Technics Tangentialdreher - scharfe Schliffe nicht empfehlenswert?

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unterberg
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mai 2018, 11:29
Wegen der speziellen Tonarmnachführung bei Technics-Tangentialdrehern, bei denen der Tonarm immer wieder leicht gedreht wird, soll es keinen Sinn machen, schärfere Nadelschliffe als elliptische bis 5 x 18 µ zu verwenden.

Ist das nur dummes Zeug oder ist da wirklich etwas dran?

Gruß Frank
Holger
Inventar
#2 erstellt: 06. Mai 2018, 11:34
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das noch nie reproduzierbar "getestet und verifiziert" wurde... mbMn ist diese Aussage das Hirnkonstrukt eines Analogtheoretikers, der einfach mal unvoreingenommen mehr gute Mucke hören sollte statt über so 'nen Mist nachzugrübeln.
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Mai 2018, 12:16
Hallo,


bei denen der Tonarm immer wieder leicht gedreht wird,


ich kenne die Technik der Tangentialplattenspieler nur schematisch und rudimentär, daher wundert mich dieses "leicht gedreht wird". Bei welchem Plattenspieler ist das aus welchem technischen Grund der Fall und wie geschieht dieses "leichte Drehen"?

Wenn tatsächlich irgendwie die Stellung des Abtasters in der Rille verändert wird, dann sollte man nach meiner Meinung besser nur Rundnadeln verwenden.

Ich kann mir die Dreherei aber nicht erklären, da ja gerade das "nicht Drehen" der eigentliche Clou der tangentialen Abtastung sein soll.

VG Tywin
tomtiger
Administrator
#4 erstellt: 06. Mai 2018, 12:28
Hi,


unterberg (Beitrag #1) schrieb:
Wegen der speziellen Tonarmnachführung bei Technics-Tangentialdrehern,


ich kenne mindestens 2 Tonarmnachführungen von Technics, SL-7/10/15 und SL-M3, ich bin aber recht sicher, dass es etliche mehr gibt.

Speziell sind die nun auch nicht wirklich, von daher stellt sich die Frage, welche Tonarmnachführung ist gemeint, was soll daran speziell sein?

LG Tom
Yamahonkyo
Inventar
#5 erstellt: 06. Mai 2018, 12:29
Hallo Frank,

ich kenne die Technics Tangentialdreher leider nicht.

Dass das System sich dreht, macht meiner Meinung auch keinen Sinn, da es ja keinen Überhang geben sollte und die Nadel, zumindest bei anderen Tangentialdrehern, genau in der Mitte der Schallplatte aufsetzt und exakt gerade zur Mitte bewegt wird.

Ich kann mir nur zwei Szenarien vorstellen, die sich negativ auswirken:

1. Nadeln mit schärferen Schliffen benötigen in der Regel eine niedrige Auflagekraft. Das heißt, wenn diese nicht einstellbar ist, wäre die Compliance ungeeignet, sodass die Nadeln und evtl. sogar die Schallplatten beschädigt werden können.

2. Ein Problem mit der Tonarmrückführung könnte man eigentlich nur bekommen, wenn man ein völlig anderes System mit einer anderen Bauhöhe hätte und der Tonarm keine Höhenverstellung. Dann würde die Nadel aber bereits beim Aufsetzen entweder gegen die Platte stoßen, oder darauf herumschrammeln.

Woher stammt eigentlich die Info, dass es Probleme geben, bzw. der Tonarm sich drehen soll?

Gruß Roland
________________________
P.S.: Ich habe falsch gelesen - Es geht nicht um die Rück-, sondern die Nachführung!!!


[Beitrag von Yamahonkyo am 06. Mai 2018, 20:17 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 06. Mai 2018, 12:51
Hallo!

Nach meiner Erfahrung mit diversen Tangential-DD´s von Technics ist das Blödsinn, so lieferte z.B. ein OM(T)-40 auf einem SL DL-5 ein ausgezeichnetes Ergebnis ab und diente in meinem BK zum digitalisieren einer Plattensammlung bevor er wieder in die Bucht zum Schwimmen ging.


........bei denen der Tonarm immer wieder leicht gedreht wird, soll es keinen Sinn machen, schärfere Nadelschliffe als elliptische bis 5 x 18 µ zu verwenden...........


Vor seinem Einsatz hatte ich das Gerät zum Fitmachen und zum Tonabnehmerwechsel hier auf dem Tisch, die Tonarmnachführung reagiert bei einem intakten Gerät dieser Art sehr schnell und da ist nichts mit "leichtem Drehen sondern der Tonarm läuft flüssig über die Platte.

Wer immer einen solchen Blödsinn behauptet hat entweder so ein Gerät gar nicht geprüft oder nur ein defektes dessen Defekte er wohlmöglich gar nicht als solche erkannt hat.

MFG Günther
Holger
Inventar
#7 erstellt: 06. Mai 2018, 13:00
Das mit dem Drehen ist eigentlich recht einfach... beim Rabco SL-8E z. B. steht der Arm, wenn sich die Nadelin die Einlaufrille senkt, im 90-Grad-Winkel zur Rille. Alsdann wird er durch den Abspielvorgang etwas nach innen verdreht, und zwar so lange, bis ein Sechstel Grad Abweichung erreicht ist, dann regelt der Motor nach und bringt den Arm wieder in die 90-Grad-Stellung.
Während einer normalen LP-Seite regelt der Motor so etwa 35x nach...
tomtiger
Administrator
#8 erstellt: 06. Mai 2018, 13:24
Hi,

ich dachte, beim Rabco läuft die Weiterführung permanent? Beim Harman Kardon ST 7, der zum Rabco baugleich sein sollte, wird das - AFAIR - durch den Winkel des Nachstellrades erledigt.

Beim problematischeren, weil viel kürzeren, Transcriber kann man das auch so einstellen, dass der Nachführmotor de facto permanent läuft. Hapern tut es da an sich nur wenn zwischen den Titeln zu weite Rillen sind.

Bei den Tangentialen mit Nachführregelung (viele Luftgelagerten haben keine) ist es eine Frage der Einstellung, bzw. haben einige eine Rillenerkennung und führen den Tonarm nicht erst nach, wenn er einen Fehlwinkel aufweist.

In keinem meiner Tangentialen Plattenspielern machen scharfe Nadelschliffe Probleme.

LG Tom
Holger
Inventar
#9 erstellt: 06. Mai 2018, 13:28
Der SL-8E hat "Kettenantrieb" mit eigenem Motor...

Hier zur Klärung ein Text von thevintageknob.org:

The big difference between the original Rabco and the H/K version being that Harman simplified its mechanical design... a lot.
Instead of being powered by a battery and having its own autonomous movement, the Rabco version in the ST-7 is moved by a belt hooked to base of the main bearing.


Meiner sieht übrigens so aus:

TD125_Rabco02hta


[Beitrag von Holger am 06. Mai 2018, 13:31 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 06. Mai 2018, 14:05

unterberg (Beitrag #1) schrieb:
Ist das nur dummes Zeug ..


ja.

Einer der Dreher beim Vergleichstest hier im Forum war ein kleiner Technics Tangent. mit SAS Nadel
lini
Inventar
#11 erstellt: 06. Mai 2018, 14:56
Frank: Ich halt's für Unfug. Ersterns schon deshalb, weil 5 µm bzw. 0.2 mil eh schon einen ziemlich kleinen minor radius darstellen - sprich, das ist ja eh schon scharf.

Und soweit ich mich noch an meinen damaligen SL-5 erinnern kann, sprach die Nachführung schon bei sehr geringer Arm-Auslenkung an. Technics selbst nennt bei den technischen Daten einen Spurfehlwinkel von +/- 0,1 Grad, was bei einer effektiven Länge von 105 mm einer Auslenkung von etwas über +/- 0,18 mm entspräche - das kommt mir zwar etwas arg gering vor, aber selbst wenn's tatsächlich +/- 1 mm wären, wären das immer noch nur knapp 0,55 Grad. Da liegt ein konventioneller Radial-Arm mit Hifi-Geometrie in weiten Teilen des LP-Abspielbereiches darüber, und das nicht nur jeweils kurzzeitig - womit "normale" Arme also dann eigentlich noch ungeeigneter für besonders scharfe Schliffe sein müssten, wenn man nach dieser Logik ginge...

Grüße aus München!

Manfred / lini
Dan_Seweri
Inventar
#12 erstellt: 07. Mai 2018, 15:05
Manfreds / linis Einwurf ist völlig berechtigt, dass der Spurfehlwinkel bei jedem Drehtonarm um ein Vielfaches größer ist (bis zu mehr als 2°) als beim Tangentialtonarm eines Technics Tangentialspielers.

Ich betreibe einen Technics SL-J3 mit Jico SAS-Nadel zu meiner größten Zufriedenheit. Dieses Gerät war auch bei dem schon erwähnten Plattenspieler-Blindvergleich dabei, ohne im Geringsten negativ auffällig zu werden. Ich kann also scharfe Schliffe wie den Microridge-Schliff mit 5µm x 80 µm auch für Technics Tangentialspieler vorbehaltlos empfehlen.
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