Audio Technica Nadelträger und System?

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U87ai
Stammgast
#1 erstellt: 16. Okt 2017, 18:47
Hallo,

Ich habe hier ein Audio Technica AT 100E-System und einen Nadelträger 140LC.
Wie ist das denn? Kann ich die 140LC auch auf den Generator des 100E stecken (ähnlich wie bei den Ortofon OM / Concordes)?
Die 140LC ist mit ihrem Line Contact-Schliff wohl eindeutig die bessere
Kann ich auch andere Nadelträger auf den 100er Generator stecken, zb. die 150MLX, 440MLb, usw?

danke und gruß
Tom


[Beitrag von U87ai am 16. Okt 2017, 20:30 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#2 erstellt: 16. Okt 2017, 19:04
Hi Tom,


.JC. (Beitrag #54) schrieb:
Hi,

nein, das AT 100 E ist das bislang aktuelle° Basismodell der AT 100 Series, der Body (Generator) ist immer gleich,
und alle Nadeln dieser Serie passen darauf
d.h. man kann mit dem AT 100 E starten und
bei einem späteren Nadeltausch zB. die 120 E oder noch höher montieren.

Wer ein Auge für NOS Nadeln hat und die 140 LC erwischt und die darauf montiert, hat in etwa das aktuelle VM 540 ML
(LC = Line Contact, ML = Micro Line, beides sind sehr hochwertige Schliffe)
Vogone
Inventar
#3 erstellt: 16. Okt 2017, 19:07
Na dann drauf damit Und?
lini
Inventar
#4 erstellt: 16. Okt 2017, 19:20
Klar, Tom - freilich geht das. Zudem passen auch auch die Nadeln der T4P-Geschwister, also von der ATN102P bis hinauf zur ATN152LP und ATN152MLP - und auch noch einige andere mehr, wie z.B. die Nadeln der Signet-TKs mit a-Suffix (außer natürlich TK9/10).

Probleme tauchen dabei nur höchst selten auf. Sprich, mir sind nur extrem wenige Fälle problematischer Body-Exemplare bekannt, an denen andere Nadeln als die ursprünglich mitgelieferte keinen vernünftigen Halt (mehr) finden wollten. Dabei schien es sich aber immer um echte Ausreißer zu handeln. So etwa auch im drüben auf dem Analog-Forum aufgetauchten Falle eines AT450E/OCC - denn mit anderen 450E/OCC-Body-Exemplaren funktioniert's völlig problemlos, so wie man sich das erwarten würde...

Grüße aus München!

Manfred / lini


[Beitrag von lini am 16. Okt 2017, 19:21 bearbeitet]
U87ai
Stammgast
#5 erstellt: 16. Okt 2017, 20:28
Die 140LC-Nadel klingt im Vergleich zur 100E leiser aber viel ausgeglichener und aufgeräumter, die 100E eher rauher und unruhiger. Aber beide machen ordentlich Höhen im vergleich zu meinen 2M Blue und Bronze.
Nun denn, da werde ich für den 100er Generator mal nach dem ein- oder anderen Nadelträger ausschau halten, mal sehen was das Netz so hergibt

Tom


[Beitrag von U87ai am 16. Okt 2017, 20:30 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#6 erstellt: 18. Okt 2017, 15:51
Hi,

na du hast doch die 140 LC, viel besser wird´s nicht werden.

Ich habe das original 150 MLX und die 140 LC auf dem 120E Body
die Unterschiede sind gering (im Blindtest gerade noch so zu identifizieren)
ParrotHH
Inventar
#7 erstellt: 18. Okt 2017, 16:23

U87ai (Beitrag #5) schrieb:
Aber beide machen ordentlich Höhen im vergleich zu meinen 2M Blue und Bronze.

Ich würde sagen: eher "unordentlich", denn die ATs neigen dazu, in den Höhen Dinge zum Signal hinzuzufügen, die es eigentlich gar nicht gibt. Gefallen kann das natürlich, technisch "richtiger" sind die Ortoföner.

Dazu habe ich hier (siehe auch meine beiden nachfolgenden Beiträge im Thread) mal etwas zusammengetragen.

.JC. (Beitrag #6) schrieb:
die Unterschiede sind gering (im Blindtest gerade noch so zu identifizieren)

Vorher aber bitte ordentlich Licht essen, sonst klappt das nicht!

Parrot
U87ai
Stammgast
#8 erstellt: 18. Okt 2017, 17:34
JC:
Naja, der Generator vom AT100 ist ja aus schwarzem Plastik, der vom 150MLX aus Metall (Messing?) sieht etwas "sexier" aus
Außerdem mag ichs so mal die Einzelnen Nadelträger / Schliffe miteinander zu vergleichen. Das weckt meinen Experimentiertrieb

ParrotHH:
Schon richtig, aber so "HitCompilation-Lps" mit 10 Stücken auf einer Seite wo sich eine Rille nur noch erahnen lässt, klingen mit einem heller abgestimmten TA dann doch nicht ganz so flach.

Tom
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 18. Okt 2017, 18:16
Hi,


U87ai (Beitrag #8) schrieb:
Außerdem mag ichs so mal die Einzelnen Nadelträger / Schliffe miteinander zu vergleichen. Das weckt meinen Experimentiertrieb :)


da kommst du ein paar Jahre zu spät.
die AT 135 E war echt gut, die 150 E auch, die 155 LC auch, ...°
ich kann dir sagen der Unterschied zw. 150 MLX und 155 LC ist noch geringer
würde ich blind nicht mehr (auf Anhieb) erkennen

kauf dir ein noch erhältliches AT 120 E und höre es gg. die 140 LC
du hast ja dann 2 Bodies (auf 2 Headshells) und kannst ruckzuck wechseln


°ps
wenn du diesen Thread durchgehst siehst du die o.g. Nadeln
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 18. Okt 2017, 18:24
Hallo!


...........Außerdem mag ichs so mal die Einzelnen Nadelträger / Schliffe miteinander zu vergleichen.........


Dafür kommst du wirklich viel zu spät, die allermeisten Scharfen Schliffe sind mittlerweile schlicht und ergreifend vom Markt verschwunden und es gibt hier (fast) nur noch den Shibata- und ML-Einheitsbrei.

Kennste davon jeweils eines kennste eigentlich schon alle.

MFG Günther
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 18. Okt 2017, 19:11
Nabend !

@ U87ai:

Nun ja, die einen hätten gerne ein Striptease-System ( Ausziehn-Ausziehn ! ) oder einen Blender, den Mann in den meisten Fällen am Hörplatz sowieso nicht mehr richtig sehen kann.

Es sei erwähnt, daß Metallgehäuse auch zur Abschirmung dienen.

Nadelvergleiche und -experimente können ohne Paypal-Spielerchen bzw. dem deutschen Fernabsatzgesetz kostspielig werden. Plus Wertverlust bei der Verkauf von gebrauchten Nadeln, die dann doch nicht so recht gefallen.

MfG,
Erik
lini
Inventar
#12 erstellt: 19. Okt 2017, 11:57

U87ai (Beitrag #8) schrieb:
(...) Naja, der Generator vom AT100 ist ja aus schwarzem Plastik, der vom 150MLX aus Metall (Messing?) (...)


Sorry, Tom, aber das ist Schmarrn: Die Generatorkapsel ist sehr wohl aus Metall und lediglich schwarz lackiert - aus Plastik ist nur der Montagerahmen. Ersteres ist bei normalen MMs und MIs auch praktisch unvermeidbar, denn sonst wären die ziemlich hochempfindlichen Spulen kaum gegen Störeinstrahlungen gefeit.

Bei den "Luxus-Modellen" der AT100/120-Familie war der Montagerahmen hingegen schon immer aus Alu, angefangen beim AT150E. Die einzige, mir bekannte Ausnahme wär bislang das Jubiläumsmodell AT150ANV mit Montagerahmen aus Titan, welches daher auch nochmal 1,2 g schwerer war als die anderen, mit 8,3 g eh schon nicht eben leichten Luxus-Modelle. Messing wär hingegen viel zu schwer - es sei denn, man würde sich auf einen kompakten Montagebügel beschränken (ähnlich wie bei der MR-5.0-Familie von Signet, die auch zur erweiterten AT100/120-Sippschaft gehört...).

Grüße aus München!

Manfred / lini


edit: Tippfehlerkorrektur... *seufz*


[Beitrag von lini am 19. Okt 2017, 23:26 bearbeitet]
U87ai
Stammgast
#13 erstellt: 19. Okt 2017, 20:27

Hörbert (Beitrag #10) schrieb:
Hallo!

Dafür kommst du wirklich viel zu spät, die allermeisten Scharfen Schliffe sind mittlerweile schlicht und ergreifend vom Markt verschwunden und es gibt hier (fast) nur noch den Shibata- und ML-Einheitsbrei.



Welche Scharfen Schliffe gab es denn noch?

Mir sind folgende bekannt:

Fritz Gyger I + II (Ortofon Super OM 40)
VdH I + II (Hab noch ein AKG P8ES SN mit VdH II)
Stereohedron, Quadrohedron (die Spitzensysteme von Pickering und Stanton)
Perfect STR (Acutex hatte die)
Vital
Irgendwo las ich mal was von einer Doppel- oder Scharfen Ellipse?

lini:
Stimmt, das hatte ich gar nicht so wahrgenommen, das Gehäuse des AT 100 ist tatsächlich aus Metall, nur die befestignung ist aus Plastik
lini
Inventar
#14 erstellt: 20. Okt 2017, 02:19
Tom: Obacht, Line-Contact-Schliffvarianten gibt's eine ganze Menge (und erst recht Namensvariationen davon je nach Tonabnehmer-Marke) (*), aber die qualifizieren sich deswegen noch lange nicht alle als scharf. Und dann wär's auch noch eine gewisse Geschmacksfrage, aber welcher Stufe man bei Line-Contact-Schliffen von scharf sprechen mag.

Erstmal zur Begriffsklärung: Stellen wir uns mal so eine Rillenflanke in die Horizontale geklappt als Straße vor, auf der wir entlangkucken, dann wär der "major radius" des Schliffs der entlang der Breite, und der "minor radius" der entlang der Länge der Straße. Bei der konischen/sphärischen Grundform sind beide Radien gleich. Bei normalen Nadeln für eine Stereo-modulierte Micro-Rille würde man hier alles bis ca. 0,7 mil (1 mil = 1 Tausendstel Zoll = ca. 25,4 µm) als eher stumpf ansehen, ca. 0,6 mil als mittelscharf und ca. 0,5 mil als scharf.

Gehen wir weiter zur elliptischen Form - hier ist der die Schärfe bestimmende minor radius gegenüber dem major radius verringert. Wobei der major radius normalerweise bei ca. 0,7 mil liegt, aber auch mal etwas größer ausfallen kann - und als eher stumpf ansehen würde man hier alles bis ca. 0,4 mil, ca. 0,3 mil dann als mittelscharf und 0,2 mil als scharf.

Line-Contact-Schliffe schließlich legen beim major radius nochmal deutlich was drauf (wobei die zugehörigen Kreismittelpunkte dann entsprechend auch durchaus außerhalb der Nadelspitze liegen können), sodass die Kontaktflächen also sehr breit aufliegen. Daher auch der Effekt, dass bereits von konischen oder elliptischen Nadeln ziemlich abgenudelte Platten mit Line-Contact-Schliffen oft noch recht gut abspielbar sind - ähnlich wie ein breiter Autoreifen winkelunabhängig recht unbeeindruckt über eine in die Straße eingelassene Trambahnschiene rollt, während der Fahrradfahrer mit seinen schmalen Reifen höllisch aufpassen muss. Aber das nur am Rande. Beim minor radius fangen Line-Contact-Schliffe normalerweise gar nicht erst unter der mittelscharfen Stufe der elliptischen Nadeln, also ca. 0,3 mil an, weshalb es dann eine Frage des persönlichen Geschmacks wär, ob man da noch von mittelscharf oder schon von eher stumpf sprechen mag (weshalb ich in dem Zusammenhang dann mitunter schonmal ein ergänzendes "für einen Line-Contact-Schliff" oder derlei hinzufüge, damit man meine Schärfestufenangaben vernünftig einordnen kann...). Circa 0,2 mil wären dann entsprechend entweder schon scharf oder noch mittelscharf und so um die 0,15 bis 0,1 mil folglich entweder schon sehr scharf oder einfach nur scharf.

Hat man also nun ein normale (= nicht Super, denn die wär 'ne Nummer schärfer) Ortofon-Fineline mit ca. 8 x 40 µm (ca. 0,3 x 1,5 mil), so ist das zwar eindeutig eine Line-Contact-Nadel - aber sie ist eben eigentlich nur mittelscharf oder für 'ne Line-Contact sogar eher stumpf.

Grüße aus München!

Manfred / lini

*) Nennen könnte man beispielweise auch noch Pramanic, Paroc, hyperelliptisch, MicroRidge, MicroLine, SAS, Analog-6, SST, Paratrace, VividLine, Replicant, Harmonic, LinearContact, Aliptic et cetera. Gerade moderat scharfe Line-Contact-Varianten mit moderat vergrößertem major radius nennt so mancher japanische Hersteller aber auch gerne mal einfach nur ganz bescheiden "special elliptical" - was aber leider nicht eindeutig ist, weil mit dieser Bezeichnung z.B. auch scharfe, echte (**) Ellipsen gemeint sein können. Nicht nur da ist es also ganz angenehm, wenn zusätzlich die Radien numerisch spezifiziert sind.

**) Unter "echten" Ellipsen versteh ich die hochwertige Sorte, die so gründlich überschliffen und -poliert ist, dass die übliche Front- und Heck-Facette jeweils komplett verrundet ist, sodass man jene nicht mehr sehen kann, und die unter der Lupe eher nach FineLine oder Vital aussieht...
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