Tonabnehmer für Thorense gesucht

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Saturday
Stammgast
#1 erstellt: 26. Mrz 2018, 21:40
Hallo zusammen,

ich möchte meinen Ohren und meinen Plattenspielern was gönnen und sie daher mit neuen Tonabnehmern ausstatten.

Aktuelle Situation:
1x Thorens TD 318 mit TP21 und Ortofon OMB 10, via PhonoPre Cambridge 540P an Onkyo TX-NR626
1x Thorens TD 145 MK2 mit TP 16 III und Ortofon OMB 10 an Onkyo TX-NR626

Einer der beiden Tonabnehmer wurde schon gebraucht gekauft mit unbekannter Historie. Insgesamt fällt mir auf, dass Verzerrungen in letzter Zeit zunehmen, v.a. in Richtung Runout Groove, verbunden mit "Lispeln" bei Stimmen. Ist aber auch von der Platte abhängig - manchmal ohne Probleme, manchmal sehr nervig! Habs schon mit erneuter Justage versucht, aber das hat nichts gebracht. Ich will nicht ausschließen, das nicht perfekt justiert war, aber würde generell die Kette mit neuen Tonabnehmern aufwerten!

Nach Lesen, Googeln, und Rechnen hat sich bei mir unter Berücksichtigung von Resonanz- und Kapazitätsthematiken folgendes Bild ergeben:
- Thorens TD 318 mit TP21: Denon DL110, an Phono von Onkyo TX-NR626
- Thorens TD 145 MK2 mit TP 16 III: Ortofon 2M Blue oder Ortofon VM Red an Cambridge 540P
Damit ist auch so ungefähr mein Preisrahmen abgesteckt - insgesamt also 400 - 500 Euro für 2 TAs.

Sind meine Überlegungen theoretisch/rechnerisch sinnvoll? Sind sie praktisch/klanglich sinnvoll?
Musikalisch sollte es ein breites Spektrum abdecken - Jazz, Rock, Pop, Synth-Pop, Klassik, und seltsames geerbtes Zeug; 7", 10", 12".

[Hier steht auch noch ein Onkyo 8850 rum, den ich theoretisch als zusätzlichen Phono-Pre missbrauchen könnte, falls das wesentliche Verbesserungen in der Kette bringen würde - er hat allerdings die typischen Macken wie Eingangswahlschalterspringen, von daher würd ich gerne drauf verzichten...]

Ich freue mich über Tipps!
ParrotHH
Inventar
#2 erstellt: 26. Mrz 2018, 22:07
Hallo!

Die verschiedenen Ortofon-Serien unterscheiden sich im wesentlichen durch den Preis und das Design. Es gibt zwar ein paar Unterschiede bei den technischen Daten der verschiedenen Generatoren, die 2M-Reihe ist z. B. deutlich lauter, was aber auch mit Nachteilen verbunden ist: sie sind kritischer was die Abschlusskapazität angeht.

Wenn es also einfach darum geht, unter ökonomischen Gesichtspunkten das meiste rauszuholen, dann würde ich keine neuen Tonabnehmer kaufen, sondern neue Nadeln für die vorhandenen OM-Generatoren. Und zwar zunächst eine Nadel 20, eine nackte Ellipse, die entspricht dem 2M Blue bzw. dem VM Red, ist aber eine ganze Ecke günstiger

Aber dann kannst Du ja "zusätzlich" noch eine Nadel 40 für den anderen Generator kaufen. Die Nadel hat einen richtig guten und aufwendigen Schliff (Fritz Gyger 70) , identisch mit dem VM Silver. Ein feines Teil!

Damit wärst Du m. E. schon ziemlich gut aufgestellt. Du könntest die Nadeln zwischen den Drehern nach Belieben tauschen, und kommst auf nur ca. 430 Euro.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 26. Mrz 2018, 22:08 bearbeitet]
Saturday
Stammgast
#3 erstellt: 26. Mrz 2018, 22:57
Vielen Dank, ParrotHH! Eine interessante alternative Herangehensweise, v.a. für den TP16 III, denke ich. In der Tat kommt es mir nicht auf neue Tonabnehmer an, wenn es neue Nadeln auch tun.

Rechnerisch sind die OMs mit einer Compliance von 25 aber nicht so super-geeignet für den TP21, und die maximale empfohlene Kapazität wird bei Anschluss an Phono an den Onkyo TX-NR626 auch deutlich überschritten, oder? Ist das nur Theorie? Ob ich das dann höre, ist natürlich eine andere Frage.

Neue mögliche Kombination:
- Thorens TD 318 mit TP21: Denon DL110, an Phono von Onkyo TX-NR626: 229 €
- Thorens TD 145 MK2 mit TP 16 III: Ortofon OM mit neuer Nadel OM 40 an Cambridge 540P: 279 €
ParrotHH
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2018, 10:51
Hallo Saturday,

wo liegen Deine Bedenken beim TP21? Es handelt sich m. W. um einen mittelschweren Arm mit 12,5g effektiver Masse, jedenfalls, wenn ich die Angaben auf Holgers Thorens-Seite richtig lese (TP 21 identisch mit TP 16 K IV). Auf mittelschweren Armen funktionieren die OMs prima. Die Nadeln der Ortoföner sind alle ganz gut bedämpft, ich habe sie sowohl auf diversen Dual-Tonarmen als auf meinem Technics SL-1210 MK II laufen lassen, beide mittelschwer. Da muss man sich - meine Erfahrung - keine Sorgen machen! Das OM auf dem SL-1210 ist sogar eine recht klassische Kombi.

Zum konkret angegebenen Onkyo hatte ich nix gescheites an Daten gefunden. Nur Horrorzahlen (1.000pF) zum Modell 636. Was hast Du für Infos?

Auch da: solange der Phono-Eingang nicht völlig über die Stränge schlägt (mit 1.000pF kann man natürlich nix anfangen), sind die normalen OM-Generatoren angenehm gutmütige Gesellen, die sich laut Spezifikation in einem Bereich von 200 bis 500pF wohlfühlen.

Das Denon DL110 kenne ich nicht persönlich. HO-MCs sind aber schon ganz gute Problemlöser bei verhunzten Phono-Eingängen. Von daher sicher auch keine schlechte Wahl. Ich fand halt charmant, dass man bei zwei OMs die Nadeln bei Bedarf, oder einfach nach Lust und Laune, tauschen kann.

Parrot
Ludger
Inventar
#5 erstellt: 27. Mrz 2018, 13:10
Hallo,

wenn es um eine kritische Kapazität geht, käme auch ein Grado Silver (oder ein anderes System aus dieser Baureihe) in Frage. Es ist auch kapazitätsunkritisch. Ich hatte sowohl ein Grado als auch das Denon DL 110 und würde das Grado vorziehen. Wobei das Denon auch eine sehr gute Wahl wäre, jedoch etwas leiser ist.

Gruß
Ludger
Albus
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Mrz 2018, 13:19
Tag,

gemäß Service Manual des Onkyo TX-NR626 beträgt die nominelle Eingangskapazität auch dieses Gerätes von Onkyo 1000 pF (C4001, 4002, Kodierung 102J, entsprechend 1000 pF mit 5% Toleranz).
Ebenso, nominelle Eingangskapazität nach Service Manual, im Falle des Onkyo A-8850 sind es 150 pF (Kodierung 151J, d.i. 150 pF mit 5% Toleranz).
Quelle: Hifiengine, Library

Freundlich
Albus
Saturday
Stammgast
#7 erstellt: 27. Mrz 2018, 18:02
Vielen Dank für Eure informativen Beiträge!

ParrotHH (Beitrag #4) schrieb:

wo liegen Deine Bedenken beim TP21? Es handelt sich m. W. um einen mittelschweren Arm mit 12,5g effektiver Masse, jedenfalls, wenn ich die Angaben auf Holgers Thorens-Seite richtig lese (TP 21 identisch mit TP 16 K IV). Auf mittelschweren Armen funktionieren die OMs prima.

Rechnerisch lieg ich da am unteren Ende der empfohlenen Resonanz. Das passt vermutlich noch. Aber tatsächlich war dieses:

Zum konkret angegebenen Onkyo hatte ich nix gescheites an Daten gefunden. Nur Horrorzahlen (1.000pF) zum Modell 636. Was hast Du für Infos?
der ausschlaggebende Punkt für meine Überlegungen.

Ich fand halt charmant, dass man bei zwei OMs die Nadeln bei Bedarf, oder einfach nach Lust und Laune, tauschen kann.

Finde ich grundsätzlich auch!


Ludger (Beitrag #5) schrieb:

wenn es um eine kritische Kapazität geht, käme auch ein Grado Silver (oder ein anderes System aus dieser Baureihe) in Frage. Es ist auch kapazitätsunkritisch. Ich hatte sowohl ein Grado als auch das Denon DL 110 und würde das Grado vorziehen. Wobei das Denon auch eine sehr gute Wahl wäre, jedoch etwas leiser ist.

Danke - bzgl. Grado werd ich mich dann auch mal schlau machen!


Albus (Beitrag #6) schrieb:

[Infos zu NR626 und 8850]

Besten Dank! Da werd ich mal den 8850 reaktivieren und mal testen, inwieweit sich dadurch schon Besserung zeigt. Ob ich das Trumm dann wirklich dauerhaft nutzen werde - schaun mer Mal. Immerhin eine valide Option (falls er noch so funktioniert, wie er sollte).
Saturday
Stammgast
#8 erstellt: 27. Mrz 2018, 19:57
Nutze jetzt den Onkyo 8850 sozusagen als zweiten Phono-Pre. Habe das Gefühl, das klingt schon besser (aber natürlich springt der Input-Selektor manchmal... typische Krankheit bei dem Teil). Und hab bei der Gelegenheit dann auch noch den CD-Player 6850 dran angeschlossen, aus nostalgischen und optischen Gründen.

Somit ist Ortofon Nadel 20 und Nadel 40 wieder eine realistischere Option.
ParrotHH
Inventar
#9 erstellt: 28. Mrz 2018, 08:00
Zum Thema "Phono-Pre" und "Platz" sei noch der sehr gute und trotzdem sehr günstige ART DJ Pre II genannt, der neu ca. 60 Euro kostet, der aber als "neuer Gebrauchter" auch mal für 30 bis 40 Euro zu haben ist. Das Ding sieht zwar m. E. scheiße aus, ist aber so kompakt, dass man es zur Not auch gut verstecken kann.

Parrot
Saturday
Stammgast
#10 erstellt: 28. Mrz 2018, 16:57
Danke, den pack ich mal auf meine "Beobachtungsliste".
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 28. Mrz 2018, 21:25
Nabend !

Klaro klingt der olle Onkyo weitaus besser als sein Multimedia-Urenkel. Nur bringt das nix wenn der Input-Selector die bekannte Macke hat.

Und die CD-Plärrer ist auch gerne ein Opfer für geldgeile Bastelbrüder, die die Lasereinheit noch retten wollen.

VM Red / 520MK2 begeisterte mich nicht besonders an verschiedenen Armen / Thorensen.

Besorge Dir das Osawa OS 301 von Thakker für den 145er !

MfG,
Erik
Saturday
Stammgast
#12 erstellt: 28. Mrz 2018, 21:46

Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
Klaro klingt der olle Onkyo weitaus besser als sein Multimedia-Urenkel. Nur bringt das nix wenn der Input-Selector die bekannte Macke hat.

Heute Abend war er brav - so darf er gerne bleiben!


Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
Und die CD-Plärrer ist auch gerne ein Opfer für geldgeile Bastelbrüder, die die Lasereinheit noch retten wollen.

Der tuts noch - der "größere" gleich-große Bruder 6870, der hier auch noch rumsteht, tuts leider nur bei den ersten Titeln einer CD, dann setzt er irgendwann aus.


Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
Besorge Dir das Osawa OS 301 von Thakker für den 145er !

Nie gehört - werd auch da mal recherchieren! Danke!
Saturday
Stammgast
#13 erstellt: 07. Apr 2018, 08:35
So, der erste Schritt ist getan - Nadel OM-20 ist bestellt. So bleibt für den April noch ein wenig Budget für den Record Store Day.
Saturday
Stammgast
#14 erstellt: 13. Apr 2018, 18:27
Das OM-20 ist da und auf den TD-145 Mk2 montiert.

Als Auflagekraft ist 1,5 angegeben - wenn ich das einstelle, dann ists lt. digitaler Billig-Tonarmwaage etwas weniger. Die erste Seite der ersten Platte (Rheingold - R.) klang auch etwas verzerrt ("harte Höhen"). Mit 1,75 lt. Einstellung hört es sich aktuell besser an. Mal sehen, was sich da in der Einspielphase noch tut. Aber eigentlich klingts schon gut - Beethovens 6. mit Karajan auf DG passt schon.

Auch beim TD-318 hat sich was getan. Nachmessen mit besagter digitaler Billig-Tonarmwaage (die ebenfalls vor ein paar Tagen kam) zeigte, dass die Auflagekraft deutlich zu niedrig eingestellt war bzw. die Einstellungsskala bei dem Thorens sehr ungenau ist (oder es ist was kaputt). Jetzt klingts da auch mit dem alten OM-10 schon besser.

Hierfür ist aktuell die OM-40 Nadel vorgesehen und komme da auf einen Resonanzwert (Compliance 25, 2,5g +1g TA und Schräubchen) von 7,9 - kann das sein? Ist das noch im Rahmen? Und ich hab ein bisschen Bammel vor der Justage - der Schliff soll da ja wesentlich heikler sein. Schaun mer mal, was der Mai (oder Juni) so bringt...

Update: Bin mittlerweile schon fast begeistert - höre gerade mit KH Beyerdynamic DT 880 "Sting - Bring on the Night", und das OM-20 macht meinen Ohren echt Spaß. Die alte Nadel war aber wohl auch echt fertig!


[Beitrag von Saturday am 13. Apr 2018, 21:54 bearbeitet]
Saturday
Stammgast
#15 erstellt: 14. Apr 2018, 22:09
Die OM-20 scheint wesentlich kritischer zu sein, selbst bei leichten Kratzern, und bleibt dann gerne mal hängen - auf beiden Drehern. Mit der besseren der alten OM-10 Nadeln passiert das nicht - dort hört man die Kratzer noch nicht einmal. Kann das an der geringen Einspielzeit (jetzt ca. 10 Stunden) der neuen Nadel liegen?
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