Bessere Nadel = weniger Verzerrung?

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vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Mai 2018, 06:45
Hallo,

seit etwas mehr als einem Jahr habe ich einen Lenco L 3808 Plattenspieler und bin an sich sehr zufrieden damit. Die mitgelieferte Audio Technica Nadel habe ich gegen ein Ortofon OM 10 Tonabnehmersystem mit Nadel getauscht.

Nun habe ich das Problem, dass einige Platten absolut verzerrt klingen, während andere nur am Ende der jeweiligen Seite ein wenig Verzerrung aufweisen. An der Ausrichtung des Tonabnehmers oder Schäden der Nadel kann es also eigentlich nicht liegen. Natürlich ist mir bewusst, dass die Verzerrung direkt auf die (anscheinend stärker abgenutzten, älteren) Platten zurückzuführen ist.

Dennoch frage ich mich, ob eine bessere Nadel hier eine Verbesserung mit sich bringen könnte. Im Internet bin ich auf die Microline Nadeln von Audio Technica bzw. die Fine Line Nadeln von Ortofon aufmerksam geworden, welche angeblich für weniger Verzerrung sorgen sollen, da die Nadel besser in der Rille sitzt.
Nun frage ich mich, ob es sich lohnt eine 200+€ Nadel auf meinen Einstiegsplattenspieler (180€) zu schrauben bzw. ob der gewünschte Effekt überhaupt spürbar eintritt... Gibt es eventuell etwas günstigere Alternativen?

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir davon berichten...
gapigen
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2018, 07:17

Die mitgelieferte Audio Technica Nadel habe ich gegen ein Ortofon OM 10 Tonabnehmersystem mit Nadel getauscht.

Hast Du denn beim Tausch alles richtig eingestellt (Antiskating, ...)
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Mai 2018, 07:40
Ja wie gesagt, die meisten LPs haben dieses Problem nicht, nur besonders abgenutzte. Es geht mir darum bei diesen LPs möglichst das Optimum an Sound rauszuholen.
BassTrombose
Stammgast
#4 erstellt: 29. Mai 2018, 08:40
mhh...besonders abgenutzte Platten und Optimum an Sound sind für mich nicht vereinbare Gegensätze. Ggf. neu kaufen oder besser, versuchen auf einer Plattenbörse für 2 - 3 Euro eine nicht so abgenutzte zu ergattern...??
fb69
Stammgast
#5 erstellt: 29. Mai 2018, 08:50

vinyl_luc (Beitrag #3) schrieb:
Ja wie gesagt, die meisten LPs haben dieses Problem nicht, nur besonders abgenutzte.


Wenn es nur bei einzelnen abgenutzten Platten auftritt, würde ich versuchen, diese gegen besser erhaltene Exemplare auszutauschen

Davon abgesehen, soll ja gerade die OM10 Nadel extreme Qualitätsschwankungen aufweisen, vielleicht hast ja gerade eines von diesen minderwertigen Exemplaren erwischt.
Ich selbst verwende übrigens die 20er Nadel und bin sehr zufrieden damit
CarstenO
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 29. Mai 2018, 09:04

vinyl_luc (Beitrag #1) schrieb:
Lenco L 3808 ...Die mitgelieferte Audio Technica Nadel habe ich gegen ein Ortofon OM 10 Tonabnehmersystem mit Nadel getauscht. ... An der Ausrichtung des Tonabnehmers oder Schäden der Nadel kann es also eigentlich nicht liegen. Natürlich ist mir bewusst, dass die Verzerrung direkt auf die (anscheinend stärker abgenutzten, älteren) Platten zurückzuführen ist.


Wie hast Du die Justage vorgenommen?
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Mai 2018, 09:08
Habe mir einfach eine simple Stevenson Schablone ausgedruckt und den Tonabnehmer so gut es ging daran ausgerichtet.
Holger
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2018, 10:08
Wenn's bei vielen Platten gut klingt und nur bei wenigen verzerrt, dann dürfte die Ursache bei diesen zu finden sein.

Es ist ja schon angeklungen - austauschen.
Bepone
Inventar
#9 erstellt: 29. Mai 2018, 10:25
Richtig.

Eine scharfe Nadel kann etwas helfen, bringt in den meisten Fällen aber eher noch mehr Frust.

Gruß
Benjamin
ForgottenSon
Inventar
#10 erstellt: 29. Mai 2018, 10:54
Die betroffenen Platten schon mal gewaschen? Vielleicht ist es nur Staub.
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 29. Mai 2018, 11:03
Danke für die vielen Antworten!

Ja wahrscheinlich wäre austauschen der betroffenen Platten die beste (und günstigere) Option. Überlege ohnehin so spätestens zu Weihnachten meinen Plattenspieler gegen einen Rega Planar 2 oder ähnliches auszutauschen.
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 29. Mai 2018, 11:11
Könnte ja theoretisch auch an der Aufnahme liegen oder?
Ist mir bei Sheer Heart Attack von Queen beim ersten Hören besonders aufgefallen. Habe das mal mit Spotify (Premium) an der selben Anlage verglichen und selbst da ist der Sound relativ verzerrt. Das gleiche gilt für meine neue (Remastered) Version von Led Zeppelin I, da störte mich die Verzerrung auch, bis ich den Eindruck hatte, dass das wohl an der Aufnahme liegen könnte und das gegengecheckt habe...
ParrotHH
Inventar
#13 erstellt: 29. Mai 2018, 11:15

vinyl_luc (Beitrag #7) schrieb:
Habe mir einfach eine simple Stevenson Schablone ausgedruckt und den Tonabnehmer so gut es ging daran ausgerichtet.

Die Schablone muss auch zur jeweiligen Tonarmgeometrie passen...

Gibt es ein Handbuch mit Angaben zur effektiven Länge des Tonarms und dem von Hersteller vorgegebenen Überhang? Dann richtet man den Tonabnehmer einfach parallel zur Headshell aus, und stellt die Nadel mit Hilfe von z. B. Millimeterpapier auf den passenden Überhang ein. Wenn es die Technics-Geometrie ist (Überhang: 52mm), kann man auch die entsprechende Überhanglehre verwenden.

Parrot
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 29. Mai 2018, 14:00
Laut Anleitung ist der Überhang mit 10 mm angegeben. Das ist aber unmöglich zu erreichen... Ich vermute, dass der Tonarm einfach zu lang ist.
Habe daher einen Protractor verwendet und den Tonabnehmer in der Headshell entsprechend gedreht.
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 29. Mai 2018, 16:37
Hallo!


......Natürlich ist mir bewusst, dass die Verzerrung direkt auf die (anscheinend stärker abgenutzten, älteren) Platten zurückzuführen ist. ........



........Dennoch frage ich mich, ob eine bessere Nadel hier eine Verbesserung mit sich bringen könnte.........


Leider wird dir gegen Abnutzungserscheinungen in einem stärkeren Maße und gegen eine Verformung der Rille die vor allem durch hohe Auflagekräfte und abgenutzte Nadeln entstanden sind und die als die wesentlichen Ursachen solcher Verzerrungen bekannt sind ein schärferer Schliff nur sehr bedingt helfen können. Hier musst du Glück haben, wenn z.B. eine Rundnadel für das Gros der Schäden verantwortlich ist und sie die Rille nur auf einer schmalen Bahn abgenutzt hat wäre mit einen schärferen Schliff möglicherweise noch etwas zu retten. Sind die alten Scheiben allerdings durch mehre Hände gegangen und wurden sie mit den unterschiedlichsten Abtastern "bearbeitet" sind sie eigentlich für die Tonne.

Das letzte Wort hat in einem solchen Fall natürlich immer das Experiment, Hier wäre es natürlich sehr hilfreich wenn ein freundlicher Forianer aus deiner Nähe der mit gutem Equipment versehen ist dich zusammen mit einigen der am schlimmsten Abgenudelten Schallplatten einmal einläd oder dem du die alten Scherben auf postalischem Weg zusenden kannst und der dir einige Auszüge daraus digitalisieren kann.

Wer weiß? Möglicherweise findet sich hier ja der eine oder andere freundliche Mensch?

MFG Günther
juergen1
Inventar
#16 erstellt: 29. Mai 2018, 16:55

vinyl_luc (Beitrag #14) schrieb:
Laut Anleitung ist der Überhang mit 10 mm angegeben. Das ist aber unmöglich zu erreichen...
Hallo,
gnz sicher? Kommt mir sehr kurz vor.
Wie lauten denn die übrigen Geometriedaten des Armes?
Gruß
Jürgen
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Mai 2018, 17:03
Bildschirmfoto 2018-05-29 um 19.01.26

Das hier sind die technischen Daten zu meinem Plattenspieler.

Der Überhang wird doch quasi gemessen indem man den Tonarm über die Spindel bewegt und dann den Abstand zwischen Spindel und Nadel misst oder?


[Beitrag von vinyl_luc am 29. Mai 2018, 17:04 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#18 erstellt: 29. Mai 2018, 17:20

vinyl_luc (Beitrag #17) schrieb:
Der Überhang wird doch quasi gemessen indem man den Tonarm über die Spindel bewegt und dann den Abstand zwischen Spindel und Nadel misst oder?
Im Prinzip ja. Bzw. es ist die Differenz aus effektiver Länge und Pivot to Spindle-Distance...

Jedenfalls ergeben die Daten 220mm effektive Länge und 10mm Überhang eine sehr seltsame Geometrie. Egal was für eine Kröpfung man wählt.
ParrotHH
Inventar
#19 erstellt: 29. Mai 2018, 18:09
Man muss nur kurz suchen, um zum Lenco und der Geometrie Foreneintröge zu finden, in denen die Korrektheit der Werksangaben stark angezweifelt wird, und nach eigener Vermessung der Abstände die üblichen 15mm (bzw. 52mm) herauskommen.

Parrot
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 29. Mai 2018, 19:09
Oh wow, danke für den Post.. Damals als ich mich vor knapp einem Jahr zum ersten mal mit dem Ausrichten beschäftigt hab, gab es den noch nicht. Anscheinend kam der Plattenspieler da grade neu raus. Werde mich da mal dransetzen!
Bepone
Inventar
#21 erstellt: 30. Mai 2018, 08:20
Hallo,

ich würde mich für eine Hörprobe von drei, vier Platten zur Verfügung stellen (Platten zu mir schicken). Habe verschiedene Abtaster von Rundnadel bis Shibata.

Auch könnte ich das am PC aufnehmen, wie es bei mir klingt.


Gruß
Benjamin
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 30. Mai 2018, 11:37
Danke für das Angebot, aber ich denke, dass sich das nicht lohnt.
juergen1
Inventar
#23 erstellt: 30. Mai 2018, 14:18
Als allererstes wäre mal zu klären, wie man den Tonabnehmer am sinnvollsten justiert, und das dann auch präzise durchführen..

vinyl_luc (Beitrag #7) schrieb:
Habe mir einfach eine simple Stevenson Schablone ausgedruckt und den Tonabnehmer so gut es ging daran ausgerichtet.

"So gut es ging...", hört sich halt nicht besonders gut an.
Eigentlich hört es sich so an, als ob die Justage hierauf, nicht wirklich möglich wäre...
gapigen
Inventar
#24 erstellt: 30. Mai 2018, 14:32
Und wie sieht es mit Auflagegewicht und Antiskating aus?
Eine ausgeduckte Schablone bringt da gar nix.
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 30. Mai 2018, 14:49
Ich hatte auch vor einigen Tagen ein Problem mit 2-3 Platten, bei manchen Liedern gab es Verzerrungen.
Das war mit einer neuen Nachbaunadel der Fall, durch einen Tipp hier aus dem Forum habe ich das Auflagegewicht von 1,5 auf 1,8 g. erhöht.
Danach war alles wie es sein sollte.
Vielleicht stimmt dein Auflagegewicht am Dreher nicht.
Gruß Joachim
juergen1
Inventar
#26 erstellt: 30. Mai 2018, 15:55
Auch bei schlechter Justage kann man die Abtastung durch simple Erhöhung der Auflagekraft deutlich verbessern, so dass manche Verzerrungen dann nicht mehr auftreten.
Ist aber nur eine Notlösung, und eine gute Justage muss an erster Stelle stehen. Auch wenn die gedankliche Beschäftigung damit lästig ist.
Gruß
Jürgen
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 30. Mai 2018, 17:36
Laut Anleitung des Ortofon OM 10 sollte das Auflagergewicht zwischen 1,25 und 1,75 g liegen. Bin aktuell bei knapp 1,8 g, überlege aber noch etwas hochzugehen zur Sicherheit. Bis ungefähr 3,5 g soll ja für die LPs "sicher" sein und zu wenig Auflagergewicht mehr schaden, da die Nadel minimal springen könnte. Die "Sicherheit" liegt darin begründet, dass ich keine digitale Waage habe und den Nullpunkt durch ausbalancieren bestimmt habe.
Antiskating habe ich zu 80 % des Auflagergewichts eingestellt. Vielleicht sollte ich noch was hoch gehen mit dem Auflagergewicht...

Bezüglich der Justage "so gut es ging": Habe es geschafft die Nadel meiner Ansicht nach exakt auszurichten. Und bei mehrmaligen nachgucken keine Abweichung mehr feststellen können.
juergen1
Inventar
#28 erstellt: 30. Mai 2018, 18:16

vinyl_luc (Beitrag #27) schrieb:
Bezüglich der Justage "so gut es ging": Habe es geschafft die Nadel meiner Ansicht nach exakt auszurichten. Und bei mehrmaligen nachgucken keine Abweichung mehr feststellen können.
Auf beiden Nullpunkten keine Abweichung? Dann wärs ja soweit in Ordnung. Obwohl die Stevenson-Geometrie an sich nicht besonders sinnvoll ist.
Und Auflagekrafteinstellung nur über die Tonarmskala, haut in aller Regel auch sehr gut hin; sofern ordnungsgemäß ausgependelt/genullt wurde.
Sicherheitsaufschlag braucht man da keinen .
Gruß
Jürgen
Albus
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 30. Mai 2018, 18:24
Tag,

zur Geometrie... - Im Verbesserungsbilderreigen mit dem Ende bei Überhang reichlich 18,6 mm, aber Montage des Tonabnehmers mit normgerechtem Befestigungsabstand (9,5 mm) ganz hinten in der üblichen Headshell rutscht einem heraus: Der Arm selbst - das ist ohne Headshell, nur bis Vorderkante SME-Befestigungsaufnahme - ist so lang wie für die HANPIN-Produkte mit Achsabstand 215 mm plus 15 mm Überhang = 230 mm effektive Länge bei Kröpfung von 22°.
Die L3808 Spezifikation für den Spurwinkelfehler lautet auf 3°. Diese 3° ergeben sich wie folgt:
-- Achsabstand 210 mm (ist eben nur beim real L3808 kürzer, nur 205 mm)
-- Überhang 15 mm (wie für die anderen HANPIN-Technics-Klone)
-- Kröpfungswinkel 22° (wie für die anderen HANPIN-Technics-Klone)
-- die Nullpunkte 60.22 / 108,35 mm (60.325/146.05 Abspielbereich)
-- der maximale Spurwinkelfehler beträgt dann 3.07°
Also Behauptung: Ein Arm für Technics-Klone wird auf den 'Lenco' montiert, der aber einen anderen = kürzeren Achsabstand hat.

Konsequenz: Eine brauchbare Geometrie für den falsch verfertigten Arm muss man selbst finden. Das ist der verbreitete Arm-Typ, der mit und nach Stevenson bei der Kröpfung von 23.6° und Überhang 16.5-17.0 mm tauglich eingerichtet ist, 17.0 mm ist in Ordnung. Ob man das an einer üblichen Headshell so hinbekommt?

Ergänzung: Die hinterste Montageposition verschiedener Headshells sei genannt:
-- Technics-HS 37 mm
-- Audio Technica MG-10 33 mm
-- Ortofon SH-4 35 mm
-- Thakker HS-12 34 mm
-- Jelco HS-50 36,5 mm
Mit der HS-12 oder der MG-10 könnte man sein Glück versuchen.
Ferner kann man sich auch durch die Wahl eines Tonabnehmers mit kurzem Befestigungsabstand (Schraubenmitte bis Abtastspitze unter Auflagekraft) von 8,0 mm (gegenüber den gängigen 9,5 mm) Montagespielraum verschaffen.

Und, bitte: Halte ein mit der Erhöhung der Auflagekraft unter der irrigen Vorstellung eines Zielwertes von irgend 3,5 g. 2 g mag der OM10-Nadelträger noch gerade vertragen, mehr besser nicht. Der Nadelträger würde bis an den Rand in den Gummidämpfer gedrückt, die erforderliche Beschleunigungselastizität ginge verloren. Erhöhte Abtastverzerrungen bereits im mittleren Frequenzbereich zeigten den Fehler unmissverständlich an.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Mai 2018, 08:13 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#30 erstellt: 30. Mai 2018, 19:06
Wenn ich mir den ansehe ist der baugleich mit dem Dual 301 bzw American Audio 2400 oder?

http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-17482.html

Technics-Arm ist das nicht. eher alter Sanyo-Fisher.



Bezüglich der Justage "so gut es ging": Habe es geschafft die Nadel meiner Ansicht nach exakt auszurichten. Und bei mehrmaligen nachgucken keine Abweichung mehr feststellen können.


Wenn es auch nur die 3 (gebrauchten) Platten trifft, wo die Pressqualität evtl auch schon nicht mehr so prall war. dürfte ne andere Nadel hier nix mehr bringen... Wenn die Platten schon so runter sind kann statt ner "teureren" Nadel evtl sogar ne runde "DJ nadel" besser sein..

Statt dem OM hätte ich ne elliptische Nadel für den Beipacktonabnehmer empfohlen. Vielleicht ist es hier gescheiter wenn dir ne zweite Headshell zulegst, und das AT3600L mit seiner Standardnadel für solche Fälle benutzt.


[Beitrag von Detektordeibel am 30. Mai 2018, 19:08 bearbeitet]
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 30. Mai 2018, 20:17
Habe mit dem Tool Custom Arc Template Generator von http://conradhoffman.com/chsw.htm jetzt eine super Klangqualität erreichen können. Zumindest für Platten, von denen ich weiß, dass die vom Zustand her super sind. Gefühlt hat dies auch eine minimale Verbesserung für die schlechteren Platten gebracht.

Habe übrigens als effektive Armlänge die genannten 205 mm angesetzt und als Nullpunkte Loefgren A gewählt. Mit dem Zollstock gemessen kommt dies am Plattenspieler auch hin. Anscheinend wurde der Arm dann tatsächlich an der falschen Stelle eingebaut... Auflagerkraft habe ich jetzt einfach zu 1,7 gesetzt, was ja noch im vom Hersteller angegebenen Bereich von 1,25-1,75 liegt Antiskating bei 80% der Auflagerkraft, also ungefähr 1,36.

Da hilft dann wahrscheinlich wirklich nur Platten austauschen oder (zur Not) auch mal auf Spotify zurückzugreifen .

Bezüglich zweiter Headshell/TA...: Ich überlege trotzdem evtl. in ein zwei Monaten auf einen besseren(?) Tonabnehmer umzusteigen. Aktuell habe ich da den Nagaoka MP 110 im Blick.


[Beitrag von vinyl_luc am 30. Mai 2018, 20:20 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#32 erstellt: 30. Mai 2018, 23:08

Bezüglich zweiter Headshell/TA...: Ich überlege trotzdem evtl. in ein zwei Monaten auf einen besseren(?) Tonabnehmer umzusteigen. Aktuell habe ich da den Nagaoka MP 110 im Blick.


Kannst du dir imho sparen...

kauf dir wenn das OM10 nicht "gut genug" ist eine ATN 3652E Nadel für ca 20€.. das ist imho besser als das OM10 und das kommt klanglich an das Denon 110 ran, und dickt etwas auf wo das OM10 farblos klingt.

OM10 hat zwar Serienstreuung, aber das hier was "besser" wird musste entweder das alte NOS Osawa nehmen, oder beim aktuellen Nagaoka MP150 aufwärts...

Das ist uninteressant. Wenn schon ein OM hast und es "mehr" werden soll und Kohle raushaulen willst dann organsier dir von Turntableneedles.com die Shibata Nadel dafür. 40er Nadel wär zwar möglich, aber bei dem Dreher und Arm ist die Shibata gescheiter imho...

Benutzte eigentlich in internen PhonoPre von dem Gerät oder was externes?


[Beitrag von Detektordeibel am 30. Mai 2018, 23:10 bearbeitet]
vinyl_luc
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 31. Mai 2018, 05:17
Gehe direkt in den Phono Anschluss der Verstärkers. Also eigentlich benutze ich den eingebauten Preamp im Plattenspieler nicht. Verstärker ist ein Technics SU-810 aus den 90ern.
Detektordeibel
Inventar
#34 erstellt: 31. Mai 2018, 07:04
Teste mal die Klangveränderung mit dem internen. Damit sollte es technisch theoretisch besser sein.
Albus
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 31. Mai 2018, 08:04
Guten Morgen,

du hast eine Problemlösung gefunden, damit sollte Schluss sein. - Aber, eine Montage kann nicht mit der effektiven Länge 205 mm gelingen, weil der Achsabstand 205 mm beträgt (auch in den Beiträgen Vinylengine etc zur fehl-'konstruierten' Tonarmgeometrie so ausgesagt) und der zu lange Arm bereits ohne Headshell die Konstruktion erledigt.
Es soll von mir aus dann keineswegs weiter verfolgt werden. Interessant wären die gefundenen Abschlussdaten allerdings, also:
-- Achsabstand 205 mm oder ...mm?
-- Überhang ...mm?
-- effektive Länge ...mm?
-- Kröpfung des Armes eingehalten oder wie die Kröpfung verändert, um ca. ...Grad?
-- die sich daraus ergebenden Nullpunkte sind innen ...mm/ außen ...mm!
Der Tonabnehmer (Ortofon OM 10, Befestigungsabstand 9,5 mm) befindet in den Langlöchern der originalen Headshell 'ganz hinten' oder ...?

Die von dir gefundenen Details dienten auch als nützlicher Beitrag für zukünftige Anfragen zum Lenco L3808.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Mai 2018, 12:07 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#36 erstellt: 31. Mai 2018, 10:59

juergen1 (Beitrag #28) schrieb:
Obwohl die Stevenson-Geometrie an sich nicht besonders sinnvoll ist.

Warum sollte die Stevenson-Geometrie nicht sinnvoll sein? Die bewährten Geometrien der japanischen Hersteller (insbesondere Technics) waren an Stevenson angelehnt und bieten an jeder Stelle der Platte ein akzeptables Maß an Verzerrungen (< 1% gilt als unhörbar). Aus meiner Sicht ist das völlig praxisgerecht. Insofern würde ich niemandem von einer Einstellung nach Stevenson abraten.

Abtastverzerrungen von Tonabnehmern
ParrotHH
Inventar
#37 erstellt: 31. Mai 2018, 11:21

Dan_Seweri (Beitrag #36) schrieb:
Warum sollte die Stevenson-Geometrie nicht sinnvoll sein?

Oha, mit so einer Aussage - richtig gesetzt - kann ein Streit über hunderte von Seiten ausgelöst werden...

Kommt halt immer darauf an, was für Plattenmaterial man so hört. Ich hatte bisher auch immer so das Gefühl (ja: ich habe es bisher nicht wirklich gemessen!), dass die Mehrzahl meiner Platten innen selten bis über die 60mm-Marke bespielt sind, und mir daher eine Stevenson-Geometrie mit ihrem Nullpunkt bei ca. 60mm auch nicht viel bringt, außer eben höhere Verzerrungen im Rest des Abspielbereiches.

Aber klar: im Grunde alles nur für die Galerie, daher wähle ich die Einstellung innerhalb von gewissen Grenzen sogar teils nach Optik: Tonabnehmer parallel zur Headshell ist Pflicht, außerdem möglichst nicht ganz hinten oder ganz vorne... da suche ich mir dann eine Einstellung, die alle Anforderungen so guut es geht unter einen Hut bekommt.

Wobei meine Versuchsreihe zur Zischelei (wir hätten uns bei meinem Besuch bei Dir vor allem mal den Innentrack anhören sollen , nächstes mal) dann doch bei mir zu einem gewissen Umdenken führt, denn man kann die Galerie eben auch recht gut ausleuchten - wenn man will.

Parrot
Bepone
Inventar
#38 erstellt: 31. Mai 2018, 11:58
Und schon kann man schlussfolgern, wie wenig Einfluss eine Justage nach Herrn A oder B hat - demzufolge muss man sich auch nicht schämen, wenn man die Justage nicht hundertprozentig exakt hinbekommt.
An zwei Punkten innerhalb des Abspielbereiches wird die Nadel immer tangential zur Rille verlaufen.

Gruß
Benjamin
Dan_Seweri
Inventar
#39 erstellt: 31. Mai 2018, 12:03
Ich denke einfach, dass alle gängigen Geometrien wie Bärwald, Löfgren B, Stevenson oder auch die Technics-Geometrie völlig zufriedenstellende Verzerrungswerte liefern - eben unterhalb von 1%. Deshalb sollte man da nicht päpstlicher als der Papst sein. Sind ohnehin alles nur heuristische Verfahren: Es gibt kein Optimum. Man erhält nur Kompromiss-Lösungen, die durchaus brauchbar sind.
juergen1
Inventar
#40 erstellt: 31. Mai 2018, 12:29

Dan_Seweri (Beitrag #36) schrieb:
Warum sollte die Stevenson-Geometrie nicht sinnvoll sein?
Auf deiner Grafik sieht man ja schön, dass im Bereich 63mm bis 95mm die Abtastung schlechter (zum Teil sogar wesentlich schlechter) ist als bei Baerwald. Und dieser Bereich ist ja bekanntlich besonders kritisch.
So kritisch, dass ich auch nicht Baerwald IEC sondern Baerwald DIN nehmen würde. Am allerliebsten "Schön".
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 31. Mai 2018, 12:36 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#41 erstellt: 01. Jun 2018, 05:57

juergen1 (Beitrag #40) schrieb:
Auf deiner Grafik sieht man ja schön, dass im Bereich 63mm bis 95mm die Abtastung schlechter (zum Teil sogar wesentlich schlechter) ist als bei Baerwald. Und dieser Bereich ist ja bekanntlich besonders kritisch.
So kritisch, dass ich auch nicht Baerwald IEC sondern Baerwald DIN nehmen würde. Am allerliebsten "Schön".

Die Abtastungsverzerrungen in dem von Dir genannten Bereich liegen weit unterhalb des kritischen Werts von 1,0%. Es ist auch nicht bekannt, dass sich Leute, die mit der Technics-Lehre ihre Tonabnehmer einstellen, jemals über auffällige Abtastverzerrungen beklagt hätten. Also ist alles recht unproblematisch.

Die von Dir gelobte Schön-Geometrie hat ihre Nullpunkte bei 117,2 mm und 62,5 mm und liegt damit näher bei Stevenson als bei Bärwald. Verwutlich sähe die Schön-Verzerrungskurve der Kurve bei Stevenson sehr ähnlich.

Meine Meinung: Man sollte die verschiedenen bekannten Geometrien nicht überbewerten. Keine ist besonders gut, keine besonders schlecht.
13mart
Inventar
#42 erstellt: 01. Jun 2018, 10:47
Wo man den kritischen inneren Nullpunkt hinsetzt,
hängt auch ein wenig vom vorhandenen Platten-
material ab: In den 70er, 80er Jahren wurde doch
gerne weit nach innen geschnitten, um eine Doppel-
LP zu umgehen. Die neueren Pressungen scheinen
nach meinem Eindruck den inneren Bereich der
Platte eher zu meiden. Ein echter Fortschritt.

Gruß Mart
juergen1
Inventar
#43 erstellt: 01. Jun 2018, 13:56

Dan_Seweri (Beitrag #41) schrieb:

juergen1 (Beitrag #40) schrieb:
Auf deiner Grafik sieht man ja schön, dass im Bereich 63mm bis 95mm die Abtastung schlechter (zum Teil sogar wesentlich schlechter) ist als bei Baerwald. Und dieser Bereich ist ja bekanntlich besonders kritisch.
So kritisch, dass ich auch nicht Baerwald IEC sondern Baerwald DIN nehmen würde. Am allerliebsten "Schön".

Die Abtastungsverzerrungen in dem von Dir genannten Bereich liegen weit unterhalb des kritischen Werts von 1,0%.
Verzerrungen beginnen aber nicht erst unterhalb eines bestimmten Grenzwertes.
Abhängig von verschiedenen anderen Faktoren können sie auch schon viel früher auftreten. Je schlechter die Geometrie, desto früher, bzw. desto häufiger und stärker.
Fehlertoleranz einer bestimmten Geometrie ist nochmal ein anderes Thema; das nur bei Schön berücksichtigt wurde.


13mart (Beitrag #42) schrieb:
Wo man den kritischen inneren Nullpunkt hinsetzt,
hängt auch ein wenig vom vorhandenen Platten-
material ab
Nur wenn man nicht vorhat, sich irgendwann neue Platten zu kaufen.
Und selbst dann: Ich wette, in jeder Plattensammlung sind auch einige sehr eng und unterhalb jeder Norm geschnittene Examplare.


[Beitrag von juergen1 am 01. Jun 2018, 14:22 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#44 erstellt: 02. Jun 2018, 07:32
Verzerrungen sind durchaus immer vorhanden. Aber unterhalb eines bestimmten Grenzwertes nimmt man sie eben nicht wahr. Deshalb sind diese Verzerrungen unterhalb dieses Grenzwertes von 1,0% nicht relevant. Das ist ähnlich wie beim Klirr von Verstärkern oder Lautsprechern. Der stört auch nicht, solange er sich in gewissen Grenzen bewegt.

Obwohl die Verzerrungskurve für die Technics-Geometrie optisch nicht so toll aussieht, sind allgemein eigentlich keine Klagen darüber bekannt, dass Technics Plattenspieler durch Verzerrungen negativ auffallen würden.


[Beitrag von Dan_Seweri am 02. Jun 2018, 07:33 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#45 erstellt: 02. Jun 2018, 08:35
Hallo!


......Deshalb sind diese Verzerrungen unterhalb dieses Grenzwertes von 1,0% nicht relevant. ........


Das ist m.E. ein recht massiver Denkfehler da hier einfach die Verzerrungen die eine Schallplatte ohnehin schon mitbringt außer Acht gelassen werden, da sich Verzerrungen nicht gegenseitig auschlöchen können sondern sich addieren kann genau hier der Fall eintreten dass dadurch der Klirr in den hörbaren Bereich gehoben wird.


...... Das ist ähnlich wie beim Klirr von Verstärkern oder Lautsprechern. Der stört auch nicht, solange er sich in gewissen Grenzen bewegt............


Das käne im gedachten Fall ebenfalls noch dazu, hast du also z.B. eine Rate von 0,8% Abtastverzerrungen durch die Justage, 2% durch die Schallplatte selbst und noch 3% durch deine Lautsprecher stelle ich mir ein sehr "interessantes" Klangerlebnis vor das durch den vorwiegenden Anteil an K² zwar noch relativ angenehm zu hören sein könnte aber mit HiFi nichts mehr zu tun hat.

Na ja, -wer´s mag-.


MFG Günther
13mart
Inventar
#46 erstellt: 02. Jun 2018, 09:20

Hörbert (Beitrag #45) schrieb:
hast du also z.B. eine Rate von 0,8% Abtastverzerrungen durch die Justage, 2% durch die Schallplatte selbst und noch 3% durch deine Lautsprecher stelle ich mir ein sehr "interessantes" Klangerlebnis vor das durch den vorwiegenden Anteil an K² zwar noch relativ angenehm zu hören sein könnte aber mit HiFi nichts mehr zu tun hat.


Es gibt wohl Punkte, die die High-Fidelity im Wohnraum mehr einschränken als
Klirrfaktoren, die bei Vollaussteuerung evt. messbar sind, sonst aber eine unter-
geordnete Rolle spielen.

Gruß Mart
.JC.
Inventar
#47 erstellt: 02. Jun 2018, 12:24

vinyl_luc (Beitrag #1) schrieb:
.. habe ich gegen ein Ortofon OM 10 Tonabnehmersystem mit Nadel getauscht.


bau das Ding wieder ab und nochmal neu dran.
Vielleicht liegt ein Montagefehler vor.
Hörbert
Inventar
#48 erstellt: 02. Jun 2018, 18:17
Hallo!

@13mart


...........Es gibt wohl Punkte, die die High-Fidelity im Wohnraum mehr einschränken als
Klirrfaktoren, die bei Vollaussteuerung evt. messbar sind, .........


Wie kommst du auf das schmale Brett mit der Vollaussteuerung?

Hier geht es nicht um den erhöhten Klirrgrad im Grenzbereich sondern um den stets vorhandenen Restklirr den du immer mitschleppst.

Bist du wirklich so ahnungslos oder willst du einfach nicht verstehen?


.....sonst aber eine unter-geordnete Rolle spielen. .........


Mag ja sein das HiFi-Parameter bei dir eine untergeordnete Rolle spielen aber das kannst du halt nicht verallgemeinern.

MFG Günther
13mart
Inventar
#49 erstellt: 02. Jun 2018, 21:18

Hörbert (Beitrag #48) schrieb:

Bist du wirklich so ahnungslos oder willst du einfach nicht verstehen?


Bist du wirklich Moderator hier

Gruß Mart
*Sauron*
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 03. Jun 2018, 05:26

Dan_Seweri (Beitrag #41) schrieb:

juergen1 (Beitrag #40) schrieb:
Auf deiner Grafik sieht man ja schön, dass im Bereich 63mm bis 95mm die Abtastung schlechter (zum Teil sogar wesentlich schlechter) ist als bei Baerwald. Und dieser Bereich ist ja bekanntlich besonders kritisch.
So kritisch, dass ich auch nicht Baerwald IEC sondern Baerwald DIN nehmen würde. Am allerliebsten "Schön".

Die Abtastungsverzerrungen in dem von Dir genannten Bereich liegen weit unterhalb des kritischen Werts von 1,0%. Es ist auch nicht bekannt, dass sich Leute, die mit der Technics-Lehre ihre Tonabnehmer einstellen, jemals über auffällige Abtastverzerrungen beklagt hätten. Also ist alles recht unproblematisch.

Die von Dir gelobte Schön-Geometrie hat ihre Nullpunkte bei 117,2 mm und 62,5 mm und liegt damit näher bei Stevenson als bei Bärwald. Verwutlich sähe die Schön-Verzerrungskurve der Kurve bei Stevenson sehr ähnlich.

Meine Meinung: Man sollte die verschiedenen bekannten Geometrien nicht überbewerten. Keine ist besonders gut, keine besonders schlecht.

Ich sehe das seit langem genauso wie Dan Seweri.
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