tonarmhebers eine Schieflage, sprich, der Tonarm wird gemäß Gravitationsgesetz beim "Abheben" in die dem Erdmittelpunkt nächste Position gezogen...
Achja, steht denn der Dreher auch im Wasser? Wichtig!
Wenn nicht, dann wirken da Reibungskräfte (Auflage <-> Tonarm), die sich uns auf den ersten Blick nicht erschließen.


masibubu (Beitrag #1) schrieb:
Mich interessiert, ob beide Phänomene "normal" sind, vielleicht sogar einem Zweck dienen, oder ob es sich um Fehler im tolerierbaren Bereich bzw. nicht tolerierbaren Bereich (Mängel) handelt. Zudem würde mich natürlich interessieren, ob und wie ich ggf. die Einstellungen optimieren kann um vielleicht zumindest das zweite Problem zu lösen.


Ersteres scheint heutzutage wohl eher "normal" zu sein, dieses Phänomen ist auch bei deutlich teueren Drehern zu beobachten. Dies zu tolerieren obliegt allein dir.
Und zweitens ist nicht normal und auch nicht zu tolerieren, da nicht nur die Platten auf Dauer Schaden nehmen, sondern mit Sicherheit früher oder später auch die Nadel.

Für mich wär dat nix.




Gruß,

Ulf
siciliano1
Stammgast
#4 erstellt: 06. Jun 2020, 09:49
Hi!

Optisch würde mir der neue Audio Technica AT-LPW50PB auch gefallen.

Allerdings verfügt er über ein "dynamisches" Anti-Skating, was wohl bei Deinem Modell zu hoch eingestellt ist und somit der Tonarm zu stark nach außen driftet.

Das es vermehrt "eiernde" Plattenteller gibt, ist leider nichts Neues und kommt z. B. auch beim Technics SL 1500C vor.

Die Endkontrolke findet neuerdings beim Kunden statt oder die interne QC hat die Toleranzen etwas großzügiger ausgelegt...

Du kannst den natürlich tauschen und hoffen, dass das ausgetauschte Modell diese "Mängel" nicht hat.

Mich würde allerdings das "dynamische" Anti-Skating stören und wäre ein No-Go für mich.

Dann lieber etwas mehr Geld ausgeben und z. B. einen Rega P3 kaufen. Oder einen guten Gebrauchten aus der "Blütezeit" der Plattenspieler. 🙂

P. S. Hast Du das Auflagengewicht geprüft? Digitale Tonarmwaagen gibt's für ca. 15€. Eine Libelle wäre auch gut. Der Plattenspieler muss in Waage stehen.

Ciao siciliano1
net-explorer
Inventar
#5 erstellt: 06. Jun 2020, 10:15
Verglichen mit meinen "alten" Drehern, die beide nicht zum allseits verehrten Olymp der "großen" Modelle gehören, echt eine Schande.
Ein schönes Beispiel, wie die Industrie immer mehr und mehr auf echte Qualität bis ins Detail zu Gunsten größerer Margen verzichtet.
Vermutlich wird das Gerät auch in China gefertigt, und in diesem Fall verständlich, ist dieser Qualitätsstandard dort eine echte Erleichterung damit es noch schneller geht, noch größere Stückzahlen zu einem noch billigeren Herstellungspreis gefertigt werden können. Schließlich will der chinesische Fabrikant ja auch schnell reich werden.
Selbst Anspruch kostet Geld, und zwar heute fast doppelt so viel, wie vor 40 Jahren!

Würde ich auf jeden Fall reklamieren, und zwar mit deutlichem Nachdruck, damit der Verkäufer auch merkt, dass es wenigstens noch ein paar Kunden gibt, die auf die klassische Qualität wert legen, und sich nicht mit "so was" abspeisen lassen.
masibubu
Neuling
#6 erstellt: 06. Jun 2020, 12:59
Hallo und herzlichen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten - das hat mich echt gefreut! Weniger freut mich natürlich, dass ich anscheinend etwas "Pech" hatte mit meinem Modell. Ob man das Herumeiern akzeptieren kann und will, ist ja zunächst vielleicht nur eine Einstellungsfrage. Wobei ich der Meinung bin, dass es eher der Rand ist, der eiert - die Gummimatte und aufgelegte Platten eiern nämlich mit. Vielleicht eiert aber auch alles fröhlich herum..

Das Driften des Tonarms hingegen ist wohl eher keine Einstellungsfrage, zumindest nicht im übertragenen Sinne. Der Effekt lässt sich nämlich sehr wohl abschwächen (Anti-Skating bei 0) bzw. verstärken (Anti-Skating auf Max.) - ganz auslöschen jedoch leider nicht. Der Spieler steht waagerecht und ist auch sonst in jeder hinsicht optimal eingestellt - zumindest nach meinem Bemühen. Ich werde die Ausrichtung aber noch einmal wiederholen um hier vielleicht doch noch eine Besserung zu erreichen. Ansonsten bleibt mir erst einmal nur, das Gerät zu tauschen und mich künftig hoffentlich mit erfreulicheren Themen wieder hier zu melden

Bis dahin - vielen Dank und allen ein schönes Wochenende!
siciliano1
Stammgast
#7 erstellt: 06. Jun 2020, 13:05

masibubu (Beitrag #6) schrieb:
...

Das Driften des Tonarms hingegen ist wohl eher keine Einstellungsfrage, zumindest nicht im übertragenen Sinne. Der Effekt lässt sich nämlich sehr wohl abschwächen (Anti-Skating bei 0) bzw. verstärken (Anti-Skating auf Max.) - ganz auslöschen jedoch leider nicht.


Hi!

Ich habe nur einen Test aus der Schweiz gefunden. Dort wird berichtet, es sei ein "dynamisches" Anti-Skating.

Also kann man es doch einstellen? Hast Du zwei Regler? Einen für die Auflagekraft und einen für das Anti-Skating?

Ciao siciliano1
masibubu
Neuling
#8 erstellt: 06. Jun 2020, 13:55
Ja, die Auflagekraft lässt sich einstellen (anhand des Gewichts am Ende des Arms), ebenso gibt es einen Regler für das Anti-Skating. Letzterer soll entsprechend der eingestellten Masse eingestellt sein - gemäß Anleitung werden 2 Gramm vorgeschlagen - also 2. Inwiefern das Sinn macht, kann ich noch nicht so einschätzen.
siciliano1
Stammgast
#9 erstellt: 06. Jun 2020, 14:09
Ah, ok. Da habe ich wohl nicht richtig gelesen. Es soll also zusätzlich eine dynamische Komponente geben.

Hier der Bericht:

Bericht AS

Dann sieht das ganze schon wieder ganz anders aus. Wenn man das AS einstellen kann.

Dann könntest Du später auch auf ein AT-VM95ML aufrüsten - solltest Du ihn behalten.

Ciao siciliano1
masibubu
Neuling
#10 erstellt: 06. Jun 2020, 14:23
OK. Ich verstehe allerdings nicht, inwiefern ein AT-VM95ML das Problem lösen könnte. Übersehe ich etwas? Vielen Dank und Grüße!
Albus
Inventar
#11 erstellt: 06. Jun 2020, 15:02
Tag,

das leise Plopp beim Abheben und Aufsetzen ist normal, letztlich unvermeidlich, da das senkrechte Auf- wie Abwärts gegen die Umdrehung der Platte verläuft, der Nadelträger einmal seine Bindung verliert, das andernmal neu angestossen erhält. Plopp. - Das macht auch ein Technics SL-1210M5G, auch ein Denon DP-400, auch ein Thorens TD-850, auch ein Yamaha YP-B2, etc.

Freundlich
Albus
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