An Technics SL-1210 mk2 neues Cinch-Kabel anlöten?

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unclefaster
Neuling
#1 erstellt: 21. Jun 2018, 10:26
Servus zusammen!

Ich würde gerne den Ton meines Plattenspielers verbessern.
Da ich die Cinch-Kabel zum Verstärker aufgrund des Aufstellplatzes (der sich wenn möglich auch nicht ändern soll) mit einer billigen 3m Cinch-Verlängerung angeschlossen sind, glaube ich hier erstmal das meiste rausholen zu können. Ich lass mich aber auch eines besseren belehren, ich bin was die Verkabelung angeht und auch sonst echt kein Plattenspieler bzw Hifi Profi.

Der Spieler ist über die Verlängerung am Phono-Anschluss meines Yamaha RX-797 angeschlossen, also ohne PreAmp.
Das Massekabel hab ich mit nem Stück Lautsprecherkabel verlängert.

Abnehmer ist ein Ortofon Concorde Pro S (schwarz). Den möchte ich eher früher als später auch gegen einen besseren tauschen, weiss aber momentan überhaupt nicht gegen welchen. Der Shure M97xE soll Preis/Leistungs mäßig glaube ganz gut sein. Ich würde aber auch noch nen Hunderter drauf legen, wenn es sich denn lohnt.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Soll ich mir an den Spieler ein neues, 2,5m langes Cinch-Kabel anlöten, oder statt dessen einfach ein Vernünftiges 3m Cinch-Verlängerungskabel kaufen? Oder mir einen PreAmp zulegen?!

So siehts das Ganze bei mir aus. Das Kabel läuft momentan an der Vorderkante unter dem Lowboard zum Verstärker, wenn ich es nach hinten zu den anderen Kabeln lege entsteht ein Brummen.

DSC_5495


[Beitrag von unclefaster am 21. Jun 2018, 10:29 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#2 erstellt: 21. Jun 2018, 10:55
Hallo unclefaster!

Um ehrlich zu sein: die Idee mit dem Verlängerungskabel ist insgesamt: scheiße!

Bei MM-Systemen wie dem verwendeten Ortofon und auch dem angedachten Shure besteht eine Abhängigkeit des Frequenzganges mit der Gesamtkapazität, die sich auf der Strecke vom Tonabnehmer bis zur Phonostufe "ansammelt". Der Hauptteil davon entfällt auf das Kabel zwischen Plattenspieler und Phonoeingang.

Kurz: je länger das Kabel, desto höher die Kapazität!

In diesem Test kannst Du das beispielhaft in der Grafik "Frequency respnse versus load capacitance" betrachten. Bei 3 Metern "irgendeines Kabels" landest Du normalerweise bei vielen hundert zusätzlichen pF. Das Anschlusskabel des Technics selbst hat - normalerweise - ca. 150pF (es gibt auch eine Version mit deutlich höherer Kapazität, siehe hier). Im besten Falle schätze ich ein billiges Chinch-Kabel ebenfalls auf 150pF/m ein, der Yamaha hat, auf die schnelle gefunden, 220pF. Dein Setup kommt dann im Summe auf ca. 800pF.

Worst case: du hast die "neuen" Anschlusskabel, schleppst also damit schon ca. 350pF mit, das Verlängerungskabel ist richtig ungeeignet, meinetwegen 300pF/m (sowas hatten wir hier schonmal im Forum, ein ganz unspektakuläres Kabel, für Phono halt ungeeignet), damit bist Du dann jenseits weit der 1.000pF.

Kurz: scheiße!

Auch mit dem eher unkritischen Ortofon Concorde wirst Du in beiden Fällen klangliche Einschränkungen haben.

Es gibt geschirmte und auch sehr günstige Kabel, mit denen Du mit deutlich weniger pF auch auf 3m wegkommst, und zumindest ein Concorde im richtigen Fenster (<500pF) betreiben kannst. Aber das ist trotzdem irgendwie alles Mist, denn es schränkt Dich in der Auswahl anderer Tonabnehmer erheblich ein.

Ich würde daher an Deiner Stelle einen kleinen Phono-Pre kaufen, z. B. einen ART DJ Pre II, an den der direkt Plattenspieler angeschlossen ist, und den dann - meinetwegen auch mit dem vorhandenen Billigkabel - an einen normalen Hochpegeleingang des Receivers anschließen. Der ART DJ Pre II ist technisch blitzsauber, kann zur Not irgendwo versteckt werden, und öffnet Spielräume für spätere weitere Verbesserungen über einen hochwertigen Tonabnehmer.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 21. Jun 2018, 10:57 bearbeitet]
cone-A
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jun 2018, 11:23
ParrotHH hat recht. 3 m Anschlußstrippe für das unverstärkte Tonabnehmersignal ist Kappes. Ich würde auch auf jeden Fall einen Phono Pre direkt beim Dreher aufstellen.

Die Concorde musst Du eigentlich nicht ersetzen. Einfach eine OM-Nadel (20 oder 40) draufstecken, Auflagekraft auf 1,5 g absenken und glücklich sein.
.JC.
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2018, 11:36
Stimmt alles.
unclefaster
Neuling
#5 erstellt: 21. Jun 2018, 11:55
Irgendwie dacht ich mir schon dass es auf so nen Phono-Pre hinausläuft.

Ok, sprich erstmal 50 euros für den PhonoPre und 20-30 fürn "vernünftiges" Cinchkabel zum Verstärker.

Wenn ich nen momentan nen Direktvergleich mache, zwischen Platte und mp3 am PC abgespielt und über die DAC-Box zum Verstärker, merkt man schon dass die Mukke sich von Platte weniger Voluminös und nicht so klar bzw bisschen blechern anhört. Also sogar als mp3 vom PC 2-3 Nummern besser.

Komm ich nur mit dem PhonoPre denn schon an die Qualität vom PC ran? (Die für mich kaum was zu wünschen übrig lässt)
Hab grad geschaut, die 20er Nadel gibts für ca. 150 und die 40er für 275 euro.
Werd ich mit meiner Anlage zwischen den beiden nen Unterschied hören damit sich die 125euro mehr für die 40er Nadel lohnen?

Und vor allem nehm ich an dass mit dem PhonoPre auch wenn hinterm Fernseher verlegt das Brummen ausbleibt?!


[Beitrag von unclefaster am 21. Jun 2018, 11:57 bearbeitet]
Ronny1976
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Jun 2018, 12:17
Ich glaube, Du versuchst da was, was nicht wirklich funktionieren wird. Analog wird nicht besser wie digital klingen, zumindest nicht wenn man sich Kosten/Nutzen vor Augen hält.

Halbwegs vernüftig digitalisierte Musik wird auf halbwegs vernüftiger Technik wiedergegeben immer besser klingen wie Analog für ähnlichen Materialeinsatz. Etwas anderes zu erwarten führt sicher zu Frust und verbranntem Geld.

Ich schätze an meinen ollen Platten:
- ich nehme mir Zeit dafür
- ich höre die Platte am Stück
- ich schwelge in Erinnerungen

Im direkten Vergleich (hab fast alles auch parallel in digital) schneidet die Platte fast immer schlechter ab. Allein der Aufwand, aus ner Platte saubere Höhen (ohne zischeln usw.) rauszubekommen...

Kauf Dir nen Phonoverstärker, stell den erstmal richtig ein und dann höre erstmal ne Weile bevor Du die nächste Baustelle aufmachst.
ParrotHH
Inventar
#7 erstellt: 21. Jun 2018, 12:35

unclefaster (Beitrag #5) schrieb:
Ok, sprich erstmal 50 euros für den PhonoPre und 20-30 fürn "vernünftiges" Cinchkabel zum Verstärker.

Hallo!

Spar Dir bitte die Kohle für ein teures Cinchkabel besser für eine bessere Nadel bzw. einen besseren Tonabnehmer auf.
Sehr gute geschirmte Cinchkabel gibt es für kleines Geld.

Komm ich nur mit dem PhonoPre denn schon an die Qualität vom PC ran? (Die für mich kaum was zu wünschen übrig lässt)

Nein!

Von Platte kannste an sich prima Musik hören, und vielleicht _gefällt_ es Dir trotz objektiver Unterlegenheit des Mediums besser.

Egal mit welchem Setup kommst Du aber - was die objektiven Kriterien angeht - niemals (!) an die Qualität einer gut gemachten MP3-Datei heran, ordentliche Komprimierungsqualität und nomales Gehör ohne Hörschäden vorausgesetzt.

Es gibt Fälle, in denen die Vinylversion eines Albums auch objektiv besser klingt als die digitale, gleichgültig ob HD-Download, SACD, CD oder MP3, weil nämlich die digitale Version schlechter bzw aggressiv abgemischt ist, Stichwort Loudness War. Kommt immer noch vor, ein Beispiel aus meiner "Sammlung" ist das Album "Bloodlust" von Body Count:

Vinyl:
Bloodlust_#1_Vinyl

CD:
Bloodlust_#1_CD


Hab grad geschaut, die 20er Nadel gibts für ca. 150 und die 40er für 275 euro.
Werd ich mit meiner Anlage zwischen den beiden nen Unterschied hören damit sich die 125euro mehr für die 40er Nadel lohnen?

Heiße Frage...!

Ich finde die Nadel 20 schon ganz ordentlich.
Der Rest ist Schweigen.


Und vor allem nehm ich an dass mit dem PhonoPre auch wenn hinterm Fernseher verlegt das Brummen ausbleibt?!

Das Brummen könnte durch parallel zum Cinch-Kabel liegene Stromkabel induziert werden. Und das würde auch - leiser zwar - immer noch passieren, wenn du einen Phono-Pre benutzt. Daher eben das oben verlinkte geschirmte Kabel.

Parrot
hoehne
Inventar
#8 erstellt: 21. Jun 2018, 13:27
Läuft dein TV über den selben Verstärker? Falls ja: Ich habe mir einen Mantelstromfilter gekauft: das Brummen kam über die TV-Antenne rein.
Dabei reichte es aus, dass die Antenne in den Kabelreceiver ging, von da aus mit einem HDMI in den AVR, an dem der Plattenspieler auch angeschlossen war. Am leichtesten zu testen, indem du, wenn der Plattenspieler läuft, einfach mal an der Dose oder am Empfangsgerät die Antenne abziehst. Wenn dann das Brummen weg ist, kannste einen Mantelstromfilter besorgen.


[Beitrag von hoehne am 21. Jun 2018, 13:34 bearbeitet]
cone-A
Stammgast
#9 erstellt: 21. Jun 2018, 13:49

unclefaster (Beitrag #5) schrieb:


Komm ich nur mit dem PhonoPre denn schon an die Qualität vom PC ran? (Die für mich kaum was zu wünschen übrig lässt)
Hab grad geschaut, die 20er Nadel gibts für ca. 150 und die 40er für 275 euro.
Werd ich mit meiner Anlage zwischen den beiden nen Unterschied hören damit sich die 125euro mehr für die 40er Nadel lohnen?

Und vor allem nehm ich an dass mit dem PhonoPre auch wenn hinterm Fernseher verlegt das Brummen ausbleibt?!


Neben dem klanglichen Unterschied wirst Du bei der 40er Nadel eine höhere Lebensdauer haben, weil der scharfe Schliff langsamer verschleißt. Für den Anfang würde ich auf jeden Fall die 20er nehmen. Wenn Dich der Vinyl-Virus dann infiziert hat, kannst Du immer noch upgraden, nachdem die 20er Nadel verschlissen ist.

Das Brummproblem dürfte zumindest kleiner werden, weil das Signal, was hinterm Fernsehr durchläuft, schon stärker ist und die Verstärkung "inklusive Brumm" naturgemäß geringer ausfällt. Es kann auch gut sein, dass mit einem gut geschirmten Line-Kabel der Brumm ganz weg geht.
höanix
Inventar
#10 erstellt: 21. Jun 2018, 15:01
Moin

Fernseher an die Wand und dann Verstärker und Plattenspieler dichter zusammen.
Dann braucht man auch keine Verlängerung.

Gruß höanix
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 22. Jun 2018, 16:04
Genau das würde ich auch vorschlagen. Fernseher an die Wand.
Kommt preislich auf etwa das Gleiche raus (Wandhalter + Dübel und Schrauben für den Fernseher), als wenn du dir nen Phono-Pre kaufst.

Falls es beim Phono-Pre bleibt und du dir ein neues Cinch-Verlängerungskabel kaufst, verwechsele bitte nicht Aussehen mit Qualität! Nur, weil so ein Kabel eine schöne bunte Isolierung, vergoldete Stecker hat und teuer ist, muss es qualitativ noch lange nicht gut sein. Meistens ist es sogar andersrum .
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 22. Jun 2018, 16:12
Hallo,

ein Phonokabel von 3 mtr. kann von Jungfrauen bei Vollmond von Hand gefreggelt werden - es wird trotzdem nicht funzen. Da gibts sowas lästiges wie "Naturgesetze"...

Kabelvoodoo ist Tinnef und bei Phonokabel noch größerer Humbug

Daher: Phonopre oder Schlagbohrmaschine aus dem Keller holen. Du hast die Wahl

Peter


[Beitrag von 8erberg am 22. Jun 2018, 16:14 bearbeitet]
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 22. Jun 2018, 19:02
Das von mir gemeinte Verlängerungskabel war für hinter den Pre gedacht, falls das missverständlich geschrieben war.



... Schlagbohrmaschine aus dem Keller holen ...


Meine steht in der Abstellkammer. Ist das schlimm?
Dafür hängt mein Fernseher schon seit Jahren ...
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