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Review: DUAL CS 526 – semiautomatischer Plattenspieler+A -A |
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Autor |
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stuehrenberg
Neuling |
#1 erstellt: 21. Jul 2019, 07:36 | |||||||
Nachdem ich jetzt einige Plattenspieler im Bereich von 600 bis 1200 € ausprobiert habe bin ich nun nach meinen ersten Favoriten „Project RPM3“ und „Perpetuum Ebner PE 800“ beim DUAL CS 526 gelandet. Klanglich war der PE 800 mit Ortofon 2M Bronze System schon ganz schön großartig. Ausschlaggebend war aber für mich am Ende die automatische Abschaltfunktion. Diese ist tatsächlich großartig. Rein elektronisch und somit ohne klangbeeinflussende Mechanik. Also soundmäßig eine pure Konstruktion. Der Player erscheint auf den ersten Blick etwas leichtgewichtig. Der Plattenteller ist sehr leicht und auch der Tonarm kann man nur als filigran zu bezeichnen. Das Chassis aus MDF sieht mit seiner mattschwarzen Lackierung sehr elegant aus. Beim Aufbau hat man ein wenig das Gefühl, zuviel Geld ausgegeben zu haben, denn die schwere „unkaputtbare“ Haptik vieler anderer Player kann man hier nicht feststellen. Auch die aus durchsichtigem Plastik bestehende Kappe über der Antiskating Einstellung sieht nicht für die Ewigkeit gebaut aus. Aber es geht ja primär um den Klang. Die Einrichtung des Players geht schnell. Das Gegengewicht wird aufgeschraubt und in Waage gebracht. Bei einem der bestellten Modelle war die Einstellungsskala, mit der die Torsionsfeder gespannt wird, sehr ungenau. 2 NM Abweichung von der Waage, mit der ich nachgemessen habe. Laut Vertrieb ist das ein Ausrutscher und nicht Standard. Beim anderen Modell fehlte die Markierung für die Geschwindigkeitseinstellung. Offensichtlich gibt es trotz Fertigung in Deutschland ein paar Fertigungslücken, bzw. Defizite in der Endkontrolle. Aber das ist bloss Optik. Am Arm hängt ein OM10, dass obwohl Standard an diesem Player eine sehr gute Wahl ist, denn die insgesamt sehr leichte Einheit klingt bei 1,5 g Auflagegewicht wirklich beeindruckend. Hohe Auflösung, starke Bässe, die ggf. nicht ganz so stark konturiert sind, genau die richtigen Mitten und sehr präzise Höhen. Insgesamt kommt ein angenehmer Druck aus den Boxen. Frequenzmäßig ergibt sich ein Klangbild, das deutlich über den Erwartungen an ein 50€ System liegt. Die Semiautomatik funktioniert perfekt. Beim Anlauf ertönt ein leichtes quietschen, danach läuft der Player sehr ruhig. Die Entkoppelung des Motors scheint exzellent. Warum der Teller in der Mitte eine weit über die Abmessungen des Labels hinausgehende Vertiefung hat, ist mir nicht erklärlich. Diese erschwert die Verwendung von Plattengewichten und sorgt dafür, dass die Platte nicht überall plan aufliegt. Beim Teller hätte man definitiv ein paar Gramm drauflegen können aber wie gesagt das ist eher für das Gefühl. Der Klang ist wirklich herausragend. Tauscht man jetzt die Nadel des OM10 gegen eine R20 dann blüht der Player nochmal auf. Das Frequenzspektrum erweitert sich nochmal, die Tiefenzeichnung wird verstärkt und die Bässe werden präziser. Jetzt befinden wir uns definitiv im klanglichen High End. Tauscht man die Filzmatte gegen eine aus Kork/Naturkautschuk aus, wird der Klang noch minimal präziser. Die Semiautomatik weiß ich nach 30 Jahren manueller Bedienung wirklich zu schätzen. Kein Geknacke in der Leerlaufrille, wenn man am PC sitzt oder es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hat. Und auch kein Player der mehrere Stunden durchdreht, weil man doch vor dem Einkaufen versäumt hat, den Ausschalter zu betätigen. Für alle, die auch mal nebenbei eine Platte hören ein großer Komfortgewinn. Alles in allem also eine runde Sache dieser CS 526 von DUAL. 100€ weniger oder standardmäßig ein besseres System drauf wären optimal aber auch so bekommt man fantastischen Klang für sein Geld. |
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daily-driver
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 21. Jul 2019, 08:46 | |||||||
Danke für deine Bewertung, wenn ich die für mich wichtigen Informationen rausfiltere, fühle ich mich jedoch hauptsächlich bestätigt in meiner Entscheidung, einen gebrauchten CS450 zu kaufen und diesen einer kleinen Revision zu unterziehen. Ich weiß, dass nicht jeder gebraucht kaufen will/ sollte, aber der Budgetunterschied für quasi gleiche Ausstattung/ Leistung ist schon gigantisch. |
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Puuhbaer68
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 21. Jul 2019, 09:24 | |||||||
Hm, wenn ich mir so meine alten Dual CS 621/626/721 betrachte (Vollautomaten, gilt aber auch für die Halbautomaten), dann frage ich mich, wo die Mechanik den Klang beeinflussen soll, denn die Mechanik greift erst dort ein, wo gar kein "Klang" mehr ist. Nämlich ganz am Ende der Leerrille. Hab´ da was auf YT gefunden, einfach mal anschauen ... . (nein, das Video ist nicht von mir) Dual Automatik
Ich gehe mal davon aus, dass du die Nadel 20 des OM-Systems meinst, denn eine "R20" kenne ich nicht. Aha, erweitert sich . Wie geht das denn? Wenn ich mir die Frequenzbandbreite der Nadeln anschaue, mag ich das nicht so recht glauben: Ortofon OM |
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frank60
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jul 2019, 09:59 | |||||||
Dasa frage ich mich auch immer wieder. Aber in Teilen der HiFi Folklore hält sich solcher Unsinn penetrant. Irgendwie müssen die Hersteller überteuerter Produkte ja rechtfertigen, warum der einfachste Bedienkomfort fehlt. |
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Yamahonkyo
Inventar |
#5 erstellt: 21. Jul 2019, 12:58 | |||||||
Hallo stuehrenberg, vielen Dank für den Bericht.
Nunja, in gewisser Weise fungiert eine Nadel mit feinerem Schliff schon als eine Art mechanischer Equalizer für Plattenspieler. Es werden Dinge besser wiedergegeben und hörbar, die mit einfacheren Nadeln nicht wahrgenommen werden. Man erreicht damit durchaus eine gewisse Anhebung bzw. Freilegung von Zwischenfrequenzen, sprich eine Quasi-Frequenzerweiterung innerhalb des nativen Frequenzgangs des Tonabnehmers in Kombination mit der Nadel. Dass die Mechanik den Klang beeinflusst fällt ebenso in den Bereich Voodoo, wie das Material der Matte, Plattengewichte für einen besseren Gleichlauf und viele andere Dinge. Obwohl 🤔
Soso!!! 😂 Gruß Roland [Beitrag von Yamahonkyo am 21. Jul 2019, 14:09 bearbeitet] |
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8bitRisc
Inventar |
#6 erstellt: 21. Jul 2019, 13:24 | |||||||
In meinen Augen ist der CS526 kein halbautomatischer Plattenspieler. Er ist eher ein Plattenspieler mit Endabschaltung. Ich habe hier einige Dual Boliden aus der Blütezeit stehen. Bei allen ist der Plattenteller aus dem Vollen gefräst und damit nicht so ein Fliegengewicht wie wohl bei nahezu allen aktuell erhältlichen Duals. Der Testbericht ist toll geschrieben. Bin mir aber sicher, daß man mit einem alten 6er oder 7er genauso weit kommt. Und dann hat man ein deutliches Plus in Sachen Komfort und Haptik. Nur die alten Dual-Zargen kommen da nicht ganz mit. |
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akem
Inventar |
#7 erstellt: 21. Jul 2019, 14:11 | |||||||
Nicht nur eher...
Wo gibt es denn heute noch Testberichte? Gibt ja nur noch Werbemagazine...
Ich schätze, damit kommt man sogar deutlich weiter...
Dafür waren die Dreher damals auch vernünftig von der Zarge entkoppelt... Gruß Andreas |
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Passat
Inventar |
#8 erstellt: 22. Jul 2019, 15:48 | |||||||
Die haben nahezu alle Duals seit den 70ern und noch nie hat die irgendwelche Probleme gemacht oder ist sonstwie aufgefallen. Da das Teil auch auf über 40 Jahre alten Geräten i.d.R. im Neuzustand ist, kann man wohl behaupten "für die Ewigkeit gebaut". Und der Tonarm ist der typische Dual ULM-Tonarm. Der sieht zwar filigran aus, ist aber i.d.R. hochpräzise gebaut. Das mit der nicht passenden Auflagekrafteinstellung kann nur ein Fertigungsfehler sein. Normalerweise ist die Skala bis auf 0,1p genau. Grüße Roman |
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