Rega Aria mit Benz Micro ACE S L oder Rega Apheta 2

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V-Zwo
Neuling
#1 erstellt: 14. Feb 2018, 20:21
Erstaunliche 18 Monate lang hatte ich zuletzt relativ zufrieden ohne Neuanschaffung Musik gehört. Mein RP6 mit einem Benz ACE SL an einer ProJect Tube Box S mit tollen chinesischen Ausnahmeröhren bestückt klang soweit recht neutral und räumlich und ohne das irgendetwas genervt hätte.
Zwar schielte ich aufgrund des Designs und einiger Klangbeschreibungen im Netz immer mal wieder Richtung Rega RP8 plus Apheta 2 plus Rega Aria aber na ja ... muss ja nicht unbedingt…
So weit, so gut, bis sich da mehr oder weniger zufällig im Urlaub eine kurze Hörprobe bei einem Händler ergab. Nicht übel! Die Dynamik und die Auflösung waren umwerfend. Also doch! Nur das Budget war noch nicht vorhanden. Wenig später lief mir ein Rega Aria R zum Schnäppchenpreis über den Weg. Gekauft und der erste Schritt war schon mal getan.
Das damit erreichte Zwischenergebnis ist gespalten. Gegenüber der aufgepeppten TubeBox gab es deutlich mehr Details zu hören und mehr Dynamik im Groben wie im Feinen. Die Abbildung war schärfer/differenzierter, das Klangbild farbenreicher und der Raum wurde in alle Richtungen größer. Dass damit auch die weniger gewünschten Geräusche (Rumpeln und Knistern) aus der Rille deutlicher wurden, hätte ich gerade noch verschmerzen können. Aber die Wiedergabe geriet auch einen Tick heller, was je nach Aufnahme vor allem in lauten Passagen von mir als schrill empfunden wurde. Keine Einstellung am Aria oder am Tonarm vermochte da, etwas wirklich Positives zu bewirken. Zum Hören werde ich also zunächst wieder zu meiner TubeBoxS zurück kehren. Nun müsste ich noch erwähnen, dass der Rest meiner Kette relativ hell klingt und das ist für mich auch gut so. Allerdings können so schon kleinere Überhänge im Präsenzbereich eines Zuspielers leicht mal nervig werden. Mit dem schon länger in meinem Besitz befindlichen Rega DAC R bin ich da vollauf zufrieden. Beim Aria R hätte ich da mit einem ähnlichen Klangbild gerechnet. Liegt es vielleicht am Zusammenspiel mit dem Benz ACE SL? Ein Transrotor Uccello aus der Schublade klang am Aria in der Hinsicht angenehmer und nebenbei auch körperhafter, hatte aber in allen anderen Belangen deutlich(!) weniger zu bieten.
Die große Frage ist: wie würde das wohl mit dem Apheta 2, meinem nächsten geplanten Ausbauschritt, klingen? Hat schon jemand hier aus dem Forum eigene Erfahrungen mit Aria, Benz und Apheta gesammelt, von den ich vielleicht profitieren könnte? Leider gibt es bei mir im Umkreis von über 100 Kilometern keinen vernünftigen Händler.
vinyl-gekko
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Feb 2018, 19:22
Hi,

ich hatte bislang 2 Rega Aria R. Hier meine Erfahrungen:
1. der erste Rega Aria R spielte mit einem SME 309 und einem Dynavector 20x2L absolut begeisternd, Klangfarbe, Dynamik, Detail, Raum alles da, ein substanzvolles natürliches Klangbild. Laufwerk war ein TW Acoustic Raven one.

Leider habe ich diese Kette im Zuge einer größeren Revison verkauft

2. meinen aktuellen Rega Aria R habe ich gerade gekauft, weil ich an meinem 2. Dreher Technics M5G mit dem Audio Technics AT 33EV System nicht klar kam. ich hatte noch den vollen satten Klang des ersten Aria im Ohr-aber Ätschi Bätschi, wie Andrea Nahles, die Frontfrau der SPD zu sagen pflegt. Der Klang ist genauso wie du es beschreibst: dynamisch und anspringend, mit viel Auflösung und Detail, aber es mangelt an Substanz, Farbe, Volumen.

Conclusio: der Rega Aria ist extrem anspruchsvoll, was die Zuspieler angeht. Dreher+Tonarm+System mit einer Tendenz zum Hellen, Analytischen mag er gar nicht, sondern eher volle, warme, "musikalische" Komponenten. Das Rega Apheta würde ich da mal in Frage stellen. Lieber ein Dynavector 20x2L oder xx2 oder ein Grado.

Gruß gekko

PS

Nach längerem Nachsinnen komme ich zum Ergebnis, dass der Technics 12xx eine Krücke ist. Genauer gesagt: der Tonarm. So richtig gut kamen da nur die alten Technics EPC 270C und 205C und Shure-Systeme. Ortofon und Audio Technica und Nagaoka-forget ist, alles zu hell, zu leblos zu steril.
So richtig aufgeblüht ist der Techi erst, als ich ihm einen SME 309 testhalber spendiert habe, das war dann schon seeeeehr gut und am Niveau meines Raven. Ich schließe daraus: das Laufwerk ist gut und bietet viel Potential, der Arm ist nur mittelprächtig und kann wirklich gute Systeme nicht ausreizen.
Ich werf den M5G-Arm jetzt runter und schraube einen SME M2-9 drunter, ich denke, dass dann was rauskommt, womit auch die Rega Aria R was anfangen kann.


[Beitrag von vinyl-gekko am 15. Feb 2018, 19:26 bearbeitet]
V-Zwo
Neuling
#3 erstellt: 16. Feb 2018, 19:15
Gecko, vielen Dank für deinen Beitrag!

Dem Klang fehlt bei mir eigentlich nichts. Trockener Tiefbass, Volumen, Raum, Farben - alles gut. Es ist dieses Zuviel im Präsenzbereich aus dieser BenzACE/RegaAria-Kombi, was mir im wahrsten Sinn Kopfschmerzen bereiten kann.
Es ist auch immer eine Frage der jeweiligen Aufnahme. Ein eher dunkel abgemischte Scheibe wie z.B. Tracker von Mark Knopfler klingt mit der Kombi einfach fantastisch und, um bei dem Künstler zu bleiben, die Platten der Dire Straits sind damit großteils nur leise zu ertragen.

Über Dynavector am Rega habe ich schon viele lobende Worte gehört, konnte nur leider noch nie ein solches System hören.

Ein Grado hatte ich ganz am Anfang meiner "Rega-Zeit". Das vertrug sich leider(!!!) nicht mit dem Raga-Motor.

Ein AriaR klingt anders als der andere? Eine derartige Serienstreuung kann ich mir fast nicht vorstellen.

Zu deinen eigenen Bemühungen zum optimalen Klang kann ich leider überhaupt nichts sagen, da ich nicht eines dieser Geräte kennen je gelernt habe. Nichtsdestotrotz wünsche ich dir maximale Erfolge!


Gruß.
Peter
V-Zwo
Neuling
#4 erstellt: 20. Apr 2018, 10:48
Vielleicht ist es ja mal für den Einen oder Anderen von Interesse:

Alles wieder im Lot. Nach etwa 50 bis 100 Betriebsstunden kam endlich die Wärme ins Klangbild, die mir gefehlt hatte. Ich denke, da hat sich der Rega Aria doch glatt eine Einspielzeit genommen und das, wie ich finde, mit einem für ein Transistorgerät recht deutlichen Klanggewinn.
Die TubeBox2 ist schon weg und das Benz ACE SL wird wohl auch verkauft werden.
Hatte für 20-30 Stunden ein Apheta 2 drauf. Schon in diesem noch frühen Stadium seiner Einspielzeit klang das Apheta detailreicher, ausgewogener und dynamischer als mein Benz. Auffällig waren allerdings deutlichere Rillengeräusche. Leider musste ich das Apheta aufgrund eines Verarbeitungsfehlers zurück geben.
Mein neues System ist nun nach längerer Markenabstinenz wiedermal ein Grado und zwar ein High Output Reference1 und ich bin sehr zufrieden damit. Ein wunderbar detailreicher lebensechter Klang, etwas weniger holografisch/räumlich als die ACE-TubeBox-Kombi. Damit es nicht brummt, verwende ich an meinem RP6 einen externen Motor samt Zwirnsfaden und treibe damit den Plattenteller direkt an. Gleichlaufschwankungen? Für mich nur sehr selten überhaupt wahrnehmbar. Gut, es sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus aber es klingt so schön und mein Audiobudget für dieses Jahr ist eigentlich schon überzogen. Ein neuer Plattenspieler muss also erstmal noch warten. Das Grado bleibt sicher eine ganze Weile bei mir.

Grüße

Peter
gapigen
Inventar
#5 erstellt: 20. Apr 2018, 15:29

So weit, so gut, bis sich da mehr oder weniger zufällig im Urlaub eine kurze Hörprobe bei einem Händler ergab. Nicht übel! Die Dynamik und die Auflösung waren umwerfend.

V-Zwo, da warst Du ja schon angefixt auf den RP 8 mit dem Apheta. Denn mal ehrlich: Mit zeitlichem Versatz auf einer wildfremden Anlage und einem Hörraum mit ganz anderer Raumakustik als zu Hause dem Plattenspieler die Klangsteigerung zuzuordnen ist schon „gewagt“.

Um so erstaunlicher für mich, dass Du Dich dann doch anders entschieden hast. Finde ich gut. Und viel Spaß beim Hören.
V-Zwo
Neuling
#6 erstellt: 15. Mai 2018, 14:54
Danke!
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